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Die Davoser Disputation auch Streitgesprach von Davos offizielle Bezeichnung Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger 1 ist ein in der modernen Philosophiegeschichte beruhmter Dialog den der Kulturphilosoph und Semiotiker Ernst Cassirer und der Seinsphilosoph und Hermeneutiker Martin Heidegger am 26 Marz 1929 anlasslich der II Internationalen Davoser Hochschulkurse vom 17 Marz bis 6 April im Hotel Belvedere des Schweizer Luftkurortes austrugen Auf dem Symposium stand formal die kantische Frage Was ist der Mensch zum Thema 2 doch bereits im Vorfeld 3 zeichnete sich ab dass nicht nur die Reprasentanten zweier Generationen sondern auch zweier philosophischer Weltanschauungen aufeinandertreffen wurden Die Kontroverse gilt in der Rezeption oft als Nachklang der Tradition offentlicher Debatten von Philosophen zur Zeit der Scholastik Stereogramm von Davos um 1900 von Johannes MeinerZur enormen Resonanz die bis zur Gegenwart in der Fachliteratur anhalt trugen neben der philosophischen Gegensatzlichkeit des Disputs auch die besonderen zeitgeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Aspekte bei wie ruckblickend zudem der Umstand dass sich mit Cassirer und Heidegger an dem mondanen Schauplatz des funf Jahre zuvor publizierten Romans Der Zauberberg in der letzten Phase vor der Weltwirtschaftskrise und dem Ende der Goldenen Zwanziger Jahre ein bald aus NS Deutschland fliehender Jude und ein kunftiges Mitglied der NSDAP gegenuberstanden In diesem Artikel wird die in der Heidegger Gesamtausgabe publizierte Version des Disputs zugrunde gelegt 4 die der Cassirer Nachlassausgabe wird erganzend hinzugefugt 5 In einem Fall wird auf die von G Schneeberger publizierte Fassung verwiesen 6 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Internationale Davoser Hochschulkurse 2 Davos 1929 2 1 Die geladene Gesellschaft von 1929 2 2 Die Lesungen vor dem Disput 2 3 Disputanten zweierlei Welten 3 Symposium 3 1 Diskutierende Protokollanten Dokumentationen 3 2 Thema 3 3 Eroffnung 3 4 Heideggers erste Replik 3 5 Moglichkeit der Transzendenz Cassirer zu Endlichkeit und Schematismus 3 6 Heidegger zur Einheit von Sein und Nichts 3 7 Zasur Drei Fragen an Cassirer 3 8 Grenzen der Verstandigung 3 9 Finale 4 Epilog 5 Satirischer Schluss der Hochschulkurse 6 Disputation nach Davos 7 Rezeption 7 1 Erste Reaktionen 7 2 Bedenkliche Stille 7 3 Zweierlei Erinnerungen 7 4 Zauberberg Motiv 7 5 Im Schatten der Zukunft 8 Ausgaben 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenInternationale Davoser Hochschulkurse Bearbeiten Hauptartikel Davoser Hochschulkurse Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und den Restriktionen die deutschen Wissenschaftlern auf internationaler Buhne auferlegt worden waren entstand die Idee deutsche und franzosische Forscher auf dem neutralen Boden der Schweiz im Geiste von Locarno zusammenzufuhren Jean Cavailles sprach daher von einem Locarno der Intelligenz 7 Zuvor hatte es schon den Gedanken gegeben den vielen studentischen Patienten im Luftkurort ein universitares Angebot zu schaffen worauf Albert Einstein der Festredner der ersten Hochschulkurse 1928 in seinem Vortrag hinwies Und doch ist massig geistige Arbeit der Gesundung im Allgemeinen nicht abtraglich ja sogar indirekt nutzlich In dieser Erkenntnis wurden die Hochschulkurse ins Leben gerufen welche nicht nur beruflich vorbilden sondern uberhaupt zu geistiger Betatigung anregen sollen Gesundheit Bildung und Volkerverstandigung war das kombinierte Anliegen der Hochschultage und Einstein bekraftigte dabei den fruhen Geist einer europaischen Gemeinschaft Lasset uns auch nicht vergessen dass dies Unternehmen in hervorragendem Masse dazu angetan ist Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Nationen herzustellen die der Erstarkung eines europaischen Gemeinschafts Gefuhls gunstig sind 8 Wahrend dieser ersten Hochschulkurse von 1928 kam es am Rande zu einer lebhaften Diskussion zwischen den Theologen Erich Przywara und Paul Tillich zum Verstandnis des Gnadenbegriffs 9 an der sich auch andere Forscher beteiligten Charakter und Dynamik dieser Diskussion galten als Impuls fur die Idee im folgenden Jahr Heidegger und Cassirer miteinander diskutieren zu lassen 10 nbsp Davoser Cafe 1928 aus Sicht des Expressionisten Ernst Ludwig KirchnerDavos 1929 BearbeitenDie geladene Gesellschaft von 1929 Bearbeiten Wie schon die Hochschultage von 1928 so waren auch die im Jahr darauf mit hochkaratigen Wissenschaftlern besetzt zudem mit Studenten die teils Koryphaen ihres Fachs werden sollten Unter den rund hundert geladenen Teilnehmern waren Deutsche Franzosen Italiener und Schweizer unterschiedlicher Disziplinen Zu den Dozenten zahlten neben Heidegger und Cassirer der Philosophieprofessor der Sorbonne Leon Brunschvicg der Zurcher Philologieprofessor Ernst Howald der Philosoph und Rektor der Universitat von Basel Karl Joel der aus Pisa kommende Sprachphilosoph Armando Carlini der zu Benedetto Croce und dem italienischen Idealismus referierte der Frankfurter Philologieprofessor Karl Reinhardt und der niederlandische Philologe und Sprachphilosoph Hendrik Pos Unter den Studenten waren der Soziologe Norbert Elias die Philosophen Herbert Marcuse Rudolf Carnap Maurice de Gandillac und Joachim Ritter letzterer lichtete die Begegnung von Cassirer und Heidegger ab 11 und gehorte zu den Protokollanten Emmanuel Levinas 12 und Otto Friedrich Bollnow karikierten die Disputanten in der Abschlussrevue Neben Ritter und Bollnow fertigten auch die Heidegger Schuler Hermann Morchen und Helene Weiss Nachschriften von Teilen des Disputs an Aus Bern war der Philosoph Arthur Stein angereist der zu Beginn der Debatte an Heidegger einleitende Fragen stellte 13 Die Lesungen vor dem Disput Bearbeiten In den Tagen vom 17 Marz bis zur Debatte am 26 hielten Cassirer und Heidegger Vorlesungen in Davos die fur die folgende Auseinandersetzung zwischen beiden den thematischen Hintergrund bildeten auf den unverzuglich Bezug genommen wurde Heideggers Davoser Kant VorlesungenHeideggers drei Davoser Vortrage sollten die These erweisen Kants Kritik der reinen Vernunft ist eine bzw die erste ausdruckliche Grundlegung der Metaphysik Mit diesem provozierenden Tenor stellte sich der junge Dozent entschieden gegen die traditionelle Interpretation des Neukantianismus denn die KrV ist keine Theorie der naturwissenschaftlichen Erkenntnis uberhaupt keine Erkenntnistheorie Die drei Vortrage lagen den ersten drei Kapiteln des noch 1929 publizierten Buchs Kant und das Problem der Metaphysik zugrunde das Heidegger nach Davos um ein viertes Kapitel erweiterte Gemeinsam mit der Synopsis der Davoser Vortrage lassen sich Heideggers dortige Vorlesungen so zumindest inhaltlich weitgehend rekonstruieren 14 Cassirers Heidegger VorlesungenEine Woche vor der Disputation am 19 Marz 1929 hielt Cassirer die Heidegger Vorlesungen in denen er sich mit dem Raumproblem Sprachproblem und Todesproblem bei Heidegger befasste 15 Cassirers Davoser Vorlesungen wurden wie auch die Disputation von den Studenten Hermann Morchen und Helene Weiss jeweils in Form einer Synopsis notiert und erst 2014 in der Nachlassausgabe publiziert Zunachst behandelte Cassirer den Raum als Heideggers pragmatischen Raum 16 bezog sich aber schon bald auf den Biologen Jakob Johann von Uexkull wie Cassirer Professor in Hamburg und erorterte den Raum als Raumbewusstsein 17 schliesslich mit den in seiner Philosophie der symbolischen Formen getroffenen Unterscheidungen in Ausdrucks Raum Darstellungs Raum Bedeutungs Raum 18 wobei Heidegger nicht mehr erwahnt wurde In Cassirers Heidegger Vorlesungen zeichnete sich also schon die unterschiedliche Verwendung der Begrifflichkeiten ab die etwa das letzte Viertel der Disputation in der Woche darauf bestimmen sollte Im Fall des Sprachproblems erkennt Cassirer zunachst einen zentralen Gedanken aus Sein und Zeit an und zitiert ihn Damit Erkennen als betrachtendes Bestimmen des Vorhandenen moglich sei bedarf es vorgangig einer Defizienz des besorgenden Zu tun habens mit der Welt 19 doch dieses Sichenthalten des zweckgerichteten Denkens das gemass Heidegger zum Modus des Nur noch verweilen bei 20 leite des blossen Vernehmens des Vorhandenen das zwar als terminus a quo als Ansatzpunkt anzuerkennen sei kritisiert Cassirer als unvollstandig fehlt nicht die Blickrichtung auf den terminus ad quem Deutlicher lasst sich bei diesem Anfang stehen bleiben oder ist nicht der Schritt vom Zuhandenen zum Vorhandenen das eigentliche