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DKWDKW RM 350 Saison 1953DKW RM 350Hersteller Auto UnionProduktionszeitraum 1952 bis 1956Klasse RennmotorradMotordatenZweitakt luftgekuhlter DreizylindermotorHubraum cm 348Leistung kW PS 33 45 bei 13 000 min 1956 Hochst geschwindigkeit km h 230 1956 Getriebe 4 5 Gang GetriebeAntrieb KetteBremsen TrommelbremseRadstand mm 1350Leergewicht kg ca 160 1956 mit kleinem Tank Die DKW RM 350 war ein Rennmotorrad der Hubraumklasse bis 350 cm das die Auto Union Ingolstadt baute und von 1952 bis 1956 in der Deutschen Meisterschaft wie auch in der Motorrad Weltmeisterschaft einsetzte Wegen des kreischenden Klangs ihres Dreizylinder Zweitaktmotors war die Maschine auch als Singende Sage bekannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Motor und Kraftubertragung 2 Rahmen Fahrwerk und Verkleidung 3 Rennerfolge 4 Technische Daten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMotor und Kraftubertragung BearbeitenCharakteristisch fur den quer eingebauten Dreizylindermotor der DKW RM 350 waren die in V Form angeordneten Zylinder wobei die ausseren um 15 nach vorn geneigt standen und der mittlere fast waagerecht lag Gekuhlt wurde der Motor vom Fahrtwind Die Kuhlrippen des mittleren liegenden Zylinders waren im Gegensatz zu den Querrippen der beiden anderen langs angeordnet Der kolbengesteuerte Zweitakter hatte drei Vergaser zwei mit gemeinsamer Schwimmerkammer hinter den stehenden Zylindern und einen uber dem liegenden Ein mit halber Motordrehzahl laufender Sechszylinder Magnetzunder aus dem BMW 328 bis 1953 danach Lichtmaschine und Zundverteiler waren rechts am Motor eine im Olbad laufende Mehrscheibenkupplung links am mit dem Motor verblockten Getriebe angebaut 2 Auf dem linken Kurbelwellenende sass der Geber fur den elektrischen Drehzahlmesser 3 Der von dem fruheren Rennfahrer Erich Wolf geboren 1912 in Wiesbaden und 1970 dort gestorben konstruierte Motor der ersten Serie leistete 32 PS 23 5 kW bald jedoch 38 PS 28 kW bei 12 000 12 500 min Wolfs Nachfolger Helmut Gorg 1911 1964 entwickelte das Aggregat weiter Unter anderem ersetzte er die Graugusskolbenringe durch Stahlkolbenringe und ermoglichte Drehzahlen im Bereich von 14 000 min und eine Leistung von zunachst ungefahr 40 PS 29 4 kW Ausserdem wurde der Motor von Magnet auf Batteriezundung umgestellt Ende der Rennsaison 1956 soll eine Leistung von 45 PS 33 kW bei 13 000 min und ein maximales Drehmoment von etwa 30 Nm erreicht worden sein Der gunstigste Drehzahlbereich lag zwischen 8800 und 9500 min als mogliche Hochstdrehzahl wurden 15 000 min genannt 2 1 4 3 Die von Wolf entwickelte erste Auspuffanlage der RM 350 hatte hinter jedem Auslassschlitz der drei Zylinder einen zunehmenden Konus bzw Expansionskegel dahinter ein Zwischenstuck und einen entgegengesetzten Konus als Ruckstosskegel sowie ein dunnes Endrohr Diese Konstruktion sollte ahnlich wie die spater insbesondere zur Leistungsoptimierung von Zweitaktmotoren verwendeten Resonanzauspuffe eine Sogwirkung erzeugen und die Abgasstromung beschleunigen andererseits ausgetretenes Frischgas wieder in den Auslass zuruckfuhren 5 3 Die RM 350 hatte anfangs ein Viergang spater ein Funfganggetriebe mit Klauenschaltung das uber Zahnrader mit der Kurbelwelle verbunden war Ein nach hinten gerichteter verhaltnismassig kleiner Fussschalthebel und die offene Kette zur Kraftubertragung an das Hinterrad lagen auf der rechten Seite Motor der DKW RM 350 von 1953 nbsp nbsp nbsp Rahmen Fahrwerk und Verkleidung BearbeitenWie die kleineren DKW Rennmotorrader hatte die RM 350 in der ersten Ausfuhrung einen Doppelrohrrahmen eine Teleskopgabel vorn mit hydraulischen Stossdampfern zwischen den Gabelrohren und eine Hinterradschwinge mit hydraulisch gedampften Federbeinen 19 