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Die Schnellkafer Elateridae sind eine Familie der Kafer innerhalb der Uberfamilie Elateroidea Weltweit sind knapp 10 000 Arten in mehr als 400 Gattungen bekannt Das aussere Erscheinungsbild der Schnellkafer ist sehr einheitlich Charakteristisch ist ihre namensgebende Fahigkeit sich mit Hilfe eines Sprungapparates selbst in die Luft zu katapultieren Beim Hochschnellen ist ein knipsendes Gerausch zu horen weswegen diese Kaferfamilie im Englischen unter anderem auch click beetles genannt wird Die Larven leben grabend im Boden in der Bodenstreu oder in Totholz einige als Mitbewohner Inquilinen in Termitennestern Sie ernahren sich saprophag phytophag oder rauberisch 1 Einige Arten beispielsweise die Drahtwurmer des Saatschnellkafers fressen an Wurzeln von Nutzpflanzen und sind als Agrarschadlinge bekannt SchnellkaferSchnellkafer vor dem AbflugSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung ElateriformiaUberfamilie ElateroideaFamilie SchnellkaferWissenschaftlicher NameElateridaeLeach 1815 source source source source source source Ein Schnellkafer Agrypnus murinus schnellt Schnellkafer auf dem Rucken Der Schnellmechanismus mit dem Haken ist gut zu erkennenSchnellkafer auf einem Ast Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Kafer 1 2 Larve 1 3 Puppe 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Larven 4 1 Nahrungsaufnahme der Larven 5 Biolumineszenz 6 Wirtschaftliche Bedeutung 7 Taxonomie und Systematik 8 Arten Auswahl 9 Belege 9 1 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenKafer Bearbeiten Die Kafer sind 0 9 bis 75 Millimeter lang Ihr Korper ist massig bis sehr langgestreckt und 1 7 bis 5 2 Mal langer als breit In der Regel sind die Korperseiten parallelrandig wobei die Deckflugel Elytren an der Basis etwas verbreitert und an ihren Spitzen abgestutzt sind Der Prothorax ist bei vielen Arten deutlich seitlich gekrummt und hat am Anschluss an die Deckflugel seine schmalste Stelle Die Kafer sind etwas abgeflacht bis am Rucken und den Seiten massig gekrummt Sie sind entweder unbehaart oder beflaumt In der Regel unterscheiden sich Mannchen und Weibchen nicht in ihrem Aussehen bei manchen Arten sind die Weibchen jedoch grosser ihr Korper ist starker konvex und hat starker gekrummte Seiten Auch die Punktierung kann unterschiedlich sein 1 Die Mundwerkzeuge sind nach vorne prognath bis massig stark nach unten gerichtet Die Frontalregion am Kopf ist sehr variabel ausgebildet Die Facettenaugen sind ungeteilt und haufig gross und hervortretend Bei den Weibchen sind sie haufig kleiner Sie sind unbehaart und fein facettiert die Ommatidien sind exokon Die Einlenkungen der Fuhler sind massig bis weit voneinander getrennt Sie sind von oben betrachtet sichtbar oder verdeckt Bei manchen Arten sind sie erhoht oder befinden sich in schusselformigen Eindellungen Die Fuhler sind in der Regel 11 gliedrig bei einigen Gattungen und Tribus haben sie jedoch 12 Glieder Sie sind bei den meisten Arten fadenformig oder gesagt bei manchen Arten sind sie gefiedert doppelt gefiedert oder lamellenformig wobei dann die Lamellen am dritten oder vierten Fuhlerglied beginnen Der Scapus ist meist viel langer als der Pedicellus Bei den Arten mit lamellenformigen Fuhlern sind diese meist nur bei den Mannchen so ausgebildet wohingegen die Weibchen dann gesagte oder gefiederte Fuhler haben Die Mandibeln sind von kurz bis breit bis zu lang und schmal sichelformig