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Eberhard Herf 20 Marz 1887 in Krefeld 30 Januar 1946 in Minsk war ein deutscher Offizier zuletzt SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei im Zweiten Weltkrieg Nach Kriegsende wurde er als Kriegsverbrecher hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Freikorps und Polizeidienst 1 4 Zeit im Nationalsozialismus 1 5 Kriegsende und Hinrichtung 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Eberhard Herf war der Sohn des Notars und spateren Justizrates Heinrich Herf und dessen Ehefrau Adele geborene Schott Er war Cousin des Maximilian von Herff Zwischen 1898 und 1896 besuchte Herf die Vorschule des Realgymnasiums Krefeld und anschliessend bis 1906 das Gymnasium bis zur Primareife Herf trat 1906 als Fahnenjunker in das Hannoversche Jager Bataillon Nr 10 ein und wurde von dort 1911 als Leutnant N Ernennungsdatum war der 18 November 1907 in das Grenadier Regiment Konig Wilhelm I 2 Westpreussisches Nr 7 versetzt das in Liegnitz stationiert war 1912 wurde er fur ein Jahr zum Niederschlesischen Pionier Bataillon Nr 5 nach Glogau versetzt 1913 ubernahm Herf das Kommando zur Bekampfung von Hochwassernot im Riesengebirge Dafur wurde er noch 1913 mit dem Kronenorden IV Klasse ausgezeichnet Im Januar 1914 wurde Herf nach Berlin abkommandiert Dort nahm er an einem Seminar fur orientalische Sprachen teil dessen Ziel die Erlernung der kisuahelischen Sprache war Dieses wurde notwendig da sich Herf auf ein Kommando bei der Schutztruppe in Deutsch Ostafrika beworben hatte Doch nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Herf in Europa eingesetzt Erster Weltkrieg Bearbeiten Ab August 1914 bis zum Fruhjahr 1915 wurde Eberhard Herf als Adjutant im II Bataillon des Reserve Infanterie Regiments Nr 7 eingesetzt wo er am 27 Januar 1915 zum Oberleutnant ernannt wurde Zwischen Fruhjahr 1915 und 1918 wurde er auch als Kompaniefuhrer in diesem Regiment eingesetzt Daneben wurde er abwechselnd auch als Verwaltungsoffizier eingesetzt so beispielsweise als Brigadeadjutant Seine Ernennung zum Hauptmann erhielt Herf am 18 April 1917 Im Stab der 121 Infanterie Division war er Divisionsadjutant und wurde als Bataillonsfuhrer im Reserve Infanterie Regimentes Nr 56 auch als Frontoffizier eingesetzt Anfang 1918 wurde Herf zur Kraftfahrkampftruppe Tankwaffe versetzt und fuhrte dort bis November 1918 das Kommando uber die schwere Kampfwagen Abteilung Nr 12 Wahrend des Krieges wurde Herf mehrfach ausgezeichnet So erhielt er neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes auch das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration verliehen 1 Freikorps und Polizeidienst Bearbeiten Nach Ende des Ersten Weltkrieges war Herf Angehoriger mehrerer Freikorps So beispielsweise dem aufgelosten Grenadier Regiment Nr 7 mit dem er 1918 1919 im Grenzschutz Oberschlesien eingesetzt wurde 1919 wurde Herf in Berlin als Mitglied des Freikorps Lutzow aus deren Diensten entlassen und trat eine Dienststellung in der Sicherheitspolizei Frodien deren Sitz sich in Frankfurt am Main befand an Dort wurde er als Polizeihauptmann eingesetzt Aus diesem Verband ehemaliger Frontsoldaten wurde noch 1919 die neue Schutzpolizei Frankfurt gebildet dem auch zahlreiche Polizisten angehorten Der Schutzpolizei Frankfurt gehorte Herf bis 1926 an Bereits am 10 November 1919 heiratete Eberhard Herf seine damalige Verlobte Ilse Schulze Horn Aus dieser Ehe ging eine gemeinsame Tochter hervor 1926 verliess Eberhard Herf die Schutzpolizei Frankfurt und wurde nun fur ein Jahr Lehrer an der Polizeischule in Hannoversch Munden Von 1927 bis 1929 war Herf bei der Regierung in Magdeburg tatig 1929 wurde Herf Leiter der Polizei Inspektion Gelsenkirchen