Problem 21 Der Ubergang zur Moglichkeit der Gegenstandskonstitution bleibe bei Heidegger ungeklart wobei Cassirer die Sprache meint Wir fragen somit welches ist das Medium das von der Welt des bloss Zuhandenen zu der des Vorhandenen von der blossen Zeughaftigkeit zur echten Gegenstandlichkeit heruberfuhrt Und als das allgemeine Medium bezeichnen wir hierbei die Welt der symbolischen Formen Aber wir konnen hier nicht auf die Gesamtheit dieser Formen reflektieren sondern wir greifen aus ihr nur e i n e wesentliche u nd entscheidende heraus wir betrachten die Welt der Sprache 22 Auch nach Cassirers umfangreicher Erorterung des Todesproblems bei Heidegger ist das Fazit das gleiche Heidegger hat gezeigt wie diese Befindl ichkeit der Angst zum Zentralpunkt des Daseins wird Aber wieder ist damit nur der Ausgangspunkt der terminus a quo nicht der terminus ad quem bezeichnet Nicht die Angst vor dem Tode als solche sondern die Uberwindung dieser Angst ist es was fur das Dasein des Menschen charakteristisch ist 23 In der Disputation wird Heidegger das Argument aufnehmen und gerade umgekehrt darstellen als Cassirers Schwache bezuglich des terminus a quo s u Heidegger Das Unubersetzbare der Geworfenheit nbsp In Davos galt Cassirer als der arrivierte Reprasentant einer burgerlich stadtischen KulturphilosophieDisputanten zweierlei Welten Bearbeiten In der noch eisigen alpinen Hohe von Davos erkrankte der Stadtburger Cassirer nach dem ersten seiner Vortrage an grippalem Infekt und musste mit hohem Fieber einige Tage lang das Bett huten 24 Heidegger dagegen der sich gerne als Naturbursche gab 25 unternahm ausgedehnte Skitouren und war meist auch im Skidress zu sehen So stellten die Disputanten schon kurz nach der Ankunft gelebte Gegensatze dar 26 Die Gegensatzlichkeit der beiden erstreckte sich aber auf eine Reihe von Aspekten und wurde vielfach hervorgehoben Cassirer und Heidegger waren Reprasentanten des gelehrten Konformismus und des rebellischen Aufbruchs des Traditionalismus und der Forderung nach Destruktion auch solche zweier Generationen was optisch dadurch verstarkt wurde dass der 54 jahrige Cassirer schon schlohweisses Haar hatte und der funfzehn Jahre jungere Heidegger etwas schmachtig war und linkisch wirkte wie sein Schuler Hans Georg Gadamer der nicht in Davos war berichtet Diese Konfrontation war naturlich vom ausseren Spektakel her gesehen grotesk Dieser Weltmann und dieser Bauernbub Heidegger linkisch schuchtern und dann wie alle schuchternen Menschen ein bisschen massiv Wenn sie sich dann durchsetzen mussen dann ubertreiben sie es gleich Cassirer hat sicherlich sehr leise Kritik geubt Und ich kann mir denken dass Heidegger wie Jupiter selber gedonnert hat 27 Die Kontraste auf diversen Ebenen setzten sich fort Cassirer war Jude aus reichem Haus Heidegger Katholik aus bescheidenen Verhaltnissen Cassirer kam aus dem Norden Heidegger aus dem Suden des Landes Cassirers Name war durch die vielen bekannten Berliner Cassirers mit der Grossstadt assoziiert wahrend Heidegger nicht nur vom Lande kam sondern das Leben in der Grossstadt ablehnte John Michael Krois 28 Auf der einen Seite eine Personlichkeit die ein Teilnehmer als olympisch abgeklart bezeichnet Erbe einer kosmopolitischen Bildung stadtisch burgerlicher Herkunft den Umgang mit Menschen gewohnt und dialektisch geschult auf der anderen der Provinzler noch jung und schon beruhmt aber angstlich verbohrt und angespannt den Frau Cassirer mit einem Bauernsohn vergleicht den man mit Gewalt ins Innere eines Schlosses geschafft habe Pierre Aubenque 29 Die profunden Vortrage die Cassirer in Davos uber Heidegger hielt und auch das erste Treffen beider das gut funf Jahre zuvor in Hamburg stattgefunden hatte und von Heidegger in einer ausfuhrlichen Anmerkung von Sein und Zeit erwahnt wird sprechen aber dafur dass sowohl das in der Rezeptionsgeschichte der Disputation gelegentlich erwahnte Gerucht Cassirer habe Heidegger unterschatzt als auch eine vorherige Gegnerschaft beider eher nachtragliche Deutungen sind durch Quellen nicht gerechtfertigt Anlasslich der Interpretation des primitiven Daseins erwahnte Heidegger in Sein und Zeit den zweiten Band von Cassirers Philosophie der symbolischen Formen und fragte ob es nicht eines ursprunglicheren Ansatzes als den transzendentalen Gedanken Kants brauche um das mythische Denken zu ergrunden und wahrend einer Aussprache die der Verf gelegentlich eines Vortrages in der Hamburgischen Ortsgruppe der Kantgesellschaft im Dezember 1923 uber Aufgaben und Wege der phanomenologischen Forschung mit C pflegen konnte zeigte sich schon die Ubereinstimmung in der Forderung einer existenzialen Analytik 30 Es ist auch zu erwahnen dass Heidegger Cassirer in Davos am Krankenbett besuchte und ihm diejenigen seiner Vorlesungen an denen Cassirer nicht teilnehmen konnte mitteilte wie es fur die bevorstehende Diskussion zweckmassig war 31 nbsp Das Hotel Belvedere in dem die Disputation stattfand Poster von Hans Eggimann 1905Symposium BearbeitenDiskutierende Protokollanten Dokumentationen Bearbeiten Die Disputation zwischen Cassirer und Heidegger fand zwischen 10 und 12 Uhr vormittags statt 32 und wurde von dem niederlandischen Sprachphilosophen Hendrik Pos einem der Dozenten moderiert Die Studenten und spateren Philosophie Professoren Joachim Ritter als Cassirers Assistent in Davos und Otto Bollnow fertigten die Protokolle an die nicht durchweg wortliche Mitschriften sind Zu der von Heideggerianern und Cassirer Anhangern gefuhrten Debatte um die Verlasslichkeit der Protokolle heisst es beim Cassirer Biographen Thomas Meyer zunachst Eine Kurzfassung des Protokolls wurde jedoch gleich an Ort und Stelle aus der stenographischen Mitschrift angefertigt Es existieren davon mehrere Exemplare unter anderem mit Heideggers Unterschrift 33 Diese Kurzfassungen kursierten zunachst nur privat eine wurde 1960 von Guido Schneeberger veroffentlicht Das komplette Protokoll erschien erst 1973 im Band 3 der Heidegger Gesamtausgabe Im umfangreich edierten Band 17 der Cassirer Nachlassausgabe sind dagegen die auf eine uberarbeitete Nachschrift 34 der genannten Protokolle von Bollnow und Ritter zuruckgehenden Aufzeichnungen von Morchen und Weiss mit der ausfuhrlicheren Fassung 35 abgedruckt In den Versionen der Heidegger Gesamtausgabe und des von Guido Schneeberger 1960 veroffentlichten gekurzten Protokolls sind die Fragen Steins und die Antworten Heideggers nicht uberliefert Die in der Cassirer Ausgabe fehlende Identifizierung Steins nicht ermittelt wurde von Thomas Meyer nachgeholt Der aus Bern angereiste Arthur Stein 1888 1978 war als Nachfolger seines Vaters Ludwig Stein kurzzeitig Herausgeber des Archivs fur Geschichte der Philosophie 36 In der Version von Bollnow und Ritter und der bei Schneeberger abgedruckten Fassung werden im Verlauf der Diskussion drei Fragen an Cassirer gerichtet die bei Schneeberger mit dem Zusatz stud phil S versehen sind und von einem nicht namentlich zu ermittelnden Philosophiestudenten gestellt worden waren Ausser den beiden Disputanten sind also noch drei weitere Personen dokumentiert die mit Redebeitragen in die Diskussion eingegriffen haben Der von Schneeberger uberlieferte Wortwechsel zwischen Heidegger und einem Kriegsveteranen s u ist in den stenographischen Mitschriften Protokollen und Nachschriften nicht enthalten Thema Bearbeiten Schon im ersten Redebeitrag zeigte sich durch Cassirers sofortige Bezugnahme auf Heideggers Kant Vorlesungen der Tage zuvor dass sich der Dialog von der Frage Was ist der Mensch abheben und auf die speziellere Thematik konzentrieren wurde die durch die Kant Deutung seines Gesprachspartners bestimmt war Die rund 200 Zuhorer in dem voll besetzten Konversationssaal des Grand Hotel Belvedere wurden somit schliesslich Zeugen der Auseinandersetzung um die von Heidegger ins Zentrum geruckte Endlichkeit des Daseins und der Moglichkeit sie zu uberwinden Eroffnung Bearbeiten In den Protokollen von Bollnow Ritter und Weiss Morchen gehort die Eroffnung der Disputation zu den deutlich voneinander abweichenden Versionen Im Folgenden werden beide Fassungen skizziert mit der von Bollnow und Ritter beginnend Dabei schliessen sich die Fassungen nicht unbedingt aus sondern konnen sich erganzen Version 1Aufgrund von Heideggers dem Neukantianismus gegenuber kritischen Vorlesungen eroffnete Cassirer den Disput mit einer Frage zum Verstandnis dieses Begriffes zog in Zweifel dass es uberhaupt Neukantianer gebe und setzte hinzu Wer ist der Gegner an den Heidegger sich gewandt hat Offenbar emotional