ausgebildet An ihrer Basis befindet sich haufig eine Burste aus Haaren 1 Der Prothorax ist etwa 0 4 bis 1 35 mal so lang wie breit und in der Regel hinten am breitesten Die Seiten sind mehr oder weniger bogenformig bei manchen Arten aber auch gerade oder nur vorne gekrummt Die vorderen Winkel sind abgerundet abgestutzt oder leicht nach vorne gerichtet Hinten sind sie mehr oder weniger spitz zulaufend und nicht selten stark nach hinten posterior oder seitlich nach hinten posterolateral verlangert Sie sind haufig auch gerillt wobei die Rillen manchmal bis auf die Scheibe des Pronotums reichen oder selten auch sublateral weiterlaufen Der Hinterrand des Pronotums ist in der Regel deutlich gebogen oder mit unterschiedlich gekrummten Rand Der Prosternalfortsatz ist vollstandig ausgebildet und hat parallele Seitenrander oder ist an der Spitze verjungt Er reicht in der Regel deutlich hinter die Huften Coxen der Vorderbeine Er ist leicht bist stark gekrummt oder abrupt hinter den Huften erhoht und passt in eine Einbuchtung am Mesoventrit Die Einbuchtung ist massig bis sehr lang und tief gelegentlich auch flach Sie tragt ein Widerlager in das der Prosternalfortsatz einrastet um den Klickmechanismus auszulosen Das Schildchen Scutellum ist gut entwickelt bei manchen Arten abrupt erhoht Die Deckflugel sind in der Regel zumindest doppelt so lang wie gemeinsam breit und zwei bis sechs Mal langer als das Pronotum Sie tragen fur gewohnlich neun deutliche Punktreihen oder Streifen Manche Arten sind unregelmassig punktiert Die Spitzen der Deckflugel bilden in der Regel eine gemeinsame Abrundung bei manchen Arten sind sie aber jede fur sich abgerundet laufen spitz zu oder haben apikal Dorne Es gibt auch Arten bei denen der Apex der Deckflugel verkurzt ist sodass die apikalen Tergite des Hinterleibs sichtbar sind wie etwa bei den Weibchen mancher Arten der Cebrioninae Die Hinterflugel sind bei fast allen Arten gut entwickelt Nur bei wenigen Gruppen besitzen die Weibchen keine oder zuruckgebildete Hinterflugel Sie sind normalerweise 2 5 bis 3 5 Mal so lang wie breit Die Radialzelle ist meist gut entwickelt und langgestreckt Alle drei Beinpaare haben funf Tarsenglieder Sie sind meist einfach gebaut bei manchen Arten tragen sie an der Unterseite behaarte Bereiche oder am vorletzten oder an mehreren Tarsengliedern membranose Lamellen 1 Der Hinterleib hat meist funf Ventrite nur bei den Cebrionini und Aplastini gibt es Arten die sechs oder sieben besitzen Die ersten vier sind meist verwachsen Funktionale Stigmen befinden sich am achten Hinterleibssegment und am dritten bis siebten Hinterleibssegment in den Pleuralmembranen Das neunte Tergit ist abgestutzt bis tief eingebuchtet oder fast vollstandig in zwei Teile getrennt Das zehnte Tergit ist in der Regel gut entwickelt und liegt frei Nur selten ist es teilweise mit dem neunten verwachsen oder vollstandig membranos 1 Larve Bearbeiten Die Larven werden 10 bis 60 Millimeter lang Der Korper ist nahezu bei allen Arten langgestreckt und hat mehr oder weniger parallele Seitenrander Er ist abgeflacht bis mehr oder weniger zylindrisch im Querschnitt Bei den Tetralobini und Thylacosterninae ist der Korper breiter und madenformig Die Korperober und Unterseite ist ahnlich dunkel oder hell pigmentiert Bei hell pigmentierten Arten ist die Kopfkapsel und das neunte Tergum dunkel pigmentiert die dorsale Korperseite ist ausserdem dunkler als die ventrale oder die dorsale Oberflache ist dunkel