und war spater auch in Gladbeck beschaftigt Am 1 April wurde Herf dort zum Polizeimajor befordert Aufgrund von Fuhrungsfehlern bei der polizeilichen Bekampfung von Strassenunruhen in Gelsenkirchen im Sommer 1931 wurde Herf strafversetzt 1932 wurde er als Ia der Gruppe Sud als Chef des Stabes bei der Schutzpolizei Berlin eingesetzt Dort trat er zum 1 September 1932 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 322 780 2 Zeit im Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Januar 1933 wurde Herf als Bataillonsfuhrer bei der Landespolizei Berlin eingesetzt und von 1934 bis 1935 war er Kommandeur der Schutzpolizei im preussischen Weissenfels 1935 wurde Herf nach der saarlandischen Volksabstimmung zum Reichsetat Schutzpolizei Saarbrucken versetzt In Saarbrucken baute Herf nach Reichsvorbild eine ortliche Schutzpolizei auf die dort die franzosisch orientierte Polizei abloste Danach wurde Herf in Saarbrucken ruckwirkend zum 1 April 1935 offiziell als Kommandeur eingesetzt Am 1 August 1935 erfolgte seine Beforderung zum Oberstleutnant der Schutzpolizei und sein Kirchenaustritt Herf bezeichnete sich nun als gottglaubig 1936 wurde Herf fur sechs Monate Interimskommandeur der Schutzpolizei Essen und ging anschliessend fur 1 Jahre zur Schutzpolizei Hamburg wo er Kommandeur der Gruppe Ost wurde Dort stellte er am 25 August 1938 seinen Aufnahmeantrag in die SS Ende 1938 bis Ende 1940 ubernahm Herf das Kommando uber die Gruppe Nord der Berliner Schutzpolizei In dieser Eigenschaft wurde er am 1 September 1939 zum Oberst der Schutzpolizei ernannt Ende 1940 wurde Eberhard Herf als Kommandeur in das Polizei Regiment Bohmen abgestellt und nach Prag versetzt Auf diesem Posten verblieb er bis Juni 1941 Im Juni 1941 ubernahm Herf das Kommando uber das Polizei Regiment Nord und er wurde nun auch aktiv in die nationalsozialistische Unterdruckungs und Vernichtungspolitik im Osten Europas eingebunden Im Oktober wurde Herf als Kommandeur der Ordnungspolizei KdO nach Minsk versetzt In dieser Eigenschaft wurde er auch am 9 November 1941 vom Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in die SS SS Nr 411 970 aufgenommen Herf erhielt in der SS den Dienstgrad eines SS Oberfuhrers und wurde gleichzeitig als SS Fuhrer im Stab RFSS gefuhrt Diesem gehorte er bis zum 1 April 1944 an Zeitgleich erhielt er von Himmler den Charakter eines Generalmajors der Polizei verliehen der ihn berechtigte als Oberst die Rangabzeichen und die Uniform eines Polizeigenerals zu tragen Am 30 Januar 1942 verlieh Adolf Hitler Herf aufgrund der Aufnahme als SS Fuhrer im Stab RFSS sowie seines 1932 erfolgten NSDAP Beitrittes das Recht zu seiner Uniform den Ehrenwinkel der Alten Kampfer zu tragen Am 30 Januar 1942 erhielt Eberhard Herf seine Ernennung zum SS Brigadefuhrer und wurde zeitgleich zum Generalmajor der Polizei ernannt mit Wirkung vom 1 Januar 1942 und RAD vom 21 Dezember 1941 Am 16 Februar 1942 wurde Eberhard Herf von seinem Posten als KdO Minsk abgelost und wurde als Kommandeur der Ordnungspolizei beim SS und Polizeifuhrer Charkow Willy Tensfeld tatig Dort verblieb er bis zum Juli 1943 Am 16 Juli 1943 wurde Herf in die Feldkommandostelle des Reichsfuhrers SS berufen und wurde dort bis zum 28 Juli als Chef des Stabes der sogenannten Bandenkampfverbande der SS eingesetzt Doch in dieser Eigenschaft wurde er wieder vorzeitig abgelost da er sich am 19 Juli 1943 schriftlich bei seinem Cousin Maximilian von Herff uber die dortigen Verhaltnisse beschwerte So wurde Herf dann auch wegen seiner massiven Kritik am Unternehmen Cottbus 20 Mai bis 23 Juni 1943 einem Bandenbekampfungsprogramm in Weissrussland auf Betreiben seines Vorgesetzten Erich von dem Bach Zelewski von Himmler seines Amtes als Stabschef