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Damsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin im Landkreis Potsdam Mittelmark Brandenburg 2009 hatte er 1631 Einwohner 2 DamsdorfGemeinde Kloster LehninKoordinaten 52 22 N 12 45 O 52 362222222222 12 745 34 Koordinaten 52 21 44 N 12 44 42 OHohe 34 m u NNEinwohner 1847 1 Aug 2021 1 Eingemeindung 1 April 2002Postleitzahl 14797Vorwahl 03382Damsdorf Brandenburg Lage von Damsdorf in BrandenburgDorfkirche Damsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Politische Zugehorigkeit 2 3 Kirchliche Organisation 2 4 Kaserne Damsdorf 3 Denkmale 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 Anmerkung 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDamsdorf liegt in der Zauche im nordlichen Teil des Gebiets der Gemeinde Kloster Lehnin Es grenzt im Norden an Schenkenberg Gross Kreutz und Bochow Ortsteile der Gemeinde Gross Kreutz Havel im Osten an Gohlsdorf im Sudosten und Suden an Lehnin und Nahmitz und im Westen an Trechwitz Ortsteile der Gemeinde Kloster Lehnin Im Suden grenzt die Gemarkung fur ca 220 m an den Nordrand der A 2 Die Anschlussstelle Lehnin liegt ca 800 m ostlich davon in der Gemarkung von Lehnin Die L 86 fuhrt auf ca 2 8 km von Norden nach Suden durch den Ostteil des Ortsteils von der im Suden die Landesstrasse L 861 abzweigt Die Kreisstrasse K 6940 fuhrt auf ca 2 5 km von Osten nach Westen durch den grossten Teil des Ortes hindurch und mundet in die L 86 Von 1899 bis 1967 war Damsdorf mit einem Bahnhof an der Lehniner Kleinbahn mit dem Eisenbahnnetz verbunden Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1268 erstmals urkundlich genannt In diesem Jahr schenkte der Markgraf Otto V der Lange den Ort an das Kloster Lehnin zum Seelenheil seines 1268 verstorbenen Bruders Johann III der Prager 3 nbsp Damsdorf auf Urmesstischblatt 3642 Lehnin von 1839 Sudlich des Ortes das Vorwerk Der Name leitet sich vom Personennamen Domes ab der niederdeutschen Form von Thomas ist also als Dorf eines des Thomas zu ubersetzen 4 Nach der Siedlungsstruktur ist es ein Strassendorf Monachorum in Lenyn Domistorp sunt 40 mansi quorum plebanus habet 2 Ad pactum quilibet chorum siliginis ad censum quilibet 5 pullos ad precariam quilibet 5 solidos Cossati sunt 7 quilibet 1 pullum Taberna dat 1 talentum Schulze Landbuch S 216 217 5 1375 hatte das Dorf 40 Hufen von denen der Pfarrer zwei abgabenfreie Hufen hatte Die jahrliche Pacht von jeder Hufe betrug einen halben Wispel Roggen der jahrliche Zins betrug ein Huhn und als Bede musste funf Schillinge pro Hufe bezahlt werden Die sieben im Dorf wohnenden Kossaten mussten jeweils pro Jahr ein Huhn abgeben Der Krug zahlte jahrlich ein Talent Anmerkung 1 Alle Abgaben gingen an das Kloster Lehnin Fur 1538 wurden nur noch 32 Hufen genannt Auch wohnten nur noch vier Kossaten und ein Schmied in Damsdorf 1541 stellte die Kirchenvisitation bei 60 Kommunikanten fest Nach Auflosung des Klosters richtete das Domanenamt Lehnin ein Vorwerk und eine Schaferei ein Ein v Happe kaufte 1558 das Schulzengut einschliesslich von sieben Hufen auf der wusten Feldmark Hathenow die im Besitz der v Rochow war 1602 wurden 8 Bauern acht Kossaten und drei Hausler im Ort registriert Ausserdem gab es ein Amtsvorwerk auf dem 606 Schafe gehalten wurden 1605 hatte der Schulze zwei Lehn und zwei Erbhufen sieben Bauern hatte je vier Hufen ein Bauer Halbbauer