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Eishockey in der DDRVerband Deutscher Eislauf Verband der DDR 1958 bis 1990 IIHF Mitglied seit 9 Juni 19541 WM Teilnahme 19561 OL Teilnahme 1968Medaillengewinne EM 1xBronze1 Meisterschaft 19491 Landesmeister SG FrankenhausenRekordmeister SG Dynamo Weisswasser 25 letzter DDR Meister 1990 SG Dynamo Weisswasser1 Landerspiel 28 Januar 1951 in Ost Berlin gegen Polen 3 8 Eishockey war in der DDR eine beliebte Sportart Daran anderte auch der Sportbeschluss des Politburo nichts nach dem die Sportart eine drastische Reduzierung der Fordermittel hinnehmen musste Organisatorisch war der Eishockeysport zunachst der Sektion Eis und Rollhockey des Deutschen Sportausschusses zugeordnet ab 1958 gehorte er zum Zustandigkeitsbereich des Deutschen Eislauf Verbandes Nach den gesellschaftlichen Umwalzungen in der DDR wurde im April 1990 der Deutsche Eishockey Verband der DDR DEHV gegrundet der sich am 11 September seinem westdeutschen Pendant dem Deutschen Eishockey Bund anschloss 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Eishockeys in der DDR 1 1 Bildung der Oberliga 1 2 Der Leistungssportbeschluss von 1969 1 3 Die kleinste Liga der Welt 1 4 Die Bestenermittlung 1 5 Das DDR Eishockey im internationalen Vergleich 2 Bedeutende Spieler 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenangabenGeschichte des Eishockeys in der DDR BearbeitenBildung der Oberliga Bearbeiten nbsp Eroffnung des Kunsteisstadions Dresden 1960Der 1948 gegrundete Deutsche Sportausschuss setzte fur den Februar des darauffolgenden Jahres die erste Ostzonenmeisterschaft an Neben einem Vertreter Ost Berlins waren die jeweiligen Meister der Lander Sachsen Thuringen Sachsen Anhalt Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern teilnahmeberechtigt Unter vier Kontrahenten in Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern fanden keine Landesmeisterschaften statt konnte sich letztlich der sachsische Vertreter SG Frankenhausen durchsetzen Ein Jahr spater wurde bei den 1 Wintersportmeisterschaften der erste Meister der neugegrundeten DDR ermittelt Da sowohl Brandenburg als auch Mecklenburg Vorpommern unverandert keine Mannschaften entsendete nahmen mit der BSG Kristall Weisswasser und dem Frankenhausener Ortsnachbarn BSG Textil Crimmitschau die nachstplatzierten sachsischen Teams teil Turniersieger wurde wie schon im Vorjahr die SG Frankenhausen Im Herbst 1950 beschloss der Deutsche Sportausschuss die Bildung einer Liga deren Grundungsmitglieder die vier Erstplatzierten des Vorjahres waren SG Frankenhausen BSG Ostglas Weisswasser BSG Textil Crimmitschau BSG Empor Berlin Nach Absolvierung samtlicher Spiele die komplett an drei Wochenenden in der Berliner Werner Seelenbinder Halle der einzigen Eislaufhalle in der DDR ausgetragen wurden setzte sich erstmals das Team aus Weisswasser durch 1951 52 wurde das Teilnehmerfeld der Liga mit den amtierenden Landesmeistern Sachsens Thuringens und Berlins BSG Einheit Sud Dresden BSG Fortschritt Apolda SG DVP Berlin nochmals aufgestockt Auch hier gewann die mittlerweile als BSG Chemie auflaufende Mannschaft aus Weisswasser In der Folgezeit unterlag das Eishockey analog zu anderen Sportarten einer zunehmenden Effektivierung seiner Leistungssport Struktur Dazu gehorte die Etablierung einer zweiten Spielklasse wodurch die bisherige Liga unter dem Namen Oberliga weitergefuhrt wurde Ausserdem fand die nach sowjetischem Vorbild eingeleitete Organisation des Sports auf Basis von Sporttragern ihre Fortsetzung indem samtliche Mannschaften einer der neugegrundeten Sportvereinigungen unterstellt wurden Ab Mitte der 1950er Jahre wurden die Ressourcen nochmals gebundelt