und hell gemustert Die Cuticula ist in der Regel glatt bei manchen Arten sind Tuberkel schrage Rillen oder Bereiche mit speziellen Setae ausgebildet Der Korper ist in der Regel fein behaart oder nur beflaumt Bei den Tetralobini tritt dichter Bewuchs mit langen Haaren auf Der Kopf ist in der Regel nach vorne oder leicht nach unten gerichtet bei den Cebrionini und Aplastini ist er stark nach unten gewinkelt Er ist mehr oder weniger abgeflacht bei den Cebrionini und Aplastini ist er jedoch kugelig Punktaugen Stemmata fehlen haufig bei manchen Gruppen ist nur ein einzelnes Punktauge ausgebildet Das Labrum ist vollstandig mit dem Vorderrand der Frontoclypealplatte verwachsen und ist bei vielen Arten mittig stark nasenformig ausgezogen Die dreigliedrigen Fuhler sind massig lang Die Mandibeln sind symmetrisch Sie sind in der Regel entweder schmal und sichelformig basal breit und schmal an der Spitze oder gedrungen und keilformig Sie haben ein bis drei Zahne Die Maxillarpalpen sind viergliedrig die Labialpalpen zweigliedrig 1 Der Prothorax ist ausser bei den Cebrionini und Aplastini nicht langer als der Meso und Metathorax zusammen Die Ventralseite des Prothorax tragt meist eine grosse annahernd dreieckige Platte die bei manchen Arten mittig geteilt ist und an die selten vorne ein kleines weiteres Sklerit angrenzt Die anderen beiden Thoraxsegmente haben haufig keine deutlichen Platten an der Bauchseite Die Beine sind meist gut entwickelt und entweder schlank oder stammig Sie tragen feine Setae oder kurze kraftige Dornen Inklusive des klauenformigem Pratarsus sind sie meist funfgliedrig und haben zwei Setae am Pratarsus Bei den Thylacosterninae sind sie zuruckgebildet viergliedrig und haben keine Setae an den Klauen 1 Die Terga des Hinterleibs sind bei vielen Arten einfach und sind fein behaart Das neunte Hinterleibssegment ist ohne die Hinterleibsanhange in der Regel kurzer oder nur etwas langer als das achte Segment bildet keine bewegliche Platte und reicht immer auf die ventrale Seite sodass das zehnte Segment ventral oder posteroventral orientiert ist Bei den Cebrionini und Aplastini ist das neunte Segment hingegen viel langer Das neunte Tergum ist sehr variabel und tragt haufig paarweise doppelt gegabelte Urogomphi Das neunte Sternum ist immer teilweise oder vollstandig frei nur bei den Cebrionini und Aplastini ist es verdeckt Es ist einfach oder manchmal U formig mit Hornern oder Zahnen an den Seiten der Spitzen Es ist nicht vom achten Sternum umschlossen Das zehnte Segment bildet haufig einen kurzen im Querschnitt zylindrischen Pygopod der bei vielen Agrypninae von paarweise angeordneten Zahnen oder Haken flankiert wird Bei den Cardiophorinae sind paarweise angeordnete massig lange Pygopoden ausgebildet 1 Schnellkaferlarven sind meist gut bis zur Gattungsebene bestimmbar die Art ist jedoch meist erst durch das Durchzuchten bis zum adulten Kafer bestimmbar 1 Puppe Bearbeiten Die Puppe ist cremefarben oder weisslich cremefarben gefarbt Der Korper ist glatt oder tragt kurze oder lange Harchen oder Setae Der Kopf ist von oben betrachtet mehr oder weniger vom Pronotum verdeckt Die kleinen Augen sind von unten betrachtet teilweise von den Fuhlern verdeckt Die Mundwerkzeuge sind von dort gut sichtbar Die Fuhler liegen parallel auf der Ventralseite der Seiten des Prothorax Das grosse Pronotum ist variabel ausgebildet Bei manchen Arten ist ein Paar Vorsprunge und Setae in der Regel am Vorderrand und oder nahe der