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Cornelius von Ruxleben um 1525 in Auleben 12 November 1590 in Leipzig war ein sachsischer Forst und Landjagermeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Aufstieg 1 2 Niedergang 2 Literatur 2 1 Belletristische Verarbeitung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufstieg Bearbeiten Cornelius von Ruxleben wurde um 1525 auf dem Erbgut Ruxleben in Auleben als siebenter Sohn des Hans Caspar von Ruxleben 1485 1545 und dessen Ehefrau Anna Katharina geb von Bendeleben geboren Er entstammte dem Thuringer Adelsgeschlecht von Ruxleben das im Dorf Ruxleben seit dem 13 Jahrhundert nachweisbar ist Als junger Mann trat er in die Dienste des gleichaltrigen sachsischen Herzogs August dessen Freund und Gunstling er wurde Nachdem August 1553 Kurfurst geworden war ernannte er Ruxleben 1554 zum Jagermeister in Zschopau Damit hatte dieser die Aufsicht uber das Jagdgebiet um die Stadt und bewohnte das Jagermeisterhaus am Schloss Wildeck das seit 1506 als Sitz der Jagd und Forstverwaltung diente und von 1545 bis 1547 unter Kurfurst Moritz zum Jagdschloss umgebaut worden war 1555 heiratete Cornelius von Ruxleben Martha von Breitenbauch die ihm sechs Sohne Abraham Caspar Cornelius junior Lorenz Georg Friedrich Augustus und eine Tochter Katharina schenkt Bald darauf erweiterte sich seine Verantwortung betrachtlich 1559 wird er zum Jagermeister des Gebirgischen Kreises berufen das Gebiet erstreckt sich von der Elbe bis zum Vogtland Als solcher war er 1560 massgeblich an der Errichtung der Holzordnungen in den ihm zustandigen Amtern beteiligt die der entstandenen Unordnung in den Waldern entgegenwirken sollten 1 Die Jagd als Privileg des Landesherrn hatte bei Hof hochste Prioritat Verstosse wie Wilddieberei wurden drakonisch geahndet Der Kurfurst ernannte Ruxleben 1560 zum Oberforst und Landjagermeister und ubereignet ihm als erstes von vielen Geschenken das Vorwerk Porschendorf Rittergut Schlosschen behielt sich aber das Vorkaufsrecht fur 1000 Gulden vor drei Jahre spater verzichtete er auf Bitten Ruxlebens selbst darauf 2 Von seinem Amtsvorganger Reinert von Reinsberg kaufte Cornelius von Ruxleben 1561 ein Haus am Zschopauer Altmarkt und liess es abreissen An seiner Stelle liess er im gleichen Jahr das Edelhaus heute Neues Rathaus errichten von dem allerdings nur das Eingangsportal original erhalten ist Dieses wurde von Kurfurst August im gleichen Jahr in ein Mannlehengut umgewandelt mit dem Bierschank Recht zum Bierverkauf versehen und von allen burgerlichen Beschwerden Botmassigkeiten und dem Gerichtszwang befreit Ein Jahr spater erhielt Ruxleben das halbe Dorf Gelenau mit allen zugehorigen Frondiensten und 1564 die Vorwerksfelder als Mannlehen verliehen Im November 1566 liess er in der Stadtkirche einen neuen Altar mit dem Bildnis seiner Familie errichten Im Folgejahr schenkte der Kurfurst Ruxleben das Dorf Krumhermersdorf einschliesslich der Muhlensteuer und dem Fischrecht Bald wurde ihm noch grossere Verantwortung ubertragen 1568 wurde er zum Jagermeister des Meissnischen Kreises bestallt der vom Elbsandsteingebirge bis nach Torgau reicht Aus diesem Grund hielt er sich ab dieser Zeit uberwiegend in Dresden auf In diesem Jahr begann der Bau der benachbarten Augustusburg 1569 liess er eine Brucke zu den Vorwerksfeldern uber die Zschopau errichten 1571 erhielt er den