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Karl Wilhelm Erik August Nolting 20 November 1892 in Plettenberg 15 Juli 1953 in Haan war ein deutscher Politiker der SPD Er war der erste Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErik Nolting wurde am 20 November 1892 in Plettenberg als Sohn eines preussischen Gerichtsoberinspektors geboren Er war das zweite von vier Kindern sein jungerer Bruder war Ernst Nolting Er besuchte in Bielefeld das Gymnasium und nahm schon zu dieser Zeit eine kritische Haltung gegenuber dem kaiserlichen Deutschland ein Nolting studierte anschliessend in Halle Saale Munchen Berlin und Frankfurt am Main Soziologie und Nationalokonomie horte aber auch juristische germanistische und theaterwissenschaftliche Vorlesungen Er trat der Demokratischen Vereinigung bei einer linksliberalen Abspaltung der Freisinnigen Vereinigung Ab 1914 nahm er als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil 1917 wurde er wegen Nachtblindheit entlassen Er arbeitete bis 1918 als Dezernent im Wirtschaftsamt der Stadt Guben und sammelte dort Material fur seine Dissertation Im Jahre 1919 promovierte er in Frankfurt am Main bei Franz Oppenheimer zum Doktor der Staatswissenschaften Ab Fruhjahr 1920 lehrte er an der Furst Leopold Akademie fur Verwaltungswissenschaften in Detmold an der Leibniz Akademie Hannover und seit 1923 an der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main Bereits 1921 schloss sich Nolting der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD an 1925 nahm er am Heidelberger Parteitag teil und wurde 1928 in den Preussischen Landtag gewahlt Nolting trat stets als Wirtschaftsfachmann weniger als Parteifunktionar hervor Nachdem er sich noch im Februar 1933 im niederlandischen Sender Hilversum als Gegner des Nationalsozialismus bezeichnet hatte wurde ihm sein Professorenamt entzogen und er wurde mit einem Aufenthaltsverbot fur Frankfurt am Main und Bielefeld belegt Er zog nach Berlin und spater nach Medebach Wahrend dieser Zeit versuchte er sich mit schriftstellerischen Arbeiten die er teils unter Pseudonymen teils unter seinem richtigen Namen veroffentlichte uber Wasser zu halten war jedoch auf die Unterstutzung von Freunden angewiesen 1940 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen Nach Kriegsende versuchte er wieder eine Anstellung in Frankfurt am Main zu finden seine Bewerbung ging aber verloren Fritz Fries der ihn aus dem preussischen Landtag kannte stellte ihn im Juni und Juli 1945 bei der Bezirksregierung Arnsberg ein im September 1945 wurde Nolting zum Generalreferenten fur Wirtschaft bei der westfalischen Provinzialregierung in Munster ernannt Am 29 August 1946 wurde er nordrhein westfalischer Wirtschaftsminister In dieser Eigenschaft bemuhte er sich besonders um ein Ende der Demontagen Bei den ersten Landtagswahlen 1947 wurde er zum Abgeordneten gewahlt ebenso bei der ersten Bundestagswahl 1949 bei der er den Wahlkreis Iserlohn Stadt und Land direkt gewann Beide Mandate behielt er bis zu seinem Tod Nach der Regierungsneubildung in Nordrhein Westfalen 1950 legte er sein Ministeramt nieder und engagierte sich wieder starker publizistisch Zum Wintersemester 1950 51 ubernahm er die Leitung der Abteilung Wirtschaft der Sozialakademie Dortmund deren Grundung er unterstutzt hatte Nolting war Delegierter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und hat den Ausschussen des Bundestages fur Wirtschaftspolitik fur ERP Fragen und dem Ausschuss gemass Art 15 des Grundgesetzes Vergesellschaftung von Grund und Boden angehort Von 1950 bis 1953 war er an der Sozialakademie Dortmund tatig Erik Nolting starb am Abend des 15 Juli 1953 wahrend einer Wahlkampfveranstaltung zum 2 Deutschen Bundestag in Haan an den Folgen eines Schlaganfalls 1 Sein Nachrucker in den Bundestag war fur die wenigen Wochen bis zur Wahl Franz Heinen Ehrung BearbeitenNach Nolting wurden in Kamen und Dusseldorf Strassen benannt Ausserdem wurde in Hattingen eine Grundschule nach ihm benannt weil er sich erfolgreich gegen die Demontage der Henrichshutte eingesetzt hatte 2 Literatur BearbeitenErik Nolting In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 234 235 Wolf Bierbach Erik Nolting In Walter Forst Hrsg Aus dreissig Jahren Rheinisch westfalische Politiker Portrats Grote Koln 1979 ISBN 978 3 7745 6433 6 S 210 f Barbara von Hindenburg Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preussischen Landtags Teil 3 Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 631 67652 3 S 1704 1706 Claudia Nolting Erik Nolting Wirtschaftsminister und Theoretiker der SPD 1892 1953 Klartext Essen 1989 ISBN 978 3 88474 136 8 Christoph Stamm Nolting Wilhelm Erik In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 315 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erik Nolting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Erik Nolting in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kurzbiografie im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung Erik Nolting beim Landtag Nordrhein Westfalen Nolting Karl Wilhelm Erik August Hessische Biografie Stand 20 Juli 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nolting Erik In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Naber bis Nydahl KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 893 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 140 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Deutscher Bundestag Plenarprotokoll der 282 Sitzung PDF 2 3 MB ausfuhrlicher Nachruf mit Todesursache Homepage der Erik Nolting Schule Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 4 Juni 2013Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein Westfalen Erik Nolting 1946 1950 Artur Strater 1950 1954 Friedrich Middelhauve 1954 1956 Hermann Kohlhase 1956 1958 Hans Lauscher 1958 1962 Gerhard Kienbaum 1962 1966 Bruno Gleitze 1966 1967 Fritz Kassmann 1967 1970 Horst Ludwig Riemer 1970 1979 Liselotte Funcke 1979 1980 Reimut Jochimsen 1980 1990 Gunther Einert 1990 1995 Wolfgang Clement 1995 1998 Bodo Hombach 1998 Peer Steinbruck 1998 2000 Ernst Schwanhold 2000 2002 Harald Schartau 2002 2005 Christa Thoben 2005 2010 Harry Voigtsberger 2010 2012 Garrelt Duin 2012 2017 Andreas Pinkwart 2017 2022 Mona Neubaur seit 2022 Normdaten Person GND 118892363 lobid OGND AKS LCCN n90641149 VIAF 72192516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nolting ErikALTERNATIVNAMEN Nolting Karl Wilhelm Erik August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdL MdBGEBURTSDATUM 20 November 1892GEBURTSORT PlettenbergSTERBEDATUM 15 Juli 1953STERBEORT Haan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erik Nolting amp oldid 236880878