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Charles Mingus Sextett with Eric Dolphy Cornell 1964 so der vollstandige Titel des Albums ist ein Jazz Album von Charles Mingus Es wurde live am 18 Marz 1964 in der Aula der Cornell University in Itaca New York aufgenommen und im Jahr 2007 von Blue Note Records veroffentlicht Cornell 1964Livealbum von Charles MingusVeroffent lichung en 2007Label s Blue Note RecordsFormat e 2 CDsGenre s JazzTitel Anzahl 9Lange 134 25 2 CD Besetzung Trompete Johnny ColesBassklarinette Flote Altsaxophon Eric DolphyTenorsaxophon Clifford JordanPiano Jaki ByardBass Charles MingusSchlagzeug Dannie RichmondProduktion Sue Graham Mingus und Michael CuscunaStudio s Ithaca New YorkChronologie Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus 1963 Cornell 1964 Town Hall Concert 1964 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte des Cornell Konzerts 2 Das Cornell Konzert Marz 1964 3 Bewertung des Albums 4 Die Titel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte des Cornell Konzerts BearbeitenDas Jahr 1964 gilt bei vielen Kritikern als einer der Hohepunkte in der musikalischen Biografie des Bassisten Komponisten und Bandleaders vor allem durch seine Europatournee im April dieses Jahres dokumentiert auf einer Reihe von Tontragern wie The Great Concert Paris 1964 Mingus bildete sein Sextett Anfang des Jahres in New York City nachdem er im Jahr zuvor sein opus magnum The Black Saint and the Sinner Lady mit einem erweiterten Ensemble eingespielt hatte Nach einigen Umbesetzungen in denen Mingus auch kurze Zeit probeweise mit Eddie Preston Garnett Brown Joe Albany Booker Ervin und Pepper Adams gearbeitet hatte bildete er sein neues Sextett erst endgultig wahrend eines zweimonatigen Engagements im New Yorker Club Five Spot Im Vorfeld der bevorstehenden Europa Tournee bestritt das Sextett von Charles Mingus zu dem schliesslich Johnny Coles Trompete Eric Dolphy Altsaxophon Flote Bassklarinette Clifford Jordan Tenorsaxophon Jaki Byard Piano und Dannie Richmond Schlagzeug gehorten Auftritte in den Vereinigten Staaten zunachst unmittelbar nach dem Five Spot Engagement das Konzert in der Aula der Cornell University am 18 Marz 1964 1 Das Cornell Konzert Marz 1964 BearbeitenZum Repertoire der Mingus Band bei dem Cornell Auftritt gehorten solistisch eingeleitet durch ATFW You von Pianist Jaki Byard neben den zwei Duke Ellington Standards Sophisticated Lady und Take the A Train Charles Mingus ausgedehnte Kompositionen Meditations und Fables of Faubus So Long Eric und Orange Was the Colour of Her Dress Then Blue Silk Mingus lasst das Konzert mit zwei Beschworungen der Jazz Vergangenheit 2 beginnen mehr oder weniger solistischen Stucken zunachst Jaki Byard enzyklopadischem Ritt 3 durch die Musikgeschichte mit Zitaten aus Bebop Ragtime Boogie Woogie klassischer Musik und mehr 4 ein kombinierter Tribut an Art Tatum und Fats Waller 5 Anschliessend spielt Charles Mingus sein vierminutiges Spiel uber Ellingtons Sophisticated Lady gelegentlich sind zuruckhaltend geflusterte Piano Akkorde von Jaki Byard zu horen 5 Der Kritiker Werner Stiefele notierte Mingus ubertragt die Melodie so raffiniert auf sein Instrument dass er in flirrenden Momenten sogar eine Ubersetzung fur die originalen Growlsounds der Blaser findet 6 Nach dieser Einstimmung folgt eine halbstundige Version von Fables of Faubus die ausgedehnte Form dieser Komposition von 1959 beginnt mit einer Einleitung von Dolphy und Jordan Gary Giddins beschrieb dies wie einen frischen Wind und die folgenden Solos und Kadenzen seien gespickt mit musikalischen Zitaten wie