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Die Kepler Gleichung ist eine transzendente Gleichung zur Berechnung elliptischer Bahnen von Himmelskorpern Sie ergibt sich aus den ersten beiden keplerschen Gesetzen die Johannes Kepler 1609 publizierte und lautetKepler Gleichung gezeichnet mit Desmos M E e sin E displaystyle M E e cdot sin E Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen der Position eines Himmelsobjekts bezogen auf das Massezentrum im Brennpunkt angegeben in Form der Hilfsgrosse exzentrische Anomalie E displaystyle E und der Zeit angegeben als mittlere Anomalie M displaystyle M Der Parameter e displaystyle e ist dabei die Exzentrizitat der elliptischen Himmelsbahn Die Kepler Gleichung wird z B bei der Ermittlung der Zeitgleichung angewendet Dabei ist eine Teilaufgabe die wahre Anomalie der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne anzugeben Inhaltsverzeichnis 1 Herleitung 1 1 Mittlere Anomalie 1 2 Exzentrische Anomalie 1 3 Keplergleichung 1 4 Losung der Kepler Gleichung 2 Losung einiger Teilaufgaben im Kepler Problem 2 1 Wahre Anomalie 2 2 Mittlere Anomalie 2 3 Bahnradius 2 4 Bahngeschwindigkeit 3 Anwendung der Kepler Gleichung bei der Zeitgleichung 3 1 Definitionen der Zeitgleichung 3 2 Vorgehensweise 3 3 Anwendung der Kepler Gleichung 3 4 Wahre Anomalie der Erde Rektaszension der Sonne 3 5 Rektaszension der mittleren Sonne 3 6 Zeitgleichung 3 7 Rechenbeispiel 3 8 Zeitgleichungswerte fur die Passage ausgezeichneter Bahnpunkte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerleitung Bearbeiten nbsp Zur Kepler Gleichung auf elliptischer Keplerbahn Langen Punkte a displaystyle a nbsp grosse Halbachse C displaystyle mathrm C nbsp Mittelpunkt b displaystyle b nbsp kleine Halbachse S displaystyle mathrm S nbsp Brennpunkt Sonne e a displaystyle e cdot a nbsp lineare Exzentrizitat Z displaystyle mathrm Z nbsp Periapsis Winkel T displaystyle T nbsp wahre Anomalie P displaystyle mathrm P nbsp Objekt Planet E displaystyle E nbsp exzentrische Anomalie X displaystyle mathrm X nbsp Hilfspunkt zum Objekt M displaystyle M nbsp mittlere Anomalie Y displaystyle mathrm Y nbsp fiktives ObjektDas zweite keplersche Gesetz der Flachensatz folgt aus der Drehimpulserhaltung im Zweikorperproblem welch letzteres in der Astronomie auch Kepler Problem genannt wird Nur eine radiale Kraft wirkt hier im Fahrstrahl vom Schwerezentrum S displaystyle mathrm S nbsp zum Himmelsobjekt P displaystyle mathrm P nbsp Gehorcht diese Kraft uberdies einem 1 r 2 displaystyle 1 r 2 nbsp Gesetz wie die Newtonsche Gravitationskraft ist also der Gesamt Kraftfluss durch alle Kugeloberflachen gleich d h unabhangig vom Kugelradius r displaystyle r nbsp dann ist die Planetenbahn dem ersten keplerschen Gesetzes zufolge ein Kegelschnitt Die Kepler Gleichung ist fur eine elliptische Bahn die Rechenformel fur die Aussage des Flachensatzes Sie bringt die Zeit t displaystyle t nbsp in Form der von Kepler so genannten mittleren Anomalie M displaystyle M nbsp mit der Position des Himmelsobjekts P displaystyle mathrm P nbsp auf seiner Umlaufbahn Kepler Ellipse Orbit in Form der von Kepler so genannten wahren Anomalie T displaystyle T nbsp d i sein Winkelabstand von der Periapsis Z displaystyle mathrm Z nbsp uber die Hilfsgrosse der exzentrischen Anomalie E displaystyle E nbsp in einen eindeutigen formelmassigen Zusammenhang Dabei ist e displaystyle e nbsp die numerische Exzentrizitat der Ellipse Mittlere Anomalie Bearbeiten Die gleichmassig vergehende Zeit lasst sich mit der Bewegung eines fiktiven Korpers Y displaystyle mathrm Y nbsp in den Abbildungen auf einer Kreisbahn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit gleichsetzen Hierfur wird ein Umkreis als Hilfskreis auf dem Y displaystyle mathrm Y nbsp umlauft um die Kepler Ellipse gelegt Zum Zeitpunkt t P displaystyle t P nbsp seien sowohl Y displaystyle mathrm Y nbsp als auch das wahre Objekt P displaystyle mathrm P nbsp als in der Periapsis Z displaystyle mathrm Z nbsp stehend angenommen Beide Punkte haben dieselbe Umlaufzeit und stehen bei jedem ganzzahligen Vielfachen in der Periapsis und bei jedem halbzahligen in der Apoapsis zusammen nbsp zu Gleichung 2 displaystyle mathrm 2 nbsp Die momentane Lage des Punktes Y displaystyle mathrm Y nbsp wird als Winkel alle folgenden Winkel werden mit Bogenmass dargestellt im Hilfskreis und Ellipsen Mittelpunkt C displaystyle mathrm C nbsp im Bezug zur Periapsis Z displaystyle mathrm Z nbsp angegeben und als mittlere Anomalie M displaystyle M nbsp bezeichnet 1 M 2 p t t P U displaystyle mathrm 1 quad M 2 pi frac t t P U nbsp Dabei ist U displaystyle U nbsp die Bahnperiode und 2 p U displaystyle 2 pi U nbsp die mittlere Winkelgeschwindigkeit Im Zeitpunkt t P displaystyle t P nbsp befindet sich das Himmelsobjekt in der Periapsis wo es den geringsten Abstand zu seinem Schwerezentrum S displaystyle mathrm S nbsp hat Gemass dem zweiten keplerschen Gesetz uberstreicht der Fahrstrahl S P displaystyle overline mathrm SP nbsp des Korpers