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E Health auch eHealth geschrieben kurz fur Electronic Health englisch fur auf elektronischer Datenverarbeitung basierende Gesundheit oder Gesundheitstelematik ist ein Sammelbegriff fur den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen Er bezeichnet alle Hilfsmittel und Dienstleistungen bei denen Informations und Kommunikationstechnologien IKT zum Einsatz kommen und die der Vorbeugung Diagnose Behandlung Uberwachung und Verwaltung im Gesundheitswesen dienen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Herkunft des Begriffs 1 2 Grundlagen und Entwicklung der E Health 2 E Health als Mittel der Vernetzung 3 Formen von E Health 4 Verwandte Begriffe teilweise Synonyme 5 Praktische Anwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenBis zur Jahrtausendwende wurde mit E Health noch vorwiegend die Digitalisierung traditioneller Prozesse im offentlichen Gesundheitswesens wie elektronische Gesundheitsakten oder ein elektronisch gestutztes Krankheits und Wissensmanagement bezeichnet Andere IKT gestutzte Prozesse in der Medizin wie Gesundheitsinformationsnetzwerke oder Telemedizin wurden parallel zu E Health aufgefuhrt Aufgrund neuer technologischer Entwicklungen wie mobiles Internet oder Internet der Dinge entwickelten sich seitdem eine Vielzahl weiterer IKT gestutzter Anwendungen fur das Gesundheitswesen Dies fuhrte zu einer allgemeineren Fassung der E Health Definition die heute als Oberbegriff fur eine Vielzahl von Bereichen dient Elektronische Gesundheitsakte elektronisch gestutztes Krankheits und Wissensmanagement Clinic Decision Support Systems Big Data Diagnostik Telemedizindienste personlich und dezentral bereitgestellte Gesundheitsfursorge zur Diagnose Uberwachung Beratung Terminvergabe und Verschreibungen Internetmedizin Gesundheitsportale Consumer Health Informatics patienteneigene Vorrichtungen zur Selbstversorgung und Krankheitspravention Seniorenbetreuung Assisted Living Vitaldatenuberwachung mit medizinischen Wearables Activity Tracker mHealth Apps Online ApothekenDie Disziplinen Medizin IT und Gesundheitsmanagement werden dabei zu dem neuen Fachbereich E Health verschmolzen 2 Seit 2007 werden in Deutschland Masterstudiengange 3 seit 2015 auch Bachelorstudiengange 4 fur den Fachbereich E Health angeboten Am 21 Dezember 2015 wurde das Gesetz fur sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sowie zur Anderung weiterer Gesetze erlassen das E Health Technologien im deutschen Gesundheitswesen einfuhrt Der weltweite Umsatz fur E Health Produkte und Dienstleistungen wurde 2014 auf 85 Milliarden US geschatzt das jahrliche Wachstum des Marktes auf 15 Herkunft des Begriffs Bearbeiten Als Sammelbegriff fur das Zusammentreffen von Internet und Medizin tauchte E Health im Zuge des dotcom Booms zuerst 1997 in Wirtschaftsmagazinen und Studien von Unternehmensberatungen auf Erst um das Jahr 2000 war der Begriff E Health schliesslich auch in medizinischen Fachjournalen vertreten 5 6 7 8 Allerdings beschaftigten sich Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Gegenstand E Health bereits seit langerer Zeit ohne dafur diesen Begriff zu gebrauchen Internetgestutzte Anwendungen in der Medizin finden beispielsweise spatestens seit 1991 wissenschaftliche Berucksichtigung 9 Dass aus dem Zusammentreffen von Patienten und Internet fur die Medizin und die Arzt Patient Beziehung etwas Neues entstehen kann wird vereinzelt seit etwa 1993 94 und verstarkt seit 1995 96 in Fach und Publikumspresse beschrieben Grundlagen