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Der Danisch Hanseatische Krieg von 1426 bis 1435 auch als Kalmar isch Hanse atischer Krieg Krieg um Schleswig oder Sundzollkrieg bezeichnet war ein militar und wirtschaftspolitischer Konflikt zwischen der von Danemark dominierten Kalmarer Union und der Hanse Hauptgrund war die Einfuhrung des Sundzolls durch Danemark Der Krieg stand aber in enger Wechselwirkung mit dem Danisch Holsteinischen Krieg um Schleswig 1409 22 1435 dem Konflikt zwischen der Hanse und Holland 1422 1441 und der schwedischen Revolte von 1434 36 Er endete mit dem Frieden von Vordingborg und dem Sturz des danischen Unionskonigs Erik VII 1439 Danisch Hanseatischer KriegTeil von Danisch Hanseatische KriegeDanemarks Hauptstadt Kopenhagen wurde 1428 zweimal von Hanseschiffen angegriffen Holzstich 1870 Datum 1426 bis 1435Ort Danemark vor allem Kopenhagen Seeland Bornholm Schleswig Flensburg deutsche Ostseekuste Stralsund Casus Belli SundzollAusgang Danische NiederlageFolgen Holstein gewinnt Schleswig die Hanse wird vom Sundzoll ausgenommen Sturz des danischen Konigs Erik VII Auseinanderbrechen der Kalmarer UnionFriedensschluss Frieden von VordingborgKonfliktparteienKalmarer Union Danemark Norwegen Schwedenunterstutzt von Pommern Barth Hanse Hamburg Lubeck Luneburg Rostock Stralsund WismarHolstein RendsburgBefehlshaberErik VII Konigin Philippa 1430 Barnim VIII Heinrich IV von Holstein 1427 Gerhard VII von Holstein 1433 Adolf VIII von Holstein Johann Kletze 1428 Tidemann Steen Johann Bere Klaus von der Lippe Johann Bantzkow 1427 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Krieg zur See 3 Krieg an Land 4 Waffenstillstand und Frieden 5 Folgen 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Sundzoll Seit dem Frieden von Stralsund 1370 hatte die Hanse durch weitreichende Privilegien eine Vorherrschaft uber Danemark und in der Ostsee ausgeubt Zu Beginn des 15 Jahrhunderts hatten sich jedoch die hollandischen Hafenstadte von der Hanse gelost Mit wohlwollender Billigung des danisch norwegisch schwedischen Unionskonigs Erik VII begannen hollandische und englische Schiffe der Hanse das Monopol im Ostseehandel streitig zu machen Widerstand kam vor allem von den wendischen Hansestadten ab 1422 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen Hollandische Schiffe die in die Ostsee vordringen wollten wurden von Hanseschiffen im Oresund aufgebracht wahrend Hanseschiffe in der Nordsee von Hollandern gekapert wurden Vertrauend auf die vereinte Starke der drei nordischen Konigreiche beabsichtigte Erik von dieser Schwachung der Hanse zu profitieren und die Vorrechte der Hanse abzuschaffen Er nutzte den geostrategischen Vorteil Danemarks und machte die Moglichkeit von allen nicht danischen Schiffen die auf dem Weg zwischen Ostsee und Nordsee das Nadelohr des Oresunds passieren mussten Abgaben zu erzwingen zu einer der wichtigsten Einnahmequelle Zu diesem Zweck liess er an der schmalsten Stelle bei Helsingor eine Zollfestung errichten und ab 1426 den Sundzoll erheben Wahrend Lubeck und Hamburg eine kriegerische Losung anstrebten suchten Stralsund und Greifswald noch einen Ausgleich doch Verhandlungen z B uber die Beteiligung der Hanse an den Sundzolleinnahmen scheiterten Erik begann stattdessen Hanseschiffe im Sund aufbringen zu lassen Zudem hatte Erik bei seinem Amtsantritt auch einen Konflikt mit der Grafschaft Holstein Rendsburg geerbt An die Grafen waren fruher einige Gebiete im Herzogtum Schleswig verpachtet worden die der Konig auslosen wollte Graf Heinrich IV hingegen wollte offiziell mit Schleswig belehnt werden Seit 1405 bzw 1409 gab es Krieg zwischen Danemark und Holstein in den zeitweise auch die Dithmarschener Bauern auf danischer Seite und die Vitalienbruder auf holsteinischer Seite hineingezogen wurden Von der Hanse und dem deutschen Kaiser vermittelte Waffenstillstande und Schiedsspruche scheiterten Als Eriks Truppen 1426 das zuvor von Holsteinern gehaltene