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Georg Joseph Manz 1 Februar 1808 in Wurzburg 11 Dezember 1894 war der Grunder des Verlages G J Manz Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Ausbildung 2 Firmengrundung 3 Expansion 4 Politische Aktivitaten in Regensburg 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseSchule und Ausbildung BearbeitenGeorg Joseph Manz war der Sohn eines Kaufmanns Von 1812 bis 1823 besuchte er die deutsche Domschule die Lateinschule und das Progymnasium in Wurzburg Obwohl ihn der Vater als seinen Nachfolger vorgesehen hatte begann er 1824 eine Buchhandlerlehre bei J J Lechner in Nurnberg Da dessen Geschaft vor allem aus einer Leihbibliothek bestand wechselte er nach kurzer Zeit zu der angesehenen Buchhandlung Bauer amp Raspe und beendete dort seine Lehre In seinen Erinnerungen beschreibt er wie in seiner Kindheit die Liebe zum Buchdruck geweckt wurde Am 1 10 1822 liessen die Erfinder der Buchdruckermaschine Koenig amp Bauer in Kloster Oberzell die erste von ihnen gebaute Maschine in Betrieb setzen und luden hierzu mehrere Personen aus Wurzburg ein Mein Vater war unter den Geladenen und als er abends nach Hause kam brachte er einen Druckbogen mit dessen Titel ist Einige Gedichte von Schiller gedruckt mit der fur die Konigliche Oberhofbuchdruckerei in Berlin bestimmten Maschine Diesen Bogen nahm ich zu mir und bewahrte ihn mit besonderer Sorgfalt Er war sozusagen der Talisman meines kunftigen Berufs Erinnerungsblatter Nach seiner Lehrzeit war Manz zunachst als Gehilfe bei Tobias Dannheimer in Kempten anschliessend bei Wolff in Augsburg und spater bei Ph Krull in Landshut beschaftigt Firmengrundung Bearbeiten nbsp Ehemaliges Geschaftshaus des Verlags Manz1830 kaufte Manz die Krullsche Universitatsbuchhandlung in Landshut und grundete den Verlag G J Manz 1834 erweiterte er sein Geschaft durch eine Filiale in Freising Nachdem 1826 die Universitat nach Munchen verlegt worden war und Landshut deshalb an Bedeutung als Verlagsort verloren hatte erwarb Manz 1835 von Barbara Schmidt der Witwe des Buchhandlers Johann Friedrich Schmidt die bereits 1737 von Johann Leopold Montag gegrundete und damit alteste katholische Buchhandlung Montag amp Weiss in Regensburg Manz verlegte seinen Landshuter Verlag und auch seinen Wohnsitz nach Regensburg wo er in Ecklage Schwarze Baren Strasse Pfauengasse drei benachbarte mittelalterliche Kanonikalhofe kaufte Die drei Gebaude wurden hinter einer einheitlichen dreigeschossigen Fassade mit Hausteinfassung unter einem durchgehenden Mansardenwalmdach zu einem stattlichen Gebaude zusammengefasst mit einem neugotischen Portal und umlaufenden holzernen Lauben im Innenhof 1 Der Verlag G J Manz profilierte sich bald durch den Einsatz moderner Maschinen und Techniken zu einem der bedeutendsten katholischen Verlage Deutschlands 1836 uberliess Manz die Sortimentsbuchhandlung in Landshut und die Freisinger Filiale J Wolfle Expansion BearbeitenIn den Jahren 1843 bis 1845 erwarb Manz die Verlage von C Etlinger in Wurzburg 1823 gegrundet von A Attenkofer in Ingolstadt und von C Klober in Amberg und schloss sie mit seinem Verlag zusammen 1850 kam der Verlag von J Giel in Munchen hinzu Die Sortiments und Antiquariatsbuchhandlung trat er 1855 an seinen Schwiegersohn Alfred Coppenrath ab der sie spater in den Sudflugel des Heuporthauses am Domplatz heute Dombuchhandlung verlegte 1 1856 erwarb Manz die Hochfurstliche Bischofliche und Hochfurstliche Thurn und Taxissche Hofbuchdruckerei von J Russwurm in Regensburg Dort richtete er 1862 eine Kupferdruckerei ein denn ein wichtiger Teil seines Verlagswerkes war das Andachtsbild in der Technik des Stahlstiches Zahlreiche Beicht Kommunions und Firmungsbildchen verliessen seine Bilderfabrik in der Weissbraugasse 1 1866 ubernahm Manz das Sortiments und Verlagsgeschaft seines Bruders Friedrich Manz in Wien das er 1870 seinem eigenen Sohn Hermann Manz uberliess und der es unter der Firma Manzsche k k Hofverlags und Universitats Buchhandlung weiterfuhrte 1874 kam der Verlag von Fr Hurter in Schaffhausen hinzu 1875 der Verlag von Karl Kollmann in Augsburg und 1877 der Verlag von C Sartorius in Wien Beim 50 jahrigen Geschaftsjubilaum der Firma G J Manz in Regensburg im Jahr 1880 umfasste das Verlagsverzeichnis 6390 Artikel mit 7666 Banden In Verlag und Druckerei waren 200 Personen beschaftigt darunter 80 Handsetzer 1885 verfugte die Firma uber neun dampfbetriebene Schnellpressen eine Stereotypengiesserei