hatte nur zwei Hufen 1607 8 wurden auf den Vorwerk sogar 684 Schafe gehalten 1624 wohnten im Ort neun Bauern sieben Kossaten ein Hirte ein Pachtschafer ein Schmied zwei Paar Hausleute und ein Hirtenknecht Das sechs Hufen umfassende Vorwerk gehorte zum Amt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1652 wohnten noch funf Bauern und sieben Kossaten im Dorf Im Jahre 1662 wird dass dem Amtsvorwerk vor etlichen Jahren ein wustes Bauerngut beigelegt worden ist Das Vorwerk hielt zwei Ochsen 535 Schafe 29 Schweine und zwei Pferde 1687 waren immer noch vier Bauernhofe und zwei Kossatenhofe wust Insgesamt waren 5 Hufen ausgefallen da sie sandig und bewachsen waren Der im Dorf tatige Schmied wurde zu den Kossaten gerechnet Der Betreiber des Kruges hatte auch das Braurecht Weiter gab es einen Amtsschafer zwei Knechte und den Dorfhirten 1729 waren zwei Schweizerfamilien angesetzt worden trotzdem war immer noch ein Hof nicht besetzt Das Amtsvorwerk hatte 481 Morgen 68 Quadratruten Acker auf dem Roggen Hafer Gerste und Erbsen angebaut wurden 68 Morgen 118 Quadratruten Wiese und 24 Morgen 153 Quadratruten Viehkoppeln Auf dem Vorwerk wurden 20 Kuhe 12 Stuck Gustevieh 700 Schafe sowie Schweine und Federvieh gehalten 1746 war anscheinend das wuste Bauerngut ganz zum Vorwerk gelegt worden Die zwei Lehnhufen des Schulzen waren ein Lehen des v Gorne zu Gollwitz Es wird erstmals ein Leineweber und ein Schulmeister genannt beide werden als Hausler bezeichnet 1772 wohnten ein Freischulze sechs Bauern und 14 Kossaten in Damsdorf Die Schmiede wird erwahnt 1801 wohnten im Dorf und dem Amtsvorwerk der Lehnschulze funf Ganzbauern ein Halbbauer acht Ganzkossaten neun Budner 16 Einlieger funf Schiffer und ein Kruger insgesamt zahlte das Dorf 60 Feuerstellen und 254 Einwohner Im Jahr 1858 war der Gebaudebestand im Dorf ein Abbau Windmuhle funf offentliche Gebaude 41 Wohnhauser und 69 Wirtschaftsgebaude der Gutsbezirk hatte zwei Wohngebaude und vier Wirtschaftsgebaude Um 1900 gab es 76 Hauser 1906 gehorten noch dazu das Chausseehaus und die Muhle 1931 waren es 75 Wohnhauser mit 100 Haushaltungen In den 1920er Jahren stieg die Einwohnerzahl auf mehr als das Doppelte was wahrscheinlich auf eine Neusiedeltatigkeit ahnlich wie im benachbarten Schenkenberg zuruckzufuhren ist Der Ort wurde vor allem nach Osten und Suden erweitert Bei der Bodenreform 1946 wurde das Vorwerk aufgelost 277 ha enteignet und aufgeteilt 1952 bildete sich die erste LPG Typ I die 1955 zum Typ III uberging Sie hatte 1957 29 Mitglieder und bewirtschaftete 155 ha Nutzflache 1960 hatte sie bereits 74 Mitglieder und bewirtschaftete 361 ha Nutzflache Die erste LPG Typ I mit 18 Mitgliedern und 92 ha Nutzflache wurde 1962 an die LPG Typ III angeschlossen In diesem Jahr wurde eine GPG in Damsdorf gegrundet 1971 schloss sie sich die LPG Typ III Damsdorf mit der LPG Typ III in Nahmitz zusammen Sitz war in Damsdorf 1973 gab es an Betrieben in Damsdorf der VEB Ost und Gemuseverarbeitungsbetrieb Beelitz Zweigbetrieb Damsdorf die Gemeinschaftseinrichtung Geflugelzucht der Kreisbetrieb fur Landtechnik eine LPG Obstbau mit uber 3 000 ha Obstplantagen eine GPG Gewachshauswirtschaften und die Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion Damsdorf Sitz Nahmitz Nach der politischen Wende 1990 wurden die Genossenschaftsflachen privatisiert das heisst die Genossenschafter erhielten ihre Flachen zuruck