www.wikidata.de-de.nina.az
Der Hansisch Niederlandische Krieg von 1438 bis 1441 war ein Krieg zwischen dem Stadtebund Hanse und der Grafschaft Holland Hansisch Niederlandischer KriegDatum 1438 bis 1441Ort Nordsee OresundAusgang Keine militarische EntscheidungFolgen Ende der hansischen Monopolstellung im OstseeraumFriedensschluss Frieden von KopenhagenKonfliktparteienHanse Grafschaft HollandBefehlshaberJohann Luneburg Philipp der GuteHendrik van Borsselen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 3 Friedensschluss 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDie hollandischen Kaufleute umgingen im Ostseeraum nach Moglichkeit die Stapelgebote der Hanse und suchten als Umlandfahrer den unmittelbaren Weg zu den Konsumenten und Produzenten Dieses Vorgehen untergrub das hansische Zwischenhandelsmonopol und bewirkte entsprechende finanzielle Einbussen Einen ersten Zwischenfall gab es 1422 als ein Geschwader der wendischen Stadte in den Sund eindrang und dort hollandische Heringsfanger manovrierunfahig machte Als Begrundung wurde angegeben der danische Konig konnte die Fahrzeuge fur den Kampf gegen die Hanse chartern In den folgenden Jahren konnten die Hollander ihre Stellung im Ostseeraum ausbauen Die Hanse reagierte mit restriktiven Massnahmen 1436 untersagten die wendischen Stadte ihren Schiffen die Fahrt nach Holland und Flandern Es kam zu diplomatischen Aktivitaten mit einem lebhaften Schriftverkehr jedoch ohne Ergebnis Bei den entsprechenden Friedensverhandlungen 1437 in Deventer wurde Lubeck durch den Ratsherrn Jakob Bramstede vertreten Am 7 April 1438 gestattete Herzog Philipp der Gute den Hollandern die Kaperei gegen die sechs wendischen Stadte Hamburg Lubeck Luneburg Greifswald Stettin und Anklam sowie den Herzog von Holstein Am 23 April 1438 informierte die Hanse ihre Stadte uber einen bevorstehenden Krieg mit Holland und forderte zur Einstellung der Schifffahrt nach Flandern Holland und Seeland auf Kriegsverlauf BearbeitenHolland war zur See noch nicht stark genug um sich einen offenen Kampf mit Hanseverbanden zu liefern und musste sich auf die Kaperei beschranken Auf der anderen Seite blieben die wendischen Stadte auf sich gestellt denn trotz wiederholter Aufforderung Lubecks beteiligten sich die ubrigen Hansestadte nicht an den Kampfhandlungen Die Anstrengungen von Herzog Rat und Ritterschaft von Holland und Seeland ermoglichten es dass schon am 22 Juni 1438 eine aus 54 grossen und 50 kleinen Schiffen bestehende Kaperflotte unter Hendrik van Borsselen aus Rotterdam auslaufen konnte Obwohl er auf der Hinfahrt den neutral gebliebenen Hansestadten freies Geleit zugesagt hatte uberfiel er uberraschend bei Brest eine preussische Baiensalzflotte und brachte 23 preussische und livlandische Schiffe auf Die dort befindlichen elf Schiffe der wendischen Stadte hatten sich beim Erscheinen der Kaperflotte rechtzeitig in den Hafen zuruckgezogen Die neutralen Hansestadte erhoben Schadenersatzanspruche doch trotz ihrer Emporung schlossen sie sich auch jetzt nicht dem Krieg der von Lubeck angefuhrten wendischen Stadte an Vielmehr arretierten sie aus Unmut uber die Sperrmassnahmen der wendischen Stadte im Sund deren Guter in Preussen Nach der Eisperiode nahmen im Fruhjahr 1439 beide Seiten den Kaperkrieg auf Im Mittelpunkt stand die Sundpassage wo sowohl das Geleit der eigenen Handelsschiffe gewahrleistet als auch das Aufbringen gegnerischer Schiffe angestrebt wurde Zu dieser Zeit traf Christoph der kunftige Herrscher der drei nordischen Reiche in Lubeck ein Er erlangte die Unterstutzung der wendischen Stadte indem er sich unter anderem verpflichtete gegen Holland vorzugehen den Sundzoll aufzuheben und den Standen ihre Privilegien zu bestatigen Im Gegenzug bot Christophs Rivale Erich von Pommern den Hollandern und Philipp dem Guten ein Bundnis an um auf den danischen Thron zuruckzukehren Als im Fruhjahr 1440 die Kampfhandlungen wieder aufgenommen wurden erschien eine hollandische Flotte doch es gelang Christoph zuvor mit Hilfe einer hansischen Flotte seinen Gegner zu besiegen Die hollandische Flotte lag bei Marstrand vor Anker wurde aber rechtzeitig gewarnt und konnte sich durch Ruckzug retten Nachdem Christoph seinen Thron gesichert hatte ruckte er mehr und mehr von der Hanse ab und begunstigte zunehmend die Hollander Der Kaperkrieg wurde bis Kriegsende von beiden Seiten fortgesetzt Friedensschluss BearbeitenMit dem Frieden von Kopenhagen endete der Hansisch niederlandische Krieg Der auf zehn Jahre befristete Vertrag wurde im Jahr 1441 in Kopenhagen von den Stadten der Hanse unter Fuhrung des Lubecker Ratsherrn und spateren Lubecker Burgermeisters Johann Luneburg und den Hollandern unterzeichnet Im Vertrag verpflichteten sich die niederlandischen Stadte zum Ersatz beziehungsweise zur Ruckgabe von 22 Schiffen der preussischen und livlandischen Hansestadte Die Hollander zahlten weiterhin 5 000 Gulden an Konig Christoph III von Danemark und verpflichteten sich gegenuber den wendischen Stadten der Hanse allen diesen entstandenen Schaden zu ersetzen Andererseits mussten die wendischen Stadte den Hollandern gegenseitige Verkehrsfreiheit zugestehen und alle einschrankenden Massnahmen aufheben Damit war die hansische Monopolstellung im Ostseeraum untergraben Literatur BearbeitenKonrad Fritze Gunter Krause Seekriege der Hanse Militarverlag der DDR Berlin 1989 ISBN 3 926642 02 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hansisch Niederlandischer Krieg amp oldid 229816826