indem die starksten Teams Aufnahme als Eishockey Sektion in den als kunftige Leistungszentren fungierenden Sportclubs fanden Im Zuge der aus diesen Massnahmen resultierenden Grundungen Zusammenschlussen sowie Verlegungen von Mannschaften anderte sich das Teilnehmerfeld der Oberliga standig So kamen in den Jahren neue Teams wie SC Motor Berlin HSG Wissenschaft HU Berlin SG Dynamo Rostock ASK Vorwarts Berlin hinzu Obwohl bereits durch zwei Kadermannschaften vertreten stammte ein Grossteil der Spieler aus der Crimmitschauer Frankenhausener Region die bereits in den 1930er Jahren aufgrund des scheinbar unendlichen Reservoir an Nachwuchstalenten vom damaligen Reichstrainer Bobby Bell als Klein Kanada bezeichnet wurde Trotzdem erwiesen sich mit der Zeit die beiden Vertreter der Sportvereinigung Dynamo SC Dynamo Berlin und SG Dynamo Weisswasser Nachfolger der SG DVP Berlin bzw der BSG Chemie Weisswasser als die dominanten Oberliga Teams die ausnahmslos die Titelentscheidungen unter sich ausmachten Der Leistungssportbeschluss von 1969 Bearbeiten Im September 1970 erfuhr der Eishockeysport die Auswirkungen der schon 1969 von der DDR Staatsfuhrung und dem Deutschen Turn und Sportbund DTSB vorgenommenen Sportartenklassifizierung nach der Eishockey neben weiteren Sportarten nur noch in der Kategorie II gefordert gefuhrt wurde Die offizielle Begrundung dafur war die Kosten und Devisenintensitat dieses Sports da die meisten Ausrustungsgegenstande wie Schlager und Schlittschuhe in der DDR nicht hergestellt wurden und importiert werden mussten Bezeichnend dafur ist die damals gemachte Ausserung des Staatssekretars fur Korperkultur und Sport Rudolf Hellmann Wir brauchen zum Aufbau der sozialistischen Wirtschaft jede Mark Um Eishockey zu betreiben benotigt man jahrlich die Finanzen von etwa zwei hochseefisch verarbeitenden Kuhlschiffen Also liebe Sportler was brauchen wir dringender Eishockey oder Kuhlschiffe Zitiert nach Lachmann Daruber hinaus besass Eishockey im Zuge der zunehmenden olympischen Medaillen Fokussierung als Team Sportart einen deutlichen Nachteil gegenuber den Individual Sportarten Die durch die Kurzungen freigewordenen Ressourcen wurden umgehend den Leistungszentren der verbliebenen besonders geforderten Sportarten zugestellt vom Wegfall der Eishockey Sektionen profitierten so in erster Linie die Eiskunstlaufer in Form von zusatzlichen Trainingszeiten Eiszeiten Die kleinste Liga der Welt Bearbeiten Der Leistungssportbeschluss hatte nach der Saison 1969 70 die Auflosung der Eishockey Leistungszentren zur Folge Einzige Ausnahme bildeten die beiden Dynamo Teams die aufgrund einer Intervention des Ministers fur Staatssicherheit und Vorsitzenden der SV Dynamo Erich Mielke weiterbestehen durften Nachdem Uberlegungen verworfen wurden die beiden verbliebenen Mannschaften in die oberste Spielklasse Polens einzugliedern DDR Meister sollte am Ende das hoher platzierte Team werden wurde der Spielbetrieb der nunmehr reduzierten Oberliga fortgefuhrt Der Spielmodus sah eine gerade Anzahl von Spielen vor die zu gleichen Teilen in Berlin und Weisswasser ausgetragen werden sollten Die Titelvergabe richtete sich dabei ausschliesslich nach den erreichten Punkten In den ersten Jahren konnte sich nahezu unverandert der bisherige Abonnementsmeister aus Weisswasser gegen die Berliner Dynamos behaupten Mitte der 1970er Jahre setzte schliesslich eine Anderung des Krafteverhaltnisses zugunsten der Hauptstadter ein die aus den anschliessenden 15 Meisterschaftsrunden nur dreimal nicht als Sieger hervorgingen Ihre anhaltende Dominanz in Verbindung mit der bedingt kurzen Eishockey Saison fuhrte bei den Berlinern mit den Jahren zu der Situation dass die