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Eckardts ist ein Dorf und Ortsteil der Gemeinde Schwallungen im Landkreis Schmalkalden Meiningen Thuringen EckardtsGemeinde SchwallungenKoordinaten 50 42 N 10 15 O 50 692222222222 10 254444444444 388 Koordinaten 50 41 32 N 10 15 16 OHohe 388 mFlache 5 67 km Einwohner 348 10 Jan 2015 1 Bevolkerungsdichte 61 Einwohner km Eingemeindung 25 Februar 1994Postleitzahl 98590Vorwahl 036968Karte Lage von Eckardts in SchwallungenBlick auf den OrtBlick auf den Ort Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 1 1 Kirche 3 1 2 Schildbachsmuhle 3 2 Naturdenkmaler 3 3 Flurnamen 3 4 Mundart Dialekt 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Der Ort liegt in der Vorderrhon an der Grenze zum Thuringer Wald Die hochste Erhebung in der Ortsflur ist der 452 m hohe Rohrberg Der mitunter auf alteren Karten zu findende Name Ruhrberg mit u statt o ist ein Fehler der preussischen Messtischblattaufnahme aus dem 19 Jahrhundert Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbarorte sind Rossdorf Rosa Humpfershausen Schwarzbach und Zillbach Geschichte BearbeitenUm 1145 erfolgt die erste urkundliche Erwahnung Bischof Embricho von Wurzburg bestatigte dabei dem Kloster Zella Ecgihartes als eines seiner Guter 2 Im Jahre 1183 wird Eckardts als villa Eckeriches urkundlich erwahnt Um 1250 gehorten Teile von Eckardts den Herren von Frankenstein Die Grenze von deren Wildbann durchquerte die Eckardtser Flur Andere Teile von Eckardts gehorten den Herren von Frankenberg zu Helmers 1317 brach die Herrschaft Frankenstein in diesem Gebiet zusammen Die ehemals zugehorigen Anteile an Eckardts kamen zu Henneberg 1360 kamen die Frankenberger Anteile von Eckardts zur Grafschaft Henneberg Die Henneberger unterhielten in Eckardts einen Fronhof den so genannten Bauhof den die Dorfer Eckardts Humpfershausen Schwarzbach und Friedelshausen befrohnen mussen Der Sage nach habe ein Graf Eckhard den Bauhof bewohnt Von diesem solle der Ort seinen Namen haben 1481 wurden vom Glaser zu Eckerichs 1 fl Steuer erhoben Die Glashutte stand auf dem Mangel Anger Im Jahre 1524 verkaufte Graf Wilhelm IV von Henneberg den Bauhof an G Cyrus 1555 hatte der Ort 30 Hauser Um 1600 wurde eine Kirche im Ort errichtet Aus dem Jahr 1693 ist eine Vierlingsgeburt der Anna Dorothea Rether dokumentiert 1726 erfolgte der Anbau des Hauptraumes der Kirche 1799 wurde eine Schule im Ort errichtet Um 1800 hatte Eckardts drei offentliche Gebaude 55 Wohn und drei Werkhauser 349 Einwohner in 77 Familien und 881 Stuck Vieh darunter 422 Schafe und 237 Rinder Um 1855 erwahnte Bruckner eine uralte Linde auf dem Mangel 1866 war Eckardts wahrend des Deutschen Kriegs Aufmarschgebiet der bayrischen und preussischen Truppen im Vorfeld der Schlacht am Nebel bei Rossdorf Um 1870 wurde die landwirtschaftliche Nutzflache im Zuge der so genannten Separation neu unter den landbesitzenden Bauern verteilt Dabei wurden schon lange wahrende Unstimmigkeiten uber den Grenzverlauf zu den Nachbarfluren geklart Der bisher zur Eckardtser Flur gehorende Teil des Geiersgraben kam zur Nachbarflur Rosas der bisher zu Eckardtser Flur gehorende Teil der Tiefen Furchen kam zur Nachbarflur Humpfershausen Die bisher zu Eckardts gehorenden Wiesengrunde in der Winde und im Rodelbach gingen zur Flur Zillbach und damit an Sachsen Weimar 1885 wurde eine neue Schule gebaut Auf dem Mangel wurde 1897 eine neue Dorflinde die so genannte Kaiser Wilhelm Linde gewidmet Kaiser Wilhelm dem II gepflanzt 