Mitte oder an den Spitzen des Hinterrandes ausgebildet Die Beine liegen frei und sind von der Bauchseite gesehen sichtbar Das hintere Beinpaar ist fast vollstandig von den Flugelscheiden bedeckt lediglich die distalen Segmente der Tarsen sind sichtbar und ragen bis hinter das dritte oder vierte Ventrit Der Hinterleib hat neun sichtbare Tergite und sieben oder acht sichtbare Sternite Das neunte Tergit tragt bei manchen Arten paarige Anhangsel die an die Urogomphi der Larven erinnern oder hat eine variable Ornamentierung Die Tracheen des ersten bis siebten Segments befinden sich in den Pleuralmembranen und sind bei manchen Arten von oben aus betrachtet zu erkennen 1 Vorkommen BearbeitenDie vier grossten Unterfamilien der Schnellkafer die Agrypninae Cardiophorinae Denticollinae und Elaterinae sind weit verbreitet Die Tribus Pyrophorini der Agrypninae tritt jedoch hauptsachlich in der Neotropis und mit zwei Gattungen in Ozeanien auf Die Tribus Agrypnini hingegen ist aus allen biogeographischen Regionen der Erde bekannt hat ihren Verbreitungsschwerpunkt aber in der Afrotropis und Orientalis Die weniger artenreiche Unterfamilie Negastriinae ist ebenso weit verbreitet jedoch vor allem in der nordlichen Hemisphare artenreich und haufig Die Unterfamilien Thylacosterninae Physodactylinae und Oxynopterini sind pantropisch verbreitet Eine ganze Reihe von Unterfamilien beispielsweise die Eudicronychinae Hemiopinae Morostominae und Subprotelaterinae treten nur in der ostlichen Hemisphare auf wohingegen die Campyloxeninae und Semiotini nur in der Neotropis auftreten Innerhalb der Unterfamilie Lissominae ist die Tribus Lissomini pantropisch verbreitet die Oestodini kommen in Nordamerika und die Protelaterini in Neuseeland und Chile vor Die Unterfamilie Cebrioninae ist sehr weit verbreitet hat ihren Verbreitungsschwerpunkt jedoch in den trockeneren Gebieten Nord Zentral und Sudamerikas Sudeuropas Nord und Sudafrikas Kleinasiens und Zentralasiens Die Pityobiini sind mit je einer Gattung aus Nordamerika Chile und Neuseeland und mit mehreren Gattungen aus Australien bekannt 1 Lebensweise BearbeitenCharakteristisch fur die Familie ist ihr klickendes Hochschnellen das normalerweise dann vollzogen wird wenn die Tiere auf dem Rucken liegen Ausgelost wird der Sprung durch ein plotzliches Bewegen eines Fortsatzes am Prosternum in eine mesoventrale Einbuchtung Die dazu notwendige Energie wird von einem Paar grosser Muskeln am Thorax bereitgestellt Die Muskelspannung wird dadurch erzeugt dass der Fortsatz am Prosternum in ein Widerlager an der Offnung der mesoventralen Einbuchtung einrastet Wird vom Kafer ausreichend Kraft angewendet rutscht der Fortsatz hinter das Widerlager in die Einbuchtung Durch diese extrem schnelle Bewegung wird der Schwerpunkt der Tiere schnell genug angehoben sodass sie in die Luft geworfen werden Die Kafer nutzen dieses Verhalten zwar auch dafur sich wieder auf die Bauchseite zu befordern es kann jedoch in jeder Lage ausgelost werden und dient vor allem der Flucht vor Fressfeinden Im Allgemeinen reagieren die Kafer jedoch bei Storung zunachst mit Totstellen Arten die zur Biolumineszenz befahigt sind beginnen nach langerer Storung auch zu leuchten und sind dabei sehr aktiv 1 Die Imagines konnen regelmassig in der Vegetation aber auch nachts an Lichtquellen beobachtet werden Sie ernahren sich phytophag von Pflanzensaften In Gefangenschaft konnen sie auch mit Zuckerlosung gefuttert werden Bis heute ist