Zoll Rader Leichtmetallfelgen und uber Seilzuge betatigte Vollnabenbremsen Das Trockengewicht der Maschine lag bei 90 kg 1954 erhielt die RM 350 einen Zentralrohrrahmen die Teleskopgabel wurde durch eine Gabel mit geschobener Kurzarmschwinge ersetzt und die Lenkerpartie wurde verkleidet 1955 gab es weitere Verbesserungen Der Rahmen wurde verstarkt Schwinggabel und Hinterradschwinge wurden geandert vorn konnte wahlweise eine lange Schwinge eingesetzt werden und die Bremsanlage wurde auf Hydraulik umgestellt Die Fussbremse bzw der Hauptbremszylinder wirkte auf beide Rader wahrend vorn zusatzlich mechanisch von Hand gebremst wurde Die Vorderradbremse war jetzt als Doppelduplexbremse ausgefuhrt mit vier Bremszylindern Bremstrommeldurchmesser nach den Quellen unterschiedlich 200 mm oder 250 mm Zur Kuhlung der Bremse waren links und rechts an der Gabel grosse Beluftungstrichter angebracht Neu war vor allem die Verkleidung mit Vollsichtkanzel die vom Vorderrad bis zur Fahrzeugmitte und weit herunter reichte Hinzu kam eine separate Heckverkleidung mit nur einem Sitz anstelle der ursprunglichen Doppelsitzbank Zur Motorkuhlung waren in die Frontverkleidung Luftschachte eingelassen 2 Die Fahrwerksanderungen und die Verkleidung machten das Motorrad erheblich schwerer ermoglichten jedoch je nach Ubersetzung und Form der Verkleidung Geschwindigkeiten bis zu 230 km h 4 3 Die Verkleidungsformen wurden an 1 5 Modellen im Windkanal der Technischen Hochschule Munchen entwickelt und zwar verschieden fur Hochgeschwindigkeits und fur kurvenreiche Strecken Hinter der Ersteren konnte sich der Fahrer ganz verbergen wogegen die zweite mit grosseren Ausschnitten Bewegungsfreiheit fur Arme und Beine liess Die Verkleidungen wurden von Hand aus Aluminiumblech getrieben und wogen bis zu zwolf Kilogramm Fur Probefahrten nutzte die Auto Union mit Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums fur Wirtschaft und Verkehr kurze Zeit die nicht abgesperrte Autobahn heutige A9 zwischen Auwaldsee und Manching vorgeschrieben war lediglich ein rotes Probefahrtkennzeichen an den Maschinen In der Genehmigung vom 12 Juli 1954 hiess es unter anderem Auf Grund 70 der Verordnung uber die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Strassenverkehr Strassenverkehrs Zulassungs Ordnung in der Fassung vom 24 August 1953 wird die Firma Auto Union in stets widerruflicher Weise fur die DKW Kraftrader mit den Fahrgestell Nummern 09081 bis 09090 von den Vorschriften des 49 StVZO uber Auspuffgerausch und Fahrgerausch befreit 3 Rennerfolge BearbeitenDie DKW RM 350 debutierte nach einem durch Kupplungsschaden misslungenen Startversuch in Hockenheim im Juni 1952 beim Eilenriederennen in Hannover das Ewald Kluge und Siegfried Wunsche mit der neuen Maschine auf den Platzen eins und zwei beendeten Vorausgegangen war eine Entwicklungszeit von neun Monaten mit ersten Probelaufen des neuen Motors in einem 250er Fahrgestell im Fruhjahr 1952 1955 wurde August Hobl auf DKW RM 350 Dritter der 350 cm Weltmeisterschaft und Deutscher Meister sowie 1956 Vizeweltmeister und nochmals Deutscher Meister der Klasse bis 350 cm 6 1953 gewann Siegfried Wunsche die 350er Klasse des Eifelrennens auf dem Nurburgring in dem sein zu Beginn fuhrender Kollege Kluge durch einen Gabelbruch schwer sturzte und seine Karriere beendete Trotz Regen fuhr Wunsche die sechs Runden auf der 22 81 km langen Nordschleife in 1 18 02 6 Stunden bzw mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 105 22 km h 1954 erzielten die DKW Fahrer Karl Hofmann August Hobl und Karl Bodmer einen Dreifachsieg auf dem Nurburgring und auch die Eifelrennen 1955 und 1956 gewannen DKW Fahrer in der Klasse bis 350 cm Schnellster uber sechs Runden war Hofmann in 1 07 40 6 Stunden 7 3 Technische Daten