enthoben Am 29 Juli 1943 schrieb Herf erneut einen Brief an seinen Cousin in dem er diesem mitteilte dass er nun aus dem Osten weg wolle und um eine Versetzung bat Zwischen dem 2 August 1943 und dem 1 Februar 1944 wurde Herf erneut als Kommandeur der Ordnungspolizei im Raum Minsk eingesetzt Doch aufgrund seiner anhaltenden Kritik uber Himmlers Haltung und das Vorgehen der SS mit der slawischen Untermenschenrasse wurde er zum 10 Januar 1944 aus der SS ausgestossen Damit konnte sich Eberhard Herfs Vorgesetzter Erich von dem Bach Zelewski bei Himmler durchsetzen diesen unbequemen senilen und verbrauchten Offizier aus der SS zu entfernen Die Entlassungsurkunde wurde am 10 Januar 1944 ausgestellt und sollte ein paar Tage spater an Herf ubergeben werden Doch hier machte Herfs Cousin Maximilian von Herff seinen Einfluss geltend der sich gegen einen Ausstoss seines Cousins aus der SS sprach Und so wurde die bereits angefertigte Entlassungsurkunde nicht von Himmler unterschrieben der ausgesprochene Ausstoss unwirksam und die Urkunde wurde der Personalakte Herfs im SS Personalhauptamt zugeleitet Anstelle des von Himmler geplanten Ausstosses aus der SS wurde Eberhard Herf nun am 1 April 1944 von Himmler in den nicht verdienten aber Ruhestand versetzt Damit war die aktive militarische Karriere Eberhard Herfs in der Waffen SS zwar beendet doch Herf blieb weiterhin Angehoriger der Allgemeinen SS Kriegsende und Hinrichtung Bearbeiten Als Angehoriger der Allgemeinen SS wurde Herf zwischen dem 1 April 1944 bis zum Mai 1945 als SS Fuhrer beim Stab des SS Oberabschnitts Bohmen Mahren eingesetzt Dort geriet er nach Kriegsende in Kriegsgefangenschaft und wurde in die Sowjetunion uberstellt Durch ein sowjetisches Militartribunal wurde Herf mit 17 anderen Angeklagten wie dem Generalleutnant Johann Georg Richert im Minsker Prozess der zwischen dem 15 und 29 Januar 1946 stattfand zahlreicher Kriegsverbrechen angeklagt insbesondere Befehlsgabe zur Ermordung von Sowjetburgern und zum Tode durch den Strang verurteilt Bereits einen Tag spater am 30 Januar 1946 wurde dieses Urteil offentlich auf der Pferderennbahn in Minsk vollstreckt Auszeichnungen BearbeitenEhrenkreuz fur Frontkampfer Polizei Dienstauszeichnung 1 Stufe Medaille zur Erinnerung an den 1 Oktober 1938 Medaille Winterschlacht im Osten 1941 42 Deutsches Reiterabzeichen SS Totenkopfring Julleuchter der SS Ehrenwinkel der Alten Kampfer Kriegsverdienstkreuz II und I Klasse mit SchwerternLiteratur BearbeitenAndreas Hilger Sowjetische Justiz und Kriegsverbrechen Dokumente zur Verurteilung deutscher Kriegsgefangener 1941 1949 In Viertelsjahrhefte fur Zeitgeschichte 54 2006 S 461 515 PDF Daniel Schmidt Schutzen und Dienen Polizisten im Ruhrgebiet in Demokratie und Diktatur 1919 1939 Klartext Essen 2008 ISBN 978 3 89861 929 5 Eberhard Herf In Andreas Schulz Gunter Wegmann Dieter Zinke Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 2 Biblio Verlag 2005 ISBN 3 7648 2592 8 S 154 158 Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36968 5 Kurzbiographien auf beiliegender CD dort S 252 Einzelnachweise Bearbeiten Bei Andreas Schulz Gunter Wegmann und Dieter Zinke Die Generale der Waffen SS und der Polizei 1933 1945 Band 2 Artikel Eberhard Herf S 154 wird ein k u k Militar Verdienstkreuz III Klasse Orden der Eisernen Krone mit der Kriegsdekoration aufgefuhrt Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 10360354Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 Oktober 2018 PersonendatenNAME Herf EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Militar und PolizistGEBURTSDATUM 20 Marz 1887GEBURTSORT KrefeldSTERBEDATUM 30 Januar 1946STERBEORT Minsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Herf amp oldid 238025423