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Die Bibernell Rose Rosa spinosissima L Syn Rosa pimpinellifolia L auch Dunenrose Erdrose Feldrose Haferrose Stachelige Rose Reichstachelige Rose und Felsen Rose genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rosen Rosa innerhalb der Familie der Rosengewachse Rosaceae Sie ist in Eurasien weitverbreitet Die Bibernell Rose zahlt zu den altesten Wildrosen Arten und wird in Europa und Asien auch kultiviert wobei auch die Kultursorten einen ausgesprochenen Wildcharakter aufweisen Charakteristisch fur die Bibernell Rose sind ihre schwarzen bis purpurschwarzen Fruchte Bibernell RoseBibernell Rose Rosa spinosissima SystematikOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung Rosen Rosa Untergattung RosaArt Bibernell RoseWissenschaftlicher NameRosa spinosissimaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Blatter 1 3 Blute und Frucht 1 4 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Schutz 5 Systematik 6 Verwendung 6 1 Sorten Auswahl 7 Die Dunenrose in der Literatur 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Strauchformiger Habitus nbsp Bewehrung nbsp Blute nbsp HagebutteErscheinungsbild Bearbeiten Die Bibernell Rose wachst als Strauch der Wuchshohen von 30 bis 180 Zentimetern erreicht Die unterirdischen Auslaufer stellen die vegetative Ausbreitung sicher Die aufrechten bis aufsteigenden stark verzweigten Aste besitzen eine dunkelbraune Rinde Die Zweige besitzen eine braunliche Rinde und sind dicht sowie etwas ungleich mit geraden selten gekrummten 5 bis 8 Millimeter langen Stacheln und derben spitzen Borsten besetzt Die Blutentriebe haben weniger und kurzere Stacheln als die Haupttriebe Blatter Bearbeiten Die Laubblatter sind wechselstandig angeordnet Die matt bis dunkelgrunen und kahlen Laubblatter sind selten funf bis meist sieben bis elfteilig unpaarig gefiedert Die Fiederblattchen weisen eine fast kreisrunde bis elliptische Form auf Der Blattrand ist doppelt drusig gesagt Die Blattnervatur ist kaum sichtbar Die Nebenblatter besitzen spitze Ohrchen und nur selten bilden sie eine drusige Zahnung aus Blute und Frucht Bearbeiten Die Bluten stehen einzeln jedoch relativ dicht und zahlreich an den kurzen Seitentrieben an einem drusenlosen bis zerstreut stieldrusigen 1 5 bis 2 5 Zentimeter langen Blutenstiel Die leicht duftenden zwittrigen Bluten sind bei einem Durchmesser von 4 Zentimetern radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind ganzrandig etwa 1 Zentimeter lang und nach dem Abbluhen zuruckgeschlagen und ausgebreitet Die funf freien Kronblatter weisen eine reinweisse bis rotlich angelaufene Farbung auf Der Griffel steht in einem sehr weiten Griffelkanal und ist durch ein breites wolliges Narbenkopfchen verdeckt Die Blutezeit erstreckt sich von Mai bis Juni Der Fruchtstiel ist meist langer als die kugelig zusammengedruckte oder flaschenformige schwarze bis purpurschwarze Hagebutte Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 1 Okologie BearbeitenAn ihren Standorten tritt die Bibernell Rose oft in Kolonien auf Die Koloniebildung ist auf die vielen Meter langen Wurzelauslaufer zuruckzufuhren Als Wurzelkriech Pionier tragt die Pflanze mit ihren verzweigten Bodenauslaufern zur Bodenfestigung bei Das tiefreichende Wurzelsystem stellt eine wichtige Anpassung an den Standort Dune dar Die sehr kleinen Blattchen und die ungewohnlich dicht stehenden Stacheln und Borsten werden als schwach xerophytische Merkmale gedeutet Blutenokologisch handelt es sich um homogame Pollen Scheibenblumen Die Bibernell Rose ist als Bienenweide von okologischer Bedeutung Die Hagebutten dienen Vogeln und Kleinsaugern als Nahrung Vorkommen BearbeitenDie Bibernell Rose ist in Eurasien weitverbreitet In Deutschland kommt die Bibernell Rose hauptsachlich an der Nordseekuste und auf den Nordseeinseln vor Ihr bevorzugter Standort sind dort die Kamme der Graudunen Sie ist auch im Binnenland auf Silikat Magerrasen Mittel und Suddeutschlands der Pyrenaen und Sudalpen bis in Hohenlagen von 2000 Metern zu finden dort jedoch relativ selten Auch in den nordlichen Balkanlandern besiedelt die Bibernell Rose geeignete Standorte Naturliche Standorte der Bibernell Rose sind sonnige Gebusch und Waldsaume Kalk Magerrasen besonders an den Kusten in Dunensanden auf trockenen basenreichen flachgrundigen steinig sandigen Lehmboden Sie ist eine Lichtpflanze die stickstoffarme Standorte anzeigt An Felsen weist sie standortbedingt extremen Zwergwuchs auf bei Lichtmangel