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Die Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei estnisch Eesti Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei war eine politische Partei im Estland der Zwischenkriegszeit Hans Kruus war bis 1922 Fuhrer der estnischen LinkssozialistenDer Schriftsteller Johannes Semper war Mitbegrunder der Partei und 1919 20 Mitglied der verfassungsgebenden VersammlungenDer Generalsekretar der Partei Martin Bleimann genannt Der Admiral war ein sowjetrussischer Spion Er floh im Juni 1921 aus EstlandJaan Piiskar gehorte von 1919 bis 1934 dem estnischen Parlament an Er war 1931 32 estnischer Bildungs und Sozialminister Oskar Gustavson wurde 1945 von den sowjetischen Besatzungsbehorden ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Partei der estnischen Sozialisten Revolutionare ESRP 2 Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei EISTP 3 Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei ISTP 4 Vereinigung von Sozialdemokraten ESDTP und der Sozialisten ISTP 5 Estnische Arbeiterpartei ETE 6 Wahlergebnisse 7 Ende der Partei 8 Literatur 9 EinzelnachweisePartei der estnischen Sozialisten Revolutionare ESRP BearbeitenDie Partei geht auf die russische Partei der Sozialrevolutionare russisch Partiya socialistov revolyucionerov zuruck von der sie sich im Sommer 1917 als estnische Sektion abspaltete Sie bekannte sich zum Selbstbestimmungsrecht der Volker unter sozialistischen Vorzeichen Nach der Oktoberrevolution in Russland 1917 trat sie fur eine Loslosung Estlands vom russischen Reich ein Im Februar 1918 erklarte die Republik Estland ihre staatliche Souveranitat Bei den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung der Republik Estland Asutav Kogu im April 1919 kam die Partei der estnischen Sozialisten Revolutionare Eesti Sotsialistide Revolutionaaride Partei ESRP auf sieben der 120 Sitze Sie war die am weitesten links stehende Kraft in der Konstituante Ihr Fuhrer der Vorsitzende des Zentralkomitees Hans Kruus vertrat offen prokommunistische Ideen Hauptziel der Partei war eine radikale Landreform in Estland Die Anhanger der Partei wurden im Volksmund eseerid ESRler genannt Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei EISTP BearbeitenMit der gemassigten Landreform 1919 die die estnischen Bauern weitgehend zufriedenstellte und dem Sieg der Republik Estland uber Sowjetrussland im Freiheitskrieg organisierte sich die Partei vollstandig um Im Marz 1920 wurde aus ihr die Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei Eesti Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei EISTP Ihr schlossen sich auch enttauschte Anhanger der sozialdemokratischen Estnischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Eesti Sotsiaaldemokraatlik Tooliste Partei an Die Anhanger der Partei wurden im Volksmund isesotsid etwa Selbst Sozis genannt An der Spitze der Partei standen der Vorsitzende des Zentralkomitees Hans Kruus sowie unter anderen die prominenten Politiker Jaan Piiskar und Oskar Gustavson Die Partei wurde auch von den Schriftstellern Johannes Semper Hugo Raudsepp und Jaan Karner sowie dem Journalisten Karl Oskar Freiberg unterstutzt Die EISTP vertrat das politische Spektrum zwischen der Sozialdemokratie und den von Moskau gesteuerten Kommunisten Mit den Kommunisten teilte sie zahlreiche linkssozialistische Ansatze wie die Diktatur des Proletariats Die EISTP lehnte allerdings eine sowjetrussische Hegemonie in Estland ab wie sie die von der Komintern finanzierten estnischen Bolschewiki propagierten In der jungen estnischen Demokratie entstanden so drei linke Parteien die sozialdemokratische Estnische Sozialdemokratische Arbeiterpartei Eesti Sotsiaaldemokraatlik Tooliste Partei die sozialistische Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei EISTP und die verbotene von Moskau unterstutzte Kommunistische Partei Estlands Eestimaa Kommunistlik Partei EKP Bei der Parlamentswahl 1920 kam die Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei auf 10 6 der Stimmen Sie wurde viertstarkste politische Kraft Die Fuhrung versuchte zunachst die Partei als legalen gemeinsamen Arm der estnischen Sozialisten und Kommunisten zu etablieren was die Kommunistische Partei Estlands allerdings bekampfte Im Sommer 1921 reiste Hans Kruus zum III Weltkongress der Kommunistischen Internationale nach Moskau Die EISTP beantragte Mitglied der Komintern zu werden was aber am Widerstand der EKP