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Der De Tomaso 505 alternativ De Tomaso 308 oder 505 38 ist ein Formel 1 Rennwagen des ehemaligen italienischen Automobilherstellers De Tomaso Er wurde in der Formel 1 Weltmeisterschaft 1970 exklusiv von dem britischen Rennstall Frank Williams Racing Cars eingesetzt Williams Stammfahrer Piers Courage verungluckte beim Grossen Preis der Niederlande in einem 505 todlich De Tomaso 505 De Tomaso 505 in der Lackierung von Frank Williams Racing Cars De Tomaso 505 in der Lackierung von Frank Williams Racing CarsKonstrukteur Italien Scuderia De TomasoDesigner Giampaolo DallaraTechnische SpezifikationenChassis AluminiumRadstand 2410 mmGewicht 552 589 kg 1 Reifen DunlopStatistikFahrer Vereinigtes Konigreich Piers CourageVereinigtes Konigreich Brian RedmanAustralien Tim SchenkenErster Start Grosser Preis von Sudafrika 1970Letzter Start Grosser Preis der USA 1970Starts Siege Poles SR9 WM Punkte Podestplatze Fuhrungsrunden Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte ParameterVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung VorneVorlage Infobox Formel 1 Rennwagen Wartung Federung Hinten Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Nomenklatur 3 Konstruktion 4 Produktion 5 Renneinsatze 6 Rennergebnisse Formel 1 Weltmeisterschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer aus Argentinien stammende Hobbyrennfahrer und Geschaftsmann Alejandro de Tomaso grundete 1959 im italienischen Modena eine Automobilwerkstatt in der er zunachst Rennwagen fur verschiedene Klassen und ab 1965 auch Strassensportwagen herstellen liess De Tomasos Rennwagen F1 und 801 erschienen bis 1963 vereinzelt zu Formel 1 Rennen und galten dort als absolute Lemons absolute Nullnummern weil sie unausgereift und nicht wettbewerbsfahig waren 2 De Tomaso beschrankte sein Engagement in dieser Zeit nahezu vollstandig auf Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus bevor er sich 1963 fur einige Jahre vollstandig vom Motorsport zuruckzog Nachdem Alejandro de Tomaso 1968 eine Verbindung mit dem US amerikanischen Ford Konzern eingegangen war der seinen Strassensportwagen Pantera ab 1971 in grossen Stuckzahlen in den USA vermarkten wollte lebte die Idee des Motorsportengagements mit dem Ziel wieder auf das Kundeninteresse am Pantera durch Rennerfolge zu erhohen Nomenklatur BearbeitenDie Bezeichnung des Rennwagens ist uneinheitlich Die meisten Quellen nennen ihn De Tomaso 505 3 4 5 andere nennen das Auto De Tomaso 308 6 vereinzelt finden sich schliesslich die Varianten 505 308 und 505 38 1 Piers Courage wiederum der erste Fahrer des de Tomaso bezeichnete den Wagen vielfach als Tomato 7 Konstruktion BearbeitenKonstrukteur des De Tomaso 505 war der italienische Ingenieur Giampaolo Dallara der zuvor einige Sportwagen fur Lamborghini entworfen hatte Das Auto galt in weiten Teilen als Kopie des Brabham BT26 den Williams und Courage in der zuruckliegenden Saison eingesetzt hatten 6 Er hatte wenig eigenstandige Merkmale Das Monocoque bestand aus Aluminium Einige Chassisteile waren allerdings zum Zweck der Gewichtsersparnis aus einer Magnesiumlegierung gefertigt Vorn und hinten wurden Querlenker und aussenliegende Dampferbeine verwendet 3 Anfanglich waren die Bremsen extrem schwach nach dem ersten Renneinsatz fuhrte Dallara auf Wunsch des Teams deutlich starkere Bremsen ein 7 Das Chassis war zudem in seiner ersten Version sehr schwer Zu Saisonbeginn betrug das Ubergewicht des ersten Chassis 505 1 laut Courage und Williams etwa 60 kg andere Quellen sprechen von einem Mehrgewicht von 45 kg 8 Im Fruhjahr 1970 baute de Tomaso zwei weitere Versionen 505 2 und 505 3 auf die 30 bis 40 kg leichter waren 3 Der De Tomaso 505 wurde von einem DFV Motor von Cosworth angetrieben Die Kraft ubertrug ein DG 300 Getriebe von Hewland Im ersten Drittel des Jahres 1970 