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Eduard Quintenz 12 Januar 1888 in Schwabisch Gmund 12 Juli 1977 in Tuttlingen war ein wurttembergischer Politiker 1929 1933 WBP DNVP 1933 1945 NSDAP Er war von 1936 bis 1938 Landrat des Kreises Oberndorf und von 1938 bis 1946 Landrat des Landkreises Tuttlingen Leben BearbeitenEduard Quintenz war der Sohn des wurttembergischen Oberamtmanns Eduard Quintenz Er studierte an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen wo er Mitglied bei der CV Verbindung Guestfalia wurde Ab 1923 arbeitete er als Polizeidirektor in Friedrichshafen wo er nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten enge Kontakte zur Geheimen Staatspolizei pflegte Zugleich wehrte er sich gegen Eingriffe des NSDAP Kreisleiters Hans Seibold in seinen Zustandigkeitsbereich 1936 eskalierte der Streit zwischen Quintenz und Seibold der in einem Parteiausschlussverfahren gegen Quintenz gipfelte Quintenz wurde im Februar 1936 aus der Partei ausgeschlossen der Parteiausschluss aber im Marz desselben Jahres wieder zuruckgenommen und zu einer Verwarnung umgewandelt Hintergrund des Streits war dass Quintenz zuvor einen Privatbrief geoffnet hatte 1 Im Anschluss an das Parteiausschlussverfahren wurde Quintenz nach Oberndorf am Neckar versetzt wo er bis 1938 Landrat war 1938 wurde er Landrat des Landkreises Tuttlingen Anfang 1945 vereinbarte Quintenz mit den Tuttlinger Leitern von Gendarmerie und Polizei Tuttlingen vor den anruckenden Franzosischen Streitkraften nicht zu verteidigen und die Infrastruktur der Stadt auf keinen Fall zu zerstoren Damit stellte sich Quintenz den Beschlussen der NSDAP Kreisleitung entgegen die Tuttlingen mit Volkssturm Einheiten verteidigen wollte Im April 1945 blieb Quintenz in der Stadt die NSDAP Kreisleitung floh hingegen Quintenz gab daraufhin den Befehl eine weisse Fahne auf dem Honberg und auf der Stadtpfarrkirche zu hissen und somit die Kapitulation der Stadt vorzubereiten Die weissen Fahnen wurden aber kurz darauf wieder von Wehrmachtssoldaten eingezogen Als der militarische Kreiskommandant Merck die Tuttlinger Brucke der Bahnstrecke Tuttlingen Inzigkofen sowie eine weitere Donaubrucke sprengen wollte intervenierte Quintenz erfolglos gegen deren Sprengung Erfolgreich konnte Quintenz in Zusammenarbeit mit der Polizei Teilen des Militars und der Burgerschaft hingegen die Sprengung des Poststegs und des Schlachthausstegs verhindern Am 21 April 1945 wurde Tuttlingen durch franzosische Einheiten befreit und Teil der Franzosischen Besatzungszone Quintenz ubergab auf dem Tuttlinger Marktplatz die Stadt den Franzosen Quintenz behielt als einziger Landrat in Sudwurttemberg sein Amt Jean Lucien Estrade der Kreisbeauftragte der franzosischen Militarregierung begrundete diesen Schritt spater damit dass dieser viel Verwaltungserfahrung besass und es an einer qualifizierten aber unbelasteten Alternative zu Quintenz mangelte Am 25 Marz 1946 wurde er hingegen als Landrat abgesetzt Sein Nachfolger wurde Erich Schariry Estrade bewertete Quintenz Arbeit wahrend der Besatzungszeit folgendermassen Quintenz habe die politische Sauberung des Kreises untergraben wenn nicht sogar sabotiert Er zogerte nicht falsche Zeugenaussagen beizubringen um sowohl im Landratsamt wie auch in den Burgermeisteramtern mehr als zweifelhafte Elemente im Amt zu behalten 2 Insgesamt so Estrade lasst sich die Quintenz Zeit durch den schlechten Willen des Landrats durch einen fast volligen Misserfolg im Wiederaufbau der deutschen Verwaltung charakterisieren 3 Nach seiner Zeit als Landrat arbeitete Quintenz fur die Landesverwaltung von Wurttemberg Hohenzollern Literatur BearbeitenJean Lucien Estrade Tuttlingen April 1945 September 1949 Die franzosische Militarregierung in Tuttlingen Tuttlingen o J S 38 42 Michaela Haffner Nachkriegszeit in Sudwurttemberg Die Stadt Friedrichshafen und der Kreis Tettnang in den vierziger und funfziger Jahren Munchen 1999 S 106 Wolfgang Kramer Das Kriegsende 1945 In Stadt Tuttlingen Hrsg Nationalsozialismus in Tuttlingen Sonderausgabe der Tuttlinger Heimatblatter Tuttlingen 1986 S 207 212 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 S 448 Fussnoten Bearbeiten Frank Raberg Seibold Johannes Hans In Bernd Ottnad Fred Ludwig Sepaintner Hrsg Baden Wurttembergische Biographien Band 3 Kohlhammer Stuttgart 2002 ISBN 3 17 017332 4 S 382 384 hier S 383 Jean Lucien Estrade Tuttlingen April 1945 September 1949 Die franzosische Militarregierung in Tuttlingen Tuttlingen o J S 39 Jean Lucien Estrade Tuttlingen April 1945 September 1949 Die franzosische Militarregierung in Tuttlingen Tuttlingen o J S 42 Normdaten Person GND 1232772852 lobid OGND AKS VIAF 4760162062761751650005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quintenz EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP NSDAP GEBURTSDATUM 12 Januar 1888GEBURTSORT Schwabisch GmundSTERBEDATUM 12 Juli 1977STERBEORT Tuttlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Quintenz Landrat amp oldid 217836359