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Ernst Heinrich 17 Mai 1792 in Oels Provinz Schlesien 20 August 1862 in Proskau Prov Schlesien war ein deutscher Agrarwissenschaftler Von ihrer Grundung im Jahr 1847 bis zu seinem Tode im Sommer 1862 leitete er die koniglich preussische Landwirtschaftliche Akademie Proskau Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenErnst Heinrich war der jungere Sohn des 1812 verstorbenen Generalpachters der graflich von Kospoth schen Majoratsguter wie Kritschen Krzeczyn und anderer bei Oels in Schlesien eines koniglich preussischen Oberamtmanns Ab 1806 besuchte Ernst Heinrich das Padagogium in Zullichau und anschliessend die Universitat Frankfurt a d Oder wo er Rechtswissenschaft studierte Als 1811 die Brandenburgische Universitat in Frankfurt an der Oder geschlossen bzw nach Breslau verlegt wurde setzte er sein Studium der Rechte zunachst an der Universitat Breslau und im Jahre darauf in Leipzig fort Im Februar 1813 zu Beginn der Befreiungskriege trat er freiwillig in das 1 schlesische Husarenregiment ein wo er nach wenigen Monaten zum Secondelieutenant Unterleutnant befordert wurde In der Schlacht bei Kulm in Bohmen am 29 30 August 1813 wurde Heinrich verwundet An allen weiteren Schlachten und Gefechten in denen das Husarenregiment in den Jahren 1813 bis 1815 beteiligt war nahm Heinrich als Regimentsadjutant teil Nach dem Ende der Befreiungskriege blieb er noch mehrere Jahre Angehoriger der Landwehr seinen Abschied als Premierlieutenant erhielt er erst 1823 Aber schon nach dem Friedensschluss 1815 nahm er seine juristische Laufbahn wieder auf und legte sein Auskultator Examen ab Als Heinrichs alterer Bruder starb der beim Tod seines Vaters 1812 die Verwaltung der elterlichen Pachtungen ubernommen hatte musste Heinrich seine juristische Karriere mit Rucksicht auf Familienverhaltnisse aufgeben und die Verwaltung der noch nicht abgelaufenen Pachtung selbst ubernehmen Im Jahr 1919 konnte Heinrich das Pachtverhaltnis beenden blieb jedoch auch danach weiter in der Landwirtschaft tatig Er kaufte das Gut Hausdorf im niederschlesischen Landkreis Neumarkt und erwarb spater auch noch Polkendorf Als Rittergutsbesitzer erhielt er dort bald das Amt eines Kreisdeputierten und wurde ausserdem haufig mit der Vertretung des Landratsamtes betraut Heinrich publizierte uber land und volkswirtschaftliche Themen etwa uber das Kreditwesen der Schlesischen Landschaft einer Pfandbriefbank die seit 1770 in Schlesien bestand Als im Jahr 1835 unter dem preussischen Staatsminister Christian Rother das Konigliche Kredit Institut fur Schlesien errichtet wurde trat Heinrich als dessen Direktor wieder in den preussischen Staatsdienst ein Er verfasste eine Reihe von Abhandlungen in den schlesischen Provinzialblattern darunter Aufsatze uber die Lage der Landwirtschaft in Schlesiens uber den Einfluss der Gesetzgebung auf die Landwirtschaft sowie uber steuerrechtliche Fragen Im Jahr 1845 wurde Heinrich der Charakter als Geheimer Regierungsrat verliehen Im selben Jahr berief der damalige preussische Innenminister Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ernst Heinrich zum Grundungsdirektor der Landwirtschaftlichen Akademie im schlesischen Proskau nahe Oppeln Nach Heinrichs Organisationsplan konnte die Akademie nach einer nur zweijahrigen Vorbereitungsdauer im Jahr 1847 ihren Lehr und Forschungsbetrieb aufnehmen Heinrich war nicht nur deren Direktor sondern unterrichtete selbst auch wirtschaftswissenschaftliche Facher wie landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre Mehrere Jahre lang war Heinrich Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins in Oppeln Ab 1849 gab er eine vor allem fur Landwirte gedachte Dorfzeitung heraus 1854 veroffentlichte er ein Lehrbuch uber landwirtschaftliche Betriebslehre 1856 erschien seine Schrift Die Nationalokonomie in ihren Beziehungen zur Landwirthschaft In seinen Publikationen befasste er sich auch mit der Arbeiterfrage und dem landwirtschaftlichen Ausbildungswesen In der Frage der landwirtschaftlichen Ausbildung trat Heinrich gegen Justus von Liebig fur spezialisierte landwirtschaftliche Hochschulen und gegen Landwirtschaft als Lehrfach allgemeiner Universitaten ein Seit der im Jahr 1859 vollzogenen Reorganisation war Heinrich Mitglied im koniglich preussischen Landesokonomiecollegium Die Greifswalder philosophische Fakultat verlieh Heinrich im Jahr 1860 die Ehrendoktorwurde Heinrich starb am 20 August 1862 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren Sein Nachfolger in der Leitung der Landwirtschaftlichen Akademie wurde ab 1863 der Agrarwissenschaftler Hermann Settegast Auszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden 3 Klasse mit der Schleife 1 1860 Ehrenpromotion zum Dr phil h c an der Universitat Greifswald Literatur BearbeitenCarl Leisewitz Heinrich Ernst In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 644 647 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon Band 1 A L 4 Auflage Nora Verlag Berlin 2014 S 287 Einzelnachweise Bearbeiten Koniglich preussischer Staats Kalender 1861 S 273Normdaten Person GND 137595344 lobid OGND AKS VIAF 81766565 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrarwissenschaftlerGEBURTSDATUM 17 Mai 1792GEBURTSORT Oels Provinz SchlesienSTERBEDATUM 20 August 1862STERBEORT Proskau Provinz Schlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Heinrich Agrarwissenschaftler amp oldid 231743733