etwa Jaki Byards Anspielungen auf den Yankee Doodle Lift Every Voice and Sing und Chopins Trauermarsch und Mingus zitiere die Tonleiter des Harold Arlen Klassikers Blues in the Night hin zur Peer Gynt Suite Jerome Kerns Pick Yourself Up und Ol Man River und schliesslich Gershwins It Ain t Necessarily So 2 Diese Solo Sequenzen gaben dem politisch motivierten Opus eine duster komische Wirkung 3 Mingus hatte seine Komposition Orange Was the Color of Her Dress Then Blue Silk zunachst auf seinem Solopiano Album Mingus Playes Piano Impulse 1963 entwickelt schliesslich arbeitete er die endgultige Form mit seinen Musikern im Five Spot aus Orange Was the Color of Her Dress Then Blue Silk wird hier von Johnny Coles angefuhrt Coles spielt sein Instrument gestopft seine Trompete wird kontrastierend umgeben von Jordans warmen Tenor und Dolphys quakender Bassklarinette Nach Ansicht von Gary Giddins zeige Mingus im weiteren Verlauf des Stucks seine Zustimmung mit der in sein eigenes Solo eingeflochtenen Passage aus Harry Warrens I ll String Along with You Danach spielt das Ensemble Mingus einzige Sextett Version von Billy Strayhorns Take the A Train eine lebhafte musikalische Toberei 5 Mingus und Danny Richmond zeigten mit ihren Solos dem Swing neue Richtungen auf 4 Jaki Byrd mengt in sein Solo Stride Passagen ein 6 nbsp Charles Mingus 1976 Die zweite CD des Konzert Mitschnitts beginnt mit der halbstundigen Version von Meditations Eine der Hohepunkte des Konzerts bildet Eric Dolphys telepathisches Zusammenspiel mit Mingus als sie ein Duett in der Einleitungssequenz von Meditations spielen Nach Ansicht des Kritikers Greg Campshire ist es zusammen mit Fables of Faubus das zentrale Stuck des Albums der Meister am Bass spielt einen klagenden gestrichenen Bass der sich mit Dolphys melancholischem Flotenspiel verflechte So schaffen sie eine einzige bezwingende Stimme die nur von den satten repetitiven Blaserfiguren Jonny Coles und Clifford Jordans begleitet werden Die Kompositionen Meditations und Fables of Faubus erhielten dabei eine epische halbstundige Behandlung die voll mit ausgewechselten Stimmungen und Tempi sei 3 Meditations sei gleich zu Beginn durch eine ernsthafte kontemplativ geistige Gemeinschaft gepragt von Mingus Bogenspiel Byards gelehrtenhaften Piano und Dolphys Flote 5 Nach uber sieben Minuten wird die meditative Grundstimmung schlagartig durch Dolphys Themenspiel auf der Bassklarinette verandert der das Ensemblespiel einlautet es folgt ein langeres Solo Dolphys bis wieder Ensemblepassagen weitere Soli einleiten Nach einer furiosen Kollektivimprovisation fuhrt Byard wieder zu der meditativen Stimmung des Anfangs zuruck und beendet das Stuck Werner Stiefele merkte an dass der Bandleader in den ersten sieben Minuten von Meditations und einer spateren Passage die ubliche Arbeitsteilung in einer Band aufhob indem er seinen Kontrabass als vollwertiges Melodieinstrument einbrachte wahrend sich die Blaser auf fast minimalistische Wiederholungsfiguren zuruckzogen 6 Es folgt die viertelstundige Eric Dolphy gewidmete Komposition So Long Eric die nach Dolphys Tod in diesem Jahr 1964 zu einem Klagelied hier jedoch war Mingus Blues zur Feier des Musikers gemeint 2 Nach Mingus einleitendem Solo und der Themenvorstellung durch das Ensemble hat Johnny Coles das erste Solo eingerahmt von Blues betonten Spiel der Rhythmusgruppe besonders von wuchtigen Bass und Zurufen Mingus auch bei Jaki Byrds anschliessenden zitatreichen Solo sind immer wieder seine Zurufe zu horen Die Jump Blues Stimmung setzt sich mit Clifford Jordans Solo fort bis schliesslich das Themenspiel