Zuschauer den Meisterschaftsspielen im heimischen Sportforum Hohenschonhausen zunehmend fernblieben Dagegen erfreute sich der vermeintliche Aussenseiter aus der Lausitz weiterhin einer ungebrochenen Begeisterung und trug seine Begegnungen im 15 000 Besucher fassenden Freiluftstadion oftmals vor ausverkauften Haus aus Hartnackige Geruchte uber eine angebliche Bevorteilung der Berliner seitens der Schiedsrichter fuhrten dabei nach strittigen Schiedsrichterentscheidungen zu vereinzelten Spielabbruchen wegen Zuschauerausschreitungen Zur Steigerung der Attraktivitat der Meisterschaftsserie wurde in der Saison 1986 87 ein neuer Modus eingefuhrt Dieser beinhaltete eine Play off System mit drei Serien im Best of Five Modus wobei unentschiedene Begegnungen im Sudden Death bzw Penaltyschiessen entschieden wurden Die Meisterschaftsentscheidung war gefallen sobald einer der beiden Oberligisten zwei Serien fur sich entschieden hatte Im Laufe der politischen Wende in der DDR nahmen die Klubvorsitzenden aus Berlin und Weisswasser Dieter Waschitowitz und Rudiger Noack bereits im Dezember 1989 Kontakt mit dem Deutschen Eishockey Bund DEB auf um die Aufnahme der DDR Clubs in die westdeutsche Ligenstruktur zu klaren Ursprunglich war eine Aufnahme in die 2 Bundesliga Nord vorgesehen nachdem die dortigen Vereine sich aber nicht auf eine Aufnahme einigen konnten wurden die beiden Vereine in die Bundesliga aufgenommen Die beiden Nachfolgevereine die Sektion Eishockey des SC Dynamo Berlin hatte sich am 21 Marz 1990 als EHC Dynamo Berlin ausgegliedert die SG Dynamo Weisswasser war zum PEV Weisswasser geworden wurden am 10 Mai 1990 also knapp funf Monate vor der staatlichen Wiedervereinigung in den DEB aufgenommen und konnten in der Saison 1990 91 in der Bundesliga starten Die Bestenermittlung Bearbeiten nbsp Spielszene 1975Nach der Abstufung des DDR Eishockeys aus dem Kreis der besonders geforderten Sportarten fanden sich die Teams der aufgelosten Leistungszentren teilweise unter dem Dach der breitensportlichen Betriebssportgemeinschaften zusammen wo sie kunftig ohne zentrale Zuwendungen auskommen mussten und in der Regel keine Nachwuchsmannschaften mehr unterhalten konnten Der Spielbetrieb fand nicht zuletzt auch dank der ehrenamtlichen Arbeit zahlreicher Eishockey Anhanger seine Fortsetzung auf Bezirksebene die Bezirksmeister wiederum spielten in einem jahrlich ausgetragenen Endrundenturnier den DDR Amateurmeister aus Da diese Bezeichnung automatisch die Rest Oberliga in den Stand des Profisport erheben wurde wie in den anderen sozialistischen Staaten beharrte auch die DDR Sportfuhrung auf den ausschliesslichen Amateur Status fur seine Sportler lautete die offizielle Bezeichnung dieser Veranstaltung Bestenermittlung Erstmals wurde die Bestenermittlung im Marz 1971 in Crimmitschau ausgetragen welche die gastgebende BSG Einheit souveran gewinnen konnte Auch in den nachfolgenden Austragungen konnten sich die Westsachsen durchsetzen was nicht zuletzt auch der ungewohnlich hohen Dichte an Nachwuchsspielern geschuldet war Mitte der siebziger Jahre etablierte sich mit Monsator Berlin ein Gegner der sich letztlich auch fur das Crimmitschauer Team als zu spielstark erwies und mit insgesamt 13 Erfolgen inklusive des Nachfolgers SG Dynamo Fritz Lesch Berlin zum absoluten Rekordtiteltrager avancierte Im Gegensatz zu der aus Feierabendspielern bestehenden Crimmitschauer Sportgemeinschaft rekrutierte sich das Hauptstadt Team vorrangig aus ehemaligen Kaderspielern des SC Dynamo Wie Dynamo Berlin und Weisswasser konnten auch mehrere Amateurmannschaften bereits vor bzw kurz nach der Wiedervereinigung am Spielbetrieb der BRD teilnehmen Der ETC Crimmitschau