scheiterte Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei ISTP BearbeitenErst im April 1922 gelang eine weitgehende Ubereinstimmung mit den Kommunisten als sich Kruus der dem rechten Flugel der EISTP angehorte vollstandig aus der Politik zuruckzog Die Partei spaltete sich daraufhin in einen rechten und in einen linkssozialistisch kommunistischen Flugel Letzterer grundete die Partei des Arbeitsvolkes Estlands Eestimaa Toorahva Partei Sie wurde im Januar 1924 wegen verfassungsfeindlicher Aktivitaten verboten Der rechte Parteiflugel der EISTP wiederum grundete die Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei ISTP die sich in der Nachfolge der EISTP sah Bei den Wahlen 1923 errang die die ISTP 4 7 und zog mit funf Abgeordneten ins Parlament ein Die Kommunisten errangen unter ihrer Tarnorganisation Gemeinsame Front des arbeitenden Volkes Toorahva Uhine Vaerind mit 9 5 nahezu doppelt so viele Stimmen und zehn Mandate Dies liess in der ISTP die Diskussion uber eine Vereinigung des rechten Flugels der Linkssozialisten mit der estnischen Sozialdemokratie EDSTP erneut aufflammen Vereinigung von Sozialdemokraten ESDTP und der Sozialisten ISTP BearbeitenDie Diskussionen uber eine Parteifusion waren erfolgreich Im April 1925 vereinigten sich die sozialdemokratische ESDTP und die sozialistische ISTP Fortan hiess die gemeinsame Partei Estnische Sozialistische Arbeiterpartei Eesti Sotsialistlik Tooliste Partei ESTP Am 9 Juni 1925 wahlten die Abgeordneten den Sozialdemokraten August Rei zum Parlamentsprasidenten 1 Bei den Parlamentswahlen 1926 wurde die Vereinigung der beiden linken demokratischen Parteien mit 22 9 starkste politische Kraft im Parlament Von Dezember 1928 bis Juli 1929 bekleidete August Rei in einer Koalitionsregierung das Amt des Staats und Regierungschef Riigivanem Bei den Wahlen drei Jahre spater konnte sie ihr Ergebnis mit 24 0 sogar weiter ausbauen Estnische Arbeiterpartei ETE BearbeitenAus Unzufriedenheit mit dem rechten Kurs der vereinigten Partei spaltete sich 1926 ein linksradikaler Flugel der ESTP um Eduard Pesur und Paul Abramson wieder von der Estnischen Sozialistischen Arbeiterpartei ab Die Gruppe grundete die Estnische Arbeiterpartei Eesti Tooliste Partei ETP Sie versuchte sich als linkssozialistische Alternative zu etablieren Die ETP erhielt bei der Parlamentswahl 1926 5 8 und drei Jahre spater 6 2 der Stimmen Die ETP wurde dann 1929 vollstandig von den Kommunisten unterwandert Wahlergebnisse BearbeitenWahl Legislaturperiode Stimmen Abgeordnete Asutav Kogu 120 Mandate Riigikogu 100 Mandate Name1919 Asutav Kogu 5 7 7 Eesti Sotsialistide Revolutsionaaride Partei Estnische Partei der Sozialisten Revolutionare1920 1 Riigikogu 10 7 11 Eesti Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei 1923 2 Riigikogu 4 7 5 Eesti Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei Estnische Unabhangige Sozialistische Arbeiterpartei1926 3 Riigikogu 5 8 6 Eesti Tooliste Partei Estnische Arbeiterpartei1929 4 Riigikogu 6 2 6 Eesti Tooliste Partei 2 Estnische Arbeiterpartei1932 5 Riigikogu 5 2 5 Pahempoolsed toolised ja kehvikud Linksgerichtete Arbeiter und KleinbauernEnde der Partei BearbeitenAm 12 Marz 1934 rissen der rechtskonservative Staats und Regierungschef Konstantin Pats und General a D Johan Laidoner mit Hilfe des estnischen Militars in einem unblutigen Putsch die Macht an sich Pats regierte fortan autoritar Die Parteien wurden mit einem Betatigungsverbot belegt Im Sommer 1940 besetzte die Rote Armee Estland Auch zahlreiche prominente Linkssozialisten wie Oskar Gustavson Hugo Raudsepp Karl Oskar Freiberg und Jaan Piiskar wurden Opfer der politischen Verfolgung Andere ehemals fuhrende Mitglieder der Partei stutzten wiederum die neue stalinistische Herrschaftsordnung Beispiele sind Johannes Semper Nigol Andresen und Hans Kruus Literatur BearbeitenSulev Vahtre Hrsg Eesti Ajalugu Band 6 Vabadussojast Taasiseseisvumiseni Ilmamaa Tartu 2005 ISBN 9985 77 142 7 S 67 f Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 6 August 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nlib ee unter dem Namen Eesti Tooliste Partei linna ja maatoorahva popside asunikkude rentnikkude ja koigi kehvikute uhine nimekiri Gemeinsame Liste der Estnischen Arbeiterpartei des arbeitenden Stadt und Landvolks der Kleinbauern Siedler Pachter und aller Proletarier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eesti Iseseisev Sotsialistlik Tooliste Partei amp oldid 204376701