www.wikidata.de-de.nina.az
Dora GersonLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Dorothea Gerson 23 Marz 1899 in Berlin 14 Februar 1943 im KZ Auschwitz war eine deutsche Stummfilm Schauspielerin und Kabarett Sangerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Theater 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Tochter polnischer Eltern absolvierte Dorothea Gerson die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin von Max Reinhardt wirkte 1920 in zwei Karl May Filmen mit Auf den Trummern des Paradieses Die Todeskarawane und hatte als Dora Gerson ihr erstes Schauspiel Engagement an der Berliner Volksbuhne 1921 spielte sie am Thalia Theater und anderen Berliner Schauspielhausern kehrte aber immer wieder an die Volksbuhne zuruck an der sie u a neben Helene Weigel und Heinrich George als Galy Gays Frau in Bertolt Brechts Mann ist Mann zu sehen war Im Jahr 1922 heiratete sie den Schauspieler Veit Harlan doch ging das Paar bald auseinander und die Ehe wurde 1924 geschieden In der Saison 1923 24 wurde die Schauspielerin als Mitglied der Holtorf Tournee Truppe genannt Mitglieder dieser Truppe waren unter anderem Mathias Wieman Gerald Brosig Ernst Ginsberg Veit Harlan Maria Heil Ruth Hellberg Hans Holtorf Gerda Joswig Hans Heinrich Klatt Margarete Kyper Ruth Ledermann Hans Mahlau August Rabien Oskar von Schab Werner Siedhoff Walter Ullmann Anette de Vries Heinrich Wortmann und Willy Wortmann Nach der Trennung von ihrem Mann spielte Dora Gerson an verschiedenen Theatern in Berlin darunter die Piscator Buhne Daneben trat sie in zahlreichen Berliner Kabaretts als Chansonsangerin und Kabarettistin auf unter anderem im Tingel Tangel Theater im Kabarett Die Rakete bei der Brucke und bei den Wespen sie gastierte in den Niederlanden im Scheveninger Kurhaus Cabaret sang Chansons nach Texten von Kurt Tucholsky Bertolt Brecht und Erich Kastner Zuruck in Berlin gehorte sie vom Winter 1931 bis zum Marz 1933 zum Ensemble von Werner Fincks politisch literarischem Kabarett Die Katakombe Bereits im August 1932 war sie wegen ihrer judischen Herkunft von der nationalsozialistischen Presse angepobelt worden Ab 1933 wurde Dora Gerson nicht mehr im Ton Film Fuhrer gelistet Ihr blieb nur die Moglichkeit bei Veranstaltungen des Judischen Kulturbunds aufzutreten So schloss sie sich dem deutschen Exilkabarett Ping Pong in den Niederlanden an wurde zum Ensemblemitglied der Rudolf Nelson Truppe und ging 1934 mit dem Ping Pong auf Gastspielreisen durch die Schweiz In Zurich trat sie im Kabarett Cornichon auf trug zeitkritische Texte vor die auf die politische Entwicklung in Deutschland anspielten sang Chansons und stimmte ein in das Grosse Oratorium fur Zufriedene und in den Chor Wir sind gegen jeden der Kriegskarten mischt Giftgas ist Giftgas Als die Schweizer Behorden ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlangerten kehrte Dora Gerson in die Niederlande zuruck und im April 1935 wieder nach Berlin Infolge der Nurnberger Rassegesetze hatte sie ab 1935 Berufsverbot In Berlin nahm sie fur die Plattenfirma Lukraphon 1 des Kulturbund Deutscher Juden im Keller einer Synagoge funf Schallplattentitel auf darunter die Lieder Vorbei Backbord und Steuerbord Die Welt ist klein geworden und jiddisch gesungene Niggunim 1936 floh Dora Gerson in die Niederlande und lebte dort nach dem Einmarsch der Wehrmacht moglichst unauffallig schloss sich kleinen Kabarett Ensembles an und brachte ihre Lieder in Lichtspielhausern zu Gehor um dem Kinopublikum zwischen zwei Filmen die Pause zu verkurzen In Amsterdam heiratete sie 1937 den hollandischen Textilfabrikanten Max Sluizer Aus der Ehe durch die sie die niederlandische Staatsangehorigkeit erhielt gingen zwei Kinder hervor 1938 synchronisierte sie in Amsterdam fur die deutsche Kinoauswertung die bose Konigin in Schneewittchen und die sieben Zwerge dem ersten abendfullenden Zeichentrickfilm von Walt Disney Der Film wurde allerdings erst ab 1951 offentlich in Deutschland gezeigt Mehr und mehr zog sich Dora Gerson von der Buhne zuruck im Februar 1939 hatte sie ihren letzten Auftritt Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Niederlande begann fur Dora Gerson eine Zeit des Leidens Auch in Amsterdam lebte man nun als Judin gefahrlich Ihr Ex Ehemann Veit Harlan hatte sich in der Zwischenzeit mit den Nationalsozialisten arrangiert und Karriere als Regisseur gemacht Als sein antisemitischer Hetzfilm Jud Suss in den niederlandischen Kinos