das Wissen uber den Lebenszyklus und die Praimaginalstadien sehr luckenhaft Eine Ausnahme davon stellen die wirtschaftlich wichtigen Arten dar In der Regel dauert die Entwicklung der Kafer ein bis zwei Jahre unter ungunstigen Bedingungen kann sie jedoch auch funf bis acht Jahre dauern So ist beispielsweise die vollstandige Entwicklung vom Ei bis zur Imago von sechs Jahren Dauer bei Fulgeochlizus bruchi nachgewiesen Bei Melanactes densus sind es sogar 12 Jahre bei einer einzelnen Larve Die Verpuppung erfolgt in einer ovalen Kammer in verrottetem Holz oder in der Erde die die Larve am Ende eines Gangs anlegt Die Larven der Tribus Tetralobini bauen dunne bruchige ovale Kokons aus einem schwarzbraunen Sekret Die Puppenruhe dauert meist zwei bis drei Wochen im Anschluss leben die Imagines im Durchschnitt ein bis zwei Monate In den gemassigten Breiten uberwintern die Imagines in der Puppenwiege und schlupfen erst im Fruhjahr 1 Larven BearbeitenBei den Larven werden drei Typen unterschieden Der erste Typ der die Pyrophorinae nach der Definition von Hyslop von 1917 umfasst und zu denen somit auch die Agrypninae Denticollinae Pityobiinae Negastriinae und einige andere Gruppen zahlen haben eine unterschiedlich stark sklerotisierte Cuticula einen dorsoventral abgeflachten Korper paarweise angeordnete Urogomphi also ein an der Spitze gegabeltes neuntes Tergum und sichelformige Mandibeln Sie graben aktiv entweder in harter Erde oder unter Rinde und in Totholz Innerhalb der auch mit Hilfe ihrer bedornten Beine und Urogomphi sowie der Analhaken angelegten Gange konnen sie sich sehr effektiv fortbewegen 1 Die Larven vom zweiten Typ umfassen die Elaterinae Sie werden als Drahtwurmer bezeichnet Ihr Korper hat einen zylindrischen oder annahernd zylindrischen Querschnitt und eine mehr oder weniger gleichmassig und stark sklerotisierte Cuticula Das neunte Tergum ist einfach und hat keine Urogomphi die Mandibeln sind ebenso sichelformig Auf Grund ihres Korperbaus und den fehlenden dafur geeigneten Korperanhangseln konnen die Larven dieser Gruppe nur schon existierende Gange und Hohlraume benutzen Sie leben in lockerer Erde aber auch unter Rinde oder in faulendem Totholz das schon mehr oder weniger stark verwest und locker ist 1 Die Cardiophorinae zahlen zu den Larven vom dritten Typ Sie haben eine weiche Cuticula einen Korper der im Querschnitt zylindrisch ist und der in Pseudosegmente unterteilt ist Sie haben ebenso keine Urogomphi und doppelt gelappte Mandibeln Man findet sie haufig in lockerer Erde wo sie aktiv graben indem sie ihre ungewohnlich geformten Mandibeln dazu nutzen Erdstuckchen zu zerkleinern 1 Nahrungsaufnahme der Larven Bearbeiten Die Larven sind in der Regel zur extraintestinalen Verdauung befahigt sie verflussigen ihre Nahrung also schon ausserhalb des Verdauungstraktes und nehmen die dadurch entstehenden Flussigkeiten auf Die ventralen Mundwerkzeuge sind verwachsen und bilden einen Maxillolabial Komplex der an der Oberseite also auf der innen liegenden Seite dicht mit kurzen Haaren versehen ist Diese Haare bilden eine Art Filter der die aufzunehmenden Flussigkeiten von festen Partikeln trennt Bei der Ctenicera aeripennis Gruppe wurde beispielsweise beobachtet dass die Larven dafur eine braune Flussigkeit auswurgen die Amylasen enthalt Um zu fressen zerkauen die Larven Kartoffelgewebe wurgen ihre Verdauungsflussigkeit hervor und nehmen die durch die Enzyme entstehende Flussigkeit auf Die Verdauungssafte