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Der Eistaucher Gavia immer ist eine Vogelart aus der Gattung der Seetaucher Gavia Die Art brutet in der Tundra und im borealen Nadelwald im nordlichen Nordamerika in Gronland und auf Island und uberwintert an den Kusten Nordamerikas und Europas EistaucherEistaucher Gavia immer im Prachtkleid IslandSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Seetaucherartige Gaviiformes Familie Seetaucher Gaviidae Gattung Seetaucher Gavia Art EistaucherWissenschaftlicher NameGavia immer Brunnich 1764 source source source source source source source Gavia immerIn Mitteleuropa ist der Eistaucher in den Kustenregionen regelmassig in den Monaten November bis Marz in kleiner Zahl als Durchzugler und Wintergast zu beobachten Deutlich seltener ist er auch im Binnenland zu sehen So wird er seit den 1970er Jahren immer wieder am Genfersee und am Bodensee beobachtet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Wanderungen 7 Bestand und Gefahrdung 8 Trivia 9 Weblinks 10 Literatur 11 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Eistaucher im Schlichtkleid in der Morro Bay in KalifornienDer Eistaucher ist nach dem Gelbschnabeltaucher die zweitgrosste Art der Gattung Gavia Er erreicht eine Korperlange von 73 88 cm und eine Spannweite von 122 148 cm Die Tiere wiegen 3 6 4 5 kg und sind damit etwa so schwer wie eine Graugans Im Prachtkleid ist die Art unverwechselbar Grundfarbe der gesamten Oberseite und von Kopf und Hals ist schwarz Der obere Rucken zeigt dichte Reihen grosser weisser Vierecke der hintere Rucken und die Flanken zeigen feine weisse Punktreihen Der Hals hat an den Seiten ein querovales Feld aus unregelmassigen weissen Langslinien an der Kehle befindet sich eine schmale Linie aus weissen Punkten Brust Bauch und die Unterflugeldecken sind rein weiss Anders als Pracht und Sterntaucher tragt der Eistaucher das vollstandige adulte Prachtkleid jedoch fruhestens in seinem vierten Kalenderjahr Der grosse Schnabel ist dunkelgrau bis schwarz und gerade er wird beim Schwimmen durch eine entsprechende Kopfhaltung annahernd waagerecht gehalten Die Beine und die Fusse sind grau Die Iris ist weinrot Im Schlichtkleid ist die gesamte Oberseite dunkelgrau Kopf und Hinterhals sind ebenfalls dunkelgrau die dunkle Farbung geht nach vorn an Kehle und Hals recht abrupt in weiss uber Am unteren Hals ist ein schwarzlicher Halbring deutlich vom ubrigen grau abgesetzt Um das Auge befindet sich ein kleiner weisser Bereich Der Schnabel ist blaulich grauweiss an der Spitze und auf dem First dunkelgrau Die Stirn ist steil aufgeworfen Im Schlichtkleid kann der Eistaucher vor allem mit dem Gelbschnabeltaucher verwechselt werden Der Gelbschnabeltaucher hat jedoch einen blasseren und leicht nach oben aufgeworfenen Schnabel Das Verbreitungsgebiet der beiden Arten uberlappt sich allerdings nur geringfugig 2 Das Jugendkleid ahnelt sehr dem Schlichtkleid die Vogel sind jedoch insgesamt oberseits heller grau die Konturfedern der Oberseite und der Flanken sind ausserdem hell gerandet und zeigen dadurch eine saubere Wellenzeichnung Der Schnabel ist meist nur auf dem First dunkel Lautausserungen BearbeitenDie Flugrufe ahneln wie die anderer Seetaucher denen von Gansen Die Balzrufe sind recht variabel am haufigsten ist ein weittragendes klagendes aaoooh WUH wu a WUH wu a WUH wu a zu horen Revierruf des Eistauchers Warnruf des EistauchersAusserhalb der Fortpflanzungszeit ist der Eistaucher normalerweise nicht sehr ruffreudig nbsp Verbreitung des EistauchersDer heulende Ruf des Eistauchers wird in Kino und Fernsehfilmen haufig verwendet um Spannung und das Gefuhl von Wildnis beim Betrachter zu erzeugen 3 Allerdings passen in vielen Fallen Ort und dargestellte Landschaft uberhaupt nicht zu Verbreitungsgebiet und Habitat des Eistauchers 4 5 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Eistauchers umfasst die Tundra und Taiga im nordlichen Nordamerika von etwa 40 N bis in die Arktis ausserdem kommt die Art in Gronland sowie auf Island der