wies er zwar zuruck dass es uberhaupt einen Sinn habe vom Neukantianismus zu sprechen der bloss der Sundenbock der neueren Philosophie sei wobei der existierende Neukantianer fehle nannte dann aber Heidegger nicht ganz folgerichtig selbst einen Neukantianer 37 Version 2Es standen vier Punkte zur Debatte Heideggers Kant Interpretation und Cassirers Kritik an der Rolle der Raumlichkeit der Sprache und des Todes bei Heidegger Im Anschluss daran stellte Cassirer an Heidegger die Frage was ist Neukantianismus 38 Fragen von Arthur SteinWahrend bei Bollnow Ritter in der Heidegger Gesamtausgabe die Fragen von Arthur Stein fehlen werden sie von Weiss und Morchen in der Cassirer Nachlassausgabe inhaltlich weitgehend ubereinstimmend uberliefert Demnach stellte Stein einige Fragen zu Heideggers Kant Deutungen namlich zur Einbildungskraft als Wurzel von Anschauung und Verstand und zu den diesbezuglichen Unterschieden gegenuber der 2 Auflage der Kritik der reinen Vernunft in der parallel mit dem Zurucktreten der Einbildungskraft ein Hervortreten des praktischeren Pathos festzustellen sei 39 Heideggers erste Replik Bearbeiten Die Eroffnung gab Heidegger die Gelegenheit den Neukantianismus ganz in seinem Sinn zu definieren und ihn als blosse Erkenntnislehre der Naturwissenschaften zu kritisieren die weder Metaphysik noch Ontologie sei Um Cassirers pauschalen Zweifel an der Berechtigung des Begriffes des Neukantianismus und die rhetorische Frage nach dem Gegner zu entkraften zahlte Heidegger zunachst die Namen der Grunder der neukantianischen Schulen auf neben Hermann Cohen und Wilhelm Windelband auch seinen ehemaligen Lehrer Heinrich Rickert um dann seine Sicht der kantischen Philosophie gegen diese Lehren zu setzen insbesondere der Marburger Schule aus der Cassirer kam Ich verstehe unter Neukantianismus die Aufffassung der Kritik der reinen Vernunft die den Teil der reinen Vernunft der bis zur transzendentalen Dialektik fuhrt erklart als Theorie der Erkenntnis mit Bezug auf die Naturwissenschaft Dagegen aber wandte er nun ein Kant wollte keine Theorie der Naturwissenschaft geben sondern wollte die Problematik der Metaphysik zeigen und zwar der Ontologie 40 Moglichkeit der Transzendenz Cassirer zu Endlichkeit und Schematismus Bearbeiten In seiner Replik gab Cassirer zunachst ein Treuebekenntnis zu Cohen ab schrankte dann aber ein dass er die Stellung der mathematischen Naturwissenschaft zwar anerkannt habe sie aber nur als ein Paradigma nicht als das Ganze des Problems stehen konne und weitete diese Feststellung offenbar mit Blick auf den Primat der Logik auf Paul Natorp aus An dieser Stelle bemuht er sich jedoch erstmals darum den Dialog weniger kontrovers und eher als konstruktives Miteinander zu gestalten indem er erneut und unausgesprochen auf Heideggers Vorlesungen gerichtet sich auf eine Ubereinstimmung zwischen uns bezieht namlich dass die produktive Einbildungskraft auch mir in der Tat fur Kant zentrale Bedeutung zu haben scheint da man das Phanomen der symbolischen Formen nicht losen konne ohne es auf das Vermogen der produktiven Einbildungskraft zuruckzufuhren 41 Freiheit und mundus intelligibilisDoch wie sehr Cassirers Einlassung von dem Monismus der Einbildungskraft der heideggerschen Kant Deutung und der ihr inharenten Endlichkeit des Menschen vorbestimmt war erschliesst sich durch seine dann abrupt gestellte Frage nach dem Freiheitsproblem bei Kant die offenkundig einzig dazu gedacht sein konnte jenem Postulat der Endlichkeit entgegengesetzt zu werden Bei dem Freiheitsproblem so Cassirer in Davos handelt es sich um den Ubergang zum mundus intelligibilis Das gilt furs Ethische und im Ethischen wird ein Punkt erreicht der nicht mehr relativ ist auf die Endlichkeit des erkennenden Wesens sondern da wird nun ein Absolutes gesetzt Und das knupft an Heideggers Ausfuhrungen an Die ausserordentliche Bedeutung des Schematismus kann man nicht uberschatzen An diesem Punkt sind die grossten Missverstandnisse in der Interpretation Kants unterlaufen Aber im Ethischen verbietet er den Schematismus Denn er sagt Unsere Freiheitsbegriffe usw sind Einsichten nicht Erkenntnisse die sich nicht mehr schematisieren lassen Es gibt einen Schematismus der theoretischen Erkenntnis aber nicht der praktischen Vernunft Damit zielte Cassirer auf den Kern der heideggerschen Kant Vorlesungen Wenn in Davos bei ihm auch die Neigung zur mirandolinischen Toleranz 42 uberwogen haben mag so fallt der Einwurf doch mit dem zusammen was er 1931 in einer Kritik des Kantbuches von Heidegger in scharfere Worte fasste den Schematismus als zeitbestimmte Regel der Einbildungskraft betreffend Das Unternehmen das Dasein allein von der Zeitlichkeit her zu denken erforderte nur das Schematisierbare bei Kant gelten zu lassen Indem Heidegger alle Vermogen der Erkenntnis auf die transzendentale Einbildungskraft zu beziehen ja auf sie zuruckzufuhren versucht bleibt ihm damit nur eine einzige Bezugsebene die Ebene des zeitlichen Daseins zuruck Der Unterschied zwischen Phanomena und Noumena verwischt und nivelliert sich denn alles Sein gehort nunmehr der Dimension der Zeit und damit der Endlichkeit an Damit aber ist einer der Grundpfeiler beseitigt auf dem Kants gesamtes Gedankengebaude beruht und ohne den es zusammensturzen muss Kant vertritt nirgends einen derartigen Monismus der Einbildungskraft sondern er beharrt auf einem entschlossenen und radikalen Dualismus auf dem Dualismus der sinnlichen und der intelligiblen Welt Denn sein Problem ist nicht das Problem von Sein und Zeit sondern das Problem von Sein und Sollen von Erfahrung und Idee 43 In diesem Sinn schliesst sich in Davos Cassirers Frage an wie es moglich sei dass der durch die Bedingungen a prori begrenzte Mensch ewige Wahrheiten in der Mathematik und auf dem Gebiet der Ethik hervorbringe und ob diese Transzendenz uber die Grenzen hinaus nicht eben von Heidegger in Abrede gestellt werde der Erkenntnis Vernunft und Wahrheit vielmehr relativ auf das Dasein sehe so dass ein endliches Wesen uberhaupt solche Wahrheiten nicht besitzen 44 kann Will Heidegger auf diese ganze Objektivitat auf diese Form der Absolutheit die Kant im Ethischen Theoretischen und in der Kritik der Urteilskraft vertreten hat verzichten Will er sich ganz zuruckziehen auf das endliche Wesen oder wenn nicht wo ist fur ihn der Durchbruch zu dieser Sphare Ich frage das weil ich es wirklich nicht weiss 45 Heidegger zur Einheit von Sein und Nichts Bearbeiten Heideggers sieben Seiten umfassende Antwort konzentrierte sich auf diesen Begriff der Transzendenz als die Moglichkeit des Uberstiegs in eine intelligible Welt die er gar nicht bestritt Dass etwas vorliegt im Gesetz das uber die Sinnlichkeit hinausgeht ist nicht zu leugnen Doch in der ontologischen Frage nach der Endlichkeit oder Unendlichkeit des Daseins sei auch diese Moglichkeit der Transzendenz nur wieder ein weiterer Index der Endlichkeit 46 was Heidegger daraufhin anhand der kantischen Ethik der Zeitlichkeit und der seinsphilosophischen Existenzialie der Angst erorterte Endlichkeit der EthikCassirers Einwand dass die Endlichkeit transzendent wird in den ethischen Schriften liess Heidegger zunachst gelten indem er bestatigte Im kategorischen Imperativ liegt etwas was uber das endliche Wesen hinausgeht doch er nahm dieses Zugestandnis gleich wieder zuruck Aber gerade der Begriff des Imperativs als solcher zeigt den Bezug auf ein endliches Wesen Auch dieses Hinausgehen zu einem Hoheren ist immer nur ein Hinausgehen zu endlichen Wesen zu Geschaffenem Engel Auch diese Transzendenz bleibt noch innerhalb der Geschopflichkeit und Endlichkeit Um das und gleichsam auch die Endlichkeit der Ethik zu belegen verwies Heidegger auf Kants Wort der Selbsthalterin der Vernunft die rein auf sich selbst gestellt ist und sich nicht fluchten kann in ein Ewiges Absolutes sich aber auch nicht fluchten kann in die Welt der Dinge Mit dieser kantischen Formulierung liess sich dann folgern dass das Wesen des Sollens ein solches Dazwischen sei 47 Transzendenz der ZeitlichkeitAn dem zweiten der cassirerschen Argumente fur Freiheit und Transzendenz den ewigen Wahrheiten der Mathematik konnte sein junger Herausforderer die der Philosophiegelehrsamkeit entgegengehaltene Frommigkeit des Denkens 48 zelebrieren durch das Fragen den Zweifel an solchen Gewissheiten wach zu halten Ich stelle die Gegenfrage Was heisst denn hier eigentlich ewig Der zunachst allzu gewohnlich erscheinenden Skepsis der Moglichkeit der Definition einer endlosen Zeit setzte Heidegger jedoch sofort die erkenntnistheoretischen