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Der Saatschnellkafer Agriotes lineatus ist ein Kafer aus der Familie der Schnellkafer und der Unterfamilie der Agriotinae 1 Der gelbliche bis braune Kafer zeigt auf den Flugeldecken abwechselnd helle und dunkle braune Langsstreifen Er wird 7 5 bis 10 5 Millimeter lang Die Larve ist auf Kulturboden ein weit verbreiteter Schadling SaatschnellkaferSaatschnellkafer Agriotes lineatus SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Schnellkafer Elateridae Gattung AgriotesArt SaatschnellkaferWissenschaftlicher NameAgriotes lineatus Linnaeus 1767 Langsschnitt durch den 1 Brustabschnitt Prothorax nach Reitter Bild 1 Agriotes lineatus Bild 2 Dalopius marginatusgelb Halsschild rot Vorderbrust grun HalsschildseitenrandA Vorderrand der Vorderbrust Prosternallappen B Dornfortsatz am Hinterende der VorderbrustC HalsschildhinterwinkelD Vorderrand des HalsschildesBilder von Agriotes lineatusBild 3 SeitenansichtBild 4 UnterseiteBild 5 Stirnleisten rechts grun Bild 6 Prosternalnaht rechts grunBild 7 Schenkeldecken rechts grunBild 8 Larve Drahtwurm Bild 9 LarveDie Art wird nur in den Roten Listen von Rheinland Pfalz gefuhrt und dort als nicht gefahrdet eingestuft 2 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Beschreibung des Kafers 3 Larve 4 Verbreitung 5 Biologie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBemerkungen zum Namen BearbeitenAls Erstbeschreibung gilt die Beschreibung von Linnaeus 1767 unter dem Namen Elater lineatus 1 Linne weist dort jedoch selbst darauf hin dass er den Kafer bereits 1761 in seiner Fauna Svecica unter der Nr 723 beschrieben habe 3 Beide Beschreibungen stimmen in der Formulierung elytris testaceis linearibus lat Flugeldecken backsteinfarben mit Linien uberein 3 4 Diese Eigenschaft erklart auch den Artnamen lineatus lat liniiert 5 Der Gattungsname Agriōtes altgr agriwths agriōtes Landmann sagt aus dass man die Arten auf Feldern findet 6 was auch auf Agriotes lineatus zutrifft Dies erklart auch den deutschen Namen Saatschnellkafer Die Gattung Agriotes ist in Europa mit 35 Arten weltweit mit etwa 45 Arten vertreten 7 8 Beschreibung des Kafers BearbeitenDie Halsschildseiten des Kafers sind wie bei allen Arten der Gattung Agriotes seitlich nach unten gezogen Der feine Rand der Halsschildseiten kann in der Mitte verschwinden in Kopfnahe und an den Hinterwinkeln des Halsschildes ist er gut erkennbar Im Gegensatz zu anderen Gattungen der Unterfamilie verlauft er leicht geschwungen nach vorn unten Bild 1 und Bild 2 und ist in der Nahe des Kopfes von oben nicht mehr sichtbar Auf der Korperunterseite ist der Halsschild mit der Vorderbrust verwachsen nur vorn ist die Verwachsungsnaht Prosternalnaht Bild 6 etwas vertieft um die Fuhler aufnehmen zu konnen Die Vorderbrust ist vorn schwach gerundet erweitert und leicht nach unten gebogen Bild 1 Hinten ist sie in einem schmalen Fortsatz ausgezogen Bild 4 Bild 6 der in eine entsprechende Grube in der Mittelbrust einschnappen kann Dieser Schnellmechanismus ermoglicht es dem Kafer sich aus der Ruckenlage in die Luft zu schnellen Die Beine sind schwach die Hinterhuften schmal Die Tarsen sind alle funfgliedrig ihre Lange nimmt nach aussen allmahlich ab Die Krallen sind nicht gesagt Die Hinterhufte die nach hinten an die Hinterbrust anschliesst ist zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel ausgehohlt Den Teil der mit der Hinterbrust auf gleicher Ebene liegt nennt man Schenkeldecke Die Form der Schenkeldecken ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal Sie verschmalern sich beim Saatschnellkafer nicht von innen nach aussen stetig sondern sind im inneren Drittel nahezu parallel breit und bilden beim Beginn der Verschmalerung einen abgerundeten stumpfen Winkel Am Innenrand haben sie einen nach hinten weisenden stumpfen Zahn Bild 7 Uber der Einlenkung der Fuhler vor den Augen entspringt die Stirnleiste Diese randformige Vorwolbung verlauft beim Saatschnellkafer in einem leichten Bogen nach vorn aus Bild 5 Der Kopf fallt abgerundet nach unten die Mundwerkzeuge zeigen in der Ruhelage leicht nach hinten Der Halsschild ist uber den Hinterwinkeln am breitesten und dort breiter als lang Die Hinterwinkel sind gewolbt und gekielt der Kiel ist von oben neben dem Halsschildseitenrand deutlich erkennbar Die dichte und kurze Halsschildbehaarung zeigt auf der Scheibe nach hinten nahe der Basis zunehmend schrag nach innen Die elfgliedrigen Fuhler sind fast fadenformig Vom zweiten bis zum letzten Fuhlerglied ist keines deutlich langer oder kurzer als die restlichen Die Flugeldecken werden durch Punktreihen in abwechselnd schmalere und breitere Streifen unterteilt Die ungeraden Zwischenraume sind breiter gewolbter und dichter behaart als die ubrigen Diese Behaarung ist gelblichgrau kurz und nach hinten gerichtet Dadurch wirken die Flugeldecken abwechselnd heller und dunkler gestreift Bild 3 Larve BearbeitenDie Larve Bild 8 Bild 9 ist drehrund besitzt drei Beinpaare und ein gut chitinisiertes Aussenskelett Sie ist gelb orange und das letzte Segment ist konisch zugespitzt Drahtwurm Verbreitung BearbeitenDer Kafer ist von Mittelasien bis Nordafrika uber ganz Europa ausser dem hohen Norden verbreitet und auch nach Ubersee verschleppt Biologie BearbeitenDie Art kommt auf offenem Gelande vor Sie ist auf Wiesen Feldern Heide in Flussauen und an Waldrandern zu finden Man findet die Kafer dort auf bluhenden Krautern und Gebusch in abgestorbenen Grasbuscheln auch unter Steinen und in pflanzlichem Detritus Die Weibchen legen ihre Eier einzeln aber auch in kleinen Gruppen ab Die Larven leben im Boden und benotigen vier bis funf Jahre bis zur Verpuppung Die Larven fressen Wurzeln die Kafer Graser oder Blatter von Schmetterlingsblutlern Der Saatschnellkafer gehort zu den gefahrlichsten Pflanzenschadlingen der insbesondere Getreidepflanzen Mais Tabak und Zuckerruben befallt Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Carl Gustav Calwer Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 67 Einzelnachweise Bearbeiten a b Agriotes Agriotes lineatus bei Fauna Europaea Rote Listen bei BioNetworkX a b C Linnaeus 1767 Systema naturae Tom I Pars II Editio duodecima reformata Beschreibung als 15 Art der 209 Gattung S 653 C Linnaeus Fauna Svecica Stockholm 1761 Beschreibung Seite 205 Nr 723 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung Agriotes Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 20 Marz 2013 Untergattungen und Arten der Gattung Agriotes bei BioLibWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Agriotes lineatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saatschnellkafer amp oldid 226492717