die Richtung verandert Auch die Einleitung zu So Long Eric ist ein exzellentes Bassfeature schrieb Werner Stiefele hier jedoch begibt sich Mingus in den Tutti in die Begleitrolle Die Ensemblepassagen sind auch eine Besonderheit Mingus facettenreich arrangiert und jeder der Solisten hat Raum fur ausfuhrliche Soli 6 Die Raritat dieses Konzerts war die Zugabe When Irish Eyes Are Smiling eine seltene Jazz Version eines beruhmten Folkstucks das sonst zu Ehren des Saint Patrick s Day gespielt wird und schliesslich noch Mingus einzige Interpretation des Fats Waller Klassikers Jitterbug Waltz im Takt Eric Dolphy tue sich hier mit seinem einzigartigen Flotenspiel hervor 4 er spiele hier eine Jazzflote wie sonst keiner 4 Chris Slavecki meinte zum Ende des Albums Dolphys tanzerische Flote sei das perfekte Instrument um zum Finale dieses Abends zu fuhren Fats Waller s lustigem und lebendigen Jitterbug Waltz 5 Werner Stiefele resumiert die humorvolle Version des Jitterbug Waltz sei eine vergnugliche Fusion aus Alt und Neu 6 Bewertung des Albums BearbeitenAuch wenn dieses Mingus Sextett durch weitere Aufnahmen des Jahres 1964 gut dokumentiert ware sei Cornell 1964 nach Ansicht des Kritikers Greg Camphire ein einzigartiger Auftritt der in umfangreichen Diskographie des Bandleaders ohnesgleichen sei so gesehen sei Cornell 1964 nicht irgendeine Wiederveroffentlichung sondern im Vertrauen gesagt ein Jazz Klassiker und monumentales Portrat einer All Star Formation auf dem Hohepunkt ihrer Krafte Die sechs Musiker klangen oft als ob es mehr waren Mingus zeige einen Sinn fur eine detaillierte Orchestrierung die den starken Ellington Einfluss offenbare Der Mitschnitt beeindrucke auch durch die Live Atmosphare in der Mingus horbar seine Musiker anfeuere und daruber hinaus das Publikum begeistere 3 Der Kritiker Mark F Turner hebt in seiner Besprechung des Albums ausser dem Treffen der zwei Giganten Mingus und Dolphy auch die hohe Qualitat der weiteren Mingus Musiker Jaki Byard Johnny Coles Clifford Jordan und Dannie Richmond hervor Der Mitschnitt biete nicht nur Versionen seiner beruhmten Titel wie den Fables of Faubus sondern gebe auch das Vergnugen wieder dass die Musiker bei ihrem Programm hatten es sei eine stressfreie Atmosphare im Gegensatz zu manch anderen Mingus Engagements gewesen und die Musiker genossen ganz offensichtlich ihre Musik und die Resonanz des Publikums 4 Dolphy spiele im abschliessenden Jitterbug Waltz eine Jazzflote wie sonst keiner Es seien so viele strahlende Augenblicke auf diesem wiederentdeckten historischem Dokument Der Schatten dieser Musiker sei noch bis heute erkennbar und dieses Konzert sei das Testament ihrer Grosse das hoffentlich fur Jahre andauern wurde 4 Der Kritiker Samuel Chell hebt das eindrucksvolle Solo Clifford Jordans Solo in Fables of Faubus hervor und Johnny Coles sei hier der elfenhaft ratselhafte Einzelganger der hier besser zur Geltung komme als bei den zuvor erschienenen europaischen Aufnahmen der Gruppe wie etwa The Great Concert Paris 1964 er habe hier genug Gelegenheit daran zu erinnern dass er Gil Evans bevorzugter Trompeter nach Miles Davis war Samuel Chell sieht Mingus at Cornell 1964 auf der gleichen Stufe wie den Mitschnitt des Pariser Mingus Konzert vom Sommer Auch wenn fur Cornell spreche dass Coles anwesend sei der ja wahrend der Tournee im Sommer erkrankte mache das spatere Paris Gastspiel der funf Mitglieder des Mingus Sextetts den Verlust von Coles Trompetenstimme wieder wett Dennoch sei das Spiel der Formation auf Cornell feuriger was besonders Clifford Jordans Solo in Fables of Faubus betreffe