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Die Dorfkirche Bardenitz ist ein Sakralbau aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts und die einzige vollstandig aus Backsteinen errichtete Dorfkirche in der Region Das denkmalgeschutzte Bauwerk im ehemals selbstandigen Dorf Bardenitz gehort seit der Eingemeindung Ende 2002 zur Kleinstadt Treuenbrietzen im Land Brandenburg Dorfkirche in BardenitzZugemauertes Portal an der Nordseite des Kirchenschiffs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Innenausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer genaue Bauzeitraum ist nicht uberliefert Auf Grund der Struktur und der verwendeten romanischen Stilelemente gehen Baufachleute davon aus dass die Kirche in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet wurde Dies korrespondiert mit der ersten Erwahnung von Bardenitz im Jahr 1268 als ein Ritter Richard von Zerbst das Dorf an das Kloster Zinna verkaufte 1 Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrfach Umbauarbeiten an dem Gebaude vorgenommen so dass sich eine genaue Rekonstruktion der ursprunglichen Form als eher schwierig erweist Sicher ist dass das erste Bauwerk ein Kirchenschiff mit einem eingezogenen Chor mit den Abmessungen ca 6 70 Meter ca 6 80 Meter besass an den sich vermutlich eine Apsis mit einer Breite von rund sechs Metern sowie einer Auswolbung von rund drei Metern anschloss Dies legt ein Vergleich mit der benachbarten Kirche in Pechule nahe Ein Verbindungsbogen an der Westseite des Schiffs sollte den Zugang zu einem bereits in der ersten Bauphase geplanten aber zunachst noch nicht realisierten Querwestturm herstellen Wahrscheinlich wurde dieses Provisorium zunachst mit Mauersteinen verschlossen und bei der Errichtung des Turmunterbaus wieder geoffnet Auch wird auf Grund der zugemauerten fruhgotischen Klangarkaden vermutet dass dieser Bauabschnitt noch im 13 Jahrhundert abgeschlossen werden konnte Diese Offnungen befinden sich heute ungefahr auf halber Hohe des Turms Ein weiterer Anbau an der Nordseite des Turms dient dem Zugang zu den oberen Treppengeschossen Er ist jungeren Datums Um 1500 wurde die Apsis sowie die Nord und Ostseite des Chores abgerissen Die Sudwand blieb stehen Der Chor wurde mit einem geraden Abschluss neu errichtet hoher gezogen und uberragt seither das Kirchenschiff Auf der Sudseite wurde der Chor nach Osten verlangert Auf der Chornordseite die im Sockel aus einem Laufer und einem Binder errichtet wurde baute man zwei gotische Fenster ein an der Sudseite ein weiteres Das Kirchenschiff der Chor sowie die Turmhalle erhielten bei den Umbaumassnahmen ein Kreuzrippengewolbe Zur Zeit der Spatgotik entstand im 16 Jahrhundert eine Sakristei mit einem fur die Zeit typischen Zellengewolbe Beschadigungen aus dem Dreissigjahrigen Krieg sind nicht uberliefert Dennoch konnte das Dach auf das Jahr 1664 datiert werden was eine Instandsetzung nach dem Krieg nahelegt 1960 restaurierte die Kirchengemeinde den Innenraum 2008 begann eine grundlegende Sanierung in drei Bauabschnitten Dabei wurden die Gebaudehulle der Dachstuhl und der Turm saniert 2 Die Arbeiten wurden am 6 Oktober 2019 mit einem Festgottesdienst offiziell beendet 3 Architektur Bearbeiten source source source source source source source source Sudansicht der KircheDas Kirchenschiff ist rund 14 Meter lang und wurde aus Backsteinen errichtet die uberwiegend im gotischen Verband verlegt sind An seiner Nord und Sudseite befanden sich drei romanische Fenster Die Fenster an der Sudseite sind korbbogenformig ausgestaltet Sie waren zu einem fruheren Zeitpunkt deutlich grosser und spitzer was an der daruber liegenden Vermauerung mit Ziegeln erkennbar ist An der Nordseite zeigt sich ein ahnliches Bild Hier wurden jedoch nur das linke und rechte Fenster tiefer gesetzt und vergrossert Die Bogen schneiden die ursprunglich romanischen Fenster Im Falle des rechten Fensters sind die Reste zweier unterschiedlicher Bogen erkennbar die von dem Fenster geschnitten werden Dies ist auf der Sudseite nicht erkennbar Rechts unterhalb des mittleren Fensters an der Nordseite ist ein in zwei unterschiedlichen zeitlichen Abschnitten zugemauertes Nordportal erkennbar Daruber ist ein circa ein Meter hohes und circa 60 Zentimeter breites Kreuz aus Mauersteinen eingelassen Oberhalb des Kreuzes ist der Ansatz eines dreieckigen Vordachs erkennbar Der Chor weist im 21 Jahrhundert zwei schmale rundbogenformige Fenster auf Dazwischen gibt es eine verputzte rechteckige Blende sowie eine unregelmassige Verzierung mit Mauersteinen Der Giebel des Chors ist mit zwei hohen spitzbogigen Blenden sowie zwei abgestuften halbspitzbogigen Blenden je Seite verziert