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Die Familie Guaita gehorte vom 17 bis zum 19 Jahrhundert zu den angesehensten und einflussreichsten Familien in Frankfurt am Main Sie stammte ursprunglich aus dem Dorf Codogna oberhalb von Menaggio am Comer See Am 24 Februar 1660 wurde Francisco de Guaita erstmals in Frankfurt als Pomeranzenjunge erwahnt So nannte man damals die aus Oberitalien eingewanderten Sudfruchtehandler zu denen auch die Brentanos zahlten Ein Nebenzweig der Frankfurter Linie liess sich zu Beginn des 18 Jahrhunderts als Nadelfabrikanten in Aachen sowie in Frankreich nieder 1 Wappen des Geschlechts GuaitaMenaggio am Comer See heute Georg Friedrich von Guaita 1834 Portrat von Ferdinand Georg WaldmullerInhaltsverzeichnis 1 Frankfurter Linie 2 Aachener Linie 3 Bedeutende Personlichkeiten 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFrankfurter Linie Bearbeiten1665 grundete Innocentius Guaita 1697 mit seinem Bruder das Handelshaus Innocentio amp Matthao Guaita das seine Geschaftsraume im Nurnberger Hof unterhielt In der streng lutherischen Reichsstadt Frankfurt erregte die erfolgreiche Geschaftstatigkeit der katholischen Einwanderer den Argwohn der eingesessenen Patrizier Das Burgerrecht blieb ihnen daher zunachst verwehrt Erst im 18 Jahrhundert begannen beide Seiten Zugestandnisse zu machen Johann Gottfried Guaita 1710 11 1775 ein ehemaliger Dominikaner konvertierte 1738 erwarb das Burgerrecht und liess sich als Privatlehrer Verfasser von antiklerikalen Streitschriften und Leichenbitter in Frankfurt nieder Sein Vetter Anton Maria Guaita 1721 1808 wurde durch Heirat mit der Burgerstochter Johanna Claudia Monet Frankfurter Burger ohne seine Konfession wechseln zu mussen nbsp ehemaliges Landhaus Mainlust Links der Familie Guaita heute Grunanlage Nizza nbsp Familiengrab auf dem Frankfurter HauptfriedhofDie Familie Guaita erwarb grossen Landbesitz vor den Toren Frankfurts darunter das Landhaus Mainlust auf dessen Gelande sich heute die Grunanlage Nizza am Mainufer befindet sowie den Guaitaschen Garten vor dem Eschenheimer Tor Bedeutendstes Mitglied der Familie Guaita wurde Georg Friedrich Guaita seit 1813 von Guaita der 1822 erster romisch katholischer Burgermeister von Frankfurt wurde Bis 1838 verwaltete er dieses Amt sieben Mal ofter als jeder andere in der Geschichte Frankfurts Die noch heute bestehende Guaitasche Stiftung eine Versorgungsanstalt fur unbemittelte Madchen und verschamte Arme romisch katholischen Bekenntnisses und fur hilfsbedurftige unverheiratete oder verwitwete Manner uber 60 Jahre geht auf den Kaufmann Stephan von Guaita 1772 1848 Sohn von Anton Maria Guaita und seine Frau Catharina Clara geb Besel zuruck Letzter Kaufmann in der Familie war der Geheime Kommerzienrat Max von Guaita 1842 1903 Nach der Familie Guaita ist die Guaitastrasse in Frankfurt Ginnheim benannt Die Familiengrabstatte Gewann J Nr 331 334 befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof Aachener Linie Bearbeiten nbsp Cornelius von Guaita mit Tochter Maria Catharina Josepha spater von Limpens Gemalde von Johann Baptist Joseph Bastine nbsp ehem Rittergut Berger Hochkirchen zeitweise Eigentumer Cornelius von GuaitaIn der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts liess sich aus Koln kommend zunachst ein gewisser Martin Paul von Guaita in Aachen nieder welcher am 6 August 1754 von Kaiser Franz I sein Adelsdiplom erhielt Er war verheiratet und hatte zehn Kinder darunter funf Sohne von denen Johann Baptist Xavier von Guaita 1735 uber viele Jahre hinweg als Geschworener dem Werkmeistergericht Aachens angehorte und ein anderer Sohn Bernhard Maria Joseph von Guaita 1737 ab dem 14 Januar 1763 in Aachen als Kanonikus des Aachener Munsterstiftes und als geistlicher Rat des Kurfursten von Trier bekannt geworden war Gegen Ende des 18 Jahrhunderts ubernahm schliesslich Cornelius von Guaita 1766 1821 offensichtlich ein Enkel des oben genannten Martin von Guaita eine bedeutende Nadelfabrik in Aachen und wurde daruber hinaus wahrend der franzosischen Besatzungszeit zunachst zum Maire und nach dem Abzug der Franzosen zum ersten Oberburgermeister der Stadt Aachen sowie zum Prasidenten der IHK Aachen gewahlt Die Familie hatte sich im Laufe ihres bisherigen Aachener Daseins einen bedeutenden Wohlstand erarbeitet und erwarb unter anderem die Guter Berger Hochkirchen im Ortsteil Laurensberg und Soerser Hochkirchen im Ortsteil Soers sowie weitere in der Nahe befindliche Gutsanlagen 2 Daruber hinaus besassen sie in der Aachener Rosstrasse eine komfortable Hauserzeile zu denen eine von Jakob Couven um 1780 entworfene Rokoko Treppenanlage gehorte die als Guaita sche Gartentreppe bezeichnet wurde Diese wurde spater in den Stadtgarten Aachen transloziert Zu Ehren der Familie Guaita wurde in Aachen eine Strasse nach ihnen umbenannt Heute scheint die Familie im Raum Aachen im Namensstamm nicht mehr existent zu sein Dafur kann man ihre Grabstatten im denkmalgeschutzten Aachener Ostfriedhof besichtigen Bedeutende Personlichkeiten Bearbeitenaus dem Frankfurter Zweig dieser Familie Georg Friedrich von Guaita 1772 1851 Burgermeister von Frankfurt Franz Georg Carl von Guaita 1810 1868 Abgeordneter Leon von Guaita 1878 1932 deutscher Landadliger Mathilde von Guaita 1850 1890 Mazenin der Stadt Frankfurt Max von Guaita 1842 1903 Kaufmann und Kommunalpolitiker Erbauer der Villa Guaita aus dem Aachener Zweig dieser Familie Cornelius von Guaita 1766 1820 deutscher Oberburgermeister und letzter Maire der Stadt AachenWappen BearbeitenDer Schild ist geteilt oben in Rot ein gekronter goldener Adler unten in Silber mit schwarz silbern gestucktem Bord drei schwarze Sparren Auf dem gekronten Helm mit schwarz silbernen Decken der goldene Adler wachsend 3 Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 Hermann Ariovist von Furth Beitrage und Material zur Geschichte Aachener Patrizier Familien Bd II 1882 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Guaita family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BUNDESARCHIV Zentrale Datenbank Nachlasse In nachlassdatenbank de Abgerufen am 26 September 2017 Informationen uber den Nachlass der Familie von Guaita im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt Einzelnachweise Bearbeiten Karl Kiefer Hrsg Frankfurter Blatter fur Familiengeschichte 1 Jg Hefte 7 S 118 119 Gutsbesitz Guaita Laurensberg und Soers Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Hermann Friedrich Macco Aachener Wappen und Genealogien 1 Aachen 1907 S 161 und Tafel 42 Normdaten Person GND 1217127992 lobid OGND AKS VIAF 1707160001830930300009 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guaita Familie amp oldid 223081469