www.wikidata.de-de.nina.az
Joseph Conrad Johannes Nepomuk Aloysius Diepenbrock 27 Juni 1 1808 in Bocholt 26 Juni 1884 in Limburg an der Lahn war ein deutscher Revolutionar preussischer Offizier und Schriftsteller auch in niederdeutscher Sprache Fotoportrat um 1880 im Stadtarchiv Bocholt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ubersetzungen 4 Mitarbeit in Periodika 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDiepenbrock war der Sohn von Anton Diepenbrock Salm scher Hofkammerrat und Franziska geb Kesting Die Familie entstammte einem alten Bocholter Patriziergeschlecht Conrad Joseph war der Jungste seiner Geschwister und hatte drei Bruder darunter Melchior von Diepenbrock 1798 1853 den spateren Furstbischof von Breslau und Kardinal sowie funf Schwestern unter ihnen Apollonia Diepenbrock 1799 1880 Krankenhausstifterin und Freundin von Clemens Brentano Wie zuvor seine Geschwister wurde er am 28 Juni 1808 katholisch getauft Seine Kindheit verbrachte Diepenbrock auf dem Familiengut Haus Horst in Holtwick 1830 trat er in die preussische Armee ein Am 14 Oktober 1833 nahm er als Leutnant vom 2 Bataillon des 13 Landwehr Regiments seinen Abschied 2 Danach diente er in einem griechischen Regiment unter Konig Otto Danach war er funf Jahre lang in einem osterreichischen Dragoner Regiment unter General Radetzky u a in Italien 1848 beteiligte er sich an der Revolution und grundete in Wiesbaden die Freie Zeitung als deren Nachfolgerin sich die Wiesbadener Zeitung betrachtet und deren erste Nummer am 3 Marz 1848 erschien 3 Bereits Ende Marz 1848 schied Diepenbrock jedoch aus und wurde zu einer zweijahrige Gefangnishaft verurteilt Auch Diepenbrocks Mitherausgeber Dr Moller wurde ausgebootet B Stein das Blatt nahm unter Julius Oppenheimer eine gemassigtere Haltung ein und wurde 1851 in Mittelrheinische Zeitung umbenannt 4 In Preussen wurde er im Herbst 1848 der Beteiligung am Frankfurter Attentat auf den Fursten Lichnowsky wahrend der Septemberunruhen verdachtigt 5 An der Badischen Revolution von 1848 49 war er fuhrend beteiligt und schloss sich den Revolutionstruppen unter Oberbefehl von General Ludwik Mieroslawski an Als Major gehorte er dem Freikorps Blenker an und war ausserordentliches Mitglied der Militarkommission der provisorischen Regierung der Rheinpfalz 6 Ende Mai 1849 wurde er zum Stadtkommandanten von Speyer ernannt spater hatte er dieselbe Funktion in Neustadt an der Weinstrasse das zu Bayern gehorte 7 Beim Gefecht an der Ladenburger Brucke am 15 Juni 1849 gelang es einem Detachement unter seinem Kommando die Brucke zu erobern wodurch die Ruckeroberung der von Preussen besetzten Stadt moglich wurde 8 Nach der Niederwerfung der badischen Republik wurde er des Hochverrats angeklagt 9 und fluchtete in die Schweiz Gegen ihn und 76 weitere Beteiligte an der Revolution darunter Ludwig Blenker Germain Metternich der Lehrer Johann Paulsackel der Advokat Franz Zitz der judische Religionslehrer aus Worms Abraham Adler der Redakteur und Mitherausgeber der Mainzer Zeitung Ludwig Bamberger wurde vor dem Assisenhof in Mainz vorwiegend in Abwesenheit der Angeklagten ein Massenprozess eroffnet 10 Letztlich wurde Conrad Joseph Diepenbrock in Bayern zum Tode verurteilt 11 in Hessen zu einer zehnjahrigen Gefangnisstrafe 12 1849 bis 1855 lebte er als Fluchtling in der Schweiz 1855 schrieb er aus Kreuzlingen im Kanton Thurgau an Bettina von Arnim 13 Nach seiner Amnestierung in Baden Bayern Hessen und Preussen kam er 1866 nach Wiesbaden Im Oktober 1864 plante er die Herausgabe einer Zeitschrift Die freie Warte Deutschem Leben schoner Kunst und Literatur geweihtes Unterhaltungsblatt fur Deutschland Schweiz und Niederland in