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Friedenstag Oper in einem Aufzug Opus 81 TrV 271 ist die 12 Oper des Komponisten Richard Strauss Das Textbuch verfasste Joseph Gregor Die Urauffuhrung fand am 24 Juli 1938 im Munchner Nationaltheater statt WerkdatenTitel FriedenstagHans Hotter Richard Strauss und Viorica Ursuleac Wien 1939Originalsprache DeutschMusik Richard StraussLibretto Joseph GregorUrauffuhrung 24 Juli 1938Ort der Urauffuhrung Munchner NationaltheaterSpieldauer ca 80 MinutenOrt und Zeit der Handlung Zitadelle einer belagerten Stadt 24 Oktober 1648PersonenKommandant der Stadt Bariton Maria sein Weib Sopran Wachtmeister Bass Schutze Tenor Konstabel Bariton Musketier Bass Hornist Bariton Frontoffizier Bariton Ein Piemonteser Tenor Der Holsteiner Kommandant der Belagerungsarmee Bass Burgermeister Tenor Pralat Bariton Frau aus dem Volk Sopran Soldaten beider Parteien Frauen Volk Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Geschichte 3 Gestaltung 3 1 Orchester 3 2 Musik 4 Diskographie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenOrt und Zeit In der Zitadelle einer belagerten Stadt 24 Oktober 1648Buhne Runder Saal in der Zitadelle die Mauern teilweise notdurftig repariert Schiessscharten in den Wanden In einer Stadt am Ende des Dreissigjahrigen Krieges Soldaten die nur den Krieg kennen Vereinzelte Rufe nach Frieden verhallen Die hungernde Bevolkerung beginnt zu revoltieren Doch der zur Ubergabe aufgeforderte Kommandant der Zitadelle will nicht aufgeben Er kundigt dem Volk die Kapitulation der Stadt an will aber vorher die Festung sprengen Den Soldaten rat er zur Flucht einige bleiben bei ihm Auch seine Frau Maria mochte lieber zusammen mit ihm sterben als fliehen Als alle mit der Explosion der Zitadelle rechnen lauten Glocken Der Friede von Munster wurde geschlossen Das Volk offnet den Feinden die Stadt nur der Kommandant glaubt an eine Kriegslist und will den Kampf fortsetzen Maria kann ihn aufhalten schliesslich wirft er die Waffen weg und umarmt unter dem Jubel der Burger den Kommandanten der gegnerischen Truppen Geschichte BearbeitenDie Idee zur Oper Friedenstag geht auf den spanischen Dichter Pedro Calderon de la Barca und sein Drama Die Kapitulation von Breda zuruck Strauss las von dem Stuck in der Weltgeschichte des Theaters des von ihm geschatzten Theaterhistorikers Joseph Gregor auch kannte er das Gemalde Die Ubergabe von Breda von Velazquez Sein damaliger Librettist Stefan Zweig fertigte 1934 auf Wunsch Strauss einen 1648 genannten Entwurf an Wahrend Zweig eine Parabel auf die politische Situation im III Reich vorschwebte versuchte der Pragmatiker Strauss opernhafte Elemente in die Handlung einzubringen Die Arbeit an dem Stuck wurde durch Zweigs Emigration unterbrochen Zweig selbst schlug vor das Opernbuch durch den genannten Joseph Gregor ausfuhren zu lassen Strauss akzeptierte den Vorschlag die wenig harmonische Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Gregor und dem gelegentlich als Schlichter brieflich hinzugezogenen Zweig fuhrte aber zu einem den Komponisten nicht inspirierenden Text 1936 wurde die Oper fertiggestellt Strauss widmete die Partitur dem Dirigenten Clemens Krauss und dessen Frau der Sopranistin Viorica Ursuleac Ursprunglich war vom Komponisten geplant worden die fast gleichzeitig entstandenen Opern Friedenstag und Daphne an einem Abend uraufzufuhren Strauss schatzte auch bei den Themen seiner Kompositionen den Wechsel von Tragischem und Heiterem Friedenstag wurde jedoch kurzfristig vorgezogen Am 24 Juli 1938 dirigierte Clemens Krauss die Erstauffuhrung im Munchner Nationaltheater Die in der Oper anklingende Mischung aus bedingungsloser Opferbereitschaft und tiefem Friedenswillen wurde von den Nationalsozialisten politisch ausgeschlachtet und bestimmte die Rezeption des Werks Dass der Jude Stefan Zweig hinter der Idee von Werk und Libretto stand blieb den Nazis verborgen 1 Es folgten Auffuhrungen in Dresden mit der UA der Daphne hier zeigte sich die Kombination beider Werke an einem Abend als nicht sinnvoll Wien und Berlin Die Oper erschien bis zur Schliessung der Theater im Krieg in uber 20 Stadten Europas auf dem Spielplan ohne sich jedoch einen festen Platz im Repertoire zu erobern Auch nach dem Krieg blieb die Oper eines der am seltensten gespielten Werke des Komponisten Strauss ambivalente politische Haltung wahrend der Entstehungszeit der sperrige