und ontologischen Fragen hinzu Woher wissen wir denn von dieser Ewigkeit Ist diese Ewigkeit nicht nur die Bestandigkeit im Sinne des aei der Zeit Ist diese Ewigkeit nicht nur das was moglich ist auf dem Grund einer inneren Transzendenz der Zeit selbst 49 Damit war es dem Verfasser von Sein und Zeit gelungen sich bequem auf das Gebiet seines damaligen Hauptwerkes zuruckziehen zu konnen und die Konzeption des Horizontes der ganzen Zeitlichkeit 50 zu wiederholen Die auf die Ewigkeit bezogenen Titel der transzendentalen Metaphysik seien nur moglich dadurch dass im Wesen der Zeit eine innere Transzendenz liegt dass die Zeit selbst in sich horizontalen Charakter hat Demnach sei es notwendig die Zeitlichkeit des Daseins herauszustellen 51 Angst vor dem NichtsDas Dasein von der Zeitlichkeit her zu denken fallt fur Heidegger zunachst mit der Analyse des Todes zusammen und diese hat die Funktion in einer Richtung die radikale Zukunftigkeit des Daseins herauszustellen nicht aber eine letzte und metaphysische These im Ganzen uber das Wesen des Todes Entsprechend dazu sei sie eine Analyse der Angst mit dem Ziel die Frage vorzubereiten Auf Grund welchen metaphysischen Sinnes des Daseins selbst ist es moglich dass der Mensch uberhaupt vor so etwas gestellt werden kann wie das Nichts Die Idee des Nichts sei in der Angst mit begrundet und nur in der Einheit des Verstehens von Sein und Nichts sei zu erhellen dass der Mensch auch nach dem Warum fragen musse Gleichwohl raumt Heidegger an dieser Stelle ein dass wenn man gewissermassen diese Analytik des Daseins in Sein und Zeit nimmt und dann die Frage stellt wie das Verstandnis der Gestaltung der Kultur moglich sein soll es eine absolute Unmoglichkeit ist etwas zu sagen 52 Da aber die Zeitlichkeit und die durch sie begrundete Endlichkeit erst die Analyse des Daseins ermoglichen habe dagegen Cassirers Ansatz einer Kulturphilosophie dadurch auch die Moglichkeit der intelligiblen Welt durch die Vermittlung der symbolischen Formen gleichwohl erst eine metaphysische Funktion wenn sie von vornherein und nicht nachtraglich in der Metaphysik des Daseins selbst als Grundgeschehen sichtbar wird 53 Zasur Drei Fragen an Cassirer Bearbeiten Heideggers Replik mit der offenen Frage der Moglichkeit der intelligiblen Welt die aus einer Einheit des Verstehens von Sein und Nichts entspringen musste wird im Protokoll abrupt durch drei vom Text abgesetzte Fragen eines nicht zu ermittelnden Philosophiestudenten unterbrochen Die drei Fragen waren wie im Protokoll explizit vermerkt nur an Cassirer gerichtet und wurden auch nur von ihm beantwortet Frage des Schulers in Davos Die Fragen eines stud phil S nicht ermittelt an Cassirer Die Autorschaft dieser Fragen ist nur in der an die Teilnehmer verteilten Fassung des Diskussionsprotokolls uberliefert abgedruckt in Guido Schneeberger S 21 54 Der unbekannte Student fragte nach dem Zugang zur Unendlichkeit der Bestimmung der Unendlichkeit im Vergleich zur Endlichkeit und der Aufgabe der Philosophie in Bezug auf die Angst Cassirers Idealismus Unendlichkeit durch FormBis dahin hatte Cassirer kaum Gelegenheit gehabt seine philosophische Arbeit einzubringen der Symbolbegriff war von ihm nur einmal im Kontext der kantischen Einbildungskraft erwahnt worden Die Frage an Cassirer welcher Weg der Mensch in die Unendlichkeit habe konnte da kaum anders verstanden werden denn als eine Aufforderung die symbolische Tatigkeit des Menschen also die Funktion der Form als Thema im Disput zu verstarken und der Professor aus Hamburg referierte denn auch routiniert dass der Mensch indem er sein Dasein in Form verwandelt aus der Endlichkeit erwachst denn obgleich er nicht den Sprung von seiner eigenen Endlichkeit in eine realistische Unendlichkeit machen konne sei doch die Metabasis moglich die ihn von der Unmittelbarkeit seiner Existenz hineinfuhrt in die Region der reinen Form Und seine Unendlichkeit besitzt er lediglich in dieser Form 55 Cassirer Philosophie gegen die Angst des Irdischen Nach einer kurzen akademischen Antwort zur Bestimmung der Unendlichkeit als einem eigenstandigen und nicht bloss privativen Begriff schien die Frage nach der Aufgabe der Philosophie dazu geeignet das Innere des cassirerschen Ideals eines Humanismus der Freiheit durch die reine Form anzusprechen und geradezu eine Art Bekenntnis dazu abzugeben Die Philosophie hat den Menschen so weit frei werden zu lassen so weit er nur frei werden kann Ich mochte dass der Sinn das Ziel in der Tat die Befreiung in diesem Sinne ist Werft die Angst des Irdischen von euch Mit dieser Proklamation der Stellung des Idealismus in der die Philosophie den Menschen in gewissem Sinne radikal von der Angst als blosser Befindlichkeit 56 befreie positionierte sich Cassirer aber offensichtlich in einem akkuraten Gegensatz zur Daseinsphilosophie der Sorge und der Angst der auch bald darauf explizit wurde nbsp De Goyas Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer Studie zeitgenossisch als Phantasie der Abwesenheit der Vernunft gedeutet die Ungeheuer hervorbringt findet einen philosophischen Ausdruck im Disput um den einst sicheren Boden des Logos der zum Abgrund wurde und die symbolischen Formen der Vernunft als Weg in die FreiheitGrenzen der Verstandigung Bearbeiten Intermezzo von Hendrik PosSoweit die Protokolle darin zutreffend sind griff Hendrik Pos als der Moderator des Dialogs nur einmal in die Debatte ein als Sprachwissenschaftler zweifelte er daran dass die Verwendung derselben Termini sich in die Sprache des anderen ubersetzen lassen zeigte sich aber davon uberzeugt dass es darum gehe in diesen zwei Sprachen etwas Gemeinsames herauszuholen was wie sich spater herausstellte von Heidegger nicht ganz geteilt wurde Als Beispiele nannte Pos nun Heideggers Begriffe Das Dasein das Sein das Ontische Dann die Ausdrucke Cassirers Das Funktionale im Geist und die Umwandlung des ursprunglichen Raumes in einen anderen womit offenkundig die Metabasis zur intelligiblen Welt durch symbolische Formen gemeint war Pos Wurde sich finden dass es von beiden Seiten fur diese Terrmini keine Ubersetzung gibt dann waren es die Termini in denen der Geist der Cassirerschen und der Heideggerschen Philosophie sich unterscheidet 57 Heidegger das Unubersetzbare der GeworfenheitZunachst griff Heidegger auf das vorherige Thema zuruck diesmal indem er Cassirers philosophischen Gedanken als nachherig im Vergleich zu seinem eigenen ontologischen Ansatz beschrieb Der terminus a quo bei Cassirer ist vollkommen problematisch Meine Position ist umgekehrt Der terminus a quo ist meine zentrale Problematik die ich entwickle 58 Die Ursprunge blieben bei Cassirer also uneindeutig wahrend sich Heideggers Philosophie gerade diesen widme wobei die Moglichkeit der Entwicklung bis zu den symbolischen Formen bei ihm aber schwierig sei Die Frage ist Ist der terminus ad quem bei mir so klar Wieder auf Kant referierend dessen kritischer Gedanke Kant selbst dazu gedrangt habe den eigentlichen Boden zu einem Abgrund zu machen 59 erklarte Heidegger seinen Begriff des Daseins nun als einen solchen ohne den sicheren Boden des Logos als einen der Geworfenheit 60 weshalb es notig sei im Grundcharakter des Philosophierens den Sinn zu sehen und frei zu werden fur die Endlichkeit des Daseins um hineinzukommen in den Widerstreit der im Wesen der Freiheit liegt Demzufolge sei der Begriff des Daseins bei ihm unvereinbar mit jenem Cassirers er liesse sich mit einem Begriff Cassirers nicht einmal ubersetzen Das Dasein sei nicht bloss Bewusstsein sondern betreffe den Menschen der gewissermassen in einem Leib gefesselt ist und in der Gefesseltheit in den Leib in einer eigenen Gebundenheit mit dem Seienden steht in dem Sinne dass das Dasein inmitten des Seienden geworfen als freies einen Einbruch in das Seiende vollzieht der immer geschichtlich und in einem letzten Sinn zufallig ist 61 Heidegger Die Nichtigkeit des DaseinsDer Definition des Daseins heute als existenzialistisches Pathos 62 beschrieben und der Behauptung dass sie fur Cassirers Begriffe unubersetzbar sei fugte Heidegger hinzu er habe diese Unterschiede mit Absicht herausgehoben denn Der sachlichen Arbeit ist es nicht dienlich wenn wir zu einer Nivellierung kommen Entsprechend wies er zuruck dass die kantische Frage was der Mensch sei mit einer Anthropologie zu beantworten sei Vielmehr habe sie nur darin Sinn dass die Philosophie den Menschen uber sich selbst hinaus und in das Ganze des Seienden zuruckzufuhren hat um ihm bei all seiner Freiheit die Nichtigkeit seines Daseins