zuvor EHC in der Bayernliga 5 Liga der ESV Schierke an der Landesliga Niedersachsen 6 Liga 3 der Rostocker EC Fusion aus BSG Chemie 70 und BSG Schifffahrt Hafen 4 an der Landesliga Hamburg Schleswig Holstein und der Berliner SV AdW an der Regionalliga Nord Das DDR Eishockey im internationalen Vergleich Bearbeiten nbsp Landerspiel gegen Norwegen Marz 1974Trotz der Unterstutzung vom Ministerium fur Staatssicherheit und vom Ministerium des Innern als Sporttrager der SV Dynamo unterlag der Kaderbereich im DDR Eishockey weitreichenden Einschrankungen So durften die DDR Teams nur dank der Fursprache der sowjetischen und tschechoslowakischen Eishockeyverbande weiterhin bei den Europapokal Wettbewerben starten Dort konnten der SC Dynamo Berlin viermal und die SG Dynamo Weisswasser zweimal in die Runde der letzten Vier einziehen und so wiederholt fur Aufsehen sorgen Das Gleiche galt fur die Nationalmannschaft die allein mit ihrer wiederholten Qualifikation fur die A Weltmeisterschaften ein gemessen an den ausseren Umstanden respektables Ergebnis erreichte Nach ihrem Abstieg 1985 in die B Weltmeisterschaft hatte jedoch die DDR Auswahl auf DTSB Weisung die entscheidenden Spiele zu verlieren um einen erneuten Aufstieg zu vermeiden Daruber hinaus wurde obwohl sportlich qualifiziert bei samtlichen olympischen Winterspielen zwischen 1972 und 1984 auf das Startrecht verzichtet Der grosste Erfolg im gesamten DDR Eishockey uberhaupt bildete der Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1966 Nach Abschluss der im Rahmen der Welttitelkampfe ausgetragenen Wettbewerbe bekamen zunachst die Schweden die Plakette zuerkannt da nach der herkommlichen Version die WM Platzierung der europaischen Teilnehmer ausschlaggebend waren Durch die Nichtberucksichtigung der Partien gegen die nordamerikanischen Vertreter USA und Kanada stand die DDR Mannschaft als EM Dritter fest Als Kuriosum am Rande erhielten die Spieler ihre Bronzemedaille erst 1999 neun Jahre nach dem Ende der DDR Bedeutende Spieler BearbeitenRene Bielke Friedhelm Bogelsack Reinhardt Fengler Dieter Frenzel Hans Frenzel Guido Hiller Gerhard Kiessling Harald Kuhnke Hartmut Nickel Rainer Patschinski Dietmar Peters Dieter Purschel Joachim ZiescheSiehe auch BearbeitenEishockeynationalmannschaft der DDR DDR Oberliga Eishockey DDR Bestenermittlung im EishockeyLiteratur BearbeitenRene Feldvoss Eishockey in der DDR Anomalie im staatlichen Sportsystem Dissertation Universitat Hamburg Schorndorf Hofmann Verlag 2020 ISBN 978 3 7780 7219 6 Michael Lachmann Der Staat braucht Kuhlschiffe statt Eishockey Die Geschichte der DDR Oberligameisterschaften In Andre Haase und andere Wellblechpalastgeschichte n Die etwas andere Chronik des EHC Eisbaren Berlin Berlin Jeske Mader 1997 ISBN 3 931624 06 4 Horst Eckert Eishockey Lexikon Munchen Copress 1993 ISBN 3 7679 0407 1 Stephan Muller Deutsche Eishockey Meisterschaften Libris Books on Demand ISBN 3 8311 0997 4 Weblinks BearbeitenTraditionsseite Ost EishockeyQuellenangaben Bearbeiten http www bpb de geschichte zeitgeschichte deutschlandarchiv 255842 das ddr eishockey im wiedervereinigungsprozess https www dosb de sonderseiten news news detail news eine neue vereins und verbandslandschaft entsteht nach und nach in der untergehenden ddr 3 no cache 1 amp tx news pi1 5Bcontroller 5D News amp tx news pi1 5Baction 5D detail amp cHash 20bb755394953c009d6bac5dff3ac965 https www volksstimme de lokal wernigerode eishockey fuer puck jaeger beginnt neue zeitrechnung PDF 24 kB lotok de 50 Jahre Eishockey in Rostock Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lotok de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eishockey in der DDR amp oldid 234276442