1912 begann man mit dem Bau der Wasserleitung durch Eckardts 1921 erfolgte der Anschluss des Ortes an das Elektroenergienetz 1934 wurde die neue Schule aufgestockt 1957 wurde die Ortsstrasse erstmals grundlegend erneuert und ausgebaut 1958 wurde ein Kindergarten errichtet 1965 endete die Schulausbildung im Ort die Schulkinder besuchten ab jetzt die neue Schule in Rossdorf 1960 erfolgte die Zwangskollektivierung und Grundung der LPG Goldene Ahre 1968 wurde eine 200er Milchviehanlage im Ort gebaut Das Gebaude dominiert auch heute noch den Ortseingang aus Richtung Humpfershausen 1970 begann der Bau des Stausees oberhalb der Schildbachsmuhle amtlicher Name Speicher Eckardts umgangssprachlich Grosser Teich genannt Von 1982 bis 1983 wurde die abgesetzte Antennenanlage auf dem Rohrberg gebaut und alle Haushalte an den Gemeinschaftsempfang angeschlossen Bedingt durch die geographische Lage und die auf dem nahen Pless durch die sowjetischen Truppen betriebene Funkanlage war in Eckardts vorher der Empfang des DDR Fernsehens gestort 1994 wurde Eckardts nach Schwallungen eingemeindet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Kirche Bearbeiten nbsp Evangelische LaurentiuskircheDie evangelische Laurentiuskirche besitzt einen massiven Turm und schmale spitzbogige Fenster im Erdgeschoss sowie Reste spatgotischer Wandmalerei im Chor Die Kirche wurde schon mehrfach restauriert beispielsweise 1991 1992 aussen Der Taufstein stammt vermutlich von 1575 die Glocke von 1477 Schildbachsmuhle Bearbeiten Sudlich des Ortes im Schildbachsgrund befindet sich die Ruine der Schildbachsmuhle und der zugehorige Schildbachsteich Nachdem die ehemaligen Besitzer der Muhle in den 1950er Jahren in das damalige Westdeutschland gegangen waren stand diese lange Zeit leer und verfiel zunehmend Sie diente spater als Ubungsgelande fur die sogenannten Kampfgruppen die das Muhlengebaude schliesslich Anfang der 1980er Jahre sprengten Die verbliebenen Nebengebaude wurden noch sporadisch durch die LPG genutzt und verfielen schliesslich ebenfalls vollkommen Naturdenkmaler Bearbeiten nbsp Die Hohle EicheEin besonderes Naturdenkmal ist die Hohle Eiche durch deren Stamm man hindurchgehen kann Sie befindet sich am Ortsrand in Richtung Schwarzbach Der Brusthohenumfang betragt 6 26 m 2014 3 Entlang der Waldgrenze zum Zillbacher Forst ziehen sich die Reste einer Landwehranlage beginnend an der Winde oberhalb des Sportplatzes bis zum Rodelbachsgrund Im Hennebergischen wurden solche Grenzanlagen als Hahl Hohl oder Hohl bezeichnet Der gleichen Linie folgend finden sich Grenzsteine die auf einer Seite die Beschriftung SM Sachsen Meiningen und auf der anderen SWE Sachsen Weimar Eisenach tragen Eine zweite Landwehranlage zog ebenfalls an der Winde beginnend in westlicher Richtung nordlich am Ort vorbei zum Steinfirst heute als Steinforst bezeichnet uber den Gotteskopf weiter in Richtung Kaltenlengsfeld Von ihr sind in der freien Ortsflur keine Reste erhalten sie lasst sich aber noch anhand von Flurnamen nachweisen Im Steinforst setzen dann erhaltene Reste ein Diese Landwehranlage folgt im Wesentlichen dem Verlauf der alten Frankensteiner Wildbanngrenze und stellte einmal die Nordgrenze des mittelalterlichen Amt Sand dar Sudlich des Orts liegt im Wiesengrund ein kleiner Stausee Er wurde 1970 auf einem Flurstuck das sich Wildsee nannte errichtet und dient der Fischzucht Flurnamen Bearbeiten Unter dem Titel Die Mikrotoponyme der Gemarkung Eckardts Landkreis Schmalkalden Meiningen unter Berucksichtigung