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Die evangelisch lutherische Dorfkirche Lindena ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude 1 in Lindena einem Ortsteil der Gemeinde Schonborn im sudbrandenburgischen Landkreis Elbe Elster Dorfkirche LindenaHier ist das in seiner heutigen Form weitgehend am Anfang des 13 Jahrhunderts und in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts entstandene Bauwerk mit einem Friedhof am sudwestlichen Ende des Dorfangers zu finden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung und geschichte 2 Ausstattung Auswahl 2 1 Sakrale Ausstattungsstucke 3 Orgel 4 Mahnen und Gedenken 5 Literatur Auswahl 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseBaubeschreibung und geschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht des Lang hauses mit der Nord empore Gestuhl Kanzel und Triumph kreuz Deutlich zu sehen sind auch die spitz bogigen Uber gange zwischen Lang haus und Chor sowie zwischen Chor und ApsisBei der Lindenaer Kirche handelt es sich um eine zweijochige und dreischiffige basilikale Kirche aus Raseneisen und Backstein Die Entstehungszeit der Kirche wird auf den Anfang des 13 Jahrhunderts datiert Sie war Filialkirche der Dorfkirche Schonborn Im Osten des Kirchenschiffs schliesst sich ein eingezogener rechteckiger Chor mit einer halbrunden Apsis an Der Bau wurde um 1220 begonnen und mit einem Neubau im Jahre 1243 abgeschlossen Der Westfront des Langhauses ist ein Turm vorgelagert 2 Urkundlich belegt war die Kirche im Jahre 1253 im Besitz des Klosters Dobrilugk und diente den dortigen Zisterziensern wohl als Schulhaus 2 1 3 Diverse Umbauarbeiten wurden an der Kirche in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts vorgenommen wobei auch das aus Backstein bestehende Obergeschoss des Kirchturms entstand Der untere Teil des mit einem Querstatteldach ausgestatteten Turms besteht wie die Seitenschiffe aus Raseneisenstein Weitere Umbau beziehungsweise Erweiterungsarbeiten erfuhr die Kirche im 18 Jahrhundert So stammt zum Beispiel die sudlich des Chorwinkels angelegte Vorhalle aus dieser Zeit 2 4 Im Inneren der Kirche ist im Mittelschiff ein Kreuzrippengewolbe zu sehen in den beiden Seitenschiffen sowie im Chor ein Kreuzgewolbe und im Turm ein Zellengewolbe Die Apsis ist mit einer Halbkuppel ausgestattet Den Ubergang vom Langhaus zum Chor bildet ein spitzbogiger Triumphbogen Ebenso spitzbogig ausgefuhrt wurde der Apsisbogen 2 Im Laufe der Zeit gab es verschiedene Restaurierungsarbeiten in und an der Kirche In den Jahren 1809 1810 und 1821 gab es Reparaturen an den Fenstern Ende des 19 Jahrhunderts wurden die mittelalterlichen Glasmalereien restauriert Eine Restaurierung des Innenraums erfolgte im Jahre 1907 1980 kam es ebenfalls zu Arbeiten in der Kirche wobei die ursprunglich oberhalb eines Obergadenfensters im Kirchenschiff vorhandenen Jahreszahlen 1715 und 1755 entfernt wurden welche wohl auf Bau oder Umbauarbeiten in diesen Jahren hinwiesen 4 2 Seit der Wende wird die Kirche mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert So konnten beispielsweise auf diese Weise finanzielle Mittel fur die erforderlichen Dacharbeiten aufgebracht werden 5 Die Kirchgemeinde Lindena gehort inzwischen zum Pfarramt der Evangelischen Zisterzienserklosterkirche Doberlug zu der des Weiteren gegenwartig auch die Kirchengemeinden Eichholz Fischwasser Friedersdorf Gruhno Lugau Oppelhain und Ruckersdorf gehoren 5 Ausstattung Auswahl Bearbeiten nbsp Apsis mit Schnitz altar nbsp Eingang zur Kirche mit histo rischer Tur und Stufen portalDas Innere der Kirche besitzt auf drei Seiten Emporen Eine auf der Nordseite des Langhauses befindliche Empore wurde doppelgeschossig ausgefuhrt Eine eingeschossige Verlangerung dieser Empore reicht bis in den Chorraum An der Westseite ist eine Orgelempore mit gebauchter Brustung zu finden Die im Suden vorhandene Empore ist verkurzt Emporen und ebenso das Gestuhl der Kirche weisen einen neuzeitlichen Anstrich auf 2 1 Die Apsis ist mit Ranken und einem Apostelfries ausgemalt Die Ausmalung stammt aus dem Jahre 1897 wobei allerdings vermutet wird dass sie auf originalen Vorlagen beruht Das nordliche Fenster der Apsis besitzt fruhgotische Glasmalereien Sie stellen inschriftlich den Stifter Volmarus miles de Livenwerde dar einen aus Liebenwerda stammenden Ritter Datiert wird es auf die Zeit um 1230 beziehungsweise in die Mitte des 13 Jahrhunderts 3 2 6 7 8 Im 1853 erschienenen Band 30 des Neuen Lausitzischen Magazins wird das Gemalde als Darstellung eines jugendlichen Ritters mit grunem Rock und schulterlangem blondem Haar beschrieben Bemerkenswert ist wohl dass der Ritter nicht wie so oft kniend oder betend dargestellt ist sondern in einer aufrechten Position mit stolzem Blick ein Spruchband haltend Die Identitat der Person ist bis heute nicht eindeutig geklart und bisher