und eine Buchbinderei 1886 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit dem neuen Namen Verlagsanstalt vorm G J Manz Buch und Kunstdruckerei A G Uber die erste Publikation seines Verlages mit dem Titel Bete und Arbeite von Riedhofer ausserte sich Georg Joseph Manz Der erste Griff war gut denn Gottes Segen ruhte auf meinen ferneren Unternehmungen Politische Aktivitaten in Regensburg BearbeitenManz war Anhanger der 1869 entstandenen konservativ katholischen Bayerischen Patriotenpartei die sich ab 1887 Bayerische Zentrumspartei nannte In Regensburg fuhrten Manz und der Verleger Friedrich Pustet ihre politischen Auseinandersetzungen mit den in Regensburg gewahlten protestantischen konservativ liberalen Burgermeistern Gottlieb von Thon Dittmer und Oskar von Stobaus und den protestantischen Gemeindebevollmachtigten in starkem Masse unter konfessionellen Gesichtspunkten Manz proklamierte eine unauflosbare Verbindung von Liberalismus und Protestantismus und beschrieb den in Regensburg von der politischen Mehrheit praktizierten Liberalismus als von Gott entfremdet und falsch verstanden Er postulierte dass dieser Liberalismus das verhohnt und beschimpft was fur Katholiken ehrwurdig ist und behauptete dass Katholisches Denken und Fuhlen von dem falschen Liberalismus nichts zu erhoffen habe Manz geisselte die liberale Vorherrschaft die von 1869 bis 1912 in Regensburg herrschte als eine Bruskierung des katholischen Bevolkerungsteils der damals 80 der Einwohnerschaft ausmachte aber meist wegen eines zu geringen Einkommens kein Burgerrecht erhalten konnte Den Einwand dass in den Gemeindegremien sehr wohl eine ansehnliche Anzahl von Katholiken vertreten sei hielt er entgegen dass diese Personen katholische Interessen nicht vertreten konnten da sie keine Vertreter der katholische Zentrumspartei seien Schon im Marz 1840 war Manz in Regensburg durch eine umfangreiche Eingabe an Konig Ludwig I bekannt geworden in der er dem Konig darlegte dass in Regensburg die zwei Drittel der katholischen Bevolkerung vom Gemeindeleben ausgeschlossen blieben weil sie kein Grundbesitz und kein Vermogen hatten Die wenigen Katholiken die von Protestanten gewahlt wurden besassen nicht das Vertrauen der katholischen Einwohner und nicht genugend Verstand um unabhangig vom protestantischen Magistrat zu entscheiden Diese Lage sei in Regensburg auf die 200 jahrige Unterdruckung der Katholiken zuruckzufuhren Ab 1869 vergaben Manz und Pustet zinslose Darlehen an arme katholische Personen die sich dann das Burgerrecht und damit die Wahlberechtigung zu den Kommunalgremien kaufen konnten Manz selber war Gemeindebevollmachtigter von 1845 bis 1854 und von 1863 bis 1878 1850 grundete er zusammen mit Pustet eine Unterstutzungskasse fur bedurftige und in Not geratene Buchdrucker 2 Auszeichnungen BearbeitenSilberne Verdienstmedaille von Papst Gregor XVI Ritterorden vom heiligen Gregorius und Sylvester von Papst Pius IX Orden Karls III Bayerischer Verdienstorden vom Heiligen Michael II Klasse Grosse goldene Medaille des Kaisers Franz Joseph mit dem Wahlspruch viribus unitis Medaille der Industrie und Gewerbeausstellung in Munchen Medaille der Weltausstellung in Wien Medaille der Weltausstellung in Paris Medaille der Ausstellung fur religiose Kunst in RomLiteratur BearbeitenWilhelm Eggerer Manz 1830 1980 Festschrift zum 150 jahrigen Bestehen Munchen Dillingen an der Donau 1980 Erinnerungsblatter von G J Manz 2 Bande Regensburg 1880 und 1892 Annemarie Meiner G J Manz Person und Werk 1830 1955 Munchen Dillingen 1957 Rudolf Schmidt Deutsche Buchhandler Deutsche Buchdrucker Band 4 Berlin Eberswalde 1907 S 654 658 Karl Friedrich Pfau Manz Georg Josef In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 186 f Normdaten Person GND 116737182 lobid OGND AKS LCCN no2007053085 VIAF 45061586 Wikipedia PersonensucheEinzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 110 Dieter Albrecht Regensburg im Wandel Studien zur Geschichte der Stadt im 19 und 20 Jahrhundert In Museen und Archiv der Stadt Regensburg Hrsg Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs Band 2 Mittelbayerische Verlags Gesellschaft mbH Regensburg 1984 ISBN 3 921114 11 X S 21 33 70 81 85 f PersonendatenNAME Manz Georg JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher VerlegerGEBURTSDATUM 1 Februar 1808GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 11 Dezember 1894 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Joseph Manz amp oldid 239271957