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Curt Schulze auch Kurt Schulze 1 19 November 1881 in Wittenberg Elbe 11 Oktober 1966 in Munchen war ein deutscher Veterinarmediziner 1934 bis 1945 Veterinarinspekteur des Heeres und 1939 bis 1945 Leiter des Kriegsveterinardienstes zuletzt im Range eines Generaloberstabsveterinars und schliesslich 1948 bis 1964 Leiter des Rennstalls und des Vollblutgestuts Isarland der Stadt Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Preussische Armee 1 2 Reichswehr und Wehrmacht 1 3 Nachkriegszeit 2 Auszeichnungen 3 Fussnoten 4 LiteraturLeben BearbeitenPreussische Armee Bearbeiten Schulze wuchs als Sohn eines Tierarztes auf erhielt seine Schulbildung am Koniglichen Gymnasium 2 in Wittenberg und trat nach dem Abitur am 14 Oktober 1899 als Veterinaraspirant d h Anwarter fur den militarischen Veterinardienst bei der 2 reitenden Batterie des Feldartillerie Regiments Nr 74 in die Preussische Armee ein Nach Beendigung der einjahrigen Militarausbildung wurde er im Oktober 1900 zur Spezialausbildung an die Militarlehrschmiede Berlin kommandiert Darauf folgte von Oktober 1901 bis 1905 das Studium der Veterinarmedizin an der Militarveterinarakademie bzw der Tierarztlichen Hochschule Berlin 3 das er mit der Approbation als Tierarzt und der Ernennung zum Unterveterinar abschloss 4 Danach war er bis 1910 dem Kurassier Regiment Nr 7 in Halberstadt zugeordnet unter gleichzeitiger Kommandierung fur sechs Monate zur Militarlehrschmiede Berlin Nach der 1910 bestandenen Prufung fur den tierarztlichen Staatsdienst Veterinarratsprufung erhielt er am 1 Marz 1910 das Patent zum Veterinar Bis Juli 1914 war er danach Assistant an der Militarlehrschmiede in dieser Dienststellung wurde er noch im Jahre 1910 zum Oberveterinar befordert und 1911 von der Tierarztlichen Hochschule Berlin zum Dr med vet promoviert 5 Beim Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schulze zur 3 Garde Division versetzt die zunachst an der Westfront ab bereits der vierten Augustwoche 1914 dann im Osten eingesetzt wurde Nach einer krankheitsbedingten drei monatigen Abwesenheit wurde er im April 1915 in die Kavallerie Abteilung A 3 des preussischen Kriegsministeriums kommandiert und schliesslich auch versetzt Dieser Abteilung unterstand das Militarveterinarwesen und Schulze der 1915 zum Stabsveterinar befordert wurde war dort bis uber das Kriegsende hinaus Referent fur Entwicklung Ausrustung und Nachschub an Veterinargerat sowie fur die Pferdelazarette Reichswehr und Wehrmacht Bearbeiten Schulze wurde in die vorlaufige Reichswehr und dann in die Reichswehr ubernommen und wurde am 1 Oktober 1919 Referatsleiter in der Veterinarabteilung spater Veterinarinspektion des Reichswehrministeriums Am 1 April 1923 wurde er mit Rangdienstalter vom 1 Dezember 1920 zum Oberstabsveterinar befordert Ab 1 Oktober 1925 war er mit der Wahrnehmung der Geschafte des Chefs des Stabes der Veterinarinspektion beauftragt und am 1 April 1927 wurde er bei gleichzeitiger Beforderung zum Generaloberveterinar dieser Dienstgrad wurde am 1 April 1934 umbenannt in Oberfeldveterinar zum Stabschef der Veterinarinspektion ernannt Ab 27 August 1928 war er gleichzeitig Mitglied des Wissenschaftlichen Senats fur das Heeres Veterinarwesen Nach weiteren Beforderungen zum Oberstveterinar 1 Oktober 1930 damals noch Generalveterinar genannt und zum Generalveterinar 1 Mai 1933 damals noch Generalstabsveterinar wurde er am 1 Juni 1934 nunmehr mit dem Dienstgrad Generalstabsveterinar als Nachfolger von Otto Budnowski zum Veterinarinspekteur ernannt dem Chef des gesamten Veterinarwesens im Heer In dieser Dienststellung oblag ihm die Aufsicht uber die Ausbildung des Veterinarpersonals die Heereslehrschmieden den Heereshauptveterinarpark das Heeresveterinaruntersuchungsamt die Lehr und Versuchsveterinarkompanie und das Lehr und Versuchspferdelazarett 6 Gleichzeitig wurde er damit auch Vorsitzender des Wissenschaftlichen Senats fur das Heeres Veterinarwesen Als Veterinarinspekteur hatte Schulze massgeblichen Anteil am Aufbau des Veterinardienstes der Wehrmacht u a Errichtung einer neuen Heeresveterinarakademie 1935 in Hannover 7 Ausbau des Pferdelazarettwesens Entwicklung von Veterinarkoffer Veterinarverbandsmittelkasten und Veterinararzneikasten Am 3 Juni 1936 wurde Schulze zusatzlich Honorarprofessor fur Heeres Veterinarwesen an der Friedrich Wilhelm Universitat in Berlin Am 1 April 1938 schliesslich wurde er als erster deutscher Militartierarzt zum Generaloberstabsveterinar befordert im Rang einem General der Infanterie entsprechend 8 Von der