P displaystyle mathrm P nbsp im gleichen Zeitabschnitt die gleiche Flache Da der Zeitanteil am Umlauf proportional ist zum Anteil des Kreissektors am Umkreis ist der Anteil der elliptischen Teilflache S P Z displaystyle mathrm SPZ nbsp an der Ellipse gleich gross wie der des Kreissektors C Y Z displaystyle mathrm CYZ nbsp am Umkreis 2 area C Y Z area S P Z p a 2 p a b a b displaystyle mathrm 2 quad frac operatorname area mathrm CYZ operatorname area mathrm SPZ frac pi a 2 pi ab frac a b nbsp Dabei ist a displaystyle a nbsp die grosse Halbachse der Ellipse und gleichzeitig der Radius des Umkreises b displaystyle b nbsp die kleine Halbachse der Ellipse Ellipse und Umkreis sind im Verhaltnis b a displaystyle b a nbsp affin zueinander d h die Ellipse ist in jeder Parallele zur kleinen Halbachse der mit diesem Verhaltnis gestauchte Umkreis nbsp zu Gleichung 4 displaystyle mathrm 4 nbsp nbsp zu Gleichung 3 displaystyle mathrm 3 nbsp Exzentrische Anomalie Bearbeiten Durch eine zur kleinen Halbachse parallele Projektion des Punktes P displaystyle mathrm P nbsp auf den Umkreis entsteht der Hilfspunkt X displaystyle mathrm X nbsp dessen Winkel im Mittelpunkt C displaystyle mathrm C nbsp zur Periapsis Z displaystyle mathrm Z nbsp von Kepler exzentrische Anomalie E displaystyle E nbsp genannt wurde Die Affinitat begrundet folgenden Zusammenhang 3 area S X Z a b area S P Z displaystyle mathrm 3 quad operatorname area mathrm SXZ frac a b operatorname area mathrm SPZ nbsp Nach Einsetzen von Gleichung 2 displaystyle mathrm 2 nbsp in Gleichung 3 displaystyle mathrm 3 nbsp folgt 4 area S X Z area C Y Z displaystyle mathrm 4 quad operatorname area mathrm SXZ operatorname area mathrm CYZ nbsp Keplergleichung Bearbeiten nbsp zu den Gleichungen 5 displaystyle mathrm 5 nbsp und 6 displaystyle mathrm 6 nbsp nbsp zu Gleichung 7 displaystyle mathrm 7 nbsp Mit der Gleichung 4 displaystyle mathrm 4 nbsp ist die gesuchte das zweite keplersche Gesetz erfullende Beziehung zwischen der exzentrischen Anomalie Punkt X displaystyle mathrm X nbsp und der mittleren Anomalie Punkt Y displaystyle mathrm Y nbsp implizit gefunden Eine explizite Beziehung ergibt sich durch folgende Schritte Wenn der Fahrstrahl C Y displaystyle overline mathrm CY nbsp in einer Periode U displaystyle U nbsp den Winkel 2 p displaystyle 2 pi nbsp zurucklegt und die Flache p a 2 displaystyle pi a 2 nbsp uberstreicht so uberstreicht er bis zum Zeitpunkt t displaystyle t nbsp den Winkel M displaystyle M nbsp und eine um den Faktor M 2 p displaystyle M 2 pi nbsp kleinere Flache 5 area C Y Z a 2 2 M displaystyle mathrm 5 quad displaystyle operatorname area mathrm CYZ frac a 2 2 M nbsp Die analoge Betrachtung fur den Fahrstrahl C X displaystyle overline mathrm CX nbsp uber den Winkel E displaystyle E nbsp ergibt 6 area C X Z a 2 2 E displaystyle mathrm 6 quad displaystyle operatorname area mathrm CXZ frac a 2 2 E nbsp Die Flache C X Z displaystyle mathrm CXZ nbsp besteht aus den Teilflachen C X S displaystyle mathrm CXS nbsp und S X Z displaystyle mathrm SXZ nbsp 7 area C X Z area C X S area S X Z displaystyle mathrm 7 quad displaystyle operatorname area mathrm CXZ operatorname area mathrm CXS operatorname area mathrm SXZ nbsp Die Teilflache C X S displaystyle mathrm CXS nbsp hellblau umrandet in der Abbildung ist ein geradlinig begrenztes Dreieck mit der Basis e a displaystyle e cdot a nbsp und der Hohe a sin E displaystyle a cdot sin E nbsp 8 area C X S e a a sin E 2 a 2 2 e sin E displaystyle mathrm 8 quad displaystyle operatorname area mathrm CXS frac ea cdot a sin E 2 frac a 2 2 e sin E nbsp e displaystyle e nbsp ist die numerische Exzentrizitat der Ellipse und e a a 2 b 2 displaystyle ea sqrt a 2 b 2 nbsp die lineare die den Abstand zwischen Mittelpunkt und Brennpunkt angibt Die Teilflache S X Z displaystyle mathrm SXZ nbsp ist nach Gleichung 4 displaystyle mathrm 4 nbsp gleich gross wie die Flache C Y Z displaystyle mathrm CYZ nbsp deren Wert in Gleichung 5 displaystyle mathrm 5 nbsp angegeben ist Durch Einsetzen der Gleichungen 6 displaystyle mathrm 6 nbsp 8 displaystyle mathrm 8 nbsp und 5 displaystyle mathrm 5 nbsp wird aus Gleichung 7 displaystyle mathrm 7 nbsp die Gleichung 9 a 2 2 E a 2 2 e sin E a 2 2 M displaystyle mathrm 9 quad displaystyle frac a 2 2 E frac a 2 2 e sin E frac a 2 2 M nbsp Daraus ergibt sich schliesslich die Kepler Gleichung E e sin E M displaystyle E e cdot sin E M nbsp Losung der Kepler Gleichung Bearbeiten Die Kepler Gleichung ist nicht in geschlossener Form nach der exzentrischen Anomalie E t displaystyle E t nbsp auflosbar Beispiele dafur wie E t displaystyle E t nbsp mit ihr aus der mittleren Anomalie M t 2 p t t P U displaystyle M t 2 pi frac t t P U nbsp ermittelt werden kann E M displaystyle E M nbsp ist eine ungerade mit 2 p displaystyle 2 pi nbsp periodische Funktion in M displaystyle M nbsp Als solche lasst sie sich in eine Fourierreihe entwickeln die fur alle M R displaystyle M in mathbb R nbsp und e R displaystyle e in mathbb R nbsp