und Entwicklung der E Health Bearbeiten Ein neuer Bereich sind sogenannte mHealth Anwendungen welche E Health Losungen auf mobilen Geraten bereitstellen 10 Mitunter sind mit E Health Anwendungen der Telemedizin gemeint wenn sie sich auf die Internet Infrastruktur oder Internet Technik stutzen Beispiele hierfur sind IT gestutzte Expertenkonsile oder die Fernuberwachung der Vitalwerte von Patienten im eigenen Haus Auch Konzepte einer direkten Patient Computer Interaktion zur Erganzung des Arztgesprachs erhalten heute mit dem Internet neue Bedeutung und werden in der Folge haufig zu E Health gezahlt Solche Methoden sind bereits seit den 1970er Jahren in den USA bekannt ohne dass bisher der Begriff E Health dafur gebraucht worden ware 11 12 Bereits in den Jahren 1975 und 1976 wurden Projekte fur eine computergestutzte Erhebung der Anamnese beschrieben in denen die Patienten selbst die Rechner bedienten 13 E Health als Mittel der Vernetzung BearbeitenHaufig werden mit E Health auch die Vernetzungsbestrebungen im Gesundheitssystem umrissen zum Beispiel elektronische Patientenakten oder generelle IT getriebene Infrastrukturinitiativen zum Beispiel elektronische Beschaffung via Internet bezeichnet Daruber hinaus wird unter dem Begriff E Health das Bestreben verschiedenster Akteure von Versicherungen uber Gesundheitsportale bis hin zu virtuellen Selbsthilfegruppen gefuhrt Gesundheitsinformationen und Dienstleistungen uber das Internet Laien Konsumenten zuganglich zu machen Gleiches gilt fur den global zu beobachtenden Trend dass sich Patienten im Internet zu medizinischen Themen kundig machen und in der Folge starkeren Einfluss auf ihre Gesundheitsversorgung nehmen Diese partizipative Gesundheitsversorgung steht im Zusammenhang mit den durch das Internet geschaffenen Moglichkeiten Patienten und andere Bezugsgruppen bei der schnellen Verbreitung Bewertung und Zusammenfassung von Gesundheitsinformationen integrieren zu konnen 14 Das gemeinsame Ziel ist dabei eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung allgemein sowie eine mogliche Verbesserung der Patientenbetreuung patient experiences sowie letztlich auch der Behandlungsergebnisse medical outcomes Entsprechend umfassend angelegt ist daher einer der Definitionsversuche fur den Begriff E Health Gunther Eysenbach Professor fur Gesundheitswesen an der Universitat von Toronto sah im Jahr 2001 darin nicht nur eine technische Entwicklung sondern auch eine besondere Denkweise Einstellung und Verpflichtung zu vernetztem und globalem Denken um die Gesundheitsversorgung durch den Gebrauch von Informations und Kommunikationstechnik zu verbessern 15 Insgesamt zeichnet sich ab dass der neue Begriff eingefuhrt wurde um deutlich zu kennzeichnen dass aus der Konvergenz von Internet und Medizin etwas Neues entstehen wurde verbunden sowohl mit Chancen als auch Risiken fur alle Akteure im Gesundheitswesen E Health wird vorangetrieben von Non Professionals namentlich den Patienten oder im E Health Jargon den Konsumenten die mit ihren Interessen neue Services im Gesundheitswesen entstehen lassen zumeist um ihre Emanzipationsbestrebung durch den Zugang zu Informationen und Wissen zu starken 6 16 Vereinzelt finden auch bereits Teletherapie Projekte schon praktische Anwendung Im Jahr 2005 stellt die 58 World Health Assembly 17 der Weltgesundheitsorganisation WHO fest dass E Health den kostengunstigen und sicheren Einsatz von Informations und Kommunikationstechnologien beschreibt um die allgemeine Gesundheit zu fordern darin eingeschlossen sind die