entwickelte Dallara den 505 kontinuierlich weiter Nach dem ersten Saisonrennen sah Williams erheblichen Anderungsbedarf den Dallara aufnahm und in den nachsten Wochen erfullte 8 7 9 Nach dem Sudafrika Rennen liess Williams ausserdem den amtierenden Formel 1 Weltmeister Jackie Stewart eine Testfahrt unternehmen Auch seine Eindrucke setzte Dallara um Nach dem Unfalltod Courages liess de Tomasos Interesse an dem 505 allerdings nach Seit Sommer 1970 gab es keine Weiterentwicklung mehr Produktion BearbeitenChassis und Karosserie des 505 entstanden bei De Tomaso in Italien Das Werk stellte von Januar bis Marz 1970 drei Fahrzeuge her die sich vor allem im Gewicht voneinander unterschieden Renneinsatze Bearbeiten nbsp Piers Courage nbsp Tim SchenkenIm Herbst 1969 vereinbarten Frank Williams und Alejandro de Tomaso eine Zusammenarbeit mit Kostenteilung De Tomaso war fur die Entwicklung und den Aufbau der Autos zustandig die kostenfrei dem Williams Team zur Verfugung gestellt werden sollten Williams hingegen musste den Motor und das Getriebe das Fahrergehalt sowie den gesamten Rennbetrieb finanzieren Frank Williams war der Ansicht dass seine Kostenlast etwa dreimal so gross gewesen sei wie die de Tomasos Der erste Fahrer des De Tomaso 505 war Piers Courage der bereits im Vorjahr mit einem Kunden Brabham fur Williams an der Formel 1 Weltmeisterschaft teilgenommen hatte Courage hatte in der Saison 1969 zwei zweite Platze belegt und lag am Jahresende auf Rang acht der Fahrerwertung Beim ersten Weltmeisterschaftslauf in Sudafrika vor dem der De Tomaso aus Zeitmangel nicht getestet worden war musste Courage wegen eines klemmenden Gaszugs nach 39 Runden aufgeben Beim Grossen Preis von Spanien beschadigte Courage bei einem schweren Trainingsunfall das bereits in Sudafrika verwendete Chassis so stark dass es fur das Rennen nicht wieder aufgebaut werden konnte 10 Bei der BRDC International Trophy in Silverstone kam Courage erstmals ins Ziel und erreichte mit Platz drei zudem eine Podiumsposition Allerdings war das Starterfeld in Silverstone klein und das Rennen zahlte nicht zur Formel 1 Weltmeisterschaft Bei den anschliessenden Weltmeisterschaftslaufen gelang es Courage nicht dieses Ergebnis zu wiederholen Beim dritten Weltmeisterschaftslauf in Monaco erschien ein neues deutlich leichteres Chassis mit uberarbeiteter Aufhangung und starkeren Bremsen 6 Mit ihm qualifizierte sich Courage fur den neunten Startplatz Im Rennen lag er einige Runden lang auf Punkterangen bevor ihn ein Defekt an der Lenkung zu einem langwierigen Reparaturstopp zwang Am Ende des Rennens wurde er wegen zu geringer Fahrdistanz nicht gewertet Beim vierten Saisonlauf in Belgien wo De Tomaso wiederum ein uberarbeitetes Chassis lieferte fiel Courage nach Motorproblemen erneut aus 11 Courages letztes Rennen war der Grosse Preis der Niederlande hier verungluckte er todlich Das Rennen wurde ungeachtet des Unfalls nicht abgebrochen Sieger war der mit Courage eng befreundete Jochen Rindt der elf Wochen spater bei einem Trainingsunfall in Monza ums Leben kam In Runde 23 des Rennens verlor er auf Platz sieben liegend auf der Hochgeschwindigkeitspassage im Streckenabschnitt Tunnel Oost die Kontrolle uber seinen Wagen In diesem Abschnitt befanden sich beiderseits der Strecke Fangzaune die aus Metallelementen geflochten waren Courages De Tomaso durchbrach mit etwa 225 km h einen dieser Zaune stiess auf eine dahinter liegende Dune prallte zuruck und schleuderte nachdem er ein weiteres Mal den Fangzaun durchbrochen hatte mit mehreren Uberschlagen wieder auf die Strecke Erst einige Hundert Meter spater kam er am Fahrbahnrand zum Stehen Durch die Wucht des Aufpralls wurden die vordere Radaufhangung und der Helm des Fahrers abgerissen und ein geloster Reifen oder ein Aufhangungsteil traf Courages ungeschutzten Kopf Noch wahrend das Fahrzeug in