konvergiert und zwar ist F M E M e sin E 2 n 1 J n n e n sin n M displaystyle F M E M e cdot sin E 2 cdot sum n 1 infty frac J n ne n sin nM nbsp mit J n displaystyle J n nbsp als Bessel Funktion erster Gattung n displaystyle n nbsp ter Ordnung 1 2 Aus den Werten F M displaystyle F M prime nbsp fur M 0 p displaystyle M prime in 0 pi nbsp lassen sich alle anderen Werte F M displaystyle F M nbsp leicht berechnen F M s F s M displaystyle F M s cdot F bigl s cdot M prime bigr nbsp mit k M p Z displaystyle k bigl lfloor tfrac M pi bigr rfloor in mathbb Z nbsp Gaussklammer s 1 k 1 1 displaystyle s 1 k in 1 1 nbsp und M M k 1 s 2 p p p displaystyle M prime M bigl k tfrac 1 s 2 bigr pi in pi pi nbsp sodass s M 0 p displaystyle s cdot M prime in 0 pi nbsp Eine Nullstelle E displaystyle E nbsp der Funktion f E E e sin E M displaystyle f E E e cdot sin E M nbsp ist eine Losung der Keplergleichung Die Nullstelle kann etwa mit dem Newton Verfahren wie folgt numerisch berechnet werden E n 1 E n f E n f E n E n E n e sin E n M 1 e cos E n displaystyle E n 1 E n frac f E n f E n E n frac E n e sin E n M 1 e cos E n nbsp Fur die meisten elliptischen Bahnen ist der Anfangswert E 0 M displaystyle E 0 M nbsp geeignet Fur Exzentrizitaten 0 8 lt e lt 1 displaystyle 0 8 lt e lt 1 nbsp kann E 0 p displaystyle E 0 pi nbsp genommen werden Ein stabileres aber langsamer konvergierendes Verfahren beruht auf dem banachschen Fixpunktsatz 3 E 0 M E n 1 M e sin E n displaystyle E 0 M qquad E n 1 M e cdot sin E n nbsp Fur kleine Exzentrizitat e displaystyle e nbsp kann E displaystyle E nbsp auch folgendermassen approximiert werden 4 E M e sin M 1 2 e 2 sin 2 M displaystyle E M e cdot sin M frac 1 2 e 2 cdot sin 2M nbsp Der Fehler ist hierbei von der Grossenordnung O e 3 displaystyle mathcal O e 3 nbsp Bei der Erde und ihrer Exzentrizitat e 0 016 7 displaystyle e 0 0167 nbsp liegt der Fehler fur begrenzte Zeitraume hinter der 5 Kommastelle Eine Auflosung fur e lt 1 displaystyle e lt 1 nbsp nach Art der Lagrangeschen Inversionsformel ist die Maclaurin Reihe in M displaystyle M nbsp E 1 1 e M e 1 e 4 M 3 3 e 9 e 2 1 e 7 M 5 5 e 54 e 2 225 e 3 1 e 10 M 7 7 e 243 e 2 4131 e 3 11025 e 4 1 e 13 M 9 9 e 1008 e 2 50166 e 3 457200 e 4 893025 e 5 1 e 16 M 11 11 e 4077 e 2 520218 e 3 11708154 e 4 70301925 e 5 108056025 e 6 1 e 19 M 13 13 displaystyle begin array ll textstyle E frac 1 1 e M amp frac e 1 e 4 frac M 3 3 frac e 9e 2 1 e 7 frac M 5 5 frac e 54e 2 225e 3 1 e 10 frac M 7 7 amp frac e 243e 2 4131e 3 11025e 4 1 e 13 frac M 9 9 frac e 1008e 2 50166e 3 457200e 4 893025e 5 1 e 16 frac M 11 11 amp frac e 4077e 2 520218e 3 11708154e 4 70301925e 5 108056025e 6 1 e 19 frac M 13 13 mp cdots end array nbsp die fur M lt cosh 1 e 1 1 e 2 displaystyle M lt cosh 1 e 1 sqrt 1 e 2 nbsp linear konvergiert Ist also 0 e 0 031 803066 displaystyle 0 leq e lessapprox 0 031803066 nbsp dann konvergiert sie fur M p displaystyle M leq pi nbsp linear Die Koeffizienten der Zahler Polynome in e displaystyle e nbsp sind in der Folge A306557 in OEIS festgehalten Losung einiger Teilaufgaben im Kepler Problem BearbeitenWahre Anomalie Bearbeiten Fur einen Himmelskorper auf einer Keplerbahn ist fur den Zeitpunkt t displaystyle t nbsp beziehungsweise fur die zugehorige mittlere Anomalie M t displaystyle M t nbsp der Ort beziehungsweise die wahre Anomalie T t displaystyle T t nbsp anzugeben Mit Hilfe der Kepler Gleichung wird zuerst die exzentrische Anomalie E t displaystyle E t nbsp ermittelt siehe oben Aus Letzterer folgt die wahre Anomalie T t displaystyle T t nbsp nach einer der folgenden Beziehungen 5 tan T 2 1 e 1 e tan E 2 displaystyle tan frac T 2 sqrt frac 1 e 1 e cdot tan frac E 2 nbsp oder cos T a cos E a e a a e cos E cos E e 1 e cos E displaystyle cos T frac a cos E ae a ae cos E frac cos E e 1 e cos E nbsp Hier ist a e a 2 b 2 displaystyle ae sqrt a 2 b 2 nbsp die lineare Exzentrizitat der Bahnellipse Zum Auflosen nach T displaystyle T nbsp ist jeweils eine Unterscheidung der Falle 0 E p displaystyle 0 leq E leq pi nbsp und p E 2 p displaystyle pi leq E leq 2 pi nbsp notig BemerkungenDer Nenner der zweiten Formel gibt gerade den Abstand r displaystyle r nbsp des Himmelsobjekts zum Brennpunkt s displaystyle s nbsp an r a a e cos E displaystyle r a ae cos E nbsp dd Die Formeln konnen leicht nach tan E 2 displaystyle tan tfrac E 2 nbsp oder cos E displaystyle cos E nbsp aufgelost werden es ergibt sich 6 tan E 2 1 e 1 e tan T 2 displaystyle tan frac E 2 sqrt frac 1 e 1 e cdot tan frac T 2 nbsp dd undcos E a cos T a e a a e cos T cos T e 1 e cos T displaystyle cos E frac a cos T ae a ae cos T frac cos T e 1 e cos T nbsp dd Zwischen der wahren Anomalie T displaystyle T nbsp der exzentrischen Anomalie E displaystyle E nbsp und der mittleren Anomalie M displaystyle M nbsp bestehen noch zahlreiche weitere Zusammenhange 7 die in der langen Geschichte der Himmelsmechanik entwickelt wurden Insbesondere lasst sich die wahre Anomalie ohne Umweg uber die Keplergleichung direkt aus einer speziellen