offenbar zu machen und dass die Philosophie die Aufgabe hat aus dem faulen Aspekt eines Menschen der bloss die Werke des Geistes benutzt gewissermassen den Menschen zuruckzuwerfen in die Harte seines Schicksals 63 Finale Bearbeiten Cassirer Brucke der VermittlungTrotz Heideggers wiederholter Hinweise darauf dass die Verstandigung in der Debatte weder moglich noch wunschenswert sei unternahm Cassirer in seinem letzten Redebeitrag noch einmal den Versuch die Moglichkeit des gemeinsamen Denkens als den tieferen Sinn der Disputation herauszustellen Zwar pflichtete er bei auch er sei gegen eine Nivellierung doch es sei anzustreben dass jeder indem er auf seinem Standpunkt bleibt dabei doch nicht nur sich selbst sondern auch den anderen sieht wozu sich Cassirer auf die Idee der philosophischen Erkenntnis berief die auch Heidegger anerkennen wird Da aber in dieser Position in der schon klarer geworden sei worin der Gegensatz besteht durch blosse logische Argumente wenig auszurichten sei sollten beide Disputanten gerade in dem Gegensatz wieder nach dem gemeinsamen Zentrum suchen Denn wir haben dieses Zentrum und zwar darum weil es eine gemeinsame objektive menschliche Welt gibt in der die Differenz der Individuen nun zwar keineswegs aufgehoben ist aber mit der Bedingung dass hier nun die Brucke von Individuum zu Individuum geschlagen ist 64 Den Appell gemeinsam die Einheit uber der Unendlichkeit der verschiedenen Sprechweisen mithin den objektiven Geist als den gemeinsamen Boden zu betrachten der durch Kommunikation erreichbar sei kleidet Cassirer schliesslich in metaphorische Worte Vom Dasein aus spinnt sich der Faden der durch das Medium eines solchen objektiven Geistes uns wieder mit anderem Dasein verknupft Es gibt dieses Faktum Gabe es das nicht dann wusste ich nicht wie es so etwas geben konnte wie ein Sichverstehen Nach einem etwas unvermittelten Exkurs zu dem gegenstandskonstituierenden Charakter der Kritik der reinen Vernunft nennt Cassirer als Resumee seines Gedankens die Frage nach der Moglichkeit des Faktums der Sprache wobei er erneut den Begriff des Daseins ganz in seinem Sinn verwendet als Synonym fur Individuum Wie kommt es wie ist das denkbar dass wir uns von Dasein zu Dasein in diesem Medium verstandigen konnen 65 Erst wenn diese Frage gestellt sei konne ein Zugang zu Heideggers Seinsfrage gegeben sein Heidegger Wille zum DissensDie Absage an die Brucke von Individuum zu Individuum geriet zur Kernaussage der Schlussbemerkung von Heiddegger Das blosse Vermitteln wird nie produktiv weiterbringen Denn da die Philosophie auf das Ganze und Hochste des Menschen geht muss sich in der Philosophie die Endlichkeit in einer ganz radikalen Weise zeigen Nach dieser Zuruckweisung des wiederholt geausserten cassirerschen Angebots wandte sich Heidegger erstmals an die Zuhorer im Konversationssaal des Belvedere Und ich mochte Sie darauf hinweisen dass was Sie hier in einem kleinen Ausmass sehen der Unterschied der philosophierenden Menschen in der Einheit der Problematik dass das im Grossen sich noch ganz anders ausdruckt wobei es das Wesentliche in der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Philosophie sei sich freizumachen vom Unterschied der Positionen und Standpunkte 66 Epilog BearbeitenIn Recollections of Ernst Cassirer von 1958 berichtet Hendrik Pos Heidegger habe Cassirer nach der Disputation den Handschlag verweigert 67 was allerdings von keinem der zahlreichen Zuschauer bestatigt und auch von Cassirer nie behauptet worden war Da es nach Hamburg und Davos noch eine dritte Begegnung der beiden Philosophen gab anlasslich eines Besuches von Cassirer in Freiburg im Jahr 1932 68 bei der Heidegger seinem Gegenuber sehr aufgeschlossen und direkt freundschaftlich 69 erschien ist die Bemerkung von Pos jedoch sehr zweifelhaft Ein zweiter moglicher Vorfall der Debatte dessen historische Faktizitat umstritten ist wurde von dem Heidegger Kritiker Guido Schneeberger uberliefert Im Verlauf der Diskussionen sei ein von schweren Nervenschaden die er als Soldat im Weltkrieg erlitten habe gekennzeichneter Mann aufgestanden und habe erklart die Philosophie habe im 20 Jahrhundert nur noch eine Aufgabe den Krieg zu verhindern Worauf Heidegger spottisch verachtlich erwidert habe dieses Zeitalter konne man eben nur mit Harte bestehen Er selbst sei jedenfalls gesund aus dem Krieg zuruckgekehrt 70 Die Protokolle von Morchen und Weiss enthalten am Schluss die Rubrik Abends doch in dem einen folgt ein waagerechter Strich uber die ganze Seite das andere bricht ab 71 Allerdings ist in der Frankfurter Zeitung vom 22 April 1929 von dem Zwiegesprach die Rede das am Abend zu Ende gefuhrt wurde 72 Ein unmittelbares Zeugnis dieser Fortsetzung oder gar ihres Inhaltes ist aber nicht vorhanden Heidegger schrieb etwa einen Monat nach Davos an R Bultmann dass fur ihn nichts dabei herausgekommen sei Allerdings ist die Erfahrung wertvoll zu sehen wie leicht sich auch Leute von der Art Cassirers die Auseinandersetzung machen 73 Er habe aber mit dem Kurator der Frankfurter Universitat einige schone Hochtouren gemacht und uberhaupt war das Leben da oben nur in dieser Form auszuhalten An Elisabeth Blochman schrieb er kurz nach der Ruckkehr aus Davos die dortige Disputation sei ausserst vornehm und fast zu verbindlich gefuhrt worden was verhinderte den Problemen die notige Scharfe der Formulierung zu geben 74 Cassirer dagegen dankte Heidegger nach Abschluss aller Vortrage fur die Bereicherung die ich aus der sachlichen Auseinandersetzung gewonnen habe 75 Am Tag nach dem Disput schloss er sich den Studenten zu einem Ausflug nach Sils Maria an um das Nietzsche Haus zu besichtigen wahrend Heidegger fur sich blieb 76 Satirischer Schluss der Hochschulkurse BearbeitenAm Ende der Hochschultage uber eine Woche nach der Disputation wurden die Professoren nach dem Vorbild der satirischen Vorstellungen an der Ecole Normale Superieure in einer Abschlussrevue von den Studenten karikiert Die Satire bezog sich somit nicht nur auf die beiden Disputanten jeder kam an die Reihe Keiner wurde verschont Der Imitator von Brunschvicg hielt pazifistische Reden trug ein blau weiss rotes Band um den Kopf und versicherte aber Mein Gehirn ist nicht trikolor Heidegger wurde von Bollnow dargestellt und Levinas besass damals eine uppige schwarze Haarpracht und man bestaubte seinen Kopf mit Puder so dass er als Cassirer zu erkennen war und ihm rieselte der so dargestellte Kalk aus Haaren und Hosentaschen Wahrend Bollnow Heidegger ausrief Interpretari heisst eine Sache auf den Kopf stellen wiederholte Levinas Cassirer Humboldt Kultur Humboldt Kultur und Ich bin versohnlich gestimmt 77 Offenbar war die Deutung bitterbose die angeborene Grauhaarigkeit aller blossen Gelehrsamkeit uber die sich schon der jugendbewegte Friedrich Nietzsche beklagt hatte schien den Jungeren im Objekt ihres satirischen Angriffs verkorpert so B Recki Herausgeberin der Werke Cassirers 78 Fur den ebenfalls judischen Emmanuel Levinas war die arglos dargebotene Satire ruckblickend also in Kenntnis der spateren Ereignisse eine schmerzliche Erinnerung geschurt dadurch dass Toni Cassirer die Ehefrau des Karikierten es ihm in ihren Erinnerungen personlich ubel nahm dass er in Davos gezeigt hatte wie sehr er Heidegger Cassirer vorzog und dass er jene Rolle in einer sorglosen unbekummerten Auffuhrung gespielt hatte die die aufziehenden Gefahren ignorierte 79 nbsp Erst in Heideggers Nachlass fand sich die Replik zu Cassirers Kritik des KantbuchesDisputation nach Davos BearbeitenGleich unmittelbar nach Abschluss der zweiten Davoser Hochschulkurse machte sich Heidegger an die Arbeit um seine dort gehaltenen Vortrage zu Kant als eine auf einem fragwurdigen Umweg versuchte Einleitung in die noch weiter bestehende Fragwurdigkeit der in Sein und Zeit angesetzten Seinsfrage 80 zu formulieren mit dem Ergebnis der noch im selben Jahr erschienenen Publikation Kant und das Problem der Metaphysik dem von Heidegger sogenannten Kantbuch Dieses wurde zur Grundlage um die in Davos gefuhrte Disputation auf schriftlichem Weg fortzusetzen wobei Cassirers Konzilianz in der Rezension des Buches verschwand Kant ist und bleibt in dem erhabensten und schonsten Sinne dieses Wortes ein Denker der Aufklarung er strebt ins Lichte und Helle auch wo er den tiefsten und verborgensten Grunden des Seins nachsinnt Heideggers Philosophie steht dagegen von Anfang an gleichsam unter einem anderen Stilprinzip 81 Cassirer wendet ein Heideggers Deutung einer rezeptiven Spontaneitat einer sinnlichen Vernunft sei ein