Stuttgart die nach Angaben des Lexikographen Ernst Rassmann im Januar 1866 in Karlsruhe erschienen sein soll 14 Exemplare des Blatts sind bisher nicht nachweisbar 1870 ubersiedelte er nach Freiburg im Breisgau 1884 starb er mittellos in einer Pflegeeinrichtung vermutlich im Kloster Bethlehem in Limburg an der Lahn Werke BearbeitenDeutscher Mentor Humoristischer Versuch einer Philosophie uber den Umgang mit der Welt K Gopel Stuttgart 1855 Web Ressource Praktischer Reitunterricht fur Schule und Feld Schweighauser Basel 1855 Rosen und Dornen Gedichte Wigand Leipzig 1857 Web Ressource Plattdutsche Geschiedenissen un Dohnkes Gemoedelyk vertellt Wigand Leipzig 1857 Ein deutscher Gil Blas oder das abenteuerliche Leben Friedrichs von Horst Wigand Leipzig 1857 Web Ressource Geschichten und Sagen aus den Zeiten der Hansa Wigand Leipzig 1857 Launen und Erinnerung Gedicht in acht Gesangen Leipzig 1857 Frische Lieder Tromsdorff Ilmenau d i Erfurt 1858 Keine Poesie ohne Prosa Schauspiel in drei Aufzugen Leske Darmstadt 1859 Das Erbe der Braut Originallustspiel in drei Aufzugen Selbstverlag des Dichters 1860 Bornholm Geschichtlich vaterlandisches Drama in funf Aufzugen Selbstverlag 1860 Huss Sein Tod in Constanz Geschichtliches Trauerspiel 1 und 2 Aufl Ceste Darmstadt 1861 Constantinopels Fall Geschichtliches Trauerspiel in vier Aufzugen Ahnung Kunst und Gluck Das Wetterleuchten Das Gewitter Sturm Verwustung Tod Th Thomas Leipzig 1862 Germania Einfaltig Schau Lust und Trauerspiel Philosophisch und lyrisch in funf Aufzugen Mit einem Vorspiel im Himmel Selbstverlag in Commission bei Reinhold Baist Frankfurt am Main 1863 Web Ressource Deutschland Ein Bild aus der Gegenwart Mit einem Blick in die Zukunft Schauspiel H L Bronners Frankfurt am Main 1868 Streiflichter uber Zustande unserer schonwissenschaftlichen Literatur in der Gegenwart Eine Vorlesung Blanck sche Buchdruckerei Bergzabern 1869 Deutschlands Sieg und Herrlichkeit in staatlicher sittlicher und sprachlicher Bedeutung Patriotische Vorlesung Herder Freiburg im Breisgau 1870 Ubersetzungen BearbeitenHendrik Conscience Die Qual der Zeit Eine Geschichte unserer Tage Aus dem Vlamischen ubersetzt Friedrich Pustet Regensburg 1860 Web Ressource August Snieders Mutterchen Geerarts Eine Erzahlung aus dem flamischen Leben Band 1 von Abend und Morgen aus dem Flamischen Leben Aus dem Flamischen ubersetzt Georg Joseph Manz Regensburg 1861 Lesekranz Band 6 Web Ressource Mitarbeit in Periodika BearbeitenWestfalischer Anzeiger 1830 1844 Munchener Unterhaltungsblatter 1840 1849 Rheinische Blatter 1842 1849 Freie Zeitung Wiesbaden 1848 Suddeutsche Blatter fur Kunst Literatur und Wissenschaft Mannheim April 1858 Neue Jenaische Literaturzeitung 1860 S 257 Fliegende Blatter Munchen 1850 Freie Warte Karlsruhe 1866 ff Literatur BearbeitenAnonyme Rezension von Rosen und Dornen in Blatter fur literarische Unterhaltung Nr 3 14 Januar 1858 S 52 Web Ressource Ernst Rassmann Nachrichten von dem Leben und den Schriften munsterlandischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts Coppenrath Munster 1866 Bd 1 S 392 Web Ressource Joseph Kehrein Biographisch literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter Volks und Jugendschriftsteller im 19 Jahrhundert Leo Woerl Wurzburg 1868 S 73 f Web Ressource 2 Ausgabe Lexikon der katholischen Dichter Volks und Jugendschriftsteller Leo Woerl Wurzburg 1872 Bd 1 S 73 f Web Ressource Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 39 S 744 Wilhelm Schulte Patriot und Republikaner Joseph Diepenbrock aus Bocholt 1808 1884 In Bocholter Quellen und Beitrage Hrsg von Elisabeth Broker im Auftrag der Stadt Bocholt Stadtarchiv Band 1 1976 S 263 288 Werner Schneider