Unterstutzung des Gesundheitssystems der Gesundheitsberichterstattung die Gesundheitsforderung sowie allgemein Wissen und Forschung Formen von E Health BearbeitenJe nach Themengebiet und Ausbaustufe von E Health Anwendungen lassen sich diese in verschiedene Formen von E Health einteilen Information Das Bereitstellen von Informationen fur Patienten oder Arzte uber Informationsportale Kommunikation Der Austausch von Informationen zwischen zwei Beteiligten Patient Arzt Arzt Arzt ohne direkte und zeitnahe Reaktion des Kommunikationspartners z B online Diabetestagebuch Interaktion Der Austausch von Informationen oder Daten zwischen Beteiligten mit unmittelbarer Reaktion des Kommunikationspartners z B Home Monitoring Transaktion Der gezielte Datenaustausch zwischen verschiedenen Partnern mit dem Ziel die Erbringung medizinischer Leistungen vollstandig elektronisch abbilden und abwickeln zu konnen siehe Elektronische Patientenkarte Integration Die lebenslange Aufzeichnung aller Daten eines Patienten uber dessen Gesundheitszustand Zusammenfuhrung aller Daten aus medizinischen und paramedizinischen Bereichen und Erganzung der Informationen durch Angaben und Eintrage des Patienten selbst elektronische Gesundheitsakte Verwandte Begriffe teilweise Synonyme BearbeitenOnline Health Cybermedizin Cyberdoctor Consumer Health Informatics Health 2 0Praktische Anwendung BearbeitenMedizinische Informatik Telemedizin Teleoperationen oder Telediagnostik elektronische Patientenakten Electronic Health Records EHR elektronische Gesundheitskarte Elektronischer Heilberufsausweis HBA auch Health Professional Card HPC E Learning in der medizinischen Aus Fort und Weiterbildung E Appointment Online Terminvergabe E Mental Health psychische Gesundheit 2018 veroffentlichte die gemeinnutzige Bertelsmann Stiftung eine empirische Studie die den digitalen Wandel im Gesundheitssystem von 17 Landern untersucht 18 In der Spitzengruppe wurden Estland Kanada Danemark Israel und Spanien eingeordnet In diesen Landern seien digitale Technologien bereits Alltag Im Vergleich dazu habe Deutschland gravierenden Nachholbedarf 19 Mit Ausnahme einiger Pilotprojekte gibt es kaum eine praktische Anwendung 20 Siehe auch BearbeitenGesetz fur sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sowie zur Anderung weiterer Gesetze ColiquioLiteratur BearbeitenA Allen When the ship com comes in Editor s note In Telemed Today 7 6 1999 S 7 Rene Fitterer Tobias Mettler Peter Rohner Was ist der Nutzen von eHealth Institut fur Wirtschaftsinformatik Universitat St Gallen St Gallen 2009 online D Gross E M Jakobs Hrsg E Health und technisierte Medizin Neue Herausforderungen im Gesundheitswesen Anthropina 2 2007 ISBN 978 3 8258 0453 4 Peter Haas Andreas Meier Heinz Sauerburger E Health Praxis der Wirtschaftsinformatik HMD 251 dpunkt Verlag Heidelberg 2006 ISBN 3 89864 383 2 E Hahn M Reuter Arztliche Beratung Behandlung und Aufklarung mittels Internet Ersetzt die E Mail das personliche Gesprach In Frank Duesberg Hrsg e Health 2012 Informationstechnologien und Telematik im Gesundheitswesen 2011 S 280 287 Wege zur personalisierten Medizin in der Schweiz IBM Schweiz ibm com D Kraft Telematik im Gesundheitswesen DuD Fachbeitrage Deutscher Universitats Verlag 2003 ISBN 3 8244 2166 6 K Jahn E Nagel Hrsg e Health Springer 2004 ISBN 3 540 43937 4 H U Prokosch KAS KIS EKA EPA EGA E Health Ein Pladoyer gegen die babylonische Begriffsverwirrung in der Medizinischen Informatik In Informatik Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie 32 4 2001 S 371 