holzernes Eisen da das rezeptive bei Kant nur das Sinnliche das Spontane aber die Produktivitat der Vernunft sein konne Heidegger spreche darum nicht mehr als Kommentator sondern als Usurpator der gleichsam mit Waffengewalt in das Kantische System einbricht um es gleichsam zu unterwerfen und um es seiner Problematik dienstbar zu machen In Kants Lehre bleibe Heidegger ein Fremdling und ein Eindringling 82 Cassirer verlangte eine restitutio in integram der Kantschen Philosophie Die Rezension spricht eine fur Cassirer ungewohnliche Sprache denn Heidegger machte in Cassirers Augen Dinge durch Entstellung strittig 83 Auf diese spate Attacke von Cassirer antwortete Heidegger nicht oder zumindest nicht offentlich Erst in seinem Nachlass fand sich als Teil der Einlagen des Handexemplars von der ersten Auflage des Kantbuches auch ein Umschlag der die handschriftliche Aufschrift tragt Odebrechts und Cassirers Kritik des Kantbuches Problem der Endlichkeit uberhaupt In dem Umschlag befanden sich Heideggers Reaktionen auf die beiden Kritiken in Form von Notizen die erst 1990 lange nach seinem Tod im Anhang des Kantbuches GA 3 abgedruckt wurden Dort heisst es Cassirer hangt am Buchstaben und ubersieht gerade die Problematik des reinen Verstandes und der Logik Und Nur so uber die Endlichkeit philosophieren weil es fur den einen oder anderen vielleicht einmal in dem Moment eines Katzenjammers auftaucht ist doch keine philosophische Motivierung Es sieht so aus als hatte Cassirer das zentrale Thema und doch ganz daran vorbei 84 Im ebenfalls posthum erschienenen The Myth of the State warf Cassirer wiederum Heidegger vor auf zeitlose Wahrheiten zu verzichten Er gibt nicht zu dass es irgendetwas wie eine ewige Wahrheit ein platonisches Reich der Ideen oder eine streng logische Methode des philosophischen Denkens gebe Eine Geschichtsphilosophie die in dusteren Prophezeiungen uber den Niedergang und die unvermeidliche Zerstorung unserer Zivilisation besteht und eine Theorie die in der Geworfenheit des Menschen eines seiner hauptsachlichen Charaktermerkmale sieht haben alle Hoffnungen auf einen aktiven Anteil am Aufbau und Wiederaufbau des Kulturlebens des Menschen aufgegeben Eine solche Philosophie verzichtet auf ihre eigenen grundsatzlichen und ethischen Ideale MS 383 f nbsp Der Erstdruck des Romans Der Zauberberg aus dem Jahr 1924Rezeption BearbeitenErste Reaktionen Bearbeiten PresseberichteIn der Presse fand die Davoser Disputation ihren Niederschlag durch den Bericht des unter den Zuhorern gewesenen Kurt Riezler 85 durch Ernst Howalds Betrachtungen 86 und Hermann Herrigels Zitate der Protokolle die in einer Beilage der Frankfurter Zeitung erschienen 87 und dem in Frankfurt lebenden Franz Rosenzweig den Anlass zum Aufsatz Vertauschte Fronten s u gaben Riezler begrundete wenige Tage nach der Disputation die naheliegende und noch von Rudiger Safranski fortgesetzte Deutung des Dialogs als die Begegnung der Philosophen auf dem Zauberberg s u Herrigel gab dagegen eine bis heute oft zitierte Beschreibung der beiden Disputanten Anstatt zwei Welten aufeinander prallen zu sehen genoss man hochstens das Schauspiel wie ein sehr netter Mensch und ein sehr heftiger Mensch der sich auch furchtbare Muhe gab nett zu sein Monologe redeten Trotzdem taten alle Zuhorer sehr ergriffen und begluckten sich gegenseitig dazu dabei gewesen zu sein Franz Rosenzweigs Vertauschte Fronten In einer in Fachkreisen eben so beruhmten wie umstrittenen Reaktion auf die Davoser Disputation oder nur auf ihre Darstellung von Hermann Herrigel in der Beilage der Frankfurter Zeitung sah der bereits todkranke Franz Rosenzweig in Heideggers Position eine Parallele zum Spatwerk Hermann Cohens des Begrunders des Neukantianismus Vertauschte Fronten 88 so der Titel von Rosenzweigs posthum publiziertem Aufsatz seien daher in Davos zum Ausdruck gekommen Denn wenn Heidegger gegen Cassirer der Philosophie die Aufgabe gibt dem Menschen seine eigene bei aller Freiheit Nichtigkeit zu offenbaren was sei das dann anderes als jenes leidenschaftliche Vertreten des Individuums qua meme gegen den gelehrten Gedanken eines kulturphilosophischen Primats das Rosenzweig als Quelle der Erkenntnisse auch des letzten Cohen betrachtete Die wie gezeigt wurde 89 nur auf dem Zeitungsbericht grundende Deutung der Argumentation von Heidegger als gleichwertig mit jener des spaten Cohen der Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums die Rosenzweig zu Beginn des Aufsatzes eigens dazu erortert wird gewohnlich eher kritisch gewertet 90 Frage nach Sieg und NiederlageObgleich fur philosophische Diskussionen ungewohnlich wurde die Frage nach dem Verlierer und dem Sieger der Debatte umgehend zu einem der Sujets der Rezeption Wie Rosenzweig in Vertauschte Fronten und Levinas in der Parodie so waren wohl die meisten der jungeren Generation von Heideggers revolutionarem Pathos ergriffen Doch man muss eben wissen dass die Studenten begeistert von einem hinreissenden Lehrer der in asymmetrisch geschnittenen Jacketts gelegentlich sogar im Skidress in der Universitat auftauchte nicht am historistischen Ideal der Objektivitat interessiert waren Eine Sache in aller Radikalitat auf den Kopf zu stellen das war eben genau das Sensationelle wonach man sich mit dem Erlebnishunger der Zwischenkriegsgeneration und mit der wegwerfenden Geste eines Spenglerschen Untergangspathos sehnte 91 Auch durch Heideggers mehrfache ausdruckliche Zuruckweisung der Moglichkeit einer Verstandigung erschien der Dialog notwendigerweise auf die Frage zugespitzt welcher Seite zuzustimmen sei Im Diskussionsprotokoll wird klar dass Cassirer bereit war die unversohnlichen Meinungsverschiedenheiten hinzunehmen wohingegen Heidegger es auf einen endgultigen Sieg abgesehen hatte Cassirers Annahme einer Mannigfaltigkeit symbolischer Formen machte ihn wohl eher dazu geneigt auch abweichende Meinungen gelten zu lassen Heidegger dagegen entschlossen hinter die Mannigfaltigkeit von Seinsstrukturen zuruckzugehen konnte es sich nicht leisten so okumenisch zu sein Allgemein herrschte Ubereinstimmung daruber dass Heidegger in Davos die Oberhand gewonnen hatte 92 Bedenkliche Stille Bearbeiten Zwischen 1929 und 1973 konnte von einer Rezeption der Davoser Disputation kaum die Rede sein denn zunachst folgte die Weltwirtschaftskrise und schon bald nach seinem Exil im Fruhjahr 1933 war Ernst Cassirer von der deutschen Philosophie praktisch vergessen worden Dass in den Akten von Davos ein Titanenkampf seiner Aufarbeitung harrte ware niemand in den Sinn gekommen 93 Der Text der Debatte wurde erstmals 1960 in den Erganzungen zu einer Heidegger Bibliographie von Guido Schneeberger publiziert in einer gekurzten Fassung und im Selbstverlag da er die Rechte nicht erhielt Das vorliegende Heft gelangt nicht in den Buchhandel Exemplare konnen bei mir bezogen werden mit Privatadresse in der Schweiz Entsprechend gering blieb die Resonanz Erst in der vierten Auflage des sogenannten Kantbuches von Heidegger GA 3 erschienen 1973 wurde im Anhang das gesamte Protokoll der Davoser Disputation gedruckt Zweierlei Erinnerungen Bearbeiten Otto Friedrich Bollnow der Heidegger der Parodie hatte das erhebende Gefuhl einer geschichtlichen Stunde beigewohnt zu haben ganz ahnlich wie es Goethe in der Kampagne in Frankreich angesprochen hatte Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus in diesem Fall der Philosophiegeschichte und ihr konnt sagen ihr seid dabei gewesen 94 Dagegen erinnerte sich einer der studentischen Teilnehmer der franzosischen Gruppe der spatere Philosophie Professor Maurice de Gandillac an ein weitaus gelasseneres Erleben Man muss wissen dass wir uns keineswegs bewusst waren einen historischen Moment zu erleben Wir hatten nur das Gefuhl uns bei Cassirer auf vertrautem Terrain zu bewegen wahrend Heidegger erhebliche Neugierde hervorrief 95 Zauberberg Motiv Bearbeiten Der von Kurt Riezler in der Neuen Zurcher Zeitung begrundete Vergleich zwischen der Davoser Disputation und den Dialogen im Roman Der Zauberberg wurde in der jungsten Rezeption oft aufgenommen So sah Peter E Gordon in Cassirer die Verkorperung von Settembrini 96 und die naheliegende Davoser Assoziation des Disputs zwischen Settembrini und Naphta im Zauberberg wollte auch Dominic Kaegi nicht auslassen und bemerkte dass Thomas Manns ironische Reminiszenz an eine in ihren Idealen unwiderruflich vergangene Epoche eine Korrespondenz in dem Thema der Eigentlichkeit des Daseins in Sein und Zeit finde 97 Schliesslich nahm der Literaturwissenschaftler Rudiger Safranski die