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Emanuel Mano Graf Zichy Ferraris 26 Dezember 1808 in Wien 5 April 1877 in Budapest war ein ungarischer Magnat Abgeordneter im Ungarischen Reichstag und Grossgrundbesitzer Emanuel Graf Zichy Ferraris Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung 1 2 Biographie 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAbstammung Bearbeiten Die Familie Zichy gehort zu den altesten Adelsgeschlechtern im Konigreich Ungarn Ihre Wurzeln gehen bis in das Jahr 1260 zuruck Ihr Ursprung ist in den Ortschaften Zajk im Komitat Zala und Zics im Komitat Somogy zu finden Im 14 Jahrhundert begann die Familie den Namen De Zich zu benutzen Istvan Zichy 1616 1693 wurde am 21 August 1679 von Kaiser Leopold I in den erblichen Grafenstand erhoben Viele Mitglieder des Geschlechtes spielten eine bedeutende Rolle in der Komitats und Militarverwaltung des ungarischen Konigreiches und waren Mitglieder der Magnatentafel Ab den 17 Jahrhundert zerfiel das Geschlecht der Zichys in mehrere Nebenzweige eine davon war das Grafenhaus derer von Zichy Ferraris Emanuel Zichy Ferraris wurde als siebentes Kind des Feldmarschalls Franz Graf Zichy Ferraris 1777 1839 1 und dessen Ehefrau Maria Wilhelmine de Ferraris 1780 1866 geboren Das Ehepaar hatte insgesamt elf Kinder Henriette 1800 1852 Vincent Furst Odescalchi 1833 Joseph 1801 1825 Moritz 1802 Emilie 1803 Paul Graf Szechenyi Melanie 1805 1854 1831 mit Clemens Lothar Furst Metternich Viktor 1806 1846 Emanuel am 2 April 1837 Charlotte Leopoldine Strachan 1815 12 November 1851 auf Schloss Karlburg 2 Felix 1810 1885 Emilie Grafin Reichenbach Lessonitz 3 Alfred 1812 Ludwig ung Lajos 1814 1859 Auguste Blessinska Karl 1817 1832 Biographie Bearbeiten Emanuel Zichy war Spross einer der bedeutendsten aristokratischen Familien Ungarns In Wien geboren wuchs er im deutschen Sprach und Kulturmilieu auf Seine Muttersprache war das Deutsche die ungarische Sprache erlernte er erst im Erwachsenenalter er beherrschte diese Sprache nur mangelhaft bis an sein Lebensende unterliefen ihm zahlreiche grammatikalische Fehler In jungen Jahren entschied er sich fur eine Militarlaufbahn Zwischen 1825 und 1839 diente er wie sein Vater im k k Husarenregiment Nr 1 im Range eines Majors Nachdem sich Graf Emanuel Zichy am 2 April 1837 mit Charlotte Leopoldine Strachan vermahlt hatte quittierte er 1839 den Militardienst und zog sich ins Privatleben zuruck Bereits kurz nach der Vermahlung beauftragte er den Wiener Architekten Franz Beer 1804 1861 mit der Planung eines Schlosses auf seinem Gut in Karlburg Das Schloss sollte seiner Gemahlin zu ehren die Englanderin war im Tudorstil errichtet werden Bereits im Jahre 1841 wurde mit dem Planungsarbeiten am Schoss Karlburg begonnen Der Grundstein wurde am 11 Juni 1843 von Klemens Wenzel Lothar Furst von Metternich gelegt der ein Schwager 4 von Graf Emanuel war nbsp Charlotte Strachan nach einem Gemalde des schottischen Malers Francis Grant Seine Gattin Charlotte Leopoldine Strachan 1815 1851 war die Tochter eines sehr wohlhabenden schottischen Admirals Sir Richard Strachan 6 Baronet 1760 1828 und dessen Ehefrau Louisa geb Dillon 1783 1822 5 Sie war eine beruhmte Schonheit und wurde zu Beginn ihrer Beziehung von Emanuel Zichy abgottisch geliebt Charlotte brachte eine betrachtliche Mitgift im Wert von rd 1 7 Millionen Silber Gulden in die Ehe 6 Dieses Geld wurde teilweise fur den Bau des Schlosses in Karlsburg verbraucht Charlotte war in der damaligen ungarischen Gesellschaft sehr beliebt viele Manner verehrten und bewunderten sie So widmete ihr der ungarische Komponist Ferenc Enkel seine Oper Maria Batori und auch Therese Brunsvick erwahnt sie ofters in ihrem Tagebuch Bei einem dieser gesellschaftlichen Anlasse lernte Charlotte den ungarischen Grafen Emanuel ung Mano Andrassy 7 kennen in dem sie sich sterblich verliebte Charlotte verliess ihren Ehemann und reiste mit Andrassy durch die Welt Die Ehe mit Zichy die wegen finanzieller Streitigkeiten ohnehin zerruttet war wurde geschieden und Charlotte Strachan beging am 12 November 1851 Selbstmord In der Reformierten Kirche am Calvinplatz zu Pest wurde ihr eine Mausoleum errichtet wo ihre sterblichen Uberreste bestattet wurden Unter dem Einfluss des Grafen Istvan Szechenyi entwickelte sich Zichy zu einem patriotischen Ungarn Im Jahre 1848 schloss sich Zichy der ungarischen Revolutionsregierung unter Lajos Kossuth an trat erneut in die Revolutionsarmee ein und diente als Major in der Honvedarmee Am 17 Januar 1849 quittierte er seinen Dienst in der Honvedarmee und zog sich erneut ins Privatleben zuruck und lebte zuruckgezogen auf seinen Gutern im Komitat Wieselburg Nach dem Tode seiner Frau verkaufte Emanuel Zichy im Jahre 1851 die Herrschaft Karlburg an seinen jungeren Bruder Felix Zichy