der Hofnamen sowie des Ortsnamens entstand im Jahr 2005 eine wissenschaftliche Staatsexamensarbeit die sich mit der Sammlung und Deutung der Flur und Hofnamen der Gemarkung Eckardts sowie deren sprachwissenschaftlicher Erlauterung inklusive des Ortsnamens beschaftigt 4 5 Mundart Dialekt Bearbeiten In Eckardts wird hennebergische Mundart gesprochen Ein besonderes Merkmal des Eckardtser Dialekts innerhalb des Hennebergischen ist die sogenannte l Vokalisation bei der in und auslautendes l zu u vokalisiert wird wie zum Beispiel in Milch Miuich oder Ball Bau Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Fakten auf der Homepage der Gemeinde Schwallungen Memento des Originals vom 28 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schwallungen de Abgerufen am 17 April 2016 vgl Johannes Motsch Fuldische Frauenkloster in Thuringen 1999 S 330 Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Tobias Lochner Die Mikrotoponyme der Gemarkung Eckardts Landkreis Schmalkalden Meiningen unter Berucksichtigung der Hofnamen sowie des Ortsnamens Jena 2005 online Tobias Lochner Die Mikrotoponyme der Gemarkung Eckardts Landkreis Schmalkalden Meiningen unter Berucksichtigung der Hofnamen sowie des Ortsnamens Kartenband Jena 2005 online Literatur BearbeitenIngo Freiherr von Berchem Landwehren in und um das ehemalig hennebergische Gebiet In Jahrbuch des Hennebergisch Frankischen Geschichtsvereins Bd 14 1999 ISSN 0940 8940 S 101 138 Georg Bruckner Landeskunde des Herzogthums Meiningen Theil 2 Die Topographie des Landes Bruckner amp Renner Meiningen 1853 S 91 Georg Bruckner Hrsg Hennebergisches Urkundenbuch Band 7 1433 1452 Bruckner amp Renner Meiningen 1877 Digitalisat Hennebergische Chronica 3 Theile Meiningen 1755 1776 Cyriacus Spangenberg Theil 1 Neue und verbesserte Auflage Johann Gunther Scheidemantel Meiningen 1755 Digitalisat Johann Ludwig Heim Theil 2 Friedemann Christoph Hartmann Meiningen 1767 Digitalisat Konkret zu Eckardts S 71 Johann Ludwig Heim Theil 3 Friedemann Christoph Hartmann Meiningen 1776 Digitalisat Walter Hohn Thuringische Rhon Stadte Dorfer und Landschaften zwischen Werra und Ellenbogen Michael Imhof Petersberg 2005 ISBN 3 86568 060 7 S 22 Gottlieb Jacob Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen Kesselring Hildburghausen 1894 S 37 Paul Lehfeldt Georg Voss Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Herzogthum Sachsen Meiningen Band 1 Abtheilung 2 Heft 35 36 Georg Voss Kreis Meiningen Amtsgerichtsbezirke Salzungen und Wasungen Fischer Jena 1910 Digitalisat Tobias Lochner Die Mikrotoponyme der Gemarkung Eckardts Landkreis Schmalkalden Meiningen unter Berucksichtigung der Hofnamen sowie des Ortsnamens Jena 2005 Jena Friedrich Schiller Universitat Staatsexamensarbeit 2005 Textband Online PDF 4 7 MB Kartenband Online PDF 19 3 MB Johannes Motsch Fuldische Frauenkloster in Thuringen Regesten zur Geschichte der Kloster Allendorf Kapellendorf und Zella Rhon Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe 5 Urban amp Fischer Munchen u a 1999 ISBN 3 437 31126 3 S 330 Eilhard Zickgraf Die gefurstete Grafschaft Henneberg Schleusingen Geschichte des Territoriums und seiner Organisation Schriften des Instituts fur Geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 22 ZDB ID 506862 9 Elwert Marburg 1944 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eckardts Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 7669645 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckardts amp oldid 232948283