von Pyrearinus termitilluminans enthalten Trypsin und verschiedene Carbohydrasen wie etwa Amylasen Cellulasen Trehalasen und Glucosidasen 1 Biolumineszenz BearbeitenEtwa 200 Arten der Tribus Pyrophorini innerhalb der neotropischen und ozeanischen Agrypninae sowie zwei Arten der neotropischen Thylacosterninae Balgus schnusei sowie Campyloxeninae Campyloxenus pyrothorax sind zur Biolumineszenz befahigt Die Imagines von Balgus schnusei senden ein grunes Leuchten aus zwei Verdickungen am Prothorax aus Die Larven der Art sind unbekannt Die Imagines der Pyrophorini haben ein Paar ovaler Vesikel die an der Basis der hinteren Winkel des Prothorax liegen Sie sind ohne Aktivitat gelb gefarbt Ein weiterer Bereich der leuchtet befindet sich auf der Bauchseite des ersten Hinterleibssegmentes Dieser leuchtet nur wahrend des Fluges wobei auch die anderen beiden Bereiche gleichzeitig aufleuchten Bei der Gattung Hifo ist nur dieser eine Bereich ausgebildet Die Bereiche am Prothorax senden ein gelbes Leuchten aus der am Hinterleib leuchtet orange gelb oder rot Bei allen ist das Licht jedoch kontinuierlich zu sehen Das Leuchten dient vermutlich der Werbung von Geschlechtspartnern das Verhalten ist jedoch noch nicht erforscht Wie auch bei vielen anderen biolumineszenten Lebewesen leuchten die Tiere durch Luciferin in Verbindung mit Sauerstoff Luziferasen und Adenosintriphosphat 1 Biolumineszenz ist auch von den Eiern mancher Arten wie etwa Pyrearinus termitilluminans dokumentiert die schwach aber kontinuierlich leuchten Die Larven der Pyrophorine leuchten im grunen Spektrum vor allem am Pronotum Bei manchen Arten leuchten auch paarweise seitlich angeordnete runde oder schrage dorsoventrale Bereiche auf jedem Hinterleibssegment Das Leuchten bei den Larven wird als Abwehrmassnahme von Fressfeinden interpretiert ist jedoch noch nicht genugend genau erforscht Von den Larven von Pyrearinus termitilluminans ist bekannt dass sie mit ihrem Kopf und dem leuchtend grunen Prothorax welche sie aus der Offnung ihres Tunnelsystems das sie in Termitennestern anlegen Jagd auf fliegende Insekten vor allem dadurch angelockte Termiten und Ameisen machen 1 Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenEine Reihe von Drahtwurmern vor allem aus den Gattungen Agriotes Athous Cardiophorus Ctenicera Conoderus und Melanotus zahlen zu wirtschaftlich relevanten Schadlingen an Getreide und Futterpflanzen 1 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Familie der Schnellkafer wurde bereits in den fruhesten Klassifizierungen der Kafer als Gruppe betrachtet Bei der uberwiegenden Anzahl der Gattungen ist ihre Stellung als monophyletisches Taxon als Ganzes sicher jedoch ist die genaue Abgrenzung der Gruppe von den nachstverwandten Familien nicht abschliessend geklart Trotz verschiedener Ansatze sind die verwandtschaftlichen Verhaltnisse auch innerhalb der Familie nicht vollstandig erforscht Leschen Beutel amp Lawrence 2010 listen die von ihnen anerkannten 17 Unterfamilien daher lediglich alphabetisch 1 Nach einer Untersuchung von rDNA und mtDNA der schwach sklerotisierten Gruppen der Elateroidea durch Kundrata amp Bocak 2011 zeigte sich dass die Unterfamilie Cebrioninae als Tribus Cebrionini und Aplastini zu den Elaterinae und die Oxynopterini Pityobiini und Semiotini statt im Unterfamilienrang im Rang von Tribus zu den Denticollinae zu stellen sind Entsprechend umfasst die Familie der Schnellkafer folgende Unterfamilien 2 1 Agrypninae