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Dieser Artikel behandelt das 1237 1794 bestehende Kloster Zu den Neugrundungen siehe Dominikanerkloster St Albert Freiburg im Breisgau und St Martin Freiburg Altstadt Das Dominikanerkloster auch Predigerkloster genannt in Freiburg bestand von ca 1235 bis 1794 Die baulichen Uberreste der Klostergebaude wurden 1944 zerstort Ausschnitt aus dem Sickinger Plan von 1589Ansicht des Klosters anhand eines Andachtsbildes aus der ersten Halfte des 18 JahrhundertsDer um 1800 von Thaddaus Rinderle gezeichnete Plan des Klosters mit den AgrarflachenMit dieser Urkunde erlasst Graf Konrad von Freiburg dem Kloster den Hofstattenzins In dem Dokument werden die Freiburger Bachle erstmals erwahnt Mit der Plastik aus dem Jahr 1963 und einer Gedenktafel soll an das Dominikaner oder Predigerkloster erinnert werden das an dieser Stelle seit der Mitte des 13 Jahrhunderts stand 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenktafel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster im Stadtgebiet Unterlinden lag wie es fur Bettelordenkloster ublich war direkt an der Stadtmauer und in der Nahe einer Ausfallstrasse Das Areal war schon vor der Niederlassung des Predigerordens im Jahre 1230 bebaut und genutzt Ein Nachweis ist nur uber eine nicht datierte Urkunde moglich allerdings lasst sich die Bebauung durch den darin erwahnten Provinzialprior Cu n radus von Hoxter 1221 1233 und dessen Amtszeit auf ca 1230 datieren Der Predigerorden 1215 gegrundet war ein Bettelorden d h die Ordensmanner hatten sich der Armut verschrieben finanzierten sich uber das Betteln und sahen ihre Hauptaufgabe in der seelsorgerischen Tatigkeit Ab dem 15 Jahrhundert benannte man den Orden nach seinem Grunder Dominikus als Dominikanerorden Die Erlaubnis zur Errichtung eines Klosters erteilte Bischof Heinrich von Konstanz im Jahre 1235 allerdings konnte erst ab Dezember 1236 mit dem Bau begonnen werden da dann auch die Genehmigungen der Stadt Freiburg und des Stadtpfarrers vorlagen Von 1236 bis 1238 hatte Albertus Magnus im Kloster das Amt des Lesemeisters inne Erstmals urkundlich erwahnt ist das Kloster in einer Urkunde vom 30 August 1238 in der Graf Konrad von Freiburg den Dominikanern den Hofstattenzins erliess In der Urkunde wird die Klosteranlage als inter duas ripas was gelegentlich als zwischen zwei Bachen gelegen gedeutet wird Dies ware erst die zweite urkundliche Erwahnung der Freiburger Bachle Die Ortsbestimmung darf aber auch als zwischen zwei Boschungen gelegen verstanden werden d h zwischen dem nordlichen und dem westlichen Stadtgraben Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1237 und 1239 stand bereits der Chor der Klosterkirche Die Fertigstellung der Kirche und der Klausurgebaude geschah dann in den Jahren 1251 bis 1253 Bestehende Bauten wurden abgerissen oder teilweise in das Kloster ubernommen Schon bald darauf ersetzten die Dominikaner den ursprunglichen Chor der Kirche durch einen gotischen Hochchor der im Jahre 1282 geweiht wurde Anschliessend errichtete man weitere Klosteranlagen deren Fertigstellung gegen Ende des 16 Jahrhunderts erfolgt sein musste Wie auf der Stadtansicht des Gregorius Sickinger von 1589 ersichtlich erstreckte sich das Kloster im Bereich zwischen Unterlinden Merianstrasse Kleinem Friedrichring und Fahnenbergplatz der im Suden und Osten durch zwei Bachle begrenzt ist Die aktivste Zeit des Klosters lag im 13 und 14 Jahrhundert Ein Versuch der Renovation des Klosters im 18 Jahrhundert war erfolglos und so baten die letzten funf Ordensbruder im Jahre 1790 die Vorderosterreichische Regierung um die Selbstauflosung des Klosters Nachdem die Regierung zugestimmt hatte schenkte sie das Gelande mit dem Kloster der Freiburger Universitat Diese machte eine Bestandsaufnahme nach welcher der von Thaddaus Rinderle gezeichnete sogenannte Grosse Rinderleplan entstand 1795 wurde die 1765 von Matthias Faller im Rokokostil geschaffene Kanzel mit Schalldeckel an die Gemeinde Herten verkauft die sie in der Kirche St Urban platzierte 2 1804 wurden Teile des Klosters zum Abriss