Differenzialgleichung in M displaystyle M nbsp errechnen 8 was fur numerische Naherungsverfahren von Interesse ist Insbesondere kann auch hier die wahre Anomalie T displaystyle T nbsp durch die mittlere Anomalie M displaystyle M nbsp fur kleine Exzentrizitaten genahert werden es ergibt sich die nutzliche Naherung T M 2 e sin M 5 4 e 2 sin 2 M O e 3 displaystyle T M 2e sin M frac 5 4 e 2 sin 2M mathcal O e 3 nbsp Die Differenz T displaystyle T nbsp M displaystyle M nbsp heisst Mittelpunktsgleichung 8 Mittlere Anomalie Bearbeiten Fur einen Himmelskorper auf einer Keplerbahn mit der wahren Anomalie T displaystyle T nbsp ist die zugehorende mittlere Anomalie M T displaystyle M T nbsp beziehungsweise der zugehorende Zeitpunkt t T displaystyle t T nbsp anzugeben Es handelt sich um die zur obigen umgekehrte Aufgabenstellung Ausgehend von T displaystyle T nbsp ergibt sich die exzentrische Anomalie zu E 2 arctan T 2 1 e 1 e tan T 2 displaystyle E 2 arctan tfrac T 2 left sqrt frac 1 e 1 e cdot tan frac T 2 right nbsp Der Lageparameter Index T 2 displaystyle tfrac T 2 nbsp bei arctan displaystyle arctan nbsp gibt denjenigen Wert des Arkustangens zuruck der diesem T 2 displaystyle tfrac T 2 nbsp am nachsten liegt siehe Arkustangens mit Lageparameter Die Kepler Gleichung liefert die E displaystyle E nbsp zugehorige mittlere Anomalie M t E t 180 p e sin E t displaystyle M t E t frac 180 circ pi cdot e cdot sin E t nbsp Aus der linearen Gleichung fur das Bahnelement folgt schliesslich t M M 0 M displaystyle t frac M M 0 dot M nbsp BeispielPassagezeiten der vier Erdbahnellipsen Scheitel Die fur die Erde gultigen Bahnelemente sind unter mittlere Kepler Elemente angegeben Die im Verweisartikel verwendete Zeit T displaystyle T nbsp ist in Julianischen Jahrhunderten gerechnet Hier wird t displaystyle t nbsp in Tagen gemessen sodass die linearen Koeffizienten der Zeit T displaystyle T nbsp durch 36525 zu teilen sind um M displaystyle dot M nbsp und e displaystyle dot e nbsp zu erhalten Die sehr langsame Anderung der numerischen Exzentrizitat wird allerdings vernachlassigt e 0 displaystyle dot e 0 nbsp Der Nullpunkt der Zeit T displaystyle T nbsp und damit auch von t displaystyle t nbsp ist der 1 Januar 2000 12 00 UT Die wahre Anomalie bei Perihelpassage der Erde im Jahr 2000 ist gleich 360 nicht null im Jahr 2001 gleich 720 usw Passagezeiten der vier Erdbahnellipsen Scheitel Perihel 2000 Fruhlings Nebenscheitel Aphel Herbst Nebenscheitel Perihel 2001Wahre Anomalie T displaystyle T circ nbsp 360 450 540 630 720Zeit t d displaystyle t text d nbsp 2 511 91 883 185 140 278 398 367 770Zeitabstand D t d displaystyle Delta t text d nbsp 89 372 93 258 93 258 89 372Der Abstand zwischen den mittleren Perihelpassagen anomalistisches Jahr betragt J a n 360 M 365 260 d displaystyle J an 360 circ dot M 365 260 text d nbsp Die so berechneten mittleren Perihelzeiten konnen sich um mehrere Tage vom realen vor allem mondgestorten Wert unterscheiden Bahnradius Bearbeiten Hauptartikel Keplerbahn Mit der wahren Anomalie wird die Richtung eines Himmelskorpers auf seiner Keplerbahn fur eine Zeit t displaystyle t nbsp angegeben Die zugehorende Entfernung der Bahnradius ist wie folgt berechenbar r r T t r t a 1 e 2 1 e cos T displaystyle r r T t r t a cdot frac 1 e 2 1 e cdot cos T nbsp r displaystyle r nbsp Entfernung Bahnradius a displaystyle a nbsp grosse Halbachse der Ellipse e displaystyle e nbsp numerische Exzentrizitat T displaystyle T nbsp wahre AnomalieBahngeschwindigkeit Bearbeiten Die zeitliche Anderung der wahren Anomalie entspricht der Winkelgeschwindigkeit w displaystyle omega nbsp in Bezug auf das Gravizentrum Die Normalkomponente der Geschwindigkeit folgt also direkt aus v T r displaystyle v perp dot T cdot r nbsp Die Radialgeschwindigkeit ist die Anderung des Bahnradius mit der Zeit v r r displaystyle v r dot r nbsp Fur die Bahngeschwindigkeit oder Orbitalgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp folgt dann v 2 v 2 v r 2 displaystyle v 2 v perp 2 v r 2 nbsp v v T t r t v t T r 2 r 2 displaystyle v v T t r t v t sqrt dot T cdot r 2 dot r 2 nbsp v displaystyle v nbsp Bahngeschwindigkeit T displaystyle T nbsp wahre Anomalie r displaystyle r nbsp BahnradiusEinfacher lasst sich die Bahngeschwindigkeit uber den Hodograph r displaystyle vec dot r nbsp aus dem Flachensatz ableiten 9 v 2 C 2 p 2 r 1 a displaystyle v 2 frac C 2 p left frac 2 r frac 1 a right nbsp C displaystyle C nbsp spezifischer Drehimpuls als zentrale Kenngrosse der Bewegung C v m a x r m i n v m i n r m a x displaystyle C v mathrm max cdot r mathrm min v mathrm min cdot r mathrm max nbsp p displaystyle p nbsp Halbparameter als kennzeichnendes Bahnelement p 2 r m i n r m a x r m i n r m a x b 2 a displaystyle p 2 cdot frac r mathrm min cdot r mathrm max r mathrm min r mathrm max frac b 2 a nbsp a displaystyle a nbsp grosse Halbachse b displaystyle b nbsp kleine Halbachse C 2 p G M displaystyle frac C 2 p G cdot M nbsp mit Gravitationskonstante G displaystyle G nbsp und Masse