Schlossgarten und den alten Jagerhof im Schloss als Lehen Wie wichtig die Jagd fur Kurfurst August war zeigt ein Fall aus dem Jahr 1575 in dem Ruxleben beauftragt wurde eine Geldstrafe von 600 Gulden fur einen Wilddiebstahl in Werdau einzutreiben der bereits 12 Jahre zurucklag Bei einer personlichen Zusammenkunft am 17 August 1575 im Jagdhaus zu Sitzenroda begnadete Kurfurst August von Sachsen Ruxleben mit zwei Lehen die kurz vor dem Ruckfall an die Wettiner standen Das waren die Lehen und Guter der Bruder Caspar und Friedrich von Breitenbach auf Seegeritz und die Guter und Lehen von Hans Friedrich von Tutchenrode darunter das Vorwerk in Bendeleben 3 Niedergang Bearbeiten Am 19 Marz 1576 starb Ruxlebens Ehefrau Martha Die Leichenpredigt wurde am 22 Marz 1576 durch den Pfarrer und Theologen Valentin Weigel gehalten der seit 1567 Pfarrer in Zschopau amtierte 4 Als sich Ruxleben alkoholisiert im kleinen Kreise abfallig uber die kurfurstliche Familie ausserte denunzierte ihn der Schellenberger Forstmeister Paul Grobel am Dresdner Hof Am 16 November 1576 wurde Ruxleben vor den Dresdner Hof und Appellationsraten wegen Beleidigung der kurfurstlichen Familie angeklagt Unter Folter gestand er drei Anklagepunkte musste seine Behauptungen am 19 Dezember 1576 offentlich widerrufen und sich dabei dreimal mit eigener Hand auf s Maul hauen Aus der Gunst des Kurfursten gefallen dieser fuhrte selbst aus dass er Ruxleben ausser dem Gehalt von 3000 Gulden mit mehr als 60000 Gulden begnadet gehabt habe 5 wurde Ruxleben 1577 als Staatsgefangener in die Leipziger Pleissenburg uberfuhrt Sein Vermogen wurde eingezogen Amtsnachfolger wurde sein Widersacher Paul Grobel Die auf Ruxlebens Veranlassung errichtete Brucke wurde 1578 abgerissen und 1580 an anderer Stelle wieder aufgebaut Den Altar in der Kirche traf 1579 das gleiche Schicksal Cornelius von Ruxleben starb am 11 6 oder 12 November 1590 7 nach 16 Jahren Haft in der Pleissenburg und wurde am 14 November 1590 in der Leipziger Johanniskirche beigesetzt 8 Seine Kinder galten als unwurdig und standen zunachst unter der Vormundschaft des Herzogs Friedrich Wilhelm von Sachsen Weimar und des Kurfursten Johann Georg von Brandenburg die nach dem fruhen Tod von Augusts Sohn Christian I 1591 die Verwaltung des Kurfurstentums ubernommen hatten Wenige Monate spater wurde Christians altester Sohn Christian II im Alter von acht Jahren Kurfurst Nach Ruxlebens Tod versuchten seine drei Sohne die Belehnung an den eingezogenen Guter zuruckzuerhalten was ihnen aufgrund der wechselhaften Verhaltnisse des Jahres 1591 nicht sofort gelang Im Zeitraum von 1596 bis 1621 erhielten sie ihren Besitz zuruck Die als Mannlehen ubergebenen Besitztumer gehen zunachst an Ruxlebens altesten Sohn Cornelius und danach an Ludwig von Breitenbauch uber Als dieser kinderlos starb fielen sie an Kurfurst Johann Georg I zuruck In der Leipziger Johanniskirche wurde 1883 bei Bauarbeiten an der Heizungsanlage der Leichnam eines Mannes mit vollem braunem Lockenhaar in der Kleidung eines Landedelmanns aus dem 16 Jahrhundert mit Reiterstiefeln ledernen Beinkleidern bunten Borduren und einem Wams aus braunem Stoff gefunden Aufgrund der Umstande handelt es sich sehr wahrscheinlich um Cornelius von Ruxleben 8 In Zschopau fuhrt heute der Cornelius von Ruxleben Weg als Waldweg vom Nesselfleck zum Ziegenruck Literatur BearbeitenReinhold Timme