gezeigt wurde trug das entscheidend dazu bei auch in den Niederlanden den nazistischen Mob zu mobilisieren und eine Pogromstimmung aufkommen zu lassen Ein hilfesuchender Bittbrief Dora Gersons an Harlan blieb unbeantwortet 2 Im Jahr 1942 versuchte sie mit ihrer Familie in die Schweiz zu entkommen Die Familie wurde auf der franzosischen Seite der Grenze von der Gendarmerie Vichy Frankreichs entdeckt in das Sammellager Drancy bei Paris verschleppt und von da aus in das Durchgangslager Westerbork eingeliefert wo sie auch fur ihre Mithaftlinge und die Wachmannschaften auftrat Im Februar 1943 wurde sie deportiert und am 14 Februar 1943 in Auschwitz zusammen mit ihrem zweiten Ehemann und den beiden Kindern aus zweiter Ehe ermordet 3 Filmografie Bearbeiten1920 Auf den Trummern des Paradieses nach Karl May mit Bela Lugosi in einer Nebenrolle 1920 Die Todeskarawane nach Karl May 1938 Schneewittchen und die sieben Zwerge von Walt Disney deutsche Synchronisation der Konigin oder der Konigin als HexeTheater Bearbeiten1922 Gerhart Hauptmann Die Ratten Selma Regie Jurgen Fehling Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1923 Lew Tolstoi Und das Licht scheinet in der Finsternis Regie Heinrich Romer Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1924 Lion Feuchtwanger Vasantasena Regie Paul Henckels Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1924 Emil Alfred Hermann nach Bruder Grimm Der gestiefelte Kater Kater Regie Robert Muller Central Theater Berlin 1925 Fritz Schwiefert Attaf Regie Ernst Raden Renaissance Theater Berlin 1927 Bertolt Brecht Mann ist Mann Regie Erich Engel Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1927 Friedrich Schiller Kabale und Liebe Regie Fritz Holl Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1927 Friedrich Kayssler Jan der Wunderbare Regie Gunther Stark Theater am Schiffbauerdamm Berlin 1928 Hermann Essig Kuhhandel Pfarrmagd Regie Viktor Schwanneke Theater am Schiffbauerdamm Berlin 1928 Erich Muhsam Judas Regie Leopold Lindtberg Studio der Piscator Buhne Berlin 1928 Eugene Brieux Die rote Robe Regie Leo Reuss Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1929 Erich Muhsam Sacco und Vanzetti Luigia Regie Leopold Lindtberg Theater in der Stadt Berlin 1929 Eleonore Kalkowska Josef Marie Regie Alfred Trostler Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1929 Hans Minnich Schlafstelle Regie Leopold Lindtberg Theater am Schiffbauerdamm Berlin 1929 O F Berg David Kalisch Berlin wie es weint und lacht Dienstmadchen Regie Fritz Holl Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1930 Stefan Grossmann Franz Hessel Apollo Brunnenstrasse Regie Jurgen Fehling Volksbuhne Theater am Bulowplatz Berlin 1930 Alfred Herzog Krach um Leutnant Blumenthal Kantinenwirtstochter Regie Fritz Staudte Berliner Theater 1931 Alfred Herzog und wen verurteilen Sie Regie Fritz Staudte Berliner Theater 1932 Walter Lesch Die todliche Ordnung Regie Fritz Staudte Kleines Theater Berlin Literatur BearbeitenKay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 132 Katinka Dittrich Hans Wurzner Die Niederlande und das deutsche Exil 1933 1940 Konigstein 1982 ISBN 3 7610 8173 1 Kapitel Jacques Kloters Momente so Momente so Dora Gerson und das erste Emigranten Kabarett Ping Pong S 174 185 Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 188Weblinks BearbeitenDora Gerson in der Internet Movie Database englisch Verzeichnis ihrer erhaltengebliebenen Schallplattenaufnahmen Dora Gerson Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Dora Gerson bei ExilarchivEinzelnachweise Bearbeiten war ein Etikett des Spezial Radiohauses Lukra Berlin SW 68 Friedrichstrasse 208 Telefon A2 4923 Inhaber Moritz Lewin TIN GersonD Theater Instituut Nederland Amsterdam http www theaterinstituut nl enthalt im Personenarchiv ein Konvolut zu Dora Gerson Horst J P Bergmeier Chronologie der deutschen Kleinkunst in den Niederlanden 1933 1943 Schriftenreihe des Paul Walter Jacob Archivs Nr 6 Hamburger Arbeitsstelle fur deutsche Exilliteratur 1998 S 35 Normdaten Person GND 135453658 lobid OGND AKS LCCN nr2005009653 VIAF 74158093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerson DoraALTERNATIVNAMEN Gerson DorotheaKURZBESCHREIBUNG deutsche Stummfilm Schauspielerin und Kabarett SangerinGEBURTSDATUM 23 Marz 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 Februar 1943STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dora Gerson Schauspielerin amp oldid 238931223