M displaystyle M nbsp des ZentralkorpersDaraus folgen die Minimal und Maximalgeschwindigkeit im Apozentrum und Perizentrum einer Ellipsenbahn 9 v m a x 2 C 2 p a 1 e 1 e v m i n 2 C 2 p a 1 e 1 e displaystyle v mathrm max 2 frac C 2 p cdot a cdot frac 1 e 1 e qquad v mathrm min 2 frac C 2 p cdot a cdot frac 1 e 1 e nbsp e displaystyle e nbsp numerische ExzentrizitatAnwendung der Kepler Gleichung bei der Zeitgleichung BearbeitenDie quantitative also rechnerische Behandlung 10 der Zeitgleichung ist im Wesentlichen namlich beim aus der elliptischen Bahnbewegung der Erde resultierenden Zeitgleichungsanteil eine Anwendung der Kepler Gleichung Insbesondere wird damit der Ort der Erde auf ihrer elliptischen Bahn auch Keplerbahn zu einem vorgegebenen Zeitpunkt bestimmt Definitionen der Zeitgleichung Bearbeiten Erste Definition 10 Z G W O Z M O Z displaystyle mathrm 10 quad mathrm ZG mathrm WOZ mathrm MOZ nbsp Dem Wert der wahren Ortszeit WOZ bzw mittleren Ortszeit MOZ entspricht der jeweilige Stand der wahren bzw einer fiktiven mittleren Sonne am Himmel Da die Tageszeit im Zusammenhang mit der Drehung der Erde um ihre Achse steht interessiert nur die jeweilige Rektaszension nicht die Deklination der Sonne n Anders gesagt Von den in zwei zueinander rechtwinklig erfolgten scheinbaren Jahresbewegungen der wahren Sonne interessiert nur die auf dem Himmelsaquator stattfindende jedoch nicht das periodische An und Absteigen Die die gleichmassig vergehende Zeit reprasentierende mittlere Sonne lauft auf dem Himmelsaquator um Die Zeitgleichung ist proportional zur Differenz zwischen den Rektaszensionen a M displaystyle alpha M nbsp der fiktiven mittleren und a displaystyle alpha nbsp der realen wahren Sonne Zweite Definition 11 ZG 4 a M a min displaystyle mathrm 11 quad text ZG 4 alpha M alpha quad text min nbsp Der Faktor 4 ergibt sich daraus dass zwei Himmelskorper mit 1 Rektaszensionsdifferenz den Meridian im zeitlichen Abstand von 4 Minuten passieren Die Reihenfolge der beiden Subtraktionsterme hat sich umgekehrt weil die Richtungen fur den Stundenwinkel t displaystyle tau nbsp ihm entsprechen WOZ und MOZ und die Rektaszension a displaystyle alpha nbsp zueinander entgegengesetzt definiert sind Vorgehensweise Bearbeiten Der zu einem bestimmten Zeitpunkt t displaystyle t nbsp zu ermittelnden Rektaszension a displaystyle alpha nbsp Gleichung 11 displaystyle mathrm 11 nbsp der Sonne entspricht in heliozentrischer Betrachtung die aquatoriale Lange der Erde die auf einfache Weise aus ihrer ekliptikalen Lange l displaystyle lambda nbsp zweite der nebenstehenden Abbildungen errechenbar ist Mit Hilfe der Kepler Gleichung wird die wahre Anomalie V displaystyle V nbsp erste der nebenstehenden Abbildungen ermittelt aus der dann durch Bezugspunktanderung l displaystyle lambda nbsp bestimmt wird Anwendung der Kepler Gleichung Bearbeiten nbsp Momentane Anomalien der Erde zum Zeitpunkt t auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne V wahre M mittlere E exzentrische Anomalie B Sonne X Erde Y fiktive Erde P Perihel A Aphel K 1 Jan Punkt unten links V und M als Funktionen der Zeit nbsp Ubergang von der heliozentrischen elliptischen Erdbahn links mit wahrer Erde X und fiktiver Erde Y zur geozentrischen Sonnenbahn Ekliptikkreis rechts mit wahrer Sonne S und fiktiver Sonne S nbsp Herunterholen der wahren Sonne auf den Aquator Ermittlung ihres Rektaszensionswinkels a aus ihrem ekliptikalen Langenwinkel l S mittere Sonne auf dem AquatorMittlere Anomalie Die in Gleichung 1 displaystyle mathrm 1 nbsp allgemein formulierte mittlere Anomalie lautet im Zusammenhang mit der Zeitgleichung 12 M t 360 J an t t P displaystyle mathrm 12 quad M t frac 360 circ J text an cdot t t P nbsp J an displaystyle J text an nbsp anomalistisches Jahr zwischen zwei Passagen des Perihels t P displaystyle t P nbsp Zeitpunkt der Perihel Passage dd Bei Periheldurchgang hat die mittlere Anomalie folgenden Wert 13 M 0 360 J an t P displaystyle mathrm 13 quad M 0 frac 360 circ J text an cdot t P nbsp Bei der Zeitgleichung ist es ublich die Werte eines Kalenderjahres im entsprechenden Astronomischen Jahrbuch zu veroffentlichen Der 1 Januar 12 00 UT des entsprechenden Jahres wird als Nullpunkt fur t displaystyle t nbsp verwendet sodass gegenwartig fur t P displaystyle t P nbsp etwa 2 bis 3 Tage und daraus fur M 0 displaystyle M 0 nbsp etwa 2 bis 3 gelten 11 Es hat sich bequemerweise eingeburgert den jeweils neuen Wert fur M 0 displaystyle M 0 nbsp als eine sogenannte Jahreskonstante im Voraus zu veroffentlichen Mit M 0 displaystyle M 0 nbsp und t displaystyle t nbsp ab 1 Januar 12 00 UT wird aus Gleichung 12 M t M 0 360 J an t displaystyle M t M 0 frac 360 circ J text an cdot t nbsp Kepler Gleichung M t E t 180 p e sin E t displaystyle M t E t frac 180 circ pi cdot e cdot sin E t nbsp Mit der dem vorgegebenen Zeitpunkt entsprechenden mittleren Anomalie M displaystyle M nbsp und der Erdbahn Exzentrizitat e displaystyle e nbsp wird mit Hilfe der Kepler Gleichung die exzentrische