ausserdem sei der Austausch zwischen Dolphy und Jordan explosiver und spannender insbesondere in der Version von So Long Eric Auffalliger Unterschied zum Pariser Konzert sei hier auch die offenere Zuganglichkeit Mingus zum Publikum Nach Ansicht Chells gebe die sehr zufriedenstellende Musik ein runderes Bild des ausgezeichneten Mingus Ensembles der legendaren 1964er Tournee und wenn auch verstandlicherweise Eric Dolphy immer der Magnet dieser Band war war doch jeder der Solisten mit grossem Vorteil auf diesem fruhen amerikanischen Konzert zu horen Resumierend halt der Autor fest dass der Cornell Mitschnitt so etwas sei wie die unerlassliche Vorbereitung fur das grosse Ereignis der bevorstehenden Tournee 7 Fur Greg Camphire hingegen sei Coles Anwesenheit wie eine besondere Offenbarung angesichts seines spateren Ausfalls auf der Europatour er erwahnt daher seinen Beitrag in der Zugabe When Irish Eyes Are Smiling bei dem er mit einem immens vollen Ton mit harmonischen Erfindungen uberrasche 3 Nach Ansicht von Gary Giddins war der Cornell Auftritt ein Festival der Debuts es sei sozusagen nach der Ausarbeitung im Five Spot die Urauffuhrung des Programms das das Mingus Sextett in der Town Hall im April 64 und spater im Sommer in Holland Norwegen Schweden Danemark Frankreich und Deutschland spielen sollte Dennoch sei der Cornell Mitschnitt kein einfaches Dokument des Ubergangs sondern biete Versionen der Titel die gleich gut oder noch besser seien als die im Verlauf des Jahres in Europa eingespielten Versionen 2 Fur Werner Stiefele gehort das vierminutige Solo Mingus uber Sophisticated Lady es zahlte auch bei der folgenden Europatournee zum Konzertrepertoire zu den Highlights der Bassgeschichte 6 Thom Jurek betont im Allmusic der das Album mit 4 Sternen auszeichnete dass bis zum Erscheinen dieses Mitschnitts die Aufnahmen aus der Town Hall drei Wochen spater der Standard fur diese Band waren nun sei es wohl Cornell 1964 das dessen Platz in den Annalen des Kanons einnehme 8 Der Kritiker Chris Slavecki nannte den wiederentdeckten Konzert Mitschnitt mit einer von Mingus Lieblingsbands streitlustig ausufernd und historisch das Konzert bewege sich so sicher durch dieses Programm aus Mingus Originalen und Nummern von Strayhorn Ellington und Waller dass man verwundert Cornell 1964 als den Sound von Mingus eigener Geschichte des amerikanischen Jazz erlebe oder sogar noch mehr den Klang dessen wie er sich seinen Platz in dieser Geschichte schreibe 5 Die Titel BearbeitenBlue Note Records CDP 0946 3 92210 2 8CD1 Opening 0 17 ATFW You Jaki Byard 4 26 Sophisticated Lady Ellington Mills Parish 3 23 Fables of Faubus 29 42 Orange Was the Color of Her Dress Then Blue Silk 15 05 Take the A Train Strayhorn 17 26CD2 Meditations 31 23 So Long Eric 15 33 When Irish Eyes Are Smiling trad 6 07 Jitterbug Waltz Waller 9 59 Alle anderen Kompositionen stammen von Charles Mimgus Weblinks BearbeitenDoug Ramsey Things Mingus Revisited artsjournal comEinzelnachweise Bearbeiten Brian Priestley Mingus A Critical Biography Quartet Books London 1982 ISBN 0 7043 2275 7 a b c d Gary Giddins Liner Notes von Cornell 1954 2007 a b c d e Greg Campshire Besprechung des Albums All About Jazz englisch a b c d e f Mark F Turner Besprechung des Albums All About Jazz 2007 englisch a b c d e f Chris Slavecki Besprechung des Albums All About Jazz 2007 englisch a b c d e f Werner Stiefele Besprechung des Albums In Rondo 9 2007 Samuel Chell Besprechung des Albums All About Jazz englisch Thom Jurek Besprechung Allmusic Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornell 1964 amp oldid 228593307