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Erich Anton Pernice 19 Dezember 1864 in Greifswald 1 August 1945 in Freest war ein deutscher Klassischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenErich Pernice war der Sohn des Greifswalder Gynakologen Hugo Pernice und Enkel des Juristen Ludwig Pernice Zu seinen Vorfahren gehorte der um 1735 aus Ala Trentino nach Deutschland eingewanderte Weinhandler Marchese Pernice de Penta di Casinca Conte di Castellare Auch Pernice war im weiteren Leben als Weinfachmann bekannt Sein Abitur legte er in Greifswald ab und begann ein Studium der Rechtswissenschaften der Klassischen Philologie sowie der Archaologie an der Universitat Berlin und der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn In Bonn wechselte er unter dem Einfluss von akademischen Lehrern wie Hermann Usener Franz Bucheler Heinrich Nissen und Reinhard Kekule von Stradonitz endgultig zur Archaologie Als seinen eigentlichen Lehrer sah er jedoch seinen funf Jahre alteren Freund Franz Winter an 1888 wurde er in Bonn mit der Arbeit Galeni de ponderibus et mensuris testimonia promoviert und legte im selben Jahr noch das Staatsexamen fur den hoheren Schuldienst ab Ein Jahr spater fuhrte ihn eine Studienreise erstmals nach Rom Pompeji sowie in andere Gegenden auf dem italienischen Festland und auf Sizilien Das Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts wurde ihm fur 1890 91 und fur 1891 92 zugesprochen Wahrend dieser Zeit nahm er unter anderem an der von Alfred Brueckner geleiteten Ausgrabung auf dem Kerameikos in Athen teil Ab 1892 war Pernice wieder in Deutschland Die Habilitation erfolgte 1894 an der Universitat Greifswald Thema der Habilitationsschrift waren griechische Gewichte 1895 ging Pernice als Hilfsarbeiter an das Antiquarium der Berliner Museen Ein Jahr spater liess er sich nach Berlin umhabilitieren und wurde an der Universitat Privatdozent An den Berliner Museen wurde er 1897 Direktorialassistent 1903 verliess Pernice Berlin und folgte einem Ruf auf den ausserordentlichen Lehrstuhl fur Klassische Archaologie in Greifswald 1906 wurde er ordentlicher Professor Rufe an die Universitat Strassburg und an die Universitat Breslau lehnte er ab Fur jeweils vier Monate nahm er in den Jahren 1908 und 1909 an den von Theodor Wiegand geleiteten Ausgrabungen in Milet teil Dort war er fur die Grabungen am Athenatempel zustandig wo er Zeugnisse der archaischen Stadt zutage forderte Ab 1912 widmete sich Pernice ausfuhrlich den Forschungen zu Pompeji die vom Ersten Weltkrieg unterbrochen wurden und danach erst 1925 wieder aufgenommen werden konnten 1934 wurde er emeritiert und lebte zunachst weiter in Greifswald spater bis zu seinem Tod in einer kleinen Fischerkate bei Wolgast Seit 1940 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Der Hauptverdienst Pernices war das 1912 initiierte Projekt zum hellenistischen Pompeji das vom Deutschen Archaologischen Institut bis heute fortgefuhrt wird Pernice steuerte selbst mehrere Arbeiten zu diesem Unternehmen bei Zudem machte er sich um die Veroffentlichung von Funden aus dem Berliner Antiquarium verdient Er schrieb Artikel fur mehrere Grossprojekte wie Friedrich Lubker s Reallexikon des klassischen Altertums 1914 oder Georg Lehnerts Illustrierte Geschichte des Kunstgewerbes 1907 08 Fur Alfred Gerckes und Eduard Nordens Einleitung in die Klassische Altertumswissenschaft verfasste er den Abschnitt uber Griechisches und romisches Privatleben Zudem forschte er zur antiken Metrologie vor allem zu den antiken Gewichten Schriften Auswahl BearbeitenGriechische Gewichte Weidmann Berlin 1894 Deutsche Ausgrabungen in den Landern des klassischen Altertums Deutsche Sammlung Bd 1 Moninger Greifswald 1922 Die hellenistische Kunst in Pompeji De Gruyter Berlin Bd 4 Gefasse und Gerate aus Bronze 1925 Bd 5 Hellenistische Tische Zisternenmundungen Beckenuntersatze Altare und Truhen 1932 Bd 6 Pavimente und figurliche Mosaiken 1938 Pompeji Quelle amp Meyer Leipzig 1926 Literatur BearbeitenGeorg Lippold Erich Pernice In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1944 48 S 167 169 Digitalisat Greifswalder Antiken Gedachtnisausgabe fur Erich Pernice De Gruyter Berlin 1961 mit Schriftenverzeichnis Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Erich Pernice 1864 1945 In dieselben Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 156 157 Grete Grewolls Pernice Erich Anton In dieselbe Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Ein Personenlexikon Bremen 1995 ISBN 3 86108 282 9 S 325 Pernice Erich In Walther Killy Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 1 Auflage Band 7 May Plessner K G Saur Munchen 1998 ISBN 3 598 23167 9 S 603 Jutta Fischer Pernice Erich Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 195 f Digitalisat Jutta Fischer Erich Pernice Ein Leben zwischen Greifswald und Pompej In Altertumswissenschaft in Greifswald Portrats ausgewahlter Gelehrter 1856 bis 1946 Beitrage zur Geschichte der Universitat Greifswald Band 14 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 S 193ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Pernice im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Erich Pernice in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur uber Erich Pernice in der Landesbibliographie MVInhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Greifswald Adolf Michaelis 1862 1865 August Preuner 1866 1903 Erich Pernice 1904 1933 Erich Boehringer 1938 1945 Erwin Bielefeld 1951 1959 Wulf Raeck 1994 1996 Thomas Schafer 1998 2003 VorgangerAmtNachfolgerPaul RomerRektor der Universitat Greifswald 1918Friedrich Pels LeusdenNormdaten Person GND 116081929 lobid OGND AKS LCCN n2006000067 VIAF 8130093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pernice ErichALTERNATIVNAMEN Pernice Erich Anton vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 19 Dezember 1864GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 1 August 1945STERBEORT Freest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Pernice amp oldid 222196156