und zog nach Somloszolos im Komitat Wesprim Hier liess er sich eine neue Residenz ebenfalls in Tudorstil erbauen die bis an sein Lebensende in seinem Besitze blieb Das Schlosschen welches von den ungarischen Architekten Adolf Voyta 1834 1923 entworfen wurde war jedoch wesentlich kleiner als die Residenz von Karlburg Emanuel Zichy Ferraris engagierte sich auch bei der Entwicklung des Bade und Kulturlebens am Plattensee Vor allem lag ihm die Entwicklung des Badelebens in Balatonfured am Herzen Er wurde Leiter des Hilfskomitees das sich um den Bau eines Theaters in Balatonfured bemuhte Am 7 Juli 1861 konnte auch ein neues Theater Arena genannt eingeweiht und in Betrieb genommen werden Ausserdem engagierte er sich um den Ausbau und die Verschonerung des Ortes Balatonfured welcher ih sehr am Herzen lag nbsp Emanuel Zichy Ferraris in ungarischer Magnatentracht bei der Kronung von Franz Joseph I und Elisabeth von Osterreich UngarnZwischen 1861 und 1875 war Zichy Ferraris Mitglied des Oberhauses Magnatentafel im Ungarischen Reichstag Ab 1865 war er Mitglied der Deak Partei 8 welche als Regierungspartei in Konigreich Ungarn die parlamentarische Mehrheit besass In kostbarer Magnatentracht nahm er am 8 Juni 1867 in der Matthias Kirche zu Ofen an der Kronung Franz Josephs und seiner Gemahlin Elisabeth zu Apostolischen Konigen von Ungarn teil In seiner Eigenschaft als Kammerer fuhrte er auch die ungarische Delegation an die den koniglichen Majestaten vorgestellt wurden Von seiner gescheiterten Ehe tief enttauscht heiratete er nicht mehr und starb ohne eigene Nachkommen Seine letzten Jahre verbrachte er auf seinem Gut in Somloszolos oder in seiner Wohnung in der Budapester Josefstadt Esterhazy utca 18 wo er auch am 5 April 1877 starb Literatur BearbeitenCsaba Katona Akik nem illettek egynashoz Charlotte Strachan es Zichy Ferraris Mano hazassaganak tragikus tortenete Moson megyei muhely Mosonmagyarovar Jahrgange 2012 2017 S 83 102 ISSN 1585 1834 ungarisch onlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Emanuel Zichy Ferraris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Constantin von Wurzbach Zichy Ferraris Emanuel Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 60 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1891 S 5 Digitalisat mult kor 2013 Zichy und das Schlosschen in Somloszolos ungarisch Grabmal von Charlotte Strachan ungarisch CHARLOTTE ZICHY STRACHAN EGY XIX SZAZADI SZERELMI BOTRANY HOSNOJE ungarisch Anmerkungen Bearbeiten Franz Graf Zichy Ferraris 25 Juni 1777 6 Oktober 1839 war der alteste Sohn des Grafen Karl I Zichy aus dessen Ehe mit Anna Maria Grafin Khevenhuller Metsch Er trat in ein Reiterregiment der k k Armee ein und wurde 1813 zum Oberstleutnant bei den Kaiser Franz Husaren Nr 1 1814 zum zweiten Obersten in demselben Regiment befordert und im folgenden Jahre zur ungarischen Leibgarde abkommandiert Er starb als Feldmarschall Leutnant Ob sie auf Schloss Karlburg Selbstmord beging ist nicht gesichert Drei Tage vor ihrem Tode schrieb sie ihr Testament das auf dem Andrassy Landschloss in Lampertsdorf geschrieben wurde Deshalb kann angenommen werden dass sie auch dort starb Emilie von Reichenbach Lessonitz 8 Juni 1820 in Kassel 30 Januar 1891 in Budapest war die uneheliche Tochter von Kurfurst Wilhelm II von Hessen Kassel und seiner Geliebten Emilie Ortlopp die er 1821 zur Grafin von Reichenbach erhob Die acht Kinder die aus dieser Verbindung hervorgingen erbten den Grafentitel von der Mutter Furst Metternich war ab 1831 in dritter Ehe mit Melanie Zichy Ferraris 1805 1854 einer alteren Schwester von Emanuel Zichy Ferraris verheiratet Charlotte hatte noch zwei Schwestern Mathilde 1813 1899 und Sarah Louisa 1818 1881 Beide Schwestern gingen aristokratische Ehen ein Ein Silber Gulden entsprach um das Jahr 1850 einem heutigen Wert von etwa 13 Euro Emanuel Andrassy 1821 1891 war der altere Bruder des bedeutenden ungarischen Politikers Gyula Andrassy Er betatigte sich als Maler und Karikaturist und unternahm zahlreiche Reisen die ihm in viele Lander der Welt fuhrten Von ihm erschienen auch zahlreiche Reiseberichte die er in Buchform veroffentlichte Die Deak Partei wurde von den damaligen ungarischen Politiker Ferenc Deak gefuhrt der 1867 den Ausgleich zwischen Osterreich und Ungarn in die Wege leitete Normdaten Person GND 1095237721 lobid OGND AKS VIAF 11145971472632332240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zichy Ferraris EmanuelALTERNATIVNAMEN Zichy Mano ungarisch KURZBESCHREIBUNG ungarischer Magnat Abgeordneter im Ungarischen Reichstag und GrossgrundbesitzerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1808GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 5 April 1877STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emanuel Zichy Ferraris amp oldid 237135704