An der Chorsudseite sind zwei rundbogenformige Fenster erhalten von denen das ostliche ebenfalls zu einer fruheren Zeit spitzbogenformig ausgestaltet war Gleiche Gestaltungselemente zeigen sich an der Chornordseite an den zwei westlich gelegenen Fenstern wahrend dieses Merkmal am ostlich gelegenen Fenster fehlt In Richtung Kirchenschiff ist eine schlichte Tur mit einem Vordach erhalten geblieben Der zu einem spateren Zeitpunkt errichtete Querrechteckturm hat in seinem Sockel die Abmessungen 5 70 Meter 8 50 Meter Der Zugang erfolgt uber eine schlichte aus dunklem Holz gearbeitete doppelflugelige Tur An der Nord und Sudseite des Turms sind je eine zugemauerte spitzbogenformige Klangarkade aus der ersten Bauphase erkennbar Sie werden durch zwei ebenfalls zugemauerte korbbogenformige Offnungen an der Westseite erganzt Darunter ist mittig ein kleines doppelflugeliges Fenster angeordnet Unterhalb der Traufe befinden sich insgesamt sechs rundbogenformige Schalloffnungen je zwei an der West und Ostseite sowie jeweils eine an der Nord und Sudseite Zwischen den beiden Offnungen an der Westseite ist eine Turmuhr eingearbeitet Der Turm schliesst mit einem rotlich eingedeckten Kruppelwalmdach ab auf dem sich mittig ein achteckiger Dachreiter anschliesst der mit dunklem Holz verkleidet ist Darauf kront ein sechseckiger Helm mit Windfahne und Stern An den beiden Giebeln sind zwei weitere Fenster erkennbar Innenausstattung Bearbeiten nbsp FunteDer Altartisch wurde ebenfalls aus Backstein errichtet Die Form der Ziegel lasst den Schluss zu dass er zur Zeit gebaut wurde als der Chor verbreitert wurde Das holzerne Altarretabel stammt aus dem Jahr 1721 und zeigt die Kreuzigung Christi Das Gemalde eines unbekannten Kunstlers wird von Saulen umrahmt die mit Akanthusblattern verziert sind Daruber befinden sich zwei Putten sowie ein Giebel mit dem Osterlamm und einer Siegesfahne Die ebenfalls holzerne Kanzel wurde im 18 Jahrhundert aus Holz angefertigt und steht auf einem achtseitigen tulpenformigen Korb der Jesus Christus und die Evangelisten zeigt Die Kanzel ist mit einem Schalldeckel abgeschlossen der ebenfalls mit Putten verziert ist Das Kirchengestuhl stammt aus dem 17 Jahrhundert Das Alter der tulpenformigen Funte konnte nicht genau datiert werden vermutlich stammt der tulpenformige Stein aus der Spatgotik Kanzel und Altar wurden vom Amtmann Johann Vieth dem damaligen Pfarrer Handschke den Kirchenvorstehern Hans Henkel und Peter Hagen sowie dem Kuster Martin Wiesemann bezahlt Sie schrieben auf die Ruckseite des Altars die Widmung Was nutzen uns Altar und Kanzel wenn wir nur faule Fruchte bringen Der Klappaltar in der Sakristei aus den 1960er Jahren wurde vom Kleinmachnower Bildhauer Hermann Lohrisch angefertigt Er ist mit den Worten aus dem Evangelium nach Matthaus 11 28 verziert Kommet her zu mir alle Die Orgel mit einem Prospekt aus dem 18 Jahrhundert steht auf einer Westempore die mit Schrift und Bildtafeln aus dem 17 Jahrhundert geschmuckt ist Das Kreuzrippengewolbe des Kirchenschiffs des Chors und des Turms stammen aus dem 15 Jahrhundert Die Schlusssteine sind mit geometrischen Figuren verziert Zwischen Chor und Kirchenschiff befindet sich ein Triumphbogen mit einer Weite von 3 75 Metern an dessen nordlicher Seite ein Grabstein aus Sandstein mit dem Relief des Pfarrers Elias Michael Handschke steht der auf das Jahr 1731 datiert ist Die Wandmalereien stammen vermutlich aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts Sie zeigen an der Sudwand des Kirchenschiffs die Heilige Katharina und am Triumphbogen das Schweisstuch der Veronika Literatur BearbeitenEvangelischer Kirchenkreis Zossen Flaming Synodaler Ausschuss Offentlichkeitsarbeit Hrsg Zwischen Himmel und Erde Gottes Hauser im Kirchenkreis Zossen Flaming Laserline GmbH Berlin S 180 2019Weblinks BearbeitenBardenitz Ev Dorfkirche Webseite von Theo Engeser auf der FU Berlin abgerufen am 30 Oktober 2014 Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Dorfkirchen Bardenitz und Pechule Pfarrsprengel Bardenitz und Dobbrikow auf der Website des Kirchenkreises nbsp Commons Dorfkirche Bardenitz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Informationsschrift Die Dorfkirche von Bardenitz Auslage in der Kirche November 2016 Thomas Wachs Arbeiten an der historischen Dorfkirche zu Bardenitz laufen nun im zweiten Bauabschnitt In Markische Allgemeine 14 Juni 2008 abgerufen am 24 Oktober 2014 Christiane Rossner Alles Backstein Restaurierung abgeschlossen Die Dorfkirche Bardenitz In Monumente Ausgabe 1 2020 S 28 und 29 52 073424 12 943048 Koordinaten 52 4 24 3 N 12 56 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Bardenitz amp oldid 236532743