Heute ist der Ort das agrarokonomische Zentrum der Gemeinde Kloster Lehnin mit zahlreichen Obst und Gemuse sowie Geflugelzuchtbetrieben Durch den neuen Wohnpark Havelland im Nordosten des alten Dorfzentrums wuchs die Einwohnerzahl des Ortsteils auf mehr als 1 600 Einwohner Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1772 2281801 2541817 2441837 3061858 3571871 3611875 369 Jahr Einwohner1885 3601890 3961895 4061905 3841910 3961925 3921933 917 Jahr Einwohner1939 1 0421946 1 3421950 1 2781964 1 0531971 1 0701981 1 2721985 1 329 Jahr Einwohner1990 1 4321993 1 3981996 1 5741999 1 6472001 1 6962009 1 631 Quelle Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Band 19 11 Landkreis Potsdam Mittelmark 6 Politische Zugehorigkeit Bearbeiten Damsdorf wird im Landbuch von 1375 unter den Dorfern der historischen Landschaft der Zauche aufgefuhrt 1268 wurde er vom Markgrafen dem Kloster Lehnin geschenkt Mit der Sakularisierung des Klosters Lehnin kam der Ort 1542 zum Domaneamt Lehnin Dieses gehorte zunachst zum Zauchischen Kreis ab 1817 zum Zauch Belzigschen Kreis Mit der Kreisreform von 1952 wechselte der Ort in den Kreis Brandenburg Land 1992 schloss sich Damsdorf mit sechs anderen Gemeinden zum Amt Emster Havel zusammen Die Gemeinde Kloster Lehnin entstand am 1 April 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Emstal Gohlsdorf Grebs Krahne Lehnin Michelsdorf Nahmitz Netzen Prutzke Radel Reckahn und Rietz des damaligen Amtes Lehnin und der Gemeinde Damsdorf des Amtes Emster Havel 7 Das Amt Lehnin wurde zum selben Zeitpunkt wieder aufgelost Seither ist Damsdorf ein Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin Kirchliche Organisation Bearbeiten Fur Damsdorf sind keine Pfarrhufen nachgewiesen Bereits um 1460 bis um 1690 war es Tochterkirche von Trechwitz Vor 1721 bis 1959 war es Tochterkirche von Jeserig danach von Bochow Heute gehort es zur Evangelischen Kirchengemeinde Plotzin im Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg 8 Kaserne Damsdorf Bearbeiten Am Ostrand von Damsdorf betrieb die Nationale Volksarmee eine Kaserne fur Ruckwartige Dienste Sie liegt allerdings an der Gemarkungsgrenze grosstenteils in der Gemarkung Bochow und zu einem kleinen Teil 10 in der Gemarkung Lehnin doch die Zufahrt war nur uber Damsdorf moglich Sie wurde von der Bundeswehr bis 2002 durch eine Kompanie des Nachschubbataillon 6 genutzt und dann von der Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben verwaltet Im Juli 2015 erwarb die Gemeinde das Areal um darauf ein Gewerbegebiet zu entwickeln 9 Denkmale BearbeitenDie Denkmalliste des Landkreises Potsdam Mittelmark Stand 30 Dezember 2009 verzeichnet fur Damsdorf drei Baudenkmale 10 in der Liste der Baudenkmale in Kloster Lehnin sind fur Damsdorf vier Baudenkmale aufgefuhrt Dorfkirche Die Kirche ist ein verputzter Rechteckbau mit nach Osten abgewalmten Satteldach und einem etwas schmaleren Westturm dessen Unterbau aus Feldstein noch vom mittelalterlichen Vorgangerbau stammt Die Kirche wurde 1776 7 an der Stelle eines kleineren mittelalterlichen Vorgangerbaus errichtet Die jungste Sanierung erfolgte von 1999 bis 2004 nbsp alte Schmiede in DamsdorfDorfschmiede Alte Lindenstrasse 4 Die Dorfschmiede ist ein dreiachsiger Bau aus gelblichen Ziegeln mit Satteldach und bauzeitlicher Deckung aus glasierten Hennigsdorfer Pfannen Das Gebaude entstand wohl 1898 und wurde bis 1990 als