Anomalie E displaystyle E nbsp ermittelt Wahre Anomalie Bei der Behandlung der Zeitgleichung wird fur die wahre Anomalie meistens das Formelzeichen V displaystyle V nbsp anstatt T displaystyle T nbsp wie oben verwendet Die exzentrische Anomalie E displaystyle E nbsp fuhrt in einer rein geometrischen Betrachtung in der Ellipse und in ihrem Umkreis erste der nebenstehenden Abbildungen wie folgt zur wahren Anomalie V displaystyle V nbsp 12 tan V t 2 k tan E t 2 displaystyle tan left frac V t 2 right kappa cdot tan left frac E t 2 right nbsp 14 k 1 e 1 e displaystyle mathrm 14 quad kappa sqrt frac 1 e 1 e nbsp eine EllipsenkonstanteDas Kepler Problem ist mit der Ermittlung der wahren Anomalie der Erde gelost Im Folgenden wird die Ermittlung der Zeitgleichung abgeschlossen Wahre Anomalie der Erde Rektaszension der Sonne Bearbeiten Wahre Anomalie der Erde ekliptikale Lange der Erde ekliptikale Lange der Sonne Von der Erde aus gesehen spiegelt sich die Bewegung der Erde um die Sonne wider in der scheinbaren Bewegung der Sonne in der Ekliptik dem Schnitt der Erdbahnebene mit der um die Erde als Mittelpunkt geschlagenen Richtungskugel siehe zweite der nebenstehenden Abbildungen 13 14 Die ekliptikale Lange der Erde und die ekliptikale Lange der Sonne sind somit Synonyme mit dem Formelzeichen l displaystyle lambda nbsp Bezugspunkt fur die ekliptikale Lange und auch der Rektaszension ist gemass allgemeinem Brauch der Fruhlingspunkt Die ekliptikale Lange l t displaystyle lambda t nbsp der Sonne wird erhalten indem dem auf das Perihel der Erdbahn bezogenen Winkel V t displaystyle V t nbsp der Winkel L displaystyle L nbsp zwischen Perihel P und dem dem Fruhlingspunkt entsprechenden Ort F addiert wird 15 15 l t V t L displaystyle mathrm 15 quad lambda t V t L nbsp Der Wert von L displaystyle L nbsp ist negativ Unter den nahezu konstanten Grundgrossen ist L displaystyle L nbsp diejenige die sich mit der Zeit wegen der langsamen Annaherung zwischen Fruhlingspunkt bzw Punkt F und Perihel am starksten verandert Sie wird deshalb nicht nur jahrlich als sogenannte Jahreskonstante L 0 displaystyle L 0 nbsp neu gesetzt sondern mit folgender Gleichung permanent verandert 16 L t L 0 0 017 2 J tr t displaystyle mathrm 16 quad L t L 0 tfrac 0 0172 circ J text tr cdot t nbsp Fruhlingspunkt und Perihel nahern sich mit 0 017 2 J tr displaystyle approx tfrac 0 0172 circ J text tr nbsp J tr displaystyle J text tr nbsp ist das tropische Jahr Zeit fur zwei aufeinanderfolgende Passagen des Fruhlingspunkts bzw des Punktes F Unter Beachtung der Gleichung 16 displaystyle mathrm 16 nbsp ist statt Gleichung 15 displaystyle mathrm 15 nbsp zu schreiben 17 l t V t L 0 0 017 2 J tr t displaystyle mathrm 17 quad lambda t V t L 0 tfrac 0 0172 circ J text tr cdot t nbsp Der Wert von L 0 displaystyle L 0 nbsp ist negativ Ekliptikale Lange der Sonne Rektaszension der Sonne Neben der Elliptizitat der Erdbahn verursacht die zur Erdbahnebene nicht rechtwinklige Lage der Erdachse und ihre Richtungsanderung relativ zur Sonne die Zeitgleichung Die Rektaszension a displaystyle alpha nbsp der Sonne lasst sich z B mit allgemein bekannten Transformationsgleichungen oder mit folgender einfachen Beziehung im entsprechenden rechtwinkligen spharischen Dreieck siehe dritte der nebenstehenden Abbildungen aus der ekliptikalen Lange l displaystyle lambda nbsp ermitteln 18 a t arctan tan l t cos e displaystyle mathrm 18 quad alpha t arctan tan lambda t cdot cos varepsilon nbsp e displaystyle varepsilon nbsp ist die Schiefe der Erdachse e 23 44 displaystyle varepsilon 23 44 circ nbsp Rektaszension der mittleren Sonne Bearbeiten Die Bewegung der mittleren Sonne S dritte der rechts stehenden Abbildungen auf dem Aquator macht die gleichmassig vergehende Zeit gleich wie die der auf der Erdbahn umlaufenden fiktiven Erde Punkt Y anschaulich Ihr Lauf ist moglichst eng an den der wahren Sonne zu koppeln damit sie deren Lauf etwa mittelt Das wurde mit folgender Definition erreicht 16 19 a M t L t M t displaystyle mathrm 19 quad alpha M t L t M t nbsp Wenn man die zeitliche Anderung von L displaystyle L nbsp vernachlassigt gilt auch 20 a M t L 0 M 0 360 J tr t displaystyle left 20 right quad alpha M t L 0 M 0 tfrac 360 circ J text tr cdot t nbsp Zeitgleichung Bearbeiten Die beiden zur Anwendung der Zeitgleichung 11 displaystyle mathrm 11 nbsp erforderlichen Rektaszensionen a M displaystyle alpha M nbsp und a displaystyle alpha nbsp sind gefunden 11 ZG 4 a M a min displaystyle mathrm 11 quad text ZG 4 alpha M alpha quad text min nbsp Rechenbeispiel Bearbeiten Die Zeitgleichung fur den 2 April 2015 12 00 UT t 91 Tage sei zu berechnen Die Jahreskonstanten 2015 sind 16 17 18 M 0 2 370 5 displaystyle M 0 2 3705 circ nbsp J a n 365 259 991 Tage displaystyle J an 365 259991 text Tage nbsp J t r 365 242 907 Tage displaystyle J tr 365 242907 text Tage nbsp e 0 016 703 displaystyle e 0 016703 nbsp e 23 437 34 displaystyle varepsilon 23 43734 circ nbsp L 0 76 802 1 displaystyle L 0 76 8021 circ nbsp Die