Cornelius von Ruxleben In Heimatklange Beilage zum Wochenblatt fur Zschopau Nr 9 vom 27 September 1924 Reinhold Timme Cornelius von Ruxleben In Heimatklange Beilage zum Wochenblatt fur Zschopau Nr 148 vom 30 April 1936 Nr 149 vom 31 Mai 1936 Nr 150 vom 30 Juni 1936 und Nr 151 vom 31 Juli 1936 Bernd Bendix Aufstieg und Fall des kursachsischen Landjagermeisters Cornelius von Ruxleben um 1525 1590 in Archiv fur Familiengeschichtsforschung 13 2009 Heft 4 S 2 6 ISSN 1867 5999 Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Schlosschen Hrsg Ein Schlosschen in Porschendorf zur Geschichte des Rittergutes Schlosschen bei Zschopau Amtsberg 2010 DNB 1007827459 Britta Gunther Cornelius von Ruxleben und das Vorwerk Porschendorf bei Zschopau in Erzgebirgische Heimatblatter 35 2013 Heft 4 S 27 29 ISSN 0232 6078Belletristische Verarbeitung Bearbeiten Kurt Wieland Cornelius von Ruxleben Jagermeister zu Zschopau Eine kulturgeschichtliche Erzahlung aus dem 16 Jahrhundert Gluckauf Schwarzenberg 1927 Kurt Wieland Tod in Vater Augusts Kerker Cornelius von Ruxleben Jagermeister zu Zschopau Edition Kammweg Band 2 Mit einem Nachwort von Klaus Walther und Andreas Eichler Mironde Niederfrohna 2008 ISBN 978 3 937654 29 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Cornelius von Ruxleben in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Scheffler Olaf Tautenhahn Holzordnung Schwarzenberg und Crottendorf 1560 Quellen zur Orts und Familiengeschichte des Erzgebirges Heft 57 Adam Ries Bund Annaberg Buchholz 2012 ISBN 978 3 944217 00 0 Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Schlosschen Hrsg Ein Schlosschen in Porschendorf zur Geschichte des Rittergutes Schlosschen bei Zschopau Amtsberg 2010 DNB 1007827459 Britta Gunther Cornelius von Ruxleben und das Vorwerk Porschendorf bei Zschopau in Erzgebirgische Heimatblatter 35 2013 Heft 4 S 27 29 ISSN 0232 6078 Cornelien von Ruxleben Begnadungs Verschreibung uber etzliche Lehen so uf den Fall stehen vom 17 August 1575 im Bestand des Lehnhofs Dresden im Sachsischen Staatsarchiv Vaeltin Weigel Vnterricht Predigte Wie man Christlich trawren vnd teglich solle im Herren sterben Vber dem Begrebnis der Frawen Marthe gebornen von Breitebachin Des Cornely von Ruxleben Churfuerstlicher G zu Sachssen Oberster Jegermeister vnd zur Tzschopen ehli che verstorbene Hausfraw et c 1576 Digitalisat Karl von Weber Anna Churfurstin zu Sachsen ein Lebens und Sittenbild aus dem 16 Jahrhundert Leipzig 1865 S 159 Digitalisat Leipzigisches Geschicht Buch Oder Annales Das ist Jahr und Tage Bucher der welt beruhmten konigl und churfurstl sachs Handelsstadt Leipzig pp Leipzig 1714 S 257 Digitalisat Kurt Wieland Tod in Vater Augusts Kerker Cornelius von Ruxleben Jagermeister zu Zschopau Edition Kammweg Band 2 Mit einem Nachwort von Klaus Walther und Andreas Eichler Mironde Niederfrohna 2008 ISBN 978 3 937654 29 4 S 76 a b Denkmal fur Cornelius von Ruxleben in Wochenblatt fur Zschopau und Umgegend Nr 94 von 1883 Normdaten Person GND 1038029929 lobid OGND AKS VIAF 304966356 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruxleben Cornelius vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer LandjagermeisterGEBURTSDATUM 1525GEBURTSORT AulebenSTERBEDATUM 12 November 1590STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornelius von Ruxleben amp oldid 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