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Cornelius Maria Paulus von Guaita getauft 15 Marz 1766 in Aachen 12 Juli 1821 ebenda auch Corneille de Guaita genannt war ein deutscher Nadelfabrikant sowie langjahriger Burgermeister der Stadt Aachen Cornelius von Guaita mit Tochter Maria Catharina Josepha spater von Limpens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCornelius von Guaitas Vater war der Nadelindustrielle Johann Franz Xaver von Guaita aus einer Nebenlinie der in Frankfurt am Main niedergelassenen Familie Guaita 1 Sohn des Martin von Guaita der 1754 in Wien den Reichsadelsstand erhielt und der Maria Katharina Barbara Tochter des Grafen Johann Baptist von Bolza 2 1680 1748 und Schwester des Grafen Joseph von Bolza 1719 1782 3 Cornelius von Guaitas Mutter war Maria Anna Catharina Tochter des Aachener Burgermeisters Cornelius Chorus aus der ebenfalls in der Nadelindustrie tatigen Familie Chorus Cornelius von Guaita besuchte in seiner Heimatstadt Aachen das reichsstadtische Mariengymnasium kurz Marianum spateres Kaiser Karls Gymnasium schlug danach aber gemass der Familientradition die berufliche Laufbahn eines Nadelfabrikanten ein Wie es fur Mitglieder einflussreicher Familien zu jener Zeit so ublich war ubernahm Guaita ebenfalls offentliche und politische Aufgaben Als am 21 Juni 1804 noch wahrend der franzosischen Besatzungszeit im Departement de la Roer unter Napoleon Bonaparte auch in Aachen erstmals das Conseil du Commerce die historischen Anfange der heutigen Industrie und Handelskammer Aachen gegrundet wurde trat von Guaita dieser Institution sofort bei und war spater von 1808 bis 1820 auch deren Vorsitzender Das Conseil du Commerce wurde ab 1804 als Gewerbliche Ratskammer bezeichnet und hatte bis zum Ende der franzosischen Besatzungszeit im Jahr 1815 Bestand Ihr Verwaltungsbezirk erstreckte sich auch uber Aachen hinaus bis in das Arrondissement de Cleves Guaita fungierte auch als einer der ersten funf Richter des am 27 Mai 1805 installierten Handelsgerichts zu Aachen welches mit einem Sachverstandigenrat zu vergleichen ist Hieraus entstand spater am 7 August 1846 das Konigliche Gewerbegericht Von 1809 bis 1814 war von Guaita des Weiteren im Prasidium des Departmentswahlkollegium tatig das die Kandidaten fur die gesetzgebende Versammlung und den Senat in Paris sowie die Kandidaten fur den Departmentsrat ernannte In der Zwischenzeit war von Guaita auch in die Ratskammer und am 28 Mai 1808 als Nachfolger von Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem zum Maire der Stadt Aachen gewahlt worden Seine Befugnisse und die der Ratskammer erstreckten sich hierbei auch auf die Kantone Burtscheid Linnich Heinsberg Sittard NL und Geilenkirchen Nach dem Ende der franzosischen Besatzung und der Eingliederung des Rheinlandes in das Konigreich Preussen wurde Cornelius von Guaita zum ersten Oberburgermeister der Stadt Aachen wiedergewahlt Diese Position bekleidete er trotz Bestrebungen von Seiten der preussischen Regierung ihn 1818 abzuzusetzen bis zu seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden im Jahr 1820 Guaitas Verdienste lagen massgeblich in der kompromisslosen Umsetzung Napoleonischer Wirtschaftspolitik und in der Forderung und Starkung des gewerblichen und handwerklichen Mittelstandes Er galt von Anfang an als gluhender Verehrer Napoleons und erhoffte sich durch dessen Politik ein neues goldenes Zeitalter Fur seine ausserordentlichen Verdienste in dieser Zeit wurde Cornelius von Guaita mit dem preussischen Roten Adlerorden sowie 1811 4 von Kaiser Napoleon zum Mitglied der Ehrenlegion ernannt 1811 stellte von Guaita fur sich und seinen Sohn den Antrag auf die Erhebung in den Stand eines baron de l Empire Daruber hinaus forderte von Guaita 1813 als Maire der Stadt Aachen die Durchfuhrung der 1801 in Aachen eingefuhrten Pockenschutzimpfung durch Gerhard Reumont und Kaspar Ludwig Dorschel 5 Ihm zu Ehren wurde in Aachen 1905 eine Strasse in der Nahe seines ehemaligen Wohnhauses in der Rosstrasse nach ihm benannt Familie Bearbeiten nbsp Ehemaliges