Rechnungen sind M t M 0 360 J an t 87 319 0 displaystyle M t M 0 frac 360 circ J text an cdot t 87 3190 circ nbsp dd dd dd 16 L t L 0 0 017 2 J tr t 76 797 8 displaystyle mathrm 16 quad L t L 0 tfrac 0 0172 circ J text tr cdot t 76 7978 circ nbsp M t E t 180 p e sin E t E t 88 275 6 displaystyle M t E t frac 180 circ pi cdot e cdot sin E t quad rightarrow quad E t 88 2756 circ nbsp k 1 e 1 e 1 016 8445 displaystyle textstyle kappa sqrt frac 1 e 1 e 1 0168445 nbsp dd tan V t 2 k tan E t 2 V t 89 232 5 displaystyle tan left frac V t 2 right kappa cdot tan left frac E t 2 right quad rightarrow quad V t 89 2325 circ nbsp dd dd dd 17 l t V t L t 12 4347 displaystyle mathrm 17 quad lambda t V t L t 12 4347 circ nbsp 18 a t arctan tan l t cos e 11 436 9 displaystyle mathrm 18 quad alpha t arctan tan lambda t cdot cos varepsilon 11 4369 circ nbsp 19 a M t L t M t 10 521 2 displaystyle mathrm 19 quad alpha M t L t M t 10 5212 circ nbsp 11 ZG t 4 min a M t a t 3 662 9 min 3 min 40 sec displaystyle mathrm 11 quad text ZG t 4 frac text min circ cdot alpha M t alpha t 3 6629 text min 3 text min text 40 text sec nbsp Die Zeitgleichung hat am 2 April 2015 12 00 UT den Wert ZG t 91 Tage 3 min 40 sec displaystyle text ZG t 91 text Tage 3 text min text 40 text sec nbsp Zeitgleichungswerte fur die Passage ausgezeichneter Bahnpunkte Bearbeiten Vom Kalender und damit von der Jahreskonstanten M 0 displaystyle M 0 nbsp unabhangig sind Zeitgleichungswerte fur die Passage ausgezeichneter Punkte durch die Erde auf ihrer Bahn beziehungsweise durch die Sonne auf der Ekliptik Fruhlings Sommer Herbst und Winteranfangspunkt Perihel und Aphel Zeitgleichungswerte und Zeitpunkte fur die Passage ausgezeichneter Bahnpunkte F Anfang S Anfang H Anfang W Anfang Perihel Aphell 0 90 180 270 L0 L0 180ZG min 7 44 1 74 7 48 1 70 4 50 4 50tP d 76 234 168 990 262 641 352 485 0 182 621 Die Werte gelten fur das Jahr 2004 mit L0 76 99 und Jtr 365 2428 Tage 16 Die angegebenen Zeiten beziehen sich auf den Periheldurchgang nicht wie in obigem Beispiel auf den 1 Januar 12 00 UT Ihre Berechnung ist einfacher als die fur beliebige Zeitpunkte weil die Kepler Gleichung E f M displaystyle E f M nbsp nicht gelost werden muss Von der vorgegebenen ekliptikalen Lange l displaystyle lambda nbsp eines der ausgezeichneten Punkte ist leicht zur wahren Gl 15 displaystyle mathrm 15 nbsp 19 und weiter zur exzentrischen Anomalie zu finden Aus Letzterer folgt mit der umgestellten Kepler Gleichung M f E displaystyle M f E nbsp die mittlere Anomalie also der Bahnpunkt der fiktiven mittleren Erde Die ekliptikale Lange des Perihels 19 zu Letzterer addiert Gl 19 displaystyle mathrm 19 nbsp ist die gesuchte mittlere Rektaszension a M displaystyle alpha M nbsp Minuend in der Zeitgleichung 11 displaystyle mathrm 11 nbsp Die wahre Rektaszension a displaystyle alpha nbsp Subtrahend ist bei den Punkten Fruhling bis Winter mit deren ekliptikaler Lange l displaystyle lambda nbsp identisch Nur bei den Punkten Perihel und Aphel ergibt die Koordinatentransformation Gl 18 displaystyle mathrm 18 nbsp kleine Werteunterschiede Bei der Vorgehensweise die Berechnung mit einer vorgegebenen ekliptikalen Lange bzw einer vorgegebenen wahren Anomalie zu beginnen erhalt man neben der Zeitgleichung auch die seit der Perihelpassage der Erde vergangene Zeit Das ist die Zeit die die mittlere Anomalie reprasentiert und sie wird aus dem Zwischenergebnis fur die mittlere Anomalie M displaystyle M nbsp mit Hilfe der entsprechend umzustellenden Gleichung 12 displaystyle mathrm 12 nbsp errechnet Diese Vorgehensweise wird gelegentlich auch fur die allgemeine Arbeit empfohlen Zeitgleichungstabellen zu ermitteln 20 Man erspart sich dabei das aufwandige Losen der Kepler Gleichung findet zu Werten fur gewunschte Zeitpunkte aber nur durch Probieren oder bei genugender Ergebnisdichte durch Interpolieren Literatur BearbeitenAndreas Guthmann Einfuhrung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung BI Wiss Verl Mannheim 1994 ISBN 3 411 17051 4 Peter Colwell Solving Kepler s equation over three centuries Hrsg Willmann Bell Richmond VA 1993 ISBN 0 943396 40 9 S 202 Weblinks BearbeitenJ M Danby T M Burkardt The solution of Kepler s equation I Cel Mech Band 31 1983 S 95 107 doi 10 1007 BF01686811 bibcode 1983CeMec 31 95D B A Conway An improved algorithm due to Laguerre for the solution of Kepler s equation 1986 doi 10 2514 6 1986 84 Seppo Mikkola A cubic approximation for Kepler s equation Cel Mech Band 40 Nr 3 1987 doi 10 1007 BF01235850 bibcode 1987CeMec 40 329M Albert Nijenhuis Solving Kepler s equation with high efficiency and accuracy Cel Mech Dyn Astr Band 51 Nr 4 1991 S 319 330 doi 10 1007 BF00052925 bibcode 1991CeMDA 51 319N Toshio Fukushima A method solving kepler s equation without transcendental function evaluations Cel Mech Dyn Astron Band 66 Nr 3 1996 S 309 319 doi 10 1007 BF00049384 bibcode 1996CeMDA 66 309F E D Charles J B Tatum The convergence of Newton Raphson iteration with Kepler s equation Cel Mech Dyn Astr Band 