Bareninsel und Jan Mayen vor 6 Zur Brutzeit bewohnt die Art grosse und tiefe Binnenseen Einzelne Jungvogel wurden durch starke Sturme nach Suden verschlagen wodurch es zu Sichtungen am Bodensee und dem Mittelmeer kam 7 Ernahrung BearbeitenDie Nahrung wird tauchend erjagt und besteht uberwiegend aus kleineren Fischen daneben werden Frosche Krebstiere und Weichtiere erbeutet Bei der Jagd nach Fischen taucht er meist drei bis zehn Meter tief manchmal auch bis zu 200 m 7 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Eistaucher mit Jungtier auf dem Rucken nbsp Eistaucher mit Jungvogel nbsp Ei von Gavia immerDie Partner kommen verpaart im Brutgebiet an Die Balz umfasst neben den Rufen ein zeremonielles Schnabeleintauchen und viele andere Elemente Die Nester werden direkt am Gewasserufer gebaut und bestehen aus Pflanzenteilen der Umgebung Die Eiablage erfolgt ab Ende April meist im Mai und Juni Das Gelege besteht meist aus zwei nur sehr selten aus einem oder drei Eiern die auf olivbraunem bis dunkelbraunem Grund dunkel gefleckt sind Die Brutzeit dauert 25 29 Tage Die Eier werden von beiden Eltern bebrutet und die Kuken dann auch gemeinsam gefuhrt Die Jungvogel sind nach zehn bis elf Wochen selbstandig Wanderungen BearbeitenEistaucher sind uberwiegend Mittel bis Kurzstreckenzieher Der Abzug aus dem Brutgebiet erfolgt ab dem Spatsommer und endet im Oktober Die Brutvogel Gronlands und Islands uberwintern auf dem Meer um Island Grossbritannien sowie an der europaischen Atlantikkuste von Nord Norwegen bis zum Suden Portugals Die Populationen Nordamerikas uberwintern vor der gesamten nordamerikanischen Pazifik und Atlantikkuste Die Ruckkehr in die Brutgebiete erfolgt im Mai und Juni Die Art wird in Mitteleuropa regelmassig in sehr kleiner Zahl uberwiegend von November bis Marz nachgewiesen vor allem an den Kusten von Nord und Ostsee nur ausnahmsweise im Binnenland auf grosseren Seen Bestand und Gefahrdung BearbeitenAngaben zu Bestandstrends liegen nicht vor Der Weltbestand wurde von der IUCN im Jahr 2002 auf 580 000 Individuen geschatzt und gilt als ungefahrdet Trivia BearbeitenDer Eistaucher ist der Nationalvogel Kanadas Auch die kanadische Provinz Ontario und der US Bundesstaat Minnesota haben ihn zu ihrem Symbol ausgewahlt Er ist auf der kanadischen Ein Dollar Munze abgebildet Diese Munze wird nach dem englischen Namen des Eistauchers Common Loon Loonie genannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eistaucher Gavia immer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Eistaucher Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Gavia immer in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 2 Januar 2009 Eistaucher Gavia immer auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 Federn des EistauchersLiteratur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Einhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Nonpasseriformes Nichtsingvogel Aula Wiesbaden 1985 ISBN 3 89104 424 0 S 16 17 National Geographic Society Field guide to the birds in North America Washington 1983 S 18 19 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife Verlag Christopher Helm London 2006 ISBN 0 7136 7039 8 Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 14 15 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 S 199 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife 2006 S 59 Robert Winkler The birds of Hollywood An unnatural history In salon com vom 13 Juni 2002 abgerufen am 14 Oktober 2021 Marie Cascione Why Hollywood loves this creepy bird call In vox com vom 13 Oktober 2021 abgerufen am 14 Oktober 2021 Frank Bures There is nothing quite like the calls from a loon Hollywood can t get enough of them either In startribune com vom 14 April 2019 abgerufen am 14 Oktober 2021 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife 2006 S 59 a b Gunter Steinbach Hrsg Wasservogel Die farbigen Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 1986 S 118 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eistaucher amp oldid 234861476