Flensburg besetzten schlossen Graf Heinrich und seine Bruder Gerhard bzw Adolf ein Bundnis mit der inzwischen kriegswilligen Hanse Krieg zur See Bearbeiten Hauptartikel Seeschlacht im Oresund 1427 Seeschlacht von Kopenhagen 1428 und Seegefecht beim Danholm Nachdem hanseatische Schonenfahrer in danischen Hafen aufgebracht worden waren verhangte die Hanse 1426 eine Handelssperre uber alle danischen schwedischen und norwegischen Hafen die sie mit Hilfe einer Seeblockade durchzusetzen begann In der Nordsee vor allem aber in der Ostsee kam es zu einem intensiven Kaperkrieg an dem sich auch Hollander Englander und Vitalienbruder beteiligten Im Jahr 1427 plunderten Hanseschiffe die danischen Inseln Laeso Aro Lolland Mon und Bornholm April scheiterten jedoch mit einem Angriff auf Flensburg Mai Im Kampf um einen hanseatischen Konvoi unterlagen 36 grosse Lubecker und Hamburger Schiffe unter dem Kommando des Lubecker Burgermeisters Tidemann Steen einer danisch schwedischen Flotte unter Barnim VIII von Pommern und Greger Magnusson in einer Seeschlacht im Oresund Juli Steen wurde nach diesem Misserfolg abgesetzt der Wismarer Burgermeister Johann Bantzkow wurde als Befehlshaber der Wismarer Schiffe hingerichtet Der Hamburger Burgermeister Hein Hoyer geriet in danische Gefangenschaft der schwedische Reichsrat Greger Magnusson in Lubecker Gefangenschaft Um den Krieg rasch zu beenden plante die Hanse die Eroberung Kopenhagens und die Vernichtung der im Hafen liegenden danisch schwedischen Flotte durch Soldner und Schiffe aus Hamburg Lubeck Luneburg Rostock Stralsund und Wismar Doch der von dem holsteinischen Grafen Gerhard VII geleitete erste Angriff im April 1428 scheiterte an der von der danischen Konigin Philippa vorbereiteten Befestigung Die Hanseschiffe plunderten stattdessen die Kusten Schonens und Seelands Erst bei einem zweiten Angriff im Juni 1428 gelang es der Hanse die danische Flotte im Hafen weitgehend zu blockieren und einen Grossteil davon zu vernichten Aus den verbliebenen und mit weiteren schwedischen Schiffen formte Philippa jedoch eine neue Flotte die im Mai 1429 nun ihrerseits Stralsund angriff und dessen Hafen plunderte auf dem Ruckweg aber von Lubecker Wismarer und Stralsunder Schiffen unter dem Kommando des Klaus von der Lippe im Seegefecht beim Danholm geschlagen wurde Rostocker und Wismarer Schiffe erbeuteten im Juni 1429 eine auf dem Weg nach Kopenhagen befindliche schwedische Transportflotte nbsp Barnim VIII besiegte die Hanseflotte in der Kogebucht 1427 nbsp Konigin Philippa leitete die Verteidigung Kopenhagens 1428 nbsp Unionskonig Erik VII wurde nach dem Krieg gesturzt 1439 Krieg an Land BearbeitenSiehe auch Krieg in Schleswig Holstein im Artikel Schweden in der Zeit der Kalmarer Union Bereits 1427 hatten Holsteiner und Hanseaten versucht Flensburg zuruckzuerobern Eine gemeinsame Operation von Land und Seeseite scheiterte jedoch Graf Heinrich IV von Holstein fiel Der Hamburger Ratsherr Johann Kletze wurde fur die Niederlage verantwortlich gemacht und hingerichtet Erst 1431 gelang den Holsteinern und Hanseaten unter der Fuhrung von Heinrichs Nachfolger Adolf VIII die Eroberung der Stadt mitsamt der Duburg an der sie zuvor gescheitert waren Waffenstillstand und Frieden Bearbeiten Hauptartikel Frieden von Vordingborg 1435 Die von danischen schwedischen norwegischen hollandischen englischen und hanseatischen Schiffen sowie den Vitalienbrudern 1428 und 1429 Plunderung Bergens betriebene Kaperei schadigte den Ostseehandel der Hanse und vertiefte deren interne Rivalitaten Die hanseatische Blockade und Plunderung der skandinavischen Hafen brachte deren Export zum Erliegen und loste auch im schwedischen Hinterland eine Wirtschaftskrise aus Als erstes schloss Rostock im September 1430 einen Separatfrieden im Dezember 1430 in Helsingborg dann auch Stralsund Nach der Eroberung Flensburgs willigten 1432 auch Lubeck und Hamburg in einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen ein Ein langwieriges Ringen und Feilschen begann Um den Druck auf Erik zu erhohen unterstutzte Lubeck einen 1434 wegen der Wirtschaftskrise in Schweden ausgebrochenen antidanischen Aufstand der Bergarbeiter dem sich Minenbesitzer und Landadelige anschlossen Der Konig unternahm daraufhin im Oktober 1434 eine Flottendemonstration vor Stockholm und schloss im November 1434 einen einjahrigen Waffenstillstand auch mit den Schweden 1435 dann den Frieden von Stockholm Schliesslich einigten sich Danemark die Hanse und Holstein auf den Frieden von Vordingborg 1435 Graf Albrecht von Holstein erhielt die gewunschte Belehnung mit dem Herzogtum Schleswig Der Sundzoll blieb zwar erhalten unter dem Druck der schwedischen Revolte stimmte Erik aber zu Hollander und Englander nicht davon zu befreien sowie die Hanse daran zu beteiligen Im Rahmen von dem Friedensvertrag folgenden Sonderregelungen gelang es Hamburg Lubeck Luneburg und Wismar 1436 sich ganz vom Sundzoll zu befreien etwas spater auch Stralsund Rostock und Greifswald Die livlandischen und preussischen Hansestadte mussten jedoch weiterhin diese Abgabe an die Danen leisten was innerhalb der Hanse zu Spannungen z B zwischen Lubeck aber auch Rostock und Wismar auf der einen Seite und Danzig auf der anderen Seite fuhrte Folgen Bearbeiten Hauptartikel Engelbrekt Aufstand Mit der Flottendemonstration einerseits und weiteren weitreichenden Zugestandnissen an den schwedischen Adel andererseits gelang es Erik 1436 zumindest formal seine Oberhoheit uber Schweden wiederherzustellen Schwedens Reichsverweser Karl Knutsson Bonde schlug in Eriks Namen den Aufstand nieder Die Schweden versprochene allzu grosse Autonomie untergrub jedoch des Konigs Position in Danemark Der danische Reichsrat setzte den nach Gotland gefluchteten Konig 1439 ab kurz darauf auch der norwegische Reichstag und 1442 schliesslich auch der schwedische Reichsrat Erik herrschte allerdings auf Gotland weiter An Eriks Stelle wurde sein Neffe Christoph III zum Konig gewahlt Christoph bestatigte zunachst die Privilegien der Hanse unterstutzte dann aber wieder die Hollander die 1441 nun doch auch Sonderrechte erhielten Nach Christophs Tod beanspruchte Karl Knutson 1448 den schwedischen Thron und Gotland fur sich selbst wahrend des Grafen Adolf von Holstein Neffe Christian I danischer Konig wurde Es kam zu erneuten Kampfen zwischen Danemark und Schweden in die auch Norwegen hineingezogen wurde Gotland wurde von Erik 1449 an Christian ubergeben nbsp Engelbrekt Fuhrer der aufstandischen Schweden nbsp Karl Knutsson Bonde schwedischer Reichsverweser nbsp Christoph III Konig von Danemark Schweden und NorwegenLiteratur BearbeitenGeorg Wislicenus Willy Stower Deutschlands Seemacht nebst einem Uberblick uber die Geschichte der Seefahrt aller Volker Seite 38f Reprint Verlag Leipzig 1896 Gunter Krause Das Seegefecht vor Kopenhagen Die Vernichtung der danischen Flotte durch die Hanse In Sport und Technik 1 1987 Militarverlag der DDR Berlin 1987 S 14f Golo Mann August Nitschke Hrsg Propylaen Weltgeschichte 6 Band Propylaen Verlag Berlin Frankfurt Main 1964 S 416f David Nicolle Forces of the Hanseatic League 13th 15th Centuries Seite 40f Osprey Publishing 2014 George Childs Kohn Hrsg Dictionary of Wars Seite 254f Routledge 2013 Ulla Ehrensvard Pellervo Kokkonen Juha Nurminen Die Ostsee 2000 Jahre Seefahrt Handel und Kultur National Geographic Hamburg 2010 S 56 und 252 Harm G Schroter Geschichte Skandinaviens C H Beck Munchen 2007 S 34f Robert Bohn Danische Geschichte C H Beck Munchen 2001 S 35ff Weblinks Bearbeiteneuropean heritage org The Chronicle of the Hanseatic League Bengt Buttner Schiedsspruch oder Krieg die Entwicklung der danisch schwedischen Schiedsgerichtsbarkeit im Zeitalter der Kalmarer Union Encyclopedia Britannica online The Kalmar Union nbsp Commons Danisch Hanseatischer Krieg 1426 1435 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Danisch Hanseatischer Krieg 1426 1435 amp oldid 236665011