rein spekulativ Dieses dreigeteilte Fenster wurde bereits im Jahre 1896 mit einer Aussenschutzverglasung versehen und gilt als recht gut erhalten 8 4 Von den ursprunglich drei Glocken im Turm ist heute nur noch die grosse aus dem 16 Jahrhundert stammende Glocke erhalten Zwei Eisenglocken von 1951 ersetzen die im Krieg eingeschmolzenen Glocken von 1910 Sakrale Ausstattungsstucke Bearbeiten In der Apsis ist auf einem vermutlich bauzeitlichen Blockaltar ein geschnitzter Flugelaltar aus dem 16 Jahrhundert zu finden Von den vier vorhandenen Flugeln sind zwei beweglich Die beiden anderen stehen fest Die Figuren des Mittelschreins zeigen Maria mit Kind flankiert von Johannes dem Taufer und dem Apostel Johannes In den beiden beweglichen Flugeln sind die Heiligen Katharina und Barbara zu sehen Insgesamt neunundzwanzig Heiligenfiguren sind im Lindenaer Altar zu finden 6 2 Das spatromanische Taufbecken aus Sandstein stammt aus der Bauzeit der Kirche 2 Die mit barocken Malereien versehene Kanzel stammt aus dem ersten Viertel des 17 Jahrhunderts Sie befindet sich am Ubergang des Langhauses zum Chor Als weiteres sakrales Ausstattungsstuck ist ein aus dem 16 Jahrhundert stammendes Triumphkreuz erhalten 2 Ausserdem ist in der Kirche noch eine mittelalterliche Einbaumtruhe aus der Entstehungszeit zu finden die der Aufnahme von Gewandern und liturgischem Gerat dient 2 1 4 Orgel BearbeitenIm Inneren der Kirche befindet sich eine im Jahre 1878 von Wilhelm Sauer 1831 1916 geschaffene Orgel Opus 272 Sie konnte 1997 mit Hilfe der Gemeinde und von Spenden restauriert werden und wird heute in den Sommermonaten fur Orgelkonzerte genutzt 3 5 Das mit einem neugotischen Prospekt ausgestattete Instrument verfugt uber mechanische Kegelladen zwei Manuale Pedal und zehn Register 3 Die Disposition lautet wie folgt 3 I Manual C f3Bourdon 16 Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Progressio II III 2 2 3 II Manual C f3Gedackt 8 Salicional 8 Flauto dolce 4 Pedal C d1Subbass 16 Oktavbass 8 Koppeln II I I PMahnen und Gedenken Bearbeiten nbsp Lindenaer Friedhofs ord nung 2014 An der sudlichen Aussenwand der Kirche sind zwei Kindergrabsteine aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts zu finden 2 An der Nordseite der Kirche schliesst sich der ortliche Friedhof an Literatur Auswahl BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 626 Ute Bednarz Eva Fitz Frank Martin Markus Leo Mock Gotz J Pfeiffer Martina Voigt Die mittelalterlichen Glasmalereien in Berlin und Brandenburg Band 1 Akademie Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 05 004688 4 S 546 557 Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Kreismuseum Bad Liebenwerda Sparkasse Elbe Elster Hrsg Orgellandschaft Elbe Elster Herzberg Elster 2005 S 44 45 Barbel Arnold Monika Hopcke Wolfram Kohler Jan Raue Frank Schlutter Eberhard Wendler Konservierungen an der Dorfkirche Lindena In Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Hrsg Raseneisenstein Untersuchungen und Konservierung Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologischen Landesmuseums Nr 11 Wunsdorf 2004 S 28 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Lindena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135069 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Die Lindenaer Dorfkirche auf der Homepage der evangelischen Klosterkirchengemeinden Die Lindenaer Dorfkirche auf der Homepage des Amtes Elsterland Ortsteilseite von Lindena auf der Homepage des Amtes Elsterland Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Dorfkirche LindenaAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Memento des Originals vom 9 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bldam brandenburg de abgerufen am 19 Oktober 2017 a b c d e f g h i j k l m Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 965 a b c d e Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Kreismuseum Bad Liebenwerda Sparkasse Elbe Elster Hrsg Orgellandschaft Elbe Elster Herzberg Elster 2005 S 44 bis 45 a b c d Ute Bednarz Eva Fitz Frank Martin Markus Leo Mock Gotz J Pfeiffer Martina Voigt Die mittelalterlichen Glasmalereien in Berlin und Brandenburg Band 1 Akademie Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 05 004688 4 S 546 557 a b c Die Lindenaer Dorfkirche auf der Homepage des Amtes Elsterland abgerufen am 20 Oktober 2017 a b Hans Krag Kirchenbesuche einmal anders In Offene Kirchen 2011 2011 S 15 PDF Anne Gehrmann Dirk Schumann Hrsg Dorfkirchen in der Niederlausitz Geschichte Architektur Denkmalpflege Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 2011 ISBN 978 3 86732 054 2 a b Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften Hrsg Neues lausitzisches Magazin Band 30 Gorlitz 1853 S 202 51 593889 13 544167 Koordinaten 51 35 38 N 13 32 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Lindena amp oldid 219508038