Verleihung des Thomas Mann Preises zum Anlass den Vergleich in seiner Dankrede am 7 Dezember 2014 zu vertiefen In offenkundiger Analogie stellte er die beiden Disputanten aus dem Zauberberg vor Settembrini dieser stolze Sohn der Aufklarung ein Freigeist Humanist von unendlicher Beredsamkeit ein Mensch des geistvollen Fortschritts und Naphta der scharfsinnige Jesuit mit dem dusteren Menschenbild Grossinquisitor des Geistes der sich auf das abgrundig Irrationale versteht und die Leute durch den Schrecken zur Selbstbesinnung bringen will 98 Als Safranski das Protokoll der spektakularen Debatte zwischen Cassirer und Heidegger las kam es ihm so vor als seien Settembrini und Naphta aus dem Roman in die Wirklichkeit hinubergetreten Das bekannte Deutungsmuster wurde nun wiederholt wobei Cassirer wie gewohnlich Settembrinis Rolle einnahm und Heidegger die des Naphta Der Vergleich da die Dialoge des Zauberbergs zur Zeit der europaischen Kaiserreiche vor dem Ersten Weltkrieg gefuhrt werden hat seine Grenzen die jedoch in Safranskis Dankesrede eingeebnet sind Beides Mal im Roman wie in der Wirklichkeit geht es bei dieser Debatte am Ende der Weimarer Republik um die Schicksalsfrage ob der versohnliche Geist der Demokratie sich behaupten kann gegen einen existentialistischen Extremismus der einer grundsturzenden Revolution ob von links oder von rechts entgegenfiebert 99 nbsp Kurz nach Hitlers Wahlsieg fluchtete Cassirer aus Deutschland und Heidegger trat der NSDAP beiIm Schatten der Zukunft Bearbeiten Ruckblickend wurde die Davoser Disputation in Kenntnis der historischen und biographischen Ereignisse gedeutet die auf das Treffen erst folgten nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten reiste Cassirer mit seiner Frau Toni am 12 Marz 1933 vom Hamburger Dammtorbahnhof nach Italien spater nach Wien und im Herbst von dort aus nach Oxford wo er eine Gastprofessur fur zwei Jahre annahm Gemass dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums BBG wurde Cassirer aufgrund seiner judischen Herkunft am 27 Juli 1933 mit Wirkung zum 1 November 1933 in den Ruhestand versetzt Von 1935 bis 1940 lehrte er in Goteborg dann in New York wo er 1945 starb 100 101 Heidegger dagegen wurde im April 1933 neuer Rektor der Universitat Freiburg hielt im Monat darauf eine vom Gedanken des Fuhrerprinzips bestimmte Antrittsrede 102 trat ebenfalls im Mai 1933 der NSDAP bei 103 womit Heideggers Weg in den Nationalsozialismus formal begann Es ist aber unzutreffend dass Cassirer schon zur Zeit des Treffens in Davos der erste judische Rektor einer deutschen Universitat war wie es bei R Safranski heisst 104 ahnlich beim Levinas Biographen Salomon Malka 105 106 und auch Heideggers von M de Gandillac behauptetes Engagement fur die Nationalsozialisten bereits im Fruhjahr 1929 lasst sich nicht nachweisen und ist deshalb zu bezweifeln 107 Doch dass die Wege Cassirers und Heideggers sich auch biographisch trennten Cassirer zum Fluchtling wurde wahrend Heideggers Sorge der Selbstbehauptung der deutschen Universitat galt lasst den Ruckblick auf die Davoser Ereignisse nicht unberuhrt 108 Dabei wird gewohnlich Cassirers Internationalismus hervorgehoben und Heideggers Zitat man musse den Menschen gewissermassen in die Harte seines Schicksal zuruckwerfen wird in der Tonlage als faschistisch 109 gewertet wobei Heidegger gern als gefahrlicher Provinzler dargestellt wird der sich mit seiner Rucksichtslosigkeit und demonstrativen Radikalitat schon als kunftiger Nazirektor der Freiburger Universitat empfiehlt 110 Allerdings setzt die Frage von S Malka mit Blick auf die Abschlussrevue ruckwirkenden Wertungen die Sicht einer chronologisch unverzerrten Deutung entgegen Wer konnte damals schon bei den harmlosen Spassen auf den Hangen uber dem Davoser See vorhersehen dass Ernst Cassirer nur vier Jahre spater das Rektorat in Hamburg niederlegen und ins schwedische Exil gehen sein Gesprachspartner aber das Freiburger Rektorat ubernehmen und eine unterwurfige Rede zugunsten der Macht der Nazis halten wurde 111 Ausgaben BearbeitenErnst Cassirer Nachgelassene Manuskripte und Texte ECN Band 17 Davoser Vortrage Vortrage uber Hermann Cohen Hrsg von Jorn Bohr und Klaus Christian Kohnke Hamburg 2004 Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger S 108 119 Martin Heidegger Gesamtausgabe HGA 3 Frankfurt M 1973 Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger S 274 296 Guido Schneeberger Erganzungen zu einer Heidegger Bibliographie Bern 1960 Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger S 17 27 Literatur BearbeitenP Gemeinhardt u a Hrsg Kultur und Wissenschaft beim Ubergang ins Dritte Reich Marburg 2000 Philosophen auf dem Zauberberg Uberlegungen zur philosophischen Debatte zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger in Davos 1929 S 133 143 K Grunder Cassirer und Heidegger in Davos 1929 in H J Braun H Holzhey E W Orth Hrsg Uber Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Frankfurt am Main 1989 Peter E Gordon Continental Divide Heidegger Cassirer Davos Cambridge Mass 2010 Dieter Sturma Die Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger Kontroverse Transzendenz In Dieter Thoma Hrsg Heidegger Handbuch Leben Werk Wirkung Stuttgart 2003 S 110 115 Pierre Aubenque Luc Ferry Enno Rudolph Jean Francois Courtine e Fabien Cappeillieres Philosophie und Politik Die Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger in der Retrospektive In Internationale Zeitschrift fur Philosophie 1 2 1992 P Gemeinhardt Hrsg Kultur und Wissenschaft beim Ubergang ins Dritte Reich Marburg 2000 S 133 143 Philosophen auf dem Zauberberg Uberlegungen zur philosophischen Debatte zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger in Davos 1929 Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat Berlin 2007 S 75 86 Dominic Kaegi Enno Rudolph Hrsg Cassirer Heidegger 70 Jahre Davoser Disputation Hamburg 2002 Weblinks BearbeitenErnst Cassirer Arbeitsstelle Martin Heidegger Gesellschaft Gemeinde Davos DokumentationsbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Ernst Cassirer Nachgelassene Manuskripte und Texte ECN Band 17 Davoser Vortrage Vortrage uber Hermann Cohen hrsg von Jorn Bohr und Klaus Christian Kohnke Hamburg 2014 Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger S 108 Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 60 Der Soziologe Gottfried Salomon Delatour und der Theologe Eberhard Grisebach kundigten das Treffen Cassirer Heidegger in Briefen an Kollegen als Attraktion an vgl Thomas Meyer Der Mythenberg von Davos In Zeitschrift fur Ideengeschichte Band VIII Heft 2 2014 S 109 112 Martin Heidegger Gesamtausgabe HGA 3 Frankfurt am Main 1973 Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger S 274 296 Ernst Cassirer Nachgelassene Manuskripte und Texte ECN Band 17 Davoser Vortrage Vortrage uber Hermann Cohen hrsg von Jorn Bohr und Klaus Christian Kohnke Hamburg 2014 Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger S 108 119 Guido Schneeberger Erganzungen zu einer Heidegger Bibliographie Bern 1960 Arbeitsgemeinschaft Cassirer Heidegger S 17 27 Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 58 f zit n Katja Bruns Anthropologie zwischen Theologie und Naturwissenschaft bei Paul Tillich und Kurt Goldstein Gottingen 2011 S 9 Anm 8 Peter E Gordon Continental Divide 2010 S 93 Katja Bruns Anthropologie zwischen Theologie und Naturwissenschaft bei Paul Tillich und Kurt Goldstein Gottingen 2011 S 100 die Fotografie von Cassirer und Heidegger in Davos wurde wie auch der literarische Nachlass von Joachim Ritter vom Deutschen Literaturarchiv Marbach erworben Dateinummer D20130228 004 und ist auf dem Titelbild von Peter E Gordons Continental Divide abgedruckt 1 2 Vorlage Toter Link t2 gstatic com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Die Schreibweise weicht von der des hier gelegentlich zitierten Levinas Biographen Salomon Malka ab Levinas schreibt seinen Namen aber in hebraischer Schreibung ohne Akzent Dem schliesst sich u a Ludwig Wenzler in seiner Ausgabe von Humanismus des anderen Menschen an vgl die Begrundung S XXIX ebenso Thomas Freyer Richard Schenk Hrsg Emmanuel Levinas Fragen an die Moderne Wien 1996 Ulrich Dickmann Subjektivitat als Verantwortung die Ambivalenz des Humanum bei Emmanuel Levinas und ihre Bedeutung fur die theologische Anthropologie Tubingen Basel 1999 Adriaan Peperzak Einige Bemerkungen zum Verhaltnis von Levinas und Heidegger In Annemarie Gethmann Siefert Hrsg Philosophie und Poesie Otto Poggeler zum 60 Geburtstag Obwohl der aus Litauen