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Edgar John 11 Februar 1913 in Ramstein 18 April 1996 in Bad Friedrichshall war ein deutscher Maler Er arbeitete mit unterschiedlichsten Techniken von der Radierung uber Linol und Holzschnitt Bleistift Feder Rotel und Kohlezeichnungen Ol und Aquarellgemalde bis hin zu Mosaikarbeiten Ebenso gehorten die Gestaltung von Brunnen das Plastizieren mit Ton sowie das kunstlerische Schmieden von Metallen zu seinem Technik Repertoire Seine Kunst war von den Menschen der Landschaft den Stadten und Dorfern seines Heimatraumes gepragt Er arbeitete auch als Portrat und Pressezeichner und war Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg Fotografie des jungen Edgar John aus dem Jahr 1948 im Huffenhardter AtelierLeben BearbeitenEdgar John war der Sohn des Malers Technikers und Kirchenrestaurators Hugo John 1874 1956 1 Mit 18 Jahren begann er an der Mannheimer Kunstakademie das Studium bei Albert E Henselmann und bei Oertel Zu seinen Forderern zahlten der damalige Dirigent des Mannheimer Nationaltheaters Karl Elmendorff und der Konzertpianist Otto Voss Wahrend dieser Zeit hatte Edgar John bereits mehrere Ausstellungen in der Kunsthalle Mannheim die fruh Werke des 20 Jahrigen erwarb Er bezeichnete es als besonderes Gluck immer wieder von dem Impressionisten Max Slevogt auf sein pfalzisches Landgut eingeladen zu werden Slevogt schatzte die Zeichnungen des jungen Kunstlers und gab ihm wertvolle Ratschlage mit auf seinen kunstlerischen Weg Mitte der 30er Jahre studierte Edgar John in Berlin bei dem Portratmaler Fritz Rhein Wahrend dieser Zeit pflegte er Kontakte zu Kunstlern und Kunstmazenen Besonders beeindruckten ihn die Treffen bei und mit Max Liebermann In Berlin erweiterte John seine Fahigkeiten als Schuler des Pferdemalers Adam was sich in seinen Tierbildern und Zeichnungen zeigte Als Stipendiat kam Edgar John nach Kassel zu van Brackl und schliesslich nach Konigsberg zu Ernst Schaumann Dort auf der Kurischen Nehrung in Nida hatte sich eine Kunstlerkolonie niedergelassen welche die Landschaft Ostpreussens in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellte nbsp Karl Valentin Kohlezeichnung gezeichnet um 12 Uhr nachts nach einer Vorstellung im Munchener Kabarett Benz unterzeichnet von Karl Valentin Munchen 27 Juli 1937Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Edgar John als freier Pressezeichner fur regionale und uberregionale Tageszeitungen Uber diese Tatigkeit kam er als Portratist mit vielen Schriftstellern Dichtern Schauspielern und Musikern zusammen Auf Empfehlung des Filmschauspielers Paul Kemp wurde er anlasslich der Heidelberger Schlossfestspiele 1935 beauftragt den Staatsschauspieler Heinrich George als Gotz und den Schauspieler Werner Krauss in der Rolle des Mephisto zu portratieren In dieser Zeit portratierte er unter anderen den bekannten Clown Grock den englischen Dirigenten und Grunder des London Symphony Orchesters Thomas Beecham den osterreichischen Lyriker Josef Weinheber den norwegischen Romanschriftsteller Trygve Gulbranssen und den flamischen Dichter Felix Thimmermans den Dirigenten Wilhelm Furtwangler die Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt den Schauspieler Viktor de Kowa und den Schauspieler und Komiker Karl Valentin Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zu den Kriegsberichterstattern Bei seinem Einsatz im Westen und vor allem im Osten waren es die Kriegsnot die Schicksale der Fluchtlinge und der elternlosen Kinder in den Dorfern und Stadten des weiten russischen Landes die ihn veranlassten diese Eindrucke in weit mehr als 1000 Zeichnungen und Bildern festzuhalten Als er 1943 auf Fronturlaub nach Mannheim zuruckkam fand er seine Wohnung und sein Atelier mit vielen eigenen und erworbenen Zeichnungen von einer Fliegerbombe vernichtet vor Zwei komplette