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Die Evangelische Kirche in Wolfshausen einem Ortsteil der Gemeinde Weimar Lahn im mittelhessischen Landkreis Marburg Biedenkopf ist das alteste Gebaude des Ortes Die aus geschichtlichen Grunden denkmalgeschutzte Saalkirche wurde im 11 Jahrhundert im Stil der Romanik errichtet und pragt bis heute das Ortsbild Kirche in Wolfshausen von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Spatgotische SakramentsnischeDie Kirche wurde wahrscheinlich im 11 Jahrhundert errichtet ist aber erst im 13 Jahrhundert urkundlich erwahnt Sie war ursprunglich dem heiligen Alban geweiht In mittelalterlicher Zeit diente sie als Wallfahrtskirche 1 und wurde im 13 Jahrhundert zur selbststandigen Pfarrkirche erhoben und in dieser Zeit baulich verandert Im ausgehenden Mittelalter gehorte Wolfshausen zum Sendbezirk Oberweimar im Dekanat Amoneburg von St Stephan im Bistum Mainz 2 Mit Einfuhrung der Reformation ab 1526 wurde Wolfshausen evangelisch Bauliche Veranderungen erfolgten 1539 1540 3 Um das Jahr 1606 folgte ein Wechsel zum reformierten Bekenntnis und 1624 eine Ruckkehr zum lutherischen Glauben Im Jahr 1630 wurde Wolfshausen eine Filiale von Niederwalgern vorher von Oberweimar und Hassenhausen 4 Kirchlich wurde der Ort seit 1691 von Cappel betreut Seit 1957 ist Wolfshausen eine Filiale von Roth 2 Veranderungen der Kirche fanden im 18 Jahrhundert statt als der Chor erhoht wurde 3 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Nordwand umfassend erneuert Die Glocken wurden im Jahr 1917 an die Rustungsindustrie abgeliefert und 1925 durch Stahlglocken ersetzt Im Jahr 1952 liess die Kirchengemeinde ein spitzbogiges Ostfenster in gotischen Formen einbrechen Bei einer Innenrenovierung 1974 wurde der Altar neu aufgemauert und der Fussboden neu mit Platten verlegt Das Gestuhl im Chor wurde durch Einzelstuhle ersetzt und die ehemalige Brustung direkt an die Chorwande verlegt Das romanische Taufbecken das bis dahin hinter der Kirche aufgestellt war erhielt wieder seinen Platz in der Kirche Seit 1974 erklingt wieder ein Dreiergelaut aus Bronze 4 Eine Sanierung des undichten Dachs folgte im Jahr 2008 2009 die die Dachkonstruktion und die Deckenbalken einschloss Zudem wurde die Lehmdecke wiederhergestellt und erganzt sowie die Risse in den Aussenmauern beseitigt 5 2013 2014 schloss sich eine Innenrenovierung an die eine Erneuerung der Heizung der Elektrik und des Innenputzes umfasste Die evangelischen Kirchengemeinden Roth Wenkbach Argenstein und Wolfshausen fusionierten im Jahr 2006 zur evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Roth 6 Diese bildet zusammen mit Fronhausen Hassenhausen und Niederwalgern Oberwalgern das Grosskirchspiel Unteres Lahntal das innerhalb des Kirchenkreises Marburg zur Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck gehort Architektur Bearbeiten nbsp Kirche von Nordosten nbsp Barocker Grabstein an der SudmauerDie in etwa geostete Saalkirche mit Rechteckchor 7 ist erhoht am ostlichen Ortsrand aus Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung aus Sandstein errichtet Der umgebende Friedhof wird an drei Seiten von einer Mauer umschlossen 1 Die kleine Kirche wird von einem verschieferten Satteldach bedeckt das im Osten abgewalmt ist Eine Windfahne im Osten ist mit der Jahreszahl 1728 bezeichnet und weist auf den Umbau des Chors hin der zu dieser Zeit unter einem gemeinsamen Dachfirst mit dem Schiff vereint wurde In der westlichen Sudseite des Schiffs sind als Spolien ein hochsitzendes monolithisches abgerundetes Schlitzfenster und darunter ein grosser romanischer Rechtecksturz vermauert der auch als Grabplatte gedeutet worden ist 8 Zusammen mit Mauerresten an der Sudwestecke konnen sie auf einen ursprunglichen Anbau womoglich einen Turm hinweisen 3 Im Inneren offnet ein Rundbogen den etwas eingezogenen und um eine Stufe erhohten Rechteckchor zum Schiff Dem Dach ist im Westen ein vierseitiger vollstandig verschieferter leicht geschwungener Dachreiter aufgesetzt 1 der von einem vergoldeten Wetterhahn mit Turmknauf und verziertem Kreuz bekront wird Der Schaft des Dachreiters hat im Suden und Norden zwei hochrechteckige Schalloffnungen und im Dach vier vorkragende dreieckige Offnungen fur das Gelaut Das Innere des Chors wird durch ein zweibahniges Masswerkfenster aus rotem Sandstein von 1952 und im Suden und Norden durch je ein kleines Spitzbogenfenster mit Gewande aus rotem Sandstein belichtet In der Nordwand des Schiffes sind zwei hochrechteckige in der westlichen Giebelseite ein hochrechteckiges und in der Sudseite links vom Portal ein kleines hochsitzendes Rechteckfenster eingelassen Ein spitzbogiges Sandsteinportal an der Sudseite erschliesst das Gotteshaus Westlich vom Portal