Mobilmachung am 26 August 1939 bis Ende des Zweiten Weltkriegs war Schulze Leiter des Kriegsveterinardienstes des Feld und Ersatzheers im Oberkommando der Wehrmacht OKW blieb jedoch gleichzeitig weiterhin mit der Wahrnehmung der Geschafte des Heeres Veterinars im Oberkommando des Heeres OKH beauftragt Im Sommer 1940 wurde er zudem Leiter der neu gebildeten Amtsgruppe Pferdewesen im OKH womit ihm neben der Veterinarinspektion auch die Inspektion 3 Reit und Fahrwesen unterstellt wurde Nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 wurde Schulze verhaftet und von der Gestapo verhort aber nach zehn Tagen wieder auf freien Fuss gesetzt Er war in Verdacht geraten weil er Mitglied im Union Klub war einem von vielen konservativen Nazigegnern frequentierten exklusiven Klub von Pferdesportliebhabern und weil er eng mit Widerstandlern wie seinen ehemaligen Vorgesetzten Ludwig Beck und Friedrich Olbricht zusammengearbeitet hatte Er selbst gab 1946 bei seiner Befragung durch US amerikanische Vernehmungsoffiziere an seine Freundschaft mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg Friedrich Olbricht und Erich Hoepner sei der Grund fur seine Verhaftung gewesen 9 Nachkriegszeit Bearbeiten Am 30 April 1945 kam Schulze in US amerikanische Gefangenschaft aus der er am 16 Januar 1947 entlassen wurde Er zog ins Allgau und versuchte sich als praktizierender Tierarzt zu ernahren Noch im gleichen Jahr holte Rudolf Graf von Spreti Prasident des Munchener Rennvereins ihn als Rennbahntierarzt der Galopprennbahn Riem und Berater der Kommission fur Vollblutzucht und Rennen fur Bayern nach Munchen wo er dann ab dem 24 Juli 1948 auch gemeldet war Kurz darauf wurde Schulze der selber 30 Jahre lang eigene Traber besessen hatte zum Leiter des 70 Hektar grossen Gestuts Isarland bei Starnberg berufen das sich der Munchener NSDAP Funktionar Christian Weber gegen Ende der 1930er Jahre mit Geldern der Stadt errichtet hatte und das nach dem Krieg von der US amerikanischen Besatzungsmacht an die Stadt Munchen zuruckgegeben worden war Er leitete das Gestut bis 1964 Schulze starb am 11 Oktober 1966 in Munchen Auszeichnungen BearbeitenDeutsches Kreuz in Silber 14 Januar 1944 Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern 15 Mai 1944 Fussnoten Bearbeiten Siehe seine eidesstattliche Erklarung vom 18 Oktober 1946 in Garmisch bei Stefanie Albrecht Prof Dr Hans Jochle 1892 1968 S 171 Abb 46 Im Februar 1897 umbenannt in Melanchthon Gymnasium seit August 2006 Luther Melanchthon Gymnasium durch Fusion mit dem ehemaligen Martin Luther Gymnasium In der Veterinarakademie fanden nur militarischer Unterricht und Sport statt wahrend das eigentliche Studium der Veterinarmedizin an der Tierarztlichen Hochschule stattfand Der rangniedrigste Militartierarzt Bis August 1903 hiess dieser Dienstgrad Unterrossarzt Er entsprach dem Vizefeldwebel bzw Vizewachtmeister Mit der Dissertation Untersuchungen uber das Wachstum des Hufhorns der Pferde unter Berucksichtigung des Einflusses ausserer und innerer Reize Siehe auch das Heeresverordnungsblatt von 1926 Nr 23 Seite 11 In der Veterinarakademie selbst fanden wie schon in der kaiserlichen Zeit nur militarischer Unterricht und Sport statt der Veterinaroffiziersnachwuchs war in einer Kaserne in der Mockernstrasse untergebracht und wurde taglich mit Bussen zum Studium in die Tierarztliche Hochschule Hannover gefahren Sein Vorganger als Veterinarinspekteur Otto Budnowski erhielt den Charakter eines Generaloberstabsveterinars erst am 23 Oktober 1939 nachdem er bei der Mobilmachung am 26 August 1939 reaktiviert worden war Eidesstattliche Erklarung vom 18 Oktober 1946 in Garmisch bei Stefanie Albrecht Prof Dr Hans Jochle 1892 1968 S 171 Abb 46Literatur BearbeitenStefanie Albrecht Prof Dr Hans Jochle 1892 1968 Ein Leben fur den Hufbeschlag Dissertation Tierarztliche Hochschule Hannover docupoint Verlag Magdeburg 2006 ISBN 3 939665 21 5 2006 S 166 172 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon Band II M Z NORA Verlag Berlin 4 erw Auflage 2014 S 713 Deutsche Tierarztliche Wochenschrift 88 Jahrgang Nr 11 5 November 1981 S 449 451Normdaten Person GND 1186981393 lobid OGND AKS VIAF 33036543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze CurtALTERNATIVNAMEN Schulze KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Tierarzt Generaloberstabsveterinar Veterinarinspekteur des Heeres Leiter des Kriegsveterinardienstes GestutsleiterGEBURTSDATUM 19 November 1881GEBURTSORT Wittenberg Elbe STERBEDATUM 11 Oktober 1966STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Schulze amp oldid 233876756