69 Nr 4 1997 S 357 372 doi 10 1023 A 1008200607490 bibcode 1997CeMDA 69 357C Laura Stumpf Chaotic behaviour in the newton iterative function associated with kepler s equation Cel Mech Dyn Astr Band 74 Nr 2 1999 S 95 109 doi 10 1023 A 1008339416143 M Palacios Kepler equation and accelerated Newton method J Comp Appl Math Band 138 2002 S 335 346 doi 10 1016 S0377 0427 01 00369 7 bibcode 2002JCoAM 138 335P John P Boyd Rootfinding for a transcendental equation without a first guess Polynomialization of Kepler s equation through Chebyshev polynomial equation of the sine Appl Num Math Band 57 Nr 1 2007 S 12 18 doi 10 1016 j apnum 2005 11 010 Eric W Weisstein Kepler s Equation In MathWorld englisch Einzelnachweise Bearbeiten J L Lagrange Sur le probleme de Kepler in Memoires de l Academie Royale des Sciences de Berlin vol 25 1771 Seiten 204 233 Peter Colwell Bessel functions and Kepler s equation Amer Math Monthly Band 99 Nr 1 Januar 1992 S 45 48 englisch II 6 67 Numerische Verfahren Guthmann S 128 f II 6 66 Reihenentwicklung der exzentrischen Anomalie Guthmann S 125 ff Siegfried Wetzel Die Zeitgleichung fur Nicht Astronomen Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie Mitteilungen Nr 111 Herbst 2007 Anhang 3 R Strebel Die Keplersche Gleichung Memento vom 13 August 2011 im Internet Archive Oktober 2001 Kap 1 3 und 5 1 Aufgaben zu II 5 Guthmann S 122 f a b 10 und 11 Aufgabe zu II 5 Guthmann S 123 a b II 5 58 Der Hodograph Guthmann S 114 f Die hier verwendeten Formelzeichen sind die gleichen wie in Sonnenuhren Handbuch Berechnung der Zeitgleichung Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie e V Fachkreis Sonnenuhren 2006 S 43 49 Wegen der Schalttagregelung im Kalender schwanken beide Werte innerhalb der Vierjahresperiode schwach DtP Tag DM0 Siegfried Wetzel Die Zeitgleichung fur Nicht Astronomen Memento vom 7 April 2014 im Internet Archive Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie Mitteilungen Nr 111 Herbst 2007 Anhang 3 Manfred Schneider Himmelsmechanik Band II Systemmodelle BI Wissenschaftsverlag 1993 ISBN 3 411 15981 2 S 507 Dieser Zusammenhang erlaubt umgekehrt die ekliptikale Lange l displaystyle lambda nbsp und den Fruhlingspunkt F als Bezugspunkt sowohl fur L displaystyle L nbsp als auch fur a displaystyle alpha nbsp auf die Erdbahn zuruckzuspiegeln siehe nebenstehende Abbildung rechts links Zeichen fur Winkeldifferenz und Ort in nebenstehender Abbildung in Klammern gesetzt da Winkel und Ort fur den Gebrauch auf der Erdbahn nicht definiert sind a b c Sonnenuhren Handbuch 3 3 Berechnung der Zeitgleichung Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie e V Fachkreis Sonnenuhren 1900 Diese Basiswerte gelten fur den 1 Januar 2015 12 00 UT Ihre langsame Veranderung wird im Folgenden wahrend des gesamten Jahres 2015 nicht beachtet Die in dieser Zeit kumulierte Veranderung schlagt sich erst in den Jahreskonstanten 2016 nieder Ausnahme ist L 0 displaystyle L 0 nbsp Gleichung 8 displaystyle mathrm 8 nbsp enthalt die permanente Veranderung L t displaystyle L t nbsp Die Hochrechnung der Jahreskonstanten erfolgt mit den Basiswerten der Jahre 2000 bzw 1900 wie folgt DGC Handbuch S 47 M 0 357 525 6 35999 049 8 T 36525 displaystyle M 0 357 5256 circ 35999 0498 circ cdot T 36525 nbsp J t r 365 242 19878 6 16 10 8 J Tage displaystyle J tr 365 24219878 6 16 cdot 10 8 cdot J text Tage nbsp J a n 365 259 64124 3 04 10 8 J Tage displaystyle J an 365 25964124 3 04 cdot 10 8 cdot J text Tage nbsp e 0 0 016 709 4 2 10 7 T 36525 displaystyle e 0 0 016709 4 2 cdot 10 7 cdot T 36525 nbsp e 0 23 439 291 0 013 004 T 36525 displaystyle varepsilon 0 23 439291 circ 0 013004 circ cdot T 36525 nbsp L 0 282 940 0 1 719 2 T 36525 displaystyle L 0 282 9400 circ 1 7192 circ cdot T 36525 nbsp T displaystyle T nbsp ist die Zahl der Tage seit 1 Januar 2000 12 00 UT J displaystyle J nbsp ist die Zahl der Jahre seit 1900 Bei den Winkeln M 0 displaystyle M 0 nbsp und L 0 displaystyle L 0 nbsp ist modulo 360 zu rechnen und sie mussen zwischen 180 und 180 liegen Die Jahreskonstanten z B fur 2015 werden hier so bezeichnet weil sie nur fur das eine Jahr benutzt werden auf das sie sich beziehen Daruber hinaus gelten sie ohne bedeutsame Einbusse an Genauigkeit der Zeitgleichung auch fur Termine in fernliegenden Jahren z B fur 2050 oder 1950 Die Zeit t displaystyle t nbsp nimmt dann entsprechend hohe positive bzw negative Werte an das gegebene Rechenschema bleibt aber unverandert anwendbar Bei der Bestimmung von V displaystyle V nbsp und a displaystyle alpha nbsp sind die Nebenwerte des Arkustangens zu verwenden die E 2 displaystyle E 2 nbsp bzw l displaystyle lambda nbsp am nachsten liegen a b Dabei wird mit der ekliptikalen Lange L L0 des Perihels gerechnet was ausreichend genau und wegen der nicht bekannten Zeit t auch nicht anders moglich ist Heinz Schilt Zur Berechnung der mittleren Zeit fur Sonnenuhren Schriften der Freunde alter Uhren 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kepler Gleichung amp oldid 237042195