382 U Wirth Neues aus Digit lien Soziale Netzwerke im Gesundheitssektor 1 Zur Ortsbestimmung von Health 2 0 in Europa In mdi Forum der Medizin Dokumentation und Medizin Informatik 2 2010 S 67 73 euroschulen trier de PDF 181 kB U Wirth Health 2 0 Soziale Netzwerke im Gesundheitssektor In Wissensmanagement Das Magazin fur Fuhrungskrafte 6 2010 S 12 14 Entnommen aus F Tautz E Health und die Folgen Campus Frankfurt New York 2002 S 20ff Weiterfuhrende Bucher K Jahn E Nagel Hrsg e Health Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 43937 4 F Tautz E Health und die Folgen Campus Frankfurt New York 2002 A Jackel Hrsg Telemedizinfuhrer Deutschland Jahrbuch der Telemedizin 2007 8 Ausgabe Bad Nauheim 2006 ISBN 3 937948 05 8 Weblinks BearbeitenGlobal Observatory for eHealth GOe Memento vom 30 Oktober 2013 im Webarchiv archive today EHealth Home Landkarte Europe s Information Society ICT for Health Kompetenzzentrum Health Network Engineering Martin Denz Brigitte Niessen Achtung Dinosaurier PDF 447 kB In E HEALTH COM 03 2008 bibago de internetmedizin Literatursammlung zur Internetmedizin www ehealth podcast de Zweiwochentlicher Podcast rund um E HealthEinzelnachweise Bearbeiten Europaische Kommission DG Gesundheit abgerufen am 29 Dezember 2015 mint studieren mit meerwert de Memento vom 29 Dezember 2015 im Internet Archive Ministerium fur Bildung Wissenschaft und Kultur Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 28 Dezember 2015 institut ehealth de Fachhochschule Flensburg Institut fur eHealth und Management im Gesundheitswesen abgerufen am 28 Dezember 2015 mimeb fh stralsund de University of Applied Sciences Stralsund abgerufen am 28 Dezember 2015 Eysen a b V Della Mea What is e health 2 The Death of Telemedicine Editorial In Journal of Medical Internet Research 3 2 2001 S e22 J C Bauer Consumerism redefined the e health imperative In Mich Health Hosp 36 4 2000 S 42 D Goldstein The e healthcare cybertsunami In Manag Care Q 8 3 2000 S 9 J Hankins The Internet In Adm Radiol 10 8 1991 S 69 HealthTech Wire Dossier mHealth Memento des Originals vom 25 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www healthtechwire de 2012 T Ferguson From patients to end users In BMJ 324 2002 W Slack Cybermedicine How Computing Empowrs Doctors and Patients for Better Health Care Jossey Bass San Francisco 1997 S H Schuman H B Curry M L Braunstein R Schneeweiss G C Jebaily H M Glazer J R Cahn W H Crigler A computer administered interview on life events improving patient doctor communication In J Fam Pract 2 4 1975 S 263 Dean Giustini How Web 2 0 is changing medicine Editorial In British Medical Journal 333 2006 S 1283 1284 Vincenzo Della Mea What is e Health 2 The death of telemedicine In Journal of Medical Internet Research A Allen When the ship com comes in Editor s note In Telemed Today 7 6 1999 S 7 58 World Health Assembly WHA58 28 eHealth 2005 PDF 20 kB Rainer Thiel Lucas Deimel Daniel Schmidtmann Klaus Piesche Tobias Husing Jonas Rennoch Veli Stroetmann Karl Stroetmann SmartHealthSystems Digitalisierungsstrategien im internationalen Vergleich Bertelsmann Stiftung Gutersloh 2018 bertelsmann stiftung de PDF abgerufen am 2 Mai 2019 Digital Health Deutschland auf vorletztem Platz im Landervergleich In Deutsches Arzteblatt 29 November 2018 abgerufen am 2 Mai 2019 Deutsches Gesundheitswesen schwach bei Digitalisierung In Handelsblatt 29 November 2018 abgerufen am 2 Mai 2019 Normdaten Sachbegriff GND 7542254 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title E Health amp oldid 237516170