vierflugeliges Rittergut Berger Hochkirchen im Ortsteil Laurensberg nbsp Guaita sche Gartentreppe Rokoko ca 1780 von Jakob CouvenCornelius von Guaita war seit dem 17 November 1790 mit Auguste von Heinsberg einer Tochter des Postdirektors der Thurn und Taxis schen Post von Aachen verheiratet und hatte mit ihr funf Tochter und einen Sohn Augusta von Guaita verstarb am 12 Juli 1819 6 Ein Portrat von ihm gemalt 1817 von Johann Baptist Joseph Bastine hangt im Stedelijk Museum Het Domein in Sittard Es zeigt den Aachener Oberburgermeister zusammen mit seiner Tochter Maria Katharina Josepha Sophina von Guaita und tragt den franzosischen Orden der Ehrenlegion und den Roten Adlerorden Von Guaita und seine Familie hatten sich im Laufe der Jahre einen bedeutenden Wohlstand erarbeitet und erwarben unter anderem die Guter Berger Hochkirchen im Ortsteil Laurensberg und Soerser Hochkirchen im Ortsteil Soers sowie weitere in der Nahe befindliche Gutsanlagen 7 Daruber hinaus besassen sie in der Aachener Rosstrasse 46 48 eine komfortable Hauserzeile zu denen eine von Jakob Couven um 1780 entworfene Rokoko Treppenanlage gehorte die als Guaita sche Gartentreppe bezeichnet wurde 8 Diese wurde nach dem Krieg teilweise in den Stadtgarten Aachen transloziert Die zur Treppenanlage gehorige Gitterbekronung mit den Initialen Guaitas ging jedoch verloren Heute scheinen im Raum Aachen keine Nachkommen mehr zu leben Jedoch konnen Grabstatten der Familie im denkmalgeschutzten Aachener Ostfriedhof besichtigt werden Literatur BearbeitenHermann Krussel Horatius Aquisgranensis Aachen im Spiegel des neulateinischen Dichters Johann Gerhard Joseph von Asten 1765 1831 Noctes Neolatinae Band 3 Georg Olms Verlag Hildesheim Zurich New York 2004 ISBN 978 3 487 12720 0 Kap 10 S 467 477 Digitalisat in der Google Buchsuche Lothar Gall Vom alten zum neuen Burgertum Die mitteleuropaische Stadt im Umbruch 1780 1820 Beihefte der Historischen Zeitschrift Band 14 neue Folge Stadt und Burgertum Band 3 Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 978 3 486 64414 2 S 219 Digitalisat in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenFotos des vierflugligen ehem Rittergutes Berger Hochkirchen Carl Ganser Die Wirkung der franzosischen Herrschaft Gesetzgebung und Verwaltung auf das Aachener Wirtschaftsleben Dissertation Tubingen 1922 PDF Datei 296 kB Einzelnachweise Bearbeiten Karl Kiefer Hrsg Frankfurter Blatter fur Familiengeschichte 1 Jg Heft 7 S 118 119 Hermann Friedrich Macco Aachener Wappen und Genealogien 1 Aachen 1907 S 161 Stammbaum der Familie Bolza della Bulgia di Barna aufgestellt 1910 von dem Genealogen Karl Kiefer in Frankfurt am Main Thomas F Kraus Auf dem Wege in die Moderne Bonne ville d Aix la Chapelle Aachen in franzosischer Zeit 1792 93 1794 1814 Handbuch Katalog zur Ausstellung im Kronungssaal des Aachener Rathauses vom 14 Januar bis zum 5 Marz 1995 Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd 4 Im Auftrag des Wissenschaftlichen Ausschusses herausgegeben von 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1832 1848 Arnold Edmund Pelzer 1848 1851 Johann Contzen 1851 1875 Ludwig von Weise 1875 1883 Ludwig Pelzer 1884 1896 Philipp Veltman 1896 1916 Wilhelm Farwick 1916 1928 Wilhelm Rombach 1929 1933 Quirin Jansen 1933 1944 Franz Oppenhoff 1944 1945 Wilhelm Rombach 1945 Ludwig Kuhnen 1946 Albert Maas 1946 1952 Hermann Heusch 1952 1973 Kurt Malangre 1973 1989 Jurgen Linden 1989 2009 Marcel Philipp 2009 2020 Sibylle Keupen seit 2020 Oberstadtdirektoren Albert Servais 1946 1954 Anton Kurze 1954 1975 Heiner Berger 1975 1995 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Januar 2020 GND Namenseintrag 104131543 AKS PersonendatenNAME Guaita Cornelius vonALTERNATIVNAMEN Guaita Cornelius Maria Paulus von vollstandiger Name Guaita Corneille deKURZBESCHREIBUNG deutscher Nadelfabrikant und Burgermeister von AachenGEBURTSDATUM getauft 15 Marz 1766GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 12 Juli 1821STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornelius von Guaita amp oldid 222398977