sind drei barocke Grabsteine des 18 Jahrhunderts aus Rotsandstein und weiter ostlich ein vierter aufgestellt 1 Sie haben unter dem rundbogigen Abschluss bildliche Darstellungen Zwei zeigen den Verstorbenen der von Blumen als Zeichen der Verganglichkeit flankiert wird zwei stellen die Familie des Verstorbenen unter dem Kreuz dar Das Schriftfeld wird von rahmenden Rocaillen verziert Alle vier Grabsteine sind im Sockelbereich abgebrochen Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzel nbsp Blick Richtung Osten in den ChorDer Innenraum wird von einer Flachdecke abgeschlossen die auf einem Langsunterzug ruht der von zwei achteckigen holzernen Mittelpfosten mit kraftigen Bugen gestutzt wird 1 Der westliche Pfosten nimmt zudem das Gewicht des Dachreiters auf Die holzerne Empore an der sudlichen Langseite reicht bis an das kleine Fenster heran und ist im Westen durch eine Treppe zuganglich Die Emporenbrustung hat acht Fullungen die abwechselnd rautenformige und ovalformige Rocaillenbemalungen haben Altestes Inventarstuck der Kirchenausstattung ist ein romanisches Taufbecken das vor der Sudseite des Chorbogens aufgestellt ist 3 An der Nordseite des Bogens ist die holzerne Kanzel angebracht Der polygonale Kanzelkorb mit hochrechteckigen Fullungen wird von einem viereckigen Fuss getragen der nach einem Schwelbrand in den 1960er Jahren erneuert wurde Zuganglich ist die Kanzel durch einen angeschlossenen Pfarrstuhl in der Nordostecke der im unteren Bereich bemalte kassettierte Fullungen mit Rocaillen und im oberen Bereich durchbrochenes Rautenwerk aufweist und der als Sakristei dient Der Blockaltar mit uberstehender Platte im Chor ist um eine Stufe erhoht Er wurde bei der Innenrenovierung in den 1970er Jahren aus Sandstein neu aufgemauert Auf dem Altar ist ein holzernes Altarkreuz mit einem Kruzifix des Dreinageltypus aufgestellt In der nordlichen Ostwand ist eine hochrechteckige Sakramentsnische aus spatgotischer Zeit mit einer eisenbeschlagenen Tur erhalten 3 Das schlichte Kirchengestuhl weist ebenso wie die Empore Pfarrstuhl Mittelpfosten und der Unterzug eine grungraue Fassung auf Orgel Bearbeiten nbsp Bosch Orgel von 1962Die Gemeinde schaffte im Jahr 1892 eine erste Orgel von Ratzmann aus Gelnhausen an Sie ist ebenerdig in der Nordwestecke aufgestellt Die rote Fassung nimmt das Rot des Kanzelkorbs auf Das heutige Instrument baute Werner Bosch im Jahr 1962 als opus 298 Es verfugt uber funf Register die auf einem Manual und Pedal verteilt sind Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C f3Gedackt 8 Prinzipal 4 Blockflote 2 Mixtur II III Pedal C d1Subbass 16 Koppeln I PLiteratur BearbeitenFriedrich Karl Azzola Friedrich Mohn Die barocken Grabsteine vom historischen Kirchhof in Wolfshausen bei Marburg und ihre Inschriften In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Bd 100 1995 S 87 104 Friedrich Karl Azzola Die hochmittelalterliche trapezoide Grabplatte aussen in der Sudseite der Kirche von Wolfshausen bei Marburg In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Bd 101 1996 S 185 186 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 985 Felicitas Janson Romanische Kirchenbauten im Rhein Main Gebiet und in Oberhessen Ein Beitrag zur oberrheinischen Baukunst Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 97 Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und der Historischen Kommission fur Hessen Darmstadt 1994 ISBN 3 88443 186 2 S 185 186 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Helmuth K Stoffers Red Landkreis Marburg Biedenkopf II Gemeinden Ebsdorfergrund Fronhausen Lohra und Weimar Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Theiss Darmstadt 2017 ISBN 978 3 8062 3550 0 S 702 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Wolfshausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Roth Wolfshausen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 3 November 2018 Kirche auf wolfshausen deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Landkreis Marburg Biedenkopf II 2017 S 702 a b Wolfshausen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 3 November 2018 a b c d e Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 985 a b Kirche auf wolfshausen de abgerufen am 3 November 2018 Oberhessische Presse vom 6 Marz 2012 24 000 Euro einfach mal verdoppelt abgerufen am 3 November 2018 Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck 120 Jahrgang Nr 12 vom 23 Dezember 2005 S 246 PDF 129 kB Janson Romanische Kirchenbauten im Rhein Main Gebiet und in Oberhessen 1994 S 186 Azzola Die hochmittelalterliche trapezoide Grabplatte 1996 S 185 186 50 731762 8 739778 Koordinaten 50 43 54 34 N 8 44 23 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Wolfshausen amp oldid 236648248