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Der Gemeine Samtfussrubling Flammulina velutipes Syn Collybia velutipes ist eine Pilzart aus der Familie Physalacriaceae Er ist ein Speisepilz wird in Ostasien auch kultiviert und dort als Enoki japanisch 榎 bzw エノキ vermarktet An naturlichen Standorten wachsen die kleinen frostresistenten Fruchtkorper im Winterhalbjahr bei kuhlen Temperaturen weshalb die Art auch Winterpilz genannt wird Dagegen beziehen sich die Trivialnamen Samtfuss oder Samtfussrubling auf den samtig beschaffenen Stiel Gemeiner SamtfussrublingGemeiner Samtfussrubling Flammulina velutipes SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie PhysalacriaceaeGattung Samtfussrublinge Flammulina Art Gemeiner SamtfussrublingWissenschaftlicher NameFlammulina velutipes Curtis Fr Singer Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Artabgrenzung 2 1 Andere Samtfussrublinge 2 2 Stockschwammchen oder Gift Haubling 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Bedeutung 5 1 Speisepilz 5 2 Kultivierung 5 3 Forschungsprojekte 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Fruchtkorper bilden 2 10 cm breite dunnfleischige und schmierige Hute von honiggelber bis rotbrauner Farbe mit dunklerer Mitte Die Lamellen sind weiss bis blassgelb Das Sporenpulver ist weiss Die faserig zahen im Alter hohlen ringlosen Stiele sind 3 8 cm lang oben gelblich unten dunkelbraun bis olivschwarz samtfilzig oft plattgedruckt und wurzelartig verschmalert Charakteristisch ist auch die verdrillte Struktur der Stielfasern Artabgrenzung BearbeitenAndere Samtfussrublinge Bearbeiten Neben dem Gemeinen Samtfussrubling kommen in Europa noch weitere teils sehr ahnliche und nur mikroskopisch bestimmbare Gattungsvertreter vor Einige Arten lassen sich auch durch ein anderes jahreszeitliches Vorkommen sowie anhand des Habitats voneinander unterscheiden Stockschwammchen oder Gift Haubling Bearbeiten Von unkundigen Sammlern kann der Gemeine Samtfussrubling mit dem essbaren Stockschwammchen oder dem gefahrlichen Gift Haubling verwechselt werden Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der samtige stets ringlose Stiel des Samtfussrublings Okologie BearbeitenDer Samtfussrubling kommt in der Zeit von September bis April oft reichlich an Stumpfen Stammen auch an lebenden Baumen und abgefallenen Asten von Laubgeholzen ganz selten auch an Koniferen und gelegentlich an unterirdischem Holz vor Eine besondere Vorliebe zeigt der Samtfussrubling fur die Gattungen Salix Weiden Populus Pappeln Fraxinus Eschen und Holunder haufig auch fur durch das Ulmensterben geschadigte Ulmenarten Verbreitung BearbeitenSeine geographische Verbreitung umfasst sowohl gemassigte und kalte Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde wie China Sibirien Kleinasien Europa Nordamerika und Japan als auch Australien auf der Sudhalbkugel Bedeutung BearbeitenSpeisepilz Bearbeiten nbsp Unter Lichtausschluss in Flaschen angebaut entwickelt der Gemeine Samtfussrubling F velutipes langstielige farblose FruchtkorperEine besondere Bedeutung besitzt der Samtfussrubling in der japanischen Kuche dort bekannt als Enokitake 榎茸 bzw エノキタケ oder kurz Enoki wo er nach dem Shiitake der meistangebaute Speisepilz ist Es werden insgesamt etwa 100 000 Tonnen dieses Pilzes produziert Damit steht der Samtfussrubling weltweit an sechster Stelle in der Rangfolge der meistangebauten Speisepilze Er zahlt auch zu den Heilpilzen ist aber in dieser Hinsicht weniger bedeutend Auch in Europa ist der Samtfussrubling Pilzkennern gut bekannt als wohlschmeckender Speisepilz der gerade in der kalten Jahreszeit auftritt wenn die sonstige Pilzflora ihr Wachstum wegen der winterlichen Kalte weitgehend eingestellt hat Kultivierung Bearbeiten Der Samtfussrubling war einer der ersten Speisepilze uberhaupt die gezielt in Kultur genommen wurden So wurde sein Anbau erstmals in der spaten Tang Dynastie im Kaiserreich China zwischen den Jahren 800 und 900 erwahnt Es ist uberliefert dass man damals reife Fruchtkorper auf frischen Baumstubben verrieb mit guten Aussichten spater an diesen Platzen eine Pilzernte erwarten zu konnen Forschungsprojekte Bearbeiten Die einfache Kultivierung des saprotroph lebenden Gemeinen Samtfussrublings fuhrte dazu dass Flammulina velutipes ein beliebtes Objekt in der wissenschaftlichen Forschung wurde So nahm der Pilz 1993 an der Spacelab Mission D 2 teil in der u a der Einfluss der Schwerkraft auf das Wachstum hoherer Pilze untersucht wurde 1 2 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Der grosse Pilzatlas Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 1726 X Christopher Hobbs Medicinal Mushrooms Botanica Press Santa Cruz 1995 ISBN 1 884360 01 7 Einzelnachweise Bearbeiten Volker D Kern B Hock Gravimorphogenesis and ultrastructure of the fungus Flammulina velutipes grown in space on clinostats and under hyper G conditions In Life and Gravity Physiological and Morphological Responses Band 17 Nr 6 7 1996 S 183 186 doi 10 1016 0273 1177 95 00633 P David Moore Bertold Hock John P Greening Volker D Kern Lilyann Novak Frazer Jan Monzer Gravimorphogenesis in agarics In Mycological Research Band 100 Nr 3 1996 S 257 275 doi 10 1016 S0953 7562 96 80152 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeiner Samtfussrubling Flammulina velutipes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Samtfussrubling amp oldid 239182408 Speisepilz