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Coparsit IMA Symbol Cop 3 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Cu2 4O2 AsO4 Cl 1 in der kristallchemischen Strukturformelschreibweise auch Cu2 4 O2 Cl AsO4 5 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Arsenat mit zusatzlichen Sauerstoff und Chlorionen CoparsitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1996 064 1 1996 064a 2 IMA Symbol Cop 3 Chemische Formel Cu2 4O2 AsO4 Cl 1 Cu4 O2 Cl As V O4 4 Cu4 Cl O2 As V O4 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 07 005 4 8 BE 80 41 11 07 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 6 Raumgruppe Pbcm Nr 57 Vorlage Raumgruppe 57 5 Gitterparameter a 5 44 A b 11 15 A c 10 33 A 5 Formeleinheiten Z 4 5 Haufige Kristallflachen 100 110 101 7 Physikalische EigenschaftenMohsharte nicht definiertDichte g cm3 berechnet 4 76 1 7 Spaltbarkeit vollkommen nach 100 7 Bruch Tenazitat sehr sprode 7 Farbe dunkelgrau bis schwarz 7 Strichfarbe braun 7 Transparenz undurchsichtig 6 Glanz Metallglanz 7 Coparsit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt tafelige nach der b Achse gestreckte Kristalle bis etwa 0 4 mm mit einem metallischen Glanz auf den Oberflachen Das vollkommen undurchsichtige opake Mineral ist von dunkelgrauer bis schwarzer Farbe hinterlasst aber auf der Strichtafel einen braunen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenCoparsit wurde erstmals in Mineralproben von der Fumarole Jadowitaja Die Giftige russisch Yadovitaya 8 nbsp 55 833055555556 160 33305555556 9 am zweiten Schlackenkegel des Vulkans Tolbatschik auf der Halbinsel Kamtschatka im russischen Foderationskreis Ferner Osten entdeckt Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Lidija Pawlowna Wergassowa Galina L Starova Sergey V Krivovichev Stanislaw K Filatow und Vladimir V Ananiev die das Mineral nach dessen Hauptkomponenten Kupfer englisch Copper und Arsen in der chemischen Formel benannten Das Mineralogenteam sandte die Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1996 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1996 064 1 ein Da zu diesem Zeitpunkt allerdings die Beschreibung noch nicht vollstandig verfugbar war wurde der Coparsit erst mit der nachfolgenden Einreichung unter der Nummer 1996 064a 2 als eigenstandige Mineralart anerkannt Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Staatlichen Bergbau Universitat Sankt Petersburg ehemals Staatliches Bergbauinstitut in Sankt Petersburg unter der Katalog Nr 3107 2 aufbewahrt 10 11 Klassifikation BearbeitenDa der Coparsit erst 1996 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII B 07 05 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo Coparsit zusammen mit Averievit Dmisokolovit Ericlaxmanit Fingerit Katiarsit Kozyrevskit Melanarsit Popovit Shchurovskyit Starovait Stoiberit Urusovit und Yaroshevskit die unbenannte Gruppe VII B 07 bildet 4 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 12 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Coparsit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH usw zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 gt 2 1 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 8 BE 80 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Coparsit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 41 11 07 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit verschiedenen Formeln zu finden Chemismus BearbeitenIn der idealisierten theoretischen und von der IMA anerkannten Zusammensetzung besteht Coparsit mit der kristallchemischen Strukturformel Cu2 4 O2 Cl AsO4 1 aus vier zweiwertigen Kupfer Kationen Cu und dem aus Arsen As und Sauerstoff bestehenden dreiwertigen Arsenat Anion AsO4 3 Als Ladungsausgleich enthalt Coparsit zusatzlich ein Chlor Cl und zwei Sauerstoff Anionen O Diese Zusammensetzung entspricht einem Massenanteil Gew von 58 63 Gew Cu 22 14 Gew O 8 18 Gew Cl und 11 05 Gew As Bei der Analyse der naturlichen Mineralproben aus der Typlokalitat Jadowitaja am Tolbatschik konnte allerdings immer ein signifikanter Anteil an Vanadium V gemessen werden der einen Teil des Arsens in der Formel vertritt Substitution Diadochie Entsprechend kann die Mischformel auch mit Cu4 Cl O2 As V O4 5 angegeben werden Kristallstruktur BearbeitenCoparsit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pbcm Raumgruppen Nr 57 Vorlage Raumgruppe 57 mit den Gitterparametern a 5 44 A b 11 15 A und c 10 33 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenCoparsit bildet sich als Sublimationsprodukt aus vulkanischen Gasen wo er unter anderem Einschlusse in Euchlorin bildet An seiner Typlokalitat der Fumarole Jadowitaja am zweiten Schlackenkegel des Tolbatschik auf Kamtschatka im Fernen Osten Russlands trat Coparsit vergesellschaftet mit Alumoklyuchevskit und Klyuchevskit Hamatit vanadiumreichem Lammerit Kamchatkit Ponomarevit Tenorit und Tolbachit auf Bisher ist ausser seiner Typlokalitat kein weiterer Fundort fur Coparsit bekannt Stand 2020 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenGalina L Starova S V Krivovichev Stanislav K Filatov Crystal chemistry of inorganic compounds based on chains of oxocentered tetrahedra II Crystal structure of Cu4O2 As V O4 Cl In Zeitschrift fur Kristallographie Band 213 1998 S 650 653 englisch rruff info PDF 305 kB abgerufen am 5 November 2020 Lidiya P Vergasova Galina L Starova Sergey V Krivovichev Stanislav K Filatov Vladimir V Ananiev Coparsite Cu4O2 As V O4 Cl a new mineral species from the Tolbachik volcano Kamchatka Peninsula Russia In The Canadian Mineralogist Band 37 1999 S 911 914 englisch rruff info PDF 345 kB abgerufen am 5 November 2020 John Leslie Jambor V A Kovalenker Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 84 1999 S 1685 1688 englisch rruff info PDF 34 kB abgerufen am 5 November 2020 John Leslie Jambor V A Kovalenker Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 85 2000 S 873 877 englisch rruff info PDF 44 kB abgerufen am 5 November 2020 Igor V Pekov New minerals from former Soviet Union countries 1998 2006 New minerals approved by the IMA commission on new minerals and mineral names In Mineralogical Almanac Band 11 2007 S 18 19 englisch rruff info PDF 3 9 MB abgerufen am 5 November 2020 Weblinks BearbeitenCoparsit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 4 November 2020 IMA Database of Mineral Properties Coparsite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 28 Juni 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Coparsite In rruff geo 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Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 452 englisch a b David Barthelmy Coparsite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 5 November 2020 englisch a b c d e f g John Leslie Jambor V A Kovalenker Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 85 2000 S 873 877 englisch rruff info PDF 44 kB abgerufen am 5 November 2020 Igor V Pekov Minerals first discovered on the territory of the former Soviet Union 1 Auflage Ocean Pictures Moscow 1998 ISBN 5 900395 16 2 S 356 Coparsite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 5 November 2020 englisch Coparsite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 65 kB abgerufen am 4 November 2020 Catalogue of Type Mineral Specimens C PDF 131 kB In docs wixstatic com Commission on 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