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Die Enicocephalidae sind eine Familie der Wanzen Heteroptera innerhalb der Teilordnung Enicocephalomorpha Es sind ungefahr 405 Arten in 55 Gattungen beschrieben 1 Die Vertreter der Familie sehen kleinen bis mittelgrossen Raubwanzen Reduviidae ahnlich und stellen etwa 95 aller Arten der Enicocephalomorpha 2 EnicocephalidaeEnicocephalidaeSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung EnicocephalomorphaFamilie EnicocephalidaeWissenschaftlicher NameEnicocephalidaeStal 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Taxonomie und Systematik 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Wanzen werden 1 bis 17 Millimeter lang 1 sind wie auch die nahen Verwandten der Aenictopecheidae meist wenig lebhaft gefarbt und meist einfarbig gelb braun oder schwarzlich Nur wenige Arten haben kontrastierende Farbmuster manchmal auch mit kraftigem Rot 2 Das Pronotum ist durch zwei schrage Einschnurungen in der Regel in drei deutlich erkennbare Loben unterteilt abweichend nur bei den Gattungen Megenicocephalus und Alienates hier nur zwei Loben Haufig sind die Flugel innerhalb einer Art unterschiedlich ausgebildet Flugelpolymorphismus Die Mannchen haben bei den meisten Arten vergrosserte macroptere Flugel die Weibchen verkurzte brachyptere Flugel oder sie sind gar nicht ausgebildet apter 2 Individuen mit zuruckgebildeten Flugeln fehlen haufig auch die Ocelli haben kleinere Facettenaugen und ein etwas anders geformtes Pronotum 1 bei der Gattung Alienates fehlen bei den Weibchen die Augen vollstandig 3 Microptere oder aptere Weibchen sind in der Regel auch deutlich grosser als macroptere Mannchen Sexualdimorphismus bei den Arten bei denen beide Geschlechter polymorph ausgebildete Flugel haben ist der Geschlechtsdimorphismus weniger stark ausgebildet 3 Die Unterbrechung der Costalader fehlt und ist nur bei der Unterfamilie Megenicocephalinae schwach angedeutet Die Flugelanlagen der alteren Nymphen sind gross und grenzen aneinander Manchmal uberlappen sie etwas entlang der Mittellinie 2 Die Tiere besitzen an den Sterna des Metathorax Duftdrusen deren Offnungen aber haufig zuruckgebildet sind Die Vorderbeine sind zu Fangbeinen modifiziert und in der Regel verdickt Die Schienen Tibien sind normalerweise apikal verbreitert und je nach Art verschiedenartig mit plattenartigen Anhangseln Dornen Tuberkeln und Borsten versehen 1 Es kommen ein oder zwei Tarsenglieder vor die Vordertarsen sind immer einsegmentig die Hintertarsen in der Regel zweisegmentig bei Alienates eingliedrig 3 Anders als bei allen anderen Wanzen ist bei primitiven Arten der Enicocephalidae der Phallus durch Strukturen wie paarige Elemente die homolog zu den Genitalplatten der Zikaden sind gebildet Die Paramere sind immer unbeweglich basal verwachsen oder zu flachen Skleriten zuruckgebildet Bei den Weibchen sind aussere Genitalien uberhaupt fehlend bei der Tribus Systelloderini der Megenicocephalina sind sie als Reste erkennbar Die Genitaloffnung der Weibchen ist durch eine grosse Subgenitalplatte die vom achten Sternum gebildet wird verdeckt 2 Die Unterteilung des Pronotums in drei Loben das Fehlen der Unterbrechung der Costalader und die stark modifizierten und haufig zuruckgebildeten Genitalien beider Geschlechter sind Autapomorphien der Familie 2 Vorkommen BearbeitenDie Familie ist weltweit verbreitet 1 das Hauptverbreitungsgebiet der Familie umfasst die feuchten Tropen und Subtropen Die meisten Arten der Familie leben in Bodenstreu oder lockerer Erde in Moosen verrottendem Holz unter Rinde und ahnlichen Mikrohabitaten Die Arten der ariden Zonen und der gemassigten Breiten leben vermutlich vor allem in Erdspalten 2 Manche Arten wie etwa die australische Oncylocotis tasmanicus sind mit Ameisen vergesellschaftet 1 Lebensweise BearbeitenDie Enicocephalidae sind vermutlich allesamt wenig spezialisierte Rauber auch wenn dies nur von wenigen Arten dokumentiert ist 2 Bevorzugt werden schwach gepanzerte Gliederfusser gejagt insbesondere Springschwanze Collembola und Zwergfusser Symphyla 1 Adulte Tiere lassen sich durch Berlesetrichter und Bodenfallen fangen und durch kunstliches Licht anlocken Alle Arten bei denen beide Geschlechter flugfahig sind schwarmen entweder tagsuber oder wahrend der Dammerung Die zum Teil sehr grossen Schwarme bestehen entweder aus Tieren beider Geschlechter oder nur aus einem von ihnen dann immer die Mannchen Die Details des Paarungsverhaltens sind ansonsten unbekannt und auch die Paarung wurde bislang bei keiner Art beobachtet 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenFolgende Subtaxa werden derzeit anerkannt 2 1 Unterfamilie Megenicocephalinae Gattung Megenicocephalus Malaiische Halbinsel Indonesien Unterfamilie Alienatinae Gattung Alienates Karibik Mittelamerika nordliches Sudamerika Unterfamilie Phallopiratinae Gattung Phallopirates Malaiische Halbinsel und Borneo bis Philippinen Unterfamilie Phthirocorinae Tribus Monteithostolini Gattung Monteithostolus Neukaledonien Gattung Ciucephalus Neukaledonien Tribus Phthirocorini Gattung Phthirocoris Neuseeland Crozetinseln Gattung Phthirocorisella Neuguinea Unterfamilie Enicocephalinae Tribus Systelloderini Gattung Systelloderes weltweit Tribus Enicocephalini mehrere Gattungen weltweit Hauptverbreitungsgebiet in den Tropen und Subtropen Die Aenictopecheidae wurden fruher auch als Unterfamilie der Enicocephalidae betrachtet jedoch durch Stys 1989 in den Familienrang erhoben der bis heute akzeptiert wird wenngleich Wygodzinsky amp Schmidt 1991 die Trennung in ihrer Arbeit uber die Enicocephalomorpha nicht berucksichtigten 3 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Family Enicocephalidae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 24 Oktober 2013 englisch a b c d e f g h i j R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 a b c d Pedro W Wygodzinsky amp Kathleen Schmidt 1991 Revision of the New World Enicocephalomorpha Heteroptera Bulletin of the American Museum of Natural History no 200 downloadLiteratur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enicocephalidae amp oldid 239104543