stammende Levinas die franzosische Nationalitat angenommen hat schreibt sein Name sich ohne Akzent In vielen deutschen Kommentaren wird er jedoch zu unrecht franzosiert siehe zur Teilnehmerliste Peter E Gordon Continental Divide 2010 S 94 100 Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier S 75 Anm 4 Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 59 Davoser Vortrage DV HGA 3 S 271 ECN 17 S 3 in HGA 3 S XV schreibt Heidegger 1973 Cassirer hatte in drei Vortragen uber die philosophische Anthropologie und zwar uber das Problem des Raumes der Sprache und des Todes gesprochen verschweigt aber Cassirers Zusatz uber das Problem im Anschluss an Heidegger ECN 17 S 12 ECN 17 S 13 ECN 17 S 17 ECN 17 S 24 f ECN 17 S 27 Anm c HGA 2 Sein und Zeit S 61 HGA 2 Sein und Zeit S 61 f ECN 17 S 28 ECN 17 S 33 ECN 17 S 71 K Grunder Cassirer und Heidegger in Davos 1929 In H J Braun H Holzhey E W Orth Hrsg Uber Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Frankfurt am Main 1989 S 293 Max Muller Martin Heidegger Ein Philosoph und die Politik Ein Gesprach mit Bernd Martin und Gottfried Schramm In Gunther Neske Emil Kettering Hrsg Antwort Martin Heidegger im Gesprach Pfullingen 1988 S 90 220 S 193 f uber das WS 1928 29 Heidegger pflegte mit seinen Studenten einen ganz anderen Stil als die ubrigen Professoren Man machte zusammen Ausfluge Wanderungen zu Fuss und auf Skiern Da kam naturlich das Verhaltnis zum Volkstum zur Natur aber auch zur Jugendbewegung zum Ausdruck Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 63 Hans Georg Gadamer Interview mit Zeitzeugen von Patrick Conley Sendemanuskript ausgestrahlt am 30 April 1996 SFB 3 John Michael Krois Zum Lebensbild Ernst Cassirers 1874 1945 S 8 Pierre Aubenque Einfuhrung zu den Protokollen von Davos zit n Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 60 Sein und Zeit HGA 2 11 S 51 K Grunder Cassirer und Heidegger in Davos 1929 in H J Braun H Holzhey E W Orth Hrsg Uber Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Frankfurt am Main 1989 S 293 Ernst W Orth Kant Studien Band 106 Heft 3 2015 S 542 Thomas Meyer Der Mythenberg von Davos Zeitschrift fur Ideengeschichte hrsg von Sonja Asal Helwig Schmidt Glintzer Heft VIII 2 Sommer 2014 1914 ECN 17 S 384 Anm 326 ECN 17 S 384 Anm 327 Thomas Meyer Der Mythenberg von Davos Zeitschrift fur Ideengeschichte hrsg von Sonja Asal Helwig Schmidt Glintzer Heft VIII 2 Sommer 2014 1914 HGA 3 274 ECN 17 108 ECN 17 108 f HGA 3 275 HGA 3 275 in der ECN fehlt das Treuebekenntnis zu Cohen Cassirers Antwort beginnt dort mit der Feststellung der Ubereinstimmung mit Heidegger vgl ECN 17 112 von dem Philosophen Giovanni Pico della Mirandola hergeleitet Birgit Recki Ernst Cassirer Goethe Hamburg und was wir an einer Hamburger Ausgabe haben Ernst Cassirer Arbeitsstelle Recki Memento vom 6 Dezember 2016 im Internet Archive Cassirer Kant und das Problem der Metaphysik Bemerkungen zu Martin Heideggers Kant Interpretation in Kant Studien 1931 Band 36 Heft 1 2 S 1 26 hier S 16 DD HGA 3 277 DD HGA 3 278 DD HGA 3 280 DD HGA 3 279 HGA 7 S 36 DD HGA 3 282 HGA 2 Sein und Zeit S 365 DD HGA 3 283 DD HGA 3 283 f DD HGA 3 285 vgl ECN 17 S 378 Anm 283 DD HGA 3 286 DD HGA 3 286 f DD HGA 3 287 DD HGA 3 288 DD HGA 3 288 DD HGA 3 289 DD HGA 3 290 Kurt Zeidler Zur Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger DD HGA 3 291 DD HGA 3 292 DD HGA 3 295 DD HGA 3 295 f Hendrik Pos Recollections of Ernst Cassirer In Paul Arthur Schilpp Hrsg The Philosophy of Ernst Cassirer New York 1958 S 63 79 69 zit n Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 76 Anm 8 Thomas Meyer Der Mythenberg von Davos In Zeitschrift fur Ideengeschichte Hrsg von Sonja Asal Helwig Schmidt Glintzer Heft VIII 2 Sommer 2014 1914 Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier S 76 Anm 8 Brief an Toni Cassirer in T Cassirer Mein Leben mit Ernst Cassirer Hildesheim 1981 S 167 Guido Schneeberger Nachlese zu Heidegger 4 Zit n Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier 83 Anm 46 ECN 17 S 119 zit n ECN 17 Anm 338 M Heidegger Brief an Rudolf Bultmann vom 9 Mai 1929 zit n Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 76 Anm 5 Brief vom 12 April 1929 in Martin Heidegger Elisabeth Blochmann Briefwechsel 1918 1969 Hg von Joachim W Storck Marbach 1989 29 f Thomas Meyer Ernst Cassirer Hamburg 2006 S 168 f Salomon Malka Emmanuel Levinas Eine Biographie 2004 S 64 Salomon Malka Emmanuel Levinas Eine Biographie 2004 S 64 Birgit Recki Kampf der Giganten Die Davoser Disputation 1929 zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger Ernst Cassirer Arbeitsstelle Davos Memento vom 6 Dezember 2016 im Internet Archive Salomon Malka Emmanuel Levinas Eine Biographie 2004 S 65 HGA 3 S XIV f Cassirer Kant und das Problem der Metaphysik Bemerkungen zu Martin Heideggers Kant Interpretation In Kant Studien 1931 Band 36 Heft 1 2 S 1 26 ECW 17 S 247 zit nach John Michael Krois Ernst Cassirer 1874 1975 Eine Kurzbiographie S XXXII Cassirer Kant und das Problem der Metaphysik Bemerkungen zu Martin Heideggers Kant Interpretation In Kant Studien Band 36 Heft 1 2 S 1 26 hier S 17 John Michael Krois Zum Lebensbild Ernst Cassirers 1874 1945 S 8 HGA 3 S 300 in Neue Zurcher Zeitung Nr 609 30 Marz 1929 Ernst Howald Betrachtungen zu den Davoser Hochschulkursen In Neue Zurcher Zeitung 10 April 1929 Hermann Herrigel 22 April 1929 Frankfurter Zeitung Beilage Fur Hochschule und Jugend Denken dieser Zeit Fakultaten und Nationen treffen sich in Davos Vertauschte Fronten In Der Morgen 8 1930 S 85 87 Hassan Givsan Zu Heidegger ein Nachtrag zu Heidegger das Denken der Inhumanitat 2011 S 43 47 vgl Hassan Givsan Zu Heidegger ein Nachtrag zu Heidegger das Denken der Inhumanitat 2011 S 43 47 Hans Liebeschutz Von Georg Simmel zu Franz Rosenzweig Studien zum Judischen Denken im deutschen Kulturbereich 1970 S 170 173 Birgit Recki Kampf der Giganten Die Davoser Disputation 1929 zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger Ernst Cassirer Arbeitsstelle Davos Memento vom 6 Dezember 2016 im Internet Archive David Adams Metaphern fur den Menschen In Die Entwicklung der anthropologischen Metaphorologie Hans Blumenbergs Cassirer und Heidegger in Davos Germanica 8 2004 S 1 3 hier S 2 vgl Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier S 77 ff Davos im Wartestand Gesprache in Davos In Erinnerung an Martin Heidegger Hrsg v Gunther Neske Pfullingen 1977 S 25 28 hier S 27 Salomon Malka Emmanuel Levinas Eine Biographie 2004 S 65 Peter Eli Gordon Rosenzweig und Heidegger 2003 S 278 Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier 83 Rudiger Safranski Dankrede zum Thomas Mann Preis 2014 S 2 Rudiger Safranski Dankrede zum Thomas Mann Preis 2014 S 2 3 Birgit Recki Eine Philosophie der Freiheit Ernst Cassirer in Hamburg In Rainer Nicolaysen Hrsg Das Hauptgebaude der Universitat Hamburg als Gedachtnisort Mit sieben Portrats in der NS Zeit vertriebener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Hamburg 2001 S 57 80 hier S 59 John Michael Krois Zum Lebensbild Ernst Cassirers 1874 1945 S 10 vgl Victor Farias Heidegger und der Nationalsozialismus Frankfurt am Main S 137 Bernd Martin Martin Heidegger und das Dritte Reich Darmstadt 1989 S 24 Rudiger Safranski Dankrede zum Thomas Mann Preis 2014 S 2 Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 60 Cassirer wurde erst am 6 Juli 1929 zum Rektor gewahlt vgl Birgit Recki Eine Philosophie der Freiheit Ernst Cassirer in Hamburg S 59 Maurice de Gandillac zit n Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 63 1929 in Davos war man noch weit entfernt von der spater 32 33 35 herrschenden Atmosphare mit der Kristallnacht und den ersten Angriffen auf die Synagogen Heidegger war bereits engagiert vor allem durch die Vermittlung seiner Frau aber das wussten wir nicht Die Kristallnacht also die Novemberpogrome und die Zerstorung der Synagogen fanden erst 1938 statt Dominic Kaegi Die Legende von Davos In Hannah Arendt Verborgene Tradition Unzeitgemasse Aktualitat S 75 86 hier S 77 m Zitat v Dieter Sturma Die Davoser Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger Kontroverse Transzendenz In Dieter Thoma Hrsg Heidegger Handbuch Leben Werk Wirkung Stuttgart 2003 S 110 115 hier 114 Thomas Rentsch Martin Heidegger Das Sein und der Tod Munchen 1989 115 O Muller Das Deutsche ist europaisch In Die Zeit 4 Januar 2007 Salomon Malka Emmanuel Levinas eine Biographie 2004 S 60 Normdaten Veranstaltung GND 10031731 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Davoser Disputation amp oldid 238645962