Leben und Werk des Revolutionars und Schriftstellers Conrad Joseph Diepenbrock Diss Munster 1993 P Lang Frankfurt a M u a 1998 Historisch kritische Arbeiten zur deutschen Literatur Bd 21 Inhaltsverzeichnis ISBN 978 3 631 31661 0 Volker Jakob Auf beiden Seiten der Barrikaden Melchior und Conrad Joseph Diepenbrock In Westfalenspiegel 52 2003 H 2 S 56 57 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Conrad Joseph Diepenbrock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Conrad Joseph Diepenbrock in der Deutschen Digitalen Bibliothek Biographie von Conrad Joseph Diepenbrock im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Biographie auf der Webseite Made in Bocholt Biographie auf der Webseite von Peter Hansen Die niederdeutsche Literatur Autoren und mehrEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum nach der Taufurkunde zitiert in Bocholter Quellen und Beitrage Hrsg von Elisabeth Broker im Auftrag der Stadt Bocholt Stadtarchiv Band 1 1976 S 254 Im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren 1750 1950 siehe Weblinks wird der 28 August bei Peter Hansen siehe Weblinks der 18 August 1808 angegeben Abschiedbewilligungen In Militar Wochenblatt Nr 906 2 November 1833 S 530 Web Ressource Vgl den Eintrag in DadA Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus Abteilung Periodika B Stein Die Geschichte des Wiesbadener Zeitungswesens von den Anfangen bis zur Gegenwart Typoskript in der HLB Rhein Main Wiesbaden um 1943 neu hrsg v Guntram Muller Schellenberg S 16 Web Ressource Allgemeiner Polizei Anzeiger Bd 27 Nr 34 21 Oktober 1848 S 166 Web Ressource Bekanntmachung In Amts und Intelligenzblatt der provisorischen Regierung der Rheinpfalz Nr 1 22 Mai 1849 S 4 Web Ressource Donau Zeitung Vereinigte Blatter des Kourier an der Donau und der Passavia Nr 148 30 Mai 1849 Web Ressource Bericht des Oberkommandos der Rheinpfalzischen und Badischen Armee an die Regierung zu Karlsruhe zit in Wurzburger Journal Nr 147 20 Juni 1849 Web Ressource und in Magdeburgische Zeitung Nr 143 23 Juni 1849 Web Ressource Bericht eines Augenzeugen in Karlsruher Zeitung Organ der provisorischen Regierung Nr 62 19 Juni 1849 Web Ressource Mainz 26 April in Nurnberger Kurier Friedens und Kriegs Kurier Morgen Ausgabe Jg 176 Nr 121 1 Mai 1850 Web Ressource Mainz 28 April In Trier sches Volksblatt fur Politik Gemeinwohl und Unterhaltung Nr 86 3 Mai 1849 Web Ressource Pirmin Spiess Karl Richard Weintz Der bayerische Hochverratsprozess 1850 51 in Zweibrucken nach franzosischem Recht gegen 333 Revolutionare in der Pfalz im Fruhjahr 1849 Neustadt an der Weinstrasse 2006 Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Reihe D Nachdrucke Bd 1 ISBN 978 3 9810865 1 5 S 531 u 629 Wilhelm Schulte Patriot und Republikaner Joseph Diepenbrock aus Bocholt 1808 1884 In Bocholter Quellen und Beitrage Hrsg von Elisabeth Broker im Auftrag der Stadt Bocholt Stadtarchiv Band 1 1976 S 272 Sammlung Varnhagen Biblioteka Jagiellonska Krakow Kasten 52 vgl Ludwig Stern Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Koniglichen Bibliothek zu Berlin Behrens Berlin 1911 S 179 Digitalisat Neue Blatter In Morgemblatt zur Bayerischen Zeitung Nr 270 30 September 1864 S 919 Web Ressource Normdaten Person GND 119558246 lobid OGND AKS LCCN n98066052 VIAF 67278893 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diepenbrock Conrad JosephALTERNATIVNAMEN Diepenbrock Konrad JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Revolutionar und SchriftstellerGEBURTSDATUM 27 Juni 1808GEBURTSORT BocholtSTERBEDATUM 26 Juni 1884STERBEORT Limburg an der Lahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conrad Joseph Diepenbrock amp oldid 231346957