Text und die naturlich auch sujetbedingte eher blasse Komposition verhinderten eine Verbreitung der Oper ausserhalb von Gesamtwerkschauen oder Kuriositatenabenden Die Besetzung der Urauffuhrung 2 Partie AusfuhrendeKommandant der belagerten Stadt Hans HotterMaria Viorica UrsuleacWachtmeister Georg HannSchutze Julius PatzakKonstabel Georg WieterMusketier Karl SchmidtHornist Willi MerkertOffizier Emil GrafFrontoffizier Josef KnappEin Piemonteser Peter AndersDer Holsteiner Ludwig WeberBurgermeister Karl OstertagPralat Franz Theo ReuterFrau aus dem Volke Else SchurhoffGestaltung BearbeitenOrchester Bearbeiten 3 grosse Floten III auch Piccolo 2 Oboen Englischhorn 3 Klarinetten mit Bassklarinette 3 Fagotte Kontrafagott 6 Horner 4 Trompeten 4 Posaunen Tuba Pauken Grosse Trommel Tam Tam militarische Trommeln Becken Triangel Tamburin 16 Erste Violinen 16 Zweite Violinen 12 Bratschen 10 Celli 8 Kontrabasse Auf der Buhne Orgel Glocken SignaltrompetenMusik Bearbeiten Friedenstag ahnelt durch die Dominanz der Chorszenen eher einem Oratorium als einer Oper Parallelen zu Beethovens Fidelio sind nicht zu uberhoren Strauss ubernimmt den Tonartenplan fast vollstandig 3 Die Musik entspricht dem meist vorherrschenden Grundton der Hoffnungslosigkeit des Textes fast mochte man sie glanzlos nennen denn auch der doch so wundersam gluckliche Schluss klingt eher konventionell Auch die meisten Akteure bleiben blass Lediglich die Figur der Maria konnte Strauss zu einigen grossen melodischen Szenen inspirieren ein schoner Einfall ist auch die Figur des jungen piemontesischen Soldaten der mit seinem italienischen Liedchen die erste Szene einen an sich tristen Dialog der Wache haltenden Soldaten zu einer der gelungensten macht Diskographie BearbeitenGA 1939 Clemens Krauss Hotter Kommandant Witt Schutze Wiedemann Konstabel Dermota Piemonteser Kamann Holsteiner Ursuleac Maria Orchester der Wiener Staatsoper Schwann GA 1989 live Robert Bass Roloff Shirley Wittges Broitman Cook Marc Collegiate Orcheatra Koch GA 1989 Wolfgang Sawallisch Weikl Vacik Rootering Villa Moll Hass Orchester des Bayer Rundfunks EMI GA 1999 Giuseppe Sinopoli Dohmen Voigt Reiter Kupfer Martinsen Jun Staatskapelle Dresden DG 2001 Brillant Literatur BearbeitenConstantin Grun Richard Strauss und Karl Amadeus Hartmann zwei Munchner zwischen Krieg und Frieden In Die Musikforschung 62 Jahrgang Heft 3 Kassel 2009 ISSN 0027 4801 S 251 261 Mathias Lehmann Der Dreissigjahrige Krieg im Musiktheater wahrend der NS Zeit Untersuchungen zu politischen Aspekten der Musik am Beispiel von Karl Amadeus Hartmanns Des Simplicius Simplicissimus Jugend Ludwig Mauricks Simplicius Simplicissimus Richard Mohaupts Die Gaunerstreiche der Courasche Eberhard Wolfgang Mollers und Hans Joachim Sobanskis Das Frankenburger Wurfelspiel und Joseph Gregors und Richard Strauss Friedenstag Hamburg 2004 Peter Petersen Friedenstag von Stefan Zweig Richard Strauss und Joseph Gregor Eine pazifistische Oper im Dritten Reich Musik und Diktatur Bd 2 Hg Friedrich Geiger Waxmann Munster 2017 Ulrich Schreiber Opernfuhrer fur Fortgeschrittene Band 3 1 Auflage Barenreiter Verlag Kassel 2000 ISBN 3 7618 1436 4 Kurt Wilhelm Richard Strauss personlich 1 Auflage Henschel Berlin 1999 ISBN 3 89487 326 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedenstag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedenstag Op 81 Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Handlung und Libretto von Friedenstag in deutscher Sprache bei Opera Guide Diskografie zu Friedenstag bei OperadisEinzelnachweise Bearbeiten Peter Petersen Friedenstag von Stefan Zweig Richard Strauss und Joseph Gregor Eine pazifistische Oper im Dritten Reich Waxmann Munster 2017 Richard Strauss Friedenstag Oper in einem Aufzug von Joseph Gregor op 81 Studienpartitur Richard Strauss Edition Samtliche Buhnenwerke Wien und Mainz 1996 Urauffuhrung First Performance Schreiber S 235Opern von Richard Strauss Guntram 1894 Feuersnot 1901 Salome 1905 Elektra 1909 Der Rosenkavalier 1911 Ariadne auf Naxos 1912 16 Die Frau ohne Schatten 1919 Intermezzo 1924 Die agyptische Helena 1928 Arabella 1933 Die schweigsame Frau 1935 Friedenstag 1938 Daphne 1938 Die Liebe der Danae 1940 Capriccio 1942 Des Esels Schatten 1949 unvollendet Normdaten Werk GND 4237958 1 lobid OGND AKS LCCN n92071614 VIAF 246174190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedenstag Oper amp oldid 227607092