ist sie schwachwuchsig und blutenlos Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 2 Die Bibernell Rose kommt in trockenen Hecken und Gebuschen Berberitzengebuschen Berberidion Schlehengesellschaften und Trockenwaldern vor Sie kommt auch in Gesellschaften des Verbands Calamagrostion vor 1 Pflanzensoziologisch ist sie eine Ordnungskennart der Assoziation Dunenweidengebusche Salicetum arenariae Das Dunenrosengebusch Roso pimpinellifolii Salicetum arenariae besiedelt gewohnlich sudexponierte Hange der Graudunen In der Krautschicht dominieren Arten der Strandhaferfluren Insbesondere acidophytische Arten wie Hunds Veilchen Echter Ehrenpreis oder Feld Hainsimse sind typische Begleiter Die Bibernell Rose wird haufig kultiviert und wird deshalb im Binnenland oft an Strassen und als Hecken gepflanzt und dadurch gelegentlich eingeburgert Indigene d h naturliche Vorkommen sind im Binnenland dagegen selten Schutz BearbeitenDie Bibernell Rose wird an ihren angestammten Standorten haufig von schneller wachsenden Wildrosenarten verdrangt Auf einigen Inseln beispielsweise Amrum gibt es deshalb Initiativen die die okologischen Nischen der Dunenrose regelmassig entbuschen Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung unter dem heute gultigen Namen Rosa spinosissima erfolgte 1753 durch Carl von Linne erstmals wissenschaftlich beschrieben Sie ist haufig unter dem Namen Rosa pimpinellifolia L in der Literatur zu finden Es sind mehrere Varietaten beschrieben worden Rosa spinosissima var altaica Willdenow Rehd Rosa spinosissima L var spinosissima Rosa spinosissima var altaica Willd Rehd Rosa spinosissima var altaica balcana hort Rosa spinosissima var andrewsii Willm Rosa spinosissima var australis RouyVerwendung Bearbeiten nbsp Die Sorte Rosa spinosissima Plena Die Dunenrose wird als Zierpflanze in Garten und Parks gepflanzt Die Bibernell Rose wird in Mitteleuropa seit dem 16 Jahrhundert als Zierpflanze kultiviert Es handelt sich um eine formenreiche Art die mit anderen Arten hybridisiert und zu Kreuzungen mit Gartenrosen herangezogen wurde So sind viele Sorten mit weissen rosa und gelben aber auch mit gefullten Bluten entstanden In der Landschaftspflege wird sie zur Boschungsbefestigung Rosa spinosissima var altaica und Rekultivierung eingesetzt Die Hagebutten sind sehr vitaminreich und zur Gewinnung von Hagebutten Tee Konfiture Marmelade Gelee Saft Sirup und Gebackfullungen gut geeignet Auch die Herstellung von Wein Schnaps und Likor ist moglich Sorten Auswahl Bearbeiten Double Yellow mit goldgelben Kronblattern Single Red mit roten Kronblattern Red Nelly mit roten Kronblattern Stanwell Perpetual Zuchtungsjahr 1838 mit zartrosanen Kronblattern ofterbluhend Die Dunenrose in der Literatur BearbeitenDie niederlandische Schriftstellerin Vonne van der Meer ruckt in ihrem Roman Inselgaste dt 2001 das Ferienhaus Dunenrose und seine Gaste ins Zentrum der Handlung Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Strobel Robert Markley BdB Handbuch Rosen Grun ist Leben Pinneberg 1994 Heinrich Schultheis Rosen die besten Arten und Sorten fur den Garten Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 6601 1 S 61 Klaus Janke Bruno F Kremer Dune Strand und Wattenmeer Kosmos Naturfuhrer Franckhsche Verlagsbuchhandlung 1988 Heinz Ellenberg H E Weber R Dull V Wirth W Werner D Paulissen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa In Scripta Geobotanica 18 Verlag Erich Goltze 1992 ISBN 3 88452 518 2 Agnes Pahler Rosen die grosse Enzyklopadie mit 2000 Sorten Dorling Kindersley Starnberg 2004 ISBN 3 8310 0590 7 Seite 377 Gu Cuizhi Kenneth R Robertson Rosa Rosa spinosissima S 350 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Band 9 Pittosporaceae through Connaraceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Peking St Louis 2003 ISBN 1 930723 14 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 571 Rosa spinosissimaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 1 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bibernell Rose Rosa spinosissima Album mit Bildern Videos und Audiodateien Bibernell Rose FloraWeb de Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Sichtungsergebnisse HBLVA Wien Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive PDF Datei 1 75 MB Burnet Rose Rosa pimpinellifolia bei der West Highland Flora plant identification englisch Rosa spinosissima Beschreibung Foto bei Rosenfoto de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bibernell Rose amp oldid 238402938