Bewegung war brach einer der Benzintanks Das auslaufende Benzin entzundete sich und der Wagen ein Teil des Grasstreifens und ein daneben stehender Baum gingen in Flammen auf Das Feuer wurde durch das im Chassis verbaute sehr hohe Brenntemperaturen erreichende Magnesium zusatzlich genahrt und konnte wegen der hohen Hitzeentwicklung erst nach einiger Zeit vollstandig geloscht werden indem die Feuerwehrleute das Chassis ohne Courage zuvor geborgen zu haben mit Sand bedeckten Entgegen anderslautenden zeitgenossischen Berichten besteht heute weitgehend Einigkeit darin dass Courage nicht durch das Feuer ums Leben kam sondern bereits vor dessen Ausbruch durch den Aufschlag des Reifens oder des Aufhangungsteils auf seinen Kopf getotet wurde 12 13 Nach dem Tod Courages liess das Team das anschliessende Rennen in Frankreich aus um fur die nachsten zwei Weltmeisterschaftslaufe Brian Redman zu melden Beim Grossen Preis von Grossbritannien zog das Team den Wagen vor Rennbeginn aus technischen Grunden zuruck beim nachsten Lauf verpasste Redman die Qualifikation Zum Grossen Preis von Osterreich wurde er durch Tim Schenken ersetzt Schenken qualifizierte sich bis zum Grossen Preis der USA regelmassig fur die letzten Startreihen ins Ziel kam er allerdings nie Auf die Teilnahme am letzten Rennen des Jahres dem Grossen Preis von Mexiko verzichteten Williams und de Tomaso einvernehmlich Zum Jahresende wurde ihre Allianz aufgelost Alessandro de Tomaso gab seine Formel 1 Ambitionen daraufhin endgultig auf Rennergebnisse Formel 1 Weltmeisterschaft BearbeitenSaison Team Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Punkte Rang1970 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Frank Williams Racing Cars Vereinigtes Konigreich nbsp P Courage DNF DNS DNF DNF DNFVereinigtes Konigreich nbsp B Redman DNS DNQAustralien nbsp T Schenken DNF DNF DNF DNFLiteratur BearbeitenAdriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1 899870 39 3 englisch Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X Graham Robson Grand Prix Ford Ford Cosworth and the DFV Veloce Publishing Ltd ISBN 978 1 84584 624 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons De Tomaso 505 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des De Tomaso 308 505 auf der Internetseite www oldracingcars comEinzelnachweise Bearbeiten a b Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 232 Mike Lawrence Grand Prix Cars 1945 1965 Motor Racing Publications 1998 ISBN 1 899870 39 3 S 111 a b c David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 78 Doug Nye Das grosse Buch der Formel 1 Rennwagen Die Dreiliterformel ab 1966 Verlagsgesellschaft Rudolf Muller Koln 1986 ISBN 3 481 29851 X S 179 Meldeliste zum Grossen Preis von Sudafrika 1970 auf der Internetseite www motorsport total com abgerufen am 27 Januar 2017 a b c David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 S 75 a b c Adam Cooper Piers Courage Last of the Gentleman Racers Haines Publishing Sparkford 2010 ISBN 978 1 84425 863 5 S 218 a b Graham Robson Grand Prix Ford Ford Cosworth and the DFV Veloce Publishing Ltd ISBN 978 1 84584 624 4 S 308 Simon Taylor Lunch with Sir Frank Williams Motorsport Magazine Heft Februar 2015 S 75 Ulrich Schwab Grand Prix Die Rennen zur Automobil Weltmeisterschaft 1970 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1970 S 34 41 Ulrich Schwab Grand Prix Die Rennen zur Automobil Weltmeisterschaft 1970 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1970 S 53 63 Adam Cooper Piers Courage Last of the Gentleman Racers Haines Publishing Sparkford 2010 ISBN 978 1 84425 863 5 S 246 Mattijs Diepraam 1970 Dutch GP advance warning 8w forix com 13 Oktober 2006 abgerufen am 14 Januar 2017 Rennwagen von De Tomaso Isis F2 F1 801 103 505 P70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De Tomaso 505 amp oldid 203532181