BearbeitenKenngrosse DKW RM 350 am Ende der Rennsaison 1956 3 Motor V3 Zylinder Zweitakt Zylinderwinkel 75 Hubraum 348 cm Bohrung Hub 53 mm 52 8 mmVerdichtung 10 1 14 1 1Leistung ca 45 PS 33 kW 13 000 min am Hinterrad gemessen Vergaser 3 Dell Orto S5 28 mm O mit Gazefilter Luft vom Lenker aus mit drei Hebeln zu regulierenBatterie 6 V 4 5 AhGetriebe 5 Gang Klauengetriebe mit Fussschaltung Primarantrieb uber Zahnrader Getrag Zahnrader Hinterradantrieb uber RollenketteRahmen Zentralrohrrahmen aus StahlrohrGabel mit geschobener Schwinge Federn mit Stossdampfern im Gabelrohr Federweg 50 mmHinterradschwinge mit Girling Federbeinen Federweg 58 mmBremsen Vollnaben Trommelbremsen O 200 mm vorn Doppelduplex Bremsbackenbreite 25 mm vorn und hinten hydraulisch mit Fusshebel betatigt vorn zusatzlich mechanischRadstand 1350 mmTank je nach Strecke 11 32 lVerbrauch je nach Strecke und Wetter 8 11 l 100 kmTrockengewicht 147 kgHochstgeschwindigkeit 225 230 km h auf der Autobahn gestoppt Literatur BearbeitenReiner Scharfenberg DKW RM 350 die Singende Sage Motorrad Profile Nr 3 Unitec Medienvertrieb Konigsmoos 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b Siegfried Rauch DKW Die Geschichte einer Weltmarke Motorbuch Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 87943 759 9 S 220 223 a b c K H Edler W Roediger Die deutschen Rennfahrzeuge Fachbuchverlag Leipzig 1956 Reprint ISBN 3 343 00435 9 S 213 216 a b c d e f g Reiner Scharfenberg DKW RM 350 die Singende Sage Motorrad Profile Nr 3 Unitec Medienvertrieb Konigsmoos 2009 a b Zweitakte de DKW 1956 Abgerufen am 22 Marz 2016 Pavel Husak Zweitaktmotorrader 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 87943 634 7 S 193 195 DKW im Motorsport Abgerufen am 23 Marz 2016 Michael Behrndt Jorg Thomas Fodisch Matthias Behrndt ADAC Eifelrennen Heel Verlag Konigswinter 2009 ISBN 978 3 86852 070 5 Motorradmodelle von DKW1920 1945 Zschopau Fahrradermit Hilfsmotor Fahrradhilfsmotor Das kleine Wunder 1919 1923 Motorroller Golem Sesselrad 1921 1922 Lomos Sesselrad 1922 1925 Transportrad 1925 1926 Motorrader Reichsfahrtmodell 1922 1925 ZL 1923 1924 ZM 1924 1925 SM 1924 1925 E 206 1925 1928 Z 500 1926 1928 E 250 1927 1928 E 200 1928 1929 E 300 1928 1929 ZSW 500 1929 Spezial 200 1928 1929 Luxus 200 1929 1932 Luxus 300 1929 1930 Supersport 500 1929 1932 Luxus 500 1929 1930 Luxus Spezial 200 1929 1932 Volksrad ES 200 1929 1930 ZiS Z 200 1929 1931 Schuttoff JS 500 1930 1932 DKW Luxus Sport 300 1930 1931 KM 175 1930 1933 Supersport 600 1930 1933 Block 200 1931 1933 Block 300 1931 1933 Sport 500 1931 1932 Block 350 1931 1932 TM 200 1932 1933 Sport 350 1933 Block 175 1933 BM 200 1933 Block 500 1933 SB 200 1933 1936 SB 250 1936 1938 SB 300 1936 1938 SB 350 1934 1938 SB 500 1934 1939 KM 200 1934 1936 RT 100 1934 1940 KS 200 1936 1940 NZ 250 1938 1941 NZ 350 1938 1945 NZ 500 1939 1941 RT 125 1940 1944 Rennmotorrader ARe 175 ORe 250 ORS 250 PRe 500 SS 250 SS 350 SS 500 SS 600 ULD 250 US 250 nbsp 1945 1958 Ingolstadt Mopeds Hummel 1956 1958 Violetta 1956 1958 Hummel Super 1958 Motorroller Hobby 1954 bis 1957 Motorrader RT 125 1949 1957 RT 200 1951 1952 RT 250 H 1951 1953 RT 200 H 1952 1953 RT 250 1 1953 RT 250 2 1953 1955 RT 350 1954 1955 RT 175 1954 1955 RT 200 2 1954 1955 RT 175 S 1955 1956 RT 200 S 1955 1956 RT 250 S 1956 RT 350 S 1955 1956 RT 175 VS 1956 1958 RT 200 VS 1956 1958 RT 250 VS 1956 1957 Rennmotorrader RM 350 1952 1956 1958 1977 Nurnberg Mopeds Hummel Super 1958 1960 Mokicks Hummel 115 1960 1966 Hummel 136 1961 1965 Mokick 139 1965 19xx Kleinkraftrader Hummel 155 1960 1966 Hummel 166 1961 1965 159 TS 1965 19xx RT 159 1968 19xx RT 159 ES 1971 19xx Motorrader RT 125 1968 19xx RT 125 ES 1971 19xx Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DKW RM 350 amp oldid 229836056