Ausstellungen mit seinen Aquarellen und Zeichnungen von den Kriegsschauplatzen die von der Mannheimer Kunstlergruppe Porta in der Kunsthalle organisiert worden waren waren verbrannt Edgar John musste Mannheim verlassen und wurde auf das Land in das Dorf Huffenhardt im Kraichgau evakuiert Dort lernte er seine Frau Erika geb Schmitt 28 Marz 2006 kennen Das Paar hatte einen gemeinsamen und einen adoptierten Sohn aus erster Ehe von Frau Erika sowie zwei Enkelkinder Als Edgar John aus der Kriegsgefangenschaft zuruckkehrte entwickelte sich das Haus John in Huffenhardt zum kulturellen Treffpunkt von Journalisten Schriftstellern Kunstlern und Filmregisseuren die aus den zerstorten Grossstadten auf das Land fluchteten und insbesondere in den Notjahren 1946 bis 1949 von Edgar John mit dem Uber Lebensnotwendigsten versorgt wurden In dieser und der Folgezeit arbeitete er als Pressezeichner und freier Journalist fur das Heidelberger Tageblatt die Rhein Neckar Zeitung den Mannheimer Morgen und Die Rheinpfalz Der Burda Verlag beauftragte ihn mit der Illustration des Barock Romans Simplicius Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen Neben vielen anderen Buchern illustrierte John ein Werk des elsassischen Schriftstellers Paul Bertololy uber die Kreuzzuge ausserdem Mundartgedichtsammlungen von Hanns Gluckstein und Kurt Kolsch sowie zwei Neuerscheinungen uber das Mannheimer Original Blumepeter Des Weiteren ubernahm er die kunstlerische Gestaltung vieler Heimat Kinder und Jugendbucher In seiner Heimatgemeinde war er viele Jahre Gemeinderat und zeitweise kommissarisch eingesetzter und stellvertretender Burgermeister Als Mitbegrunder des ortlichen Sport und des Schutzenvereins pragte er das dorfliche Leben mit und setzte sich fur die Integration der Evakuierten und Heimatvertriebenen ein Von 1963 bis 1997 erschienen die Edgar John Kunstkalender mit Motiven aus dem Kraichgau dem Odenwald und dem Neckartal zwischen Heidelberg und Heilbronn Hinzu kamen Illustrationen von zahlreichen Heimatkalendern u a Der Jager aus Kurpfalz und die Herausgabe mehrerer Kunstmappen Neben privaten in und auslandischen Sammlern und Kommunen sind auch der Neckar Odenwald Kreis die Landesbibliothek Karlsruhe und das Land Baden Wurttemberg im Besitz vieler typischer Arbeiten des Kunstlers Im Rahmen der 900 Jahr Feier seiner Heimatgemeinde Huffenhardt erhielt er am 16 Juni 1983 das Grosse Bundesverdienstkreuz Die Gemeindeverwaltung Huffenhardt benannte ihm zu Ehren eine Strasse Er starb am 18 April 1996 im Krankenhaus in Bad Friedrichshall an den Folgen eines schweren Sturzes den er sich wahrend seiner kunstlerischen Arbeit zuzog Von April bis Juni 2007 11 Jahre nach Edgar Johns Tod kuratierte sein Sohn Thomas in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Rappenau eine umfassende Edgar John Retrospektive mit mehr als 220 Exponaten darunter vielen Leihgaben 2 Diese Ausstellung im Rathaus der Stadt besuchten mehr als 6 000 Personen Edgar Johns alterer Bruder Walter John 1910 1974 war ebenfalls als Maler tatig 3 Einzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Schauder Kopfe der Region Hugo John aus Ramstein Miesenbach In Die Rheinpfalz 2 August 2019 archiviert vom Original am 22 August 2019 abgerufen am 14 Dezember 2022 Stefanie Pfaffle Bunt wie sein Leben Bad Rappenau Edgar John Retrospektive im Rathaus eroffnet In stimme de 24 April 2007 abgerufen am 22 August 2019 Vita Walter John Galerie John Rothenburg ob der Tauber abgerufen am 22 August 2019 Normdaten Person GND 1012391108 lobid OGND AKS VIAF 171665147 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME John EdgarKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 11 Februar 1913GEBURTSORT RamsteinSTERBEDATUM 18 April 1996STERBEORT Bad Friedrichshall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar John amp oldid 228888684