www.wikidata.de-de.nina.az
Erwin Marcusson 11 Juni 1899 in Berlin 29 Januar 1976 ebenda war ein deutscher Sozialhygieniker Hochschullehrer und stellvertretender Minister fur Gesundheitswesen in der DDR Gedenktafel am Haus Gundelfinger Strasse 27 in Berlin Karlshorst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Schulabschluss am Falk Gymnasium in Berlin Tiergarten leistete Erwin Marcusson von 1917 bis 1918 seinen Militardienst als Sanitatsgefreiter in Rastatt Wahrend der Novemberrevolution 1918 war er Mitglied eines Arbeiter und Soldatenrats und nahm im Januar 1919 am Spartakusaufstand teil 1919 wurde er Mitglied der KPD Von 1919 bis 1925 studierte Marcusson Medizin in Berlin Wurzburg Freiburg Munchen und Heidelberg 1925 wurde er an der Universitat Heidelberg promoviert Nach Abschluss seiner facharztlichen Ausbildung war er 1927 1930 Stadtschularzt in Altenburg und wurde 1930 Gewerbemedizinalrat in Magdeburg Von 1930 bis 1933 war als Assistenzarzt am Krankenhaus in Berlin Britz und in einer Privatpraxis tatig Nach seiner Verhaftung Anfang April 1933 und einer kurzzeitigen Schutzhaft in Berlin Plotzensee emigrierte Marcusson im Mai 1933 in die Schweiz Dort arbeitete er zunachst als Assistenzarzt in einem Sanatorium in Montana und ab 1934 an einem sozialwissenschaftlichen Institut in Zurich Im Februar 1936 ging er in die Sowjetunion In Moskau war im Zentralinstitut fur arztliche Fortbildung tatig Im Januar 1938 wurde Marcusson aus der KPD ausgeschlossen und im Marz vom NKWD unter der Anschuldigung der Spionage und des Verrats an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gemeinsam mit seiner Ehefrau Hildegard Marcusson 1910 1992 verhaftet Diese Anschuldigungen stellten sich als falsch heraus 1 Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft im Marz 1940 wurde das Ehepaar Marcusson aus der Sowjetunion ausgewiesen wurde aber von den deutschen Behorden als Juden an der Grenze zu Polen abgeschoben Von 1941 an lebten sie in Aralsk in Kasachstan wo Erwin Marcusson in der Rayon Gesundheitsverwaltung arbeitete 1947 kehrte Marcusson nach Deutschland zuruck und wurde Abteilungsleiter in der Deutschen Zentralverwaltung fur Gesundheitswesen und stellvertretender Direktor und ab 1949 Direktor des Zentralinstituts fur Sozial und Gewerbehygiene Von 1951 bis 1957 war er Leiter der Hauptverwaltung Heilwesen im Ministerium fur Gesundheitswesen und von Juni 1956 2 bis Dezember 1958 Stellvertreter des Ministers fur Gesundheitswesen der DDR Bei der Neubildung der Regierung im Dezember 1958 wurde sein umfangreiches Aufgabengebiet auf zwei stellvertretende Minister aufgeteilt Fur Marcusson wurden Walter Friedeberger und Michael Gehring als stellvertretende Gesundheitsminister eingesetzt 3 Von 1959 bis 1965 war er Direktor des Instituts fur Sozialhygiene an der Akademie fur arztliche Fortbildung in Berlin Lichtenberg Seit 1955 hatte er einen Lehrauftrag an der Humboldt Universitat zu Berlin Das Grab von Erwin Marcusson befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Sonstiges BearbeitenIm Berliner Ortsteil Rummelsburg wurde 2006 eine Strasse nach der Ehefrau von Erwin Marcusson der Sozialhygienikerin Hildegard Marcusson 1910 1992 benannt 4 Am 20 August 2018 wurde am ehemaligen Wohnhaus von Hildegard und Erwin Marcusson in der Gundelfinger Strasse 27 eine Stele zum Andenken an das Ehepaar eingeweiht 5 Auszeichnungen BearbeitenMedaille fur die Teilnahme an den bewaffneten Kampfen der deutschen Arbeiterklasse in den Jahren 1918 bis 1923 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1959 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und 1969 in Gold 1964 Ehrentitel Verdienter Arzt des Volkes 1974 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in GoldWerke Auswahl BearbeitenSozialhygiene Grundlagen und Organisation des Gesundheitsschutzes Thieme Leipzig 1954Literatur BearbeitenPeter Schneck Bernd Rainer Barth Marcusson Erwin In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Marcusson Erwin in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 475Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erwin Marcusson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erwin Marcusson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie von Erwin Marcusson PDF 97 kB In 100 Jahre Sozialhygiene Sozialmedizin und Public Health in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Rosa Luxemburg Theorie Kontext Aktualitat Rosa Luxemburg Stiftung 9 November 2011 Protokoll Nr 26 56 der Sitzung des Politburos des ZK der SED am 5 Juni 1956 Protokoll Nr 47 58 der Sitzung des Politburos des ZK der SED am 25 26 November 1958 Hildegard Marcusson Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Erinnerungsstele fur Hildegard und Erwin Marcusson Pressemitteilung des Bezirksamts Berlin LichtenbergNormdaten Person GND 107423588 lobid OGND AKS VIAF 263435251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marcusson ErwinKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Sozialhygieniker und GesundheitspolitikerGEBURTSDATUM 11 Juni 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 29 Januar 1976STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erwin Marcusson amp oldid 238823862