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Ernst Gernot Klussmann 25 April 1901 in Hamburg 21 Januar 1975 ebenda war ein deutscher Komponist und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Tonsprache 3 Rezeption 4 Quellenlage 4 1 Nachlass 5 Werke 5 1 Kompositionen 5 2 Bearbeitungen und Klavierauszuge 5 3 Verlage 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenErnst Gernot Klussmann wurde in Bergedorf geboren 1 und studierte von 1919 bis 1923 bei Felix Woyrsch Komposition und Orgel sowie bei Ilse Fromm Michaels Klavier 1923 ging Klussmann nach Munchen und setzte dort bis 1925 bei Joseph Haas das Kompositionsstudium fort Sein Lehrer im Dirigieren war wahrend dieser Zeit Siegmund von Hausegger 1925 wurde Klussmann Solorepetitor bei den Bayreuther Festspielen und ging im gleichen Jahre als Lehrer fur Musiktheorie an die Rheinische Musikschule nach Koln Von 1936 bis 1942 wirkte Klussmann als Professor fur Instrumentation und Partiturspiel an der Hochschule fur Musik Koln Wahrend dieser Zeit fertigte er Klavierauszuge fur Richard Strauss Friedenstag Daphne Die Liebe der Danae Capriccio 1936 bis 1941 und Hans Pfitzner Konzert fur Violoncello op 52 an 1942 ubernahm die Stadt Hamburg das renommierte Vogt sche Konservatorium als Schule fur Musik und Theater der Freien und Hansestadt Hamburg Klussmann wurde zu ihrem ersten Leiter berufen und damit beauftragt aus der Schule die Vorstufe einer Musikhochschule zu entwickeln Diese Aufgabe wurde durch den Kriegsverlauf und die immensen Zerstorungen in der Hansestadt stark behindert und dauerte bis 1950 2 1950 wurde die staatliche Hochschule fur Musik und Theater Hamburg gegrundet an der Klussmann von 1950 bis 1966 eine Professur fur Komposition innehatte 1933 trat er in die NSDAP ein 1945 wurde er als Professor entlassen 1948 wurde er in einem Entnazifizierungsverfahren als Mitlaufer eingestuft 3 Tonsprache BearbeitenKlussmanns Stil wurzelt in der Spatromantik und verbindet schon fruh Einflusse von Brahms Wagner Reger und Strauss zu einer personlichen Sprache von der das Klavierquintett op 1 bereits Zeugnis ablegt Hier tritt auch schon seine Vorliebe zu kontrapunktischer Denkweise zu Tage die bis zuletzt sein Schaffen pragte Er ging insofern mit der Zeit als nach und nach seine Sprache herber und dissonanzreicher wurde Als weiterer wichtiger Einfluss kam die Musik Gustav Mahlers hinzu Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war in vielerlei Hinsicht schwierig fur Klussmann Seine Wohnung und sein Verlag in Koln brannten im Bombenkrieg aus Etliche Werke gingen verloren und andere mussten nach erhaltenen Skizzen rekonstruiert werden Zudem musste er seine stilistische Position neu bestimmen er setzte sich mit Arnold Schonbergs Zwolftontechnik auseinander und ubernahm sie in den 50er Jahren Gleichwohl gelang es ihm auch hier seine personliche Sprache zu bewahren und seine Wurzeln in der Spatromantik nicht zu verleugnen Werke wie Herodias oder seine letzte grosse Oper Semiramis einen von Strauss und Hofmannsthal diskutierten Stoff aufgreifend verbinden glucklich Dodekaphonie und romantische Diktion Rezeption BearbeitenTrotz bedeutender Erfolge in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg konnte sich Klussmanns Musik in der Zeit danach kaum noch im Musikleben etablieren Seine trotz Zwolftontechnik noch weitgehend romantische Diktion entsprach nicht den Idealen zeitgenossischer Musik nach 1950 So blieben viele Werke der Zeit nach 1950 auch alle seine Opern unaufgefuhrt Quellenlage BearbeitenDas von Klussmann hinterlassene Notenmaterial soweit es sich zum Zeitpunkt seines Todes in seiner Wohnung befand liegt in der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg Nachlass 1 Selbst jene Werke die bei Verlagen erschienen waren sind teilweise nicht mehr verfugbar weil die Verlage ihre Unterlagen im Krieg verloren haben Die Urheberrechte werden im Auftrag der Erben vom jeweiligen Prasidenten der Hochschule fur Musik und Theater Hamburg sowie von Norbert Linke ausgeubt 4 Nachlass Bearbeiten Staats und Universitatsbibliothek Hamburg dort unter Sammlungen Nachlass und Autographensammlung Nachlasse und Autographen von A ZWerke BearbeitenKompositionen Bearbeiten Klavierquintett op 1 1925 Chore nach Eichendorff op 2 Zwei Chore op 3 wahrscheinlich verloren Drei Lieder fur eine Singstimme und Klavier op 4 wahrscheinlich verloren Drei Lieder fur Gesang und Orchester op 5 auch Fassung mit Klavier Erste Symphonie c moll op 6 1928 Zweitfassung 1933 34 Drittfassung 1960 Verlag 1 Streichquartett Nr 1 op 7 in cis moll Epilog zu einer antiken Tragodie fur Orchester op 9 Zwei Hymnische Gesange