verkauft der Hochchor wurde abgerissen und die heutige Predigerstrasse dort angelegt Laut seinem Vertrag musste Johann Georg Riescher 1807 den grossen 10 Schuh langen 5 Schuh breiten und 1 Schuh dicken Altarstein aus der abgebrochenen Dominikanerkirche fur das Postament des Bertoldsbrunnens an der Kreuzung von Salz und Bertoldstrasse mit der Kaiser Joseph Strasse nutzen 3 Das Langhaus wurde in ein Altenheim das Vincentiushaus umgebaut Mit dem Abriss des Vincentiushauses welches beim Bombenangriff 1944 zerstort worden war im Jahr 1952 gingen auch die letzten oberirdischen Teile des Klosters verloren Auf dem Klostergelande befanden sich neben dem Vincentiushaus die Badischen Kommunalen Landesbank BaKoLa und zuletzt das Verwaltungsgebaude der Sparkasse Freiburg Bauliche Uberreste kamen 2010 bei Ausgrabungen im Zuge von Neubauten zu Tage und wurden archaologisch untersucht Gedenktafel BearbeitenAm 15 Dezember 2010 wurde die restaurierte Plastik Albertus Magnus zusammen mit der Gedenktafel wieder am Neubau der Sparkasse angebracht Die von der Bildhauerin Gisela Bar im Jahre 1963 geschaffene Figur am Bakola Gebaude erinnerte zusammen mit einer Gedenktafel an den bekanntesten Bewohner des Predigerklosters Die Tafel informiert auch dass wahrend des Reichstags zu Freiburg im Jahre 1492 der romisch deutsche Konig Maximilian I in der Inschrift falschlich als Kaiser bezeichnet sowie weitere geistliche und weltliche Fursten im Dominikanerkloster gastliche Aufnahme fanden 1 Die Inschrift auf der Tafel lautet Hier stand von der Mitte des 13 Jahrhunderts bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1794 das Predigerkloster Eine bluehende Staette mittelalterlicher Forschung und Religiositaet Auch Albertus Magnus einer der fuehrenden Geister des Abendlandes lehrte in seinen Mauern geistliche und weltliche Fuersten Im Jahre 1492 fanden gastliche Aufnahme Kaiser Maximilian In der Schreckensnacht des 27 Nov 1944 sanken die Reste des Klosters in Truemmer Literatur BearbeitenAndrea Brauning Martin Strotz Uber den Bauzaun geschaut Ausgraber erforschen die Uberreste des ehemaligen Vincentiuskrankenhauses und Dominikanerklosters im Quartier Unterlinden in Freiburg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 37 Jg 2008 Heft 2 S 77 81 doi 10 11588 nbdpfbw 2008 2 11754 PDF Hermann Flamm Die Lage der altesten Ansiedlung der Prediger in Freiburg In Zeitschrift der Gesellschaft fur Beforderung der Geschichts Altertums und Volkskunde von Freiburg im Breisgau und den angrenzenden Landschaften 26 1910 S 345 350 Adolf Poinsignon Das Dominicaner oder Predigerkloster in Freiburg im Breisgau In Freiburger Diozesan Archiv 16 1883 S 1 48 Mark Rauschkolb Martin Strotz inter duas ripas Archaologie rund um das ehemalige Predigerkloster in Freiburg In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2006 ISSN 0724 8954 ISBN 978 3 8062 2093 3 S 223 226 Matthias Untermann Archaologische Beobachtungen zu den Freiburger Altstadt Strassen und zur Entstehung der Bachle In Schau ins Land 114 1995 S 9 26 Weihrauch und Pulverdampf 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden Begleitband der Ausstellung 25 10 30 12 2011 Meckel Halle Freiburg i Br Archaologische Informationen aus Baden Wurttemberg 64 ISBN 978 3 942227 06 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dominikanerkloster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Inter duas ripas archaologische Forschung auf dem ehemaligen Bakola Gelande in Freiburg PDF 2 2 MB Regierungsprasidium Freiburg Referat 25 Denkmalpflege Dominikanerkloster Freiburg im Breisgau in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten a b Freiburg Albertus Magnus ist zuruck Badische Zeitung vom 16 Dezember 2010 Zugriff am 27 Marz 2011 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 269 Friedrich Kempf Oeffentliche Brunnen und Denkmaler in Freiburg im Breisgau Die Stadt und ihre Bauten H M Poppen amp Sohn Freiburg 1898 S 487 47 997863 7 84868 Koordinaten 47 59 52 3 N 7 50 55 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikanerkloster Freiburg im Breisgau amp oldid 231198466