Candeze 1857 einschliesslich Tetralobinae 1 und Schneckenhauskafer 2 Thylacosterninae Fleutiaux 1920 Lissominae Laporte 1835 Campyloxeninae Costa 1975 Denticollinae Stein amp Weise 1877 Negastriinae Nakane amp Kishii 1956 Elaterinae Leach 1815 Cardiophorinae Candeze 1860 Hemiopinae Fleutiaux 1941 Physodactylinae Lacordaire 1857 Eudicronychinae Girard 1971 Subprotelaterinae Fleutiaux 1936 Morostominae Dolin 2000Arten Auswahl BearbeitenAbelater Abelater bosi Abelater buechei Agriotes Saatschnellkafer Agriotes lineatus Agriotes sputator Ampedus Ampedus areolatus Gegurtelter Schnellkafer Ampedus balteatus Rosthaariger Schnellkafer Ampedus cinnabarinus Hellgelbflugeliger Schnellkafer Ampedus elegantulus Pechbeiniger Schnellkafer Ampedus elongatulus Ampedus erythrogonus Langlicher Schnellkafer Ampedus glycereus Einfarbigmattschwarzer Schnellkafer Ampedus nigerrimus Gelbhaariger Schnellkafer Ampedus nigroflavus Ampedus pomonae Ampedus pomorum Ampedus quadrisignatus Eichbaum Schnellkafer Ampedus quercicola Rotdecken Schnellkafer Ampedus rufipennis Blutroter Schnellkafer Ampedus sanguineus Ampedus sanguinolentus Rothalsiger Schnellkafer Ampedus sinuatus Purpurroter Schnellkafer Anostirus purpureus Athous Rotbauchiger Laubschnellkafer Athous haemorrhoidalis Gebanderter Schnellkafer Athous vittatus Athous bicolor Megerles Schnellkafer Brachygonus megerlei Calambus bipustulatus Cidnopus Cidnopus aeruginosus Cidnopus pilosus Crepidophorus mutilatus Kammhorn Schnellkafer Ctenicera Kupfriger Rindenschnellkafer Ctenicera cuprea Metallglanzender Rindenschnellkafer Ctenicera pectinicornis Gestreifter Forstschnellkafer Dalopius marginatus Denticollis linearis Wald Humusschnellkafer Ectinus aterrimus Schwarzer Rauhaarschnellkafer Hemicrepidius niger Gebanderter Rillenbrust Schnellkafer Hypoganus inunctus Bluthalsschnellkafer Ischnodes sanguinicollis Hellgelbschuppiger Grubenstirn Schnellkafer Lacon querceus Schwarzer Zwergschnellkafer Limonius minutus Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkafer Limoniscus violaceus Glanzendschwarzer Buchthuften Schnellkafer Procraerus tibialis Seidenhaariger Schnellkafer Prosternon tessellatum Selatosomus Glanzschnellkafer oder Glanzspringkafer Selatosomus aeneus Kreuz Schnellkafer Selatosomus cruciatus Synaptus filiformisBelege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Richard A B Leschen Rolf G Beutel John F Lawrence Hrsg Coleoptera Beetles Handbook of Zoology Arthropoda Insecta Band 2 Morphology and Systematics Elateroidea Bostrichiformia Cucujiformia partim de Gruyter 2010 ISBN 978 3 11 019075 5 S 75 ff englisch a b Robin Kundrata Ladislav Bocak The phylogeny and limits of Elateridae Insecta Coleoptera is there a common tendency of click beetles to soft bodiedness and neoteny In Zoologica Scripta 40 Nr 4 April 2011 S 364 378 doi 10 1111 j 1463 6409 2011 00476 x Literatur Bearbeiten Richard A B Leschen Rolf G Beutel John F Lawrence Hrsg Coleoptera Beetles Handbook of Zoology Arthropoda Insecta Band 2 Morphology and Systematics Elateroidea Bostrichiformia Cucujiformia partim de Gruyter 2010 ISBN 978 3 11 019075 5 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnellkafer Elateridae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitlupenaufnahmen vom Schnellvorgang Material zu Bild fur Bild Studien 1948 aus der Sammlung des Bundesinstituts fur den Wissenschaftlichen Film OWF im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnellkafer amp oldid 236415441