fur Gesang und Streichquartett op 10 Neue Chore teils mit Instrumenten op 11 Verlag 2 Konzert fur Orgel und Orchester op 12 Hymne nach Holderlin fur Chor und Orchester op 13 Verlag 1 Erstes Konzert fur Violoncello und Orchester op 14 Verlag 1 Ouverture im Alten Stil fur Streichorchester op 15 Edda Suite fur kleines Orchester op 16 1935 Verlag 1 Musik zu Goethes Iphigenie op 17 Verlag 1 Zweite Symphonie d moll op 18 1936 Zweitfassung 1960 Verlag 1 Spielmusik Nr 1 op 19 1939 Verlag 3 Dritte Symphonie C dur op 20 1939 Verlag 4 Scherzo fur Orchester op 21 1939 Verlag 1 Streichquartett Nr 2 in G op 22 1940 Militarmarsch op 23 1941 wahrscheinlich verloren Vierte Symphonie F dur op 24 1941 Verlag 5 Sechs Dichtungen von R Binding fur hohe Stimme und Klavier op 25 1948 Acht Tanze fur Klavier op 26 1948 Xenien Sechs Stucke fur Klavier op 27 1948 Verlag 3 Drei Stucke fur Klavier aus dem Munchener Reisenecessaire op 28 1950 Ultima Thule Kantate fur Mannerchor Sopran Solo und Orchester op 29 1950 Funfte Symphonie cis moll op 30 1950 Zweitfassung 1961 Drei Gesange nach Rilke fur hohe Stimme und Klavier op 31 1950 Funf Dichtungen aus Goethes West ostlichem Diwan fur Mannerchor op 32 1950 Drei Gesange fur eine Altstimme und Klavier op 33 1951 Drei Gesange fur eine tiefe Stimme und Klavier op 34 1954 Die Weihnachtsgeschichte in Volksliedern op 35 1954 Verlag 3 Hymne an Zeus fur Chor op 36 1954 Das Lied vom traumenden See romantische Oper in 3 Akten Libretto von Margaretha Hashagen ohne op um 1957 Ostlicher Mond funf Chore fur Frauenstimmen op 37 1961 Sonate in zwei Satzen fur Klavier zu vier Handen op 38 1961 Sechste Symphonie in zwei Satzen op 39 1964 Verlag 5 Herodias fur Sopran und Orchester op 40 1964 Verlag 5 Fragment Hiob fur Alt und Orgel op 41 1967 O bittre Liebe Tod nach Edith Sitwell fur hohe Stimme und Klavier op 42 1967 Siebte Symphonie in drei Satzen op 43 1967 Ouverture fur Orchester op 44 1968 Verlag 6 Zweites Konzert fur Violoncello und Orchester op 45 1968 Verlag 6 Fragment Spruche fur Alt und Orgel op 46 1970 wahrscheinlich verloren Fife Expressions fur Alt und Klavier op 47 nach Claire Szuts 1970 Achte Symphonie op 48 1970 Neunte Symphonie fur eine Altstimme und Orchester op 49 1971 Rhodope Oper in drei Akten Libretto von Helga Staelin nach Friedrich Hebbels Drama Gyges und sein Ring op 50 vor 1964 Helena Oper in drei Akten Libretto von Helga Staelin op 51 um 1971 Zehnte Symphonie in drei Satzen op 52 1973 Spiegelfuge fur Orgel op 53 1974 Semiramis Oper in drei Akten Libretto von Henning Boetius op 54 1972 74 Der Schlimm Heilige Vitalis Kammeroper Libretto von Brigitte Hormann nach einer Erzahlung von Gottfried Keller op 55 1974 75 fertig gestellt von Wolfgang von Schweinitz IGNI Chorlied nach einem Text von Nietzsche op 56 1975 Komposition op 8 ist nicht nachweisbar Bearbeitungen und Klavierauszuge Bearbeiten Franz Liszt Les Preludes Bearbeitung fur Klavier Verlag 3 Hans Pfitzner Konzert fur Violoncello op 52 Klavierauszug Bedrich Smetana Die Moldau Bearbeitung fur Klavier Verlag 3 Richard Strauss Friedenstag Klavierauszug Verlag 7 Richard Strauss Capriccio Klavierauszug Verlag 7 Richard Strauss Daphne Klavierauszug Verlag 7 Richard Strauss Die Liebe der Danae Klavierauszug Verlag 7 Verlage Bearbeiten a b c d e f g Tischer amp Jagenberg nicht mehr aktiv teilweise wurden die Rechte vom Theater Verlag Eirich in Osterreich ubernommen Edition Tonger nur op 11 Nr 5 Sonnenaufgang nach Goethe a b c d e Sikorski Musikverlage Kistner amp Siegel a b c Benjamin Boosey amp Hawkes a b Laurentius Musikverlag Frankfurt am Main a b c d Schott MusicLiteratur BearbeitenSL Klussmann Ernst Gernot In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Weblinks BearbeitenWerke von Ernst Gernot Klussmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klussmann Ernst Gernot In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Einzelnachweise Bearbeiten Gesprach mit Carsten Bock in Jaron Verlag Hrsg Der Klassik Winter 22 S 4 Pfeffersacke und Weltmusiker Die Grundungsphase In hfmt hamburg de Abgerufen am 30 Mai 2019 Gesprach mit Carsten Bock in Jaron Verlag Hrsg Der Klassik Winter 22 S 4 Gesprach mit Carsten Bock in Jaron Verlag Hrsg Der Klassik Winter 22 S 4 Normdaten Person GND 102337799 lobid OGND AKS LCCN n85367896 VIAF 7773601 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klussmann Ernst GernotALTERNATIVNAMEN Klussmann Ernst GernotKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 25 April 1901GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 21 Januar 1975STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gernot Klussmann amp oldid 229767040