Schmiede genutzt nbsp Chausseehaus bei DamsdorfChausseehaus Lehniner Strasse 41 Das Chausseehaus wurde um 1880 errichtet gleichzeitig mit dem Ausbau und der Befestigung der Chaussee Lehnin Gohlsdorf 1914 wurde das Einziehen des Chausseegeldes aufgehoben und das Chausseehaus verlor seine Funktion Literatur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig Bohlau Weimar 1977 S 85 88 Nachdruck verfugbar in ISBN 978 3 941919 82 2 Einzelnachweise Bearbeiten Kloster Lehnin Damsdorf Abgerufen am 12 Januar 2022 Marie Luise Buchinger Marcus Cante Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark Bd 14 1 Nordliche Zauche Hrsg Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege Werner Worms ISBN 978 3 88462 285 8 S 101 LXIV Markgraf Otto vereignet dem Kloster Lehnin zum Seelenheil seines Bruders Johann das Dorf Damsdorf im Jahre 1268 In Adolph Friedrich Riedel Hrsg Codex Diplomaticus Brandenburgensis A Erster Haupttheil oder Urkundensammlung zur Geschichte der geistlichen Stiftungen der adlichen Familien so wie der Stadte und Burgen der Mark Brandenburg X Band Fortsetzung der mittelmarkische Urkunden Schloss und Stadtchen Plaue Burg Stadt und Kloster Ziesar Kloster Leitzkau Schloss Golzow und die Familie von Rochow Kloster Lehnin Vermischte Urkunden Reimer Berlin 1856 S 213 Online bei Google Books PDF Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Zauche Brandenburgisches Namenbuch Teil 1 Bohlau Weimar 1967 DNB 456174281 S 50 51 S 50 1 Johannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 DNB 580505456 S 216 217 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Potsdam Mittelmark In Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Dezernat Informationsmanagement Hrsg Beitrag zur Statistik Band 19 11 statistik berlin brandenburg de PDF abgerufen am 8 Februar 2019 Zu finden unter home Statistiken Bevolkerung Bevolkerungsstand Statistische Berichte Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 weitere Berichtszeitraume Landkreis Potsdam Mittelmark bei Statistik Berlin Brandenburg Bildung einer neuen amtsfreien Gemeinde Kloster Lehnin Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 15 Marz 2002 In Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 13 Jahrgang 2002 Nr 13 Potsdam 27 Marz 2002 S 403 brandenburg de PDF 247 kB abgerufen am 19 Februar 2019 Kirchengemeinde Plotzin Archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 1 Marz 2013 Frank Burstenbinder Kloster Lehnin schnappt Landkreis Kaserne weg In Markische Allgemeine 24 Juli 2015 abgerufen am 11 Februar 2016 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark PDF 348 kB 31 Dezember 2011 archiviert vom Original am 17 Dezember 2015 abgerufen am 1 Marz 2013 Anmerkung Bearbeiten Ein Talent 20 Schillinge Johannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 DNB 580505456 S 462 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Damsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Damsdorf auf der Website der Gemeinde Kloster Lehnin www damsdorf comOrts und Gemeindeteile der Gemeinde Kloster Lehnin Damsdorf Emstal Gohlsdorf Grebs Krahne mit Rotscherlinde Lehnin Michelsdorf Nahmitz Netzen Prutzke Radel Reckahn mit Messdunk Rietz Trechwitz mit Trechwitz Siedlung Normdaten Geografikum GND 10352993 7 lobid OGND AKS VIAF 456155466463302160000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damsdorf Kloster Lehnin amp oldid 228909614