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Claus Ogerman eigentlich Klaus Ogermann 1 29 April 1930 in Ratibor 8 Marz 2016 in Munchen 2 3 war ein deutschamerikanischer Komponist und Arrangeur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Filmmusiken Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlaus Ogermann wurde im oberschlesischen Ratibor dem heutigen Raciborz Polen geboren Den anglifizierten Namen Claus Ogerman gab er sich erst spater in den USA Seine Eltern waren Johann Hans Ogerman und dessen Ehefrau Emma geborene Wrazidlo 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog er mit seiner Familie in die amerikanische Besatzungszone nahe Nurnberg Die Familie hatte wie Millionen anderer deutscher Vertriebener und Fluchtlinge alles verloren wie Ogerman einmal in einem Interview zu seinem grossen CD Album The Man Behind the Music bemerkte In den 1950er Jahren arbeitete er als Arrangeur und Pianist unter anderem mit Kurt Edelhagen Max Greger und Delle Haensch Unter dem Namen Tom Collins nahm er auch einige Singles als Sanger auf sowohl solistisch als auch im Duett mit Hannelore Cremer 5 Am 6 Dezember 1955 trat er mit Chet Baker im TV Studio des Sudwestfunks in Baden Baden auf 6 Ausserdem arbeitete er als Filmkomponist Im Oktober 1959 ubersiedelte Ogerman nach New York City 1 Dort traf er auf Don Costa der Ogerman u a mit Quincy Jones bekannt machte Jones damals Chef von A amp R bei Mercury Records stellte Ogerman als Arrangeur ein und beauftragte ihn mit einer Reihe von Arrangements u a 1963 von Lesley Gores No 1 Hit It s My Party Schnell machte sich Ogerman einen Namen und arbeitete in den folgenden zwanzig Jahren mit diversen bekannten Stars des Jazz und der Popularmusik zusammen Ogerman entwickelte in dieser Zeit neue Formen des Arrangements die sich stark an klassischen Elementen orientierten Seine unverkennbare Art und Sprache im Besonderen fur Streicher haben einen pragenden Eindruck beim Horer hinterlassen Gerade seine Zusammenarbeit mit Kunstlern wie Gidon Kremer zeigt auch hier seine innovative Kraft mit Streicher Texturen neue Spharen zu erreichen Andererseits stiess seine Arbeit aus dieser Zeit spater auf erhebliche Kritik wegen ihrer kommerziellen Ausrichtung Der kanadische Journalist Gene Lees schrieb in seinem Werk Singers and the Song abfallig uber Ogerman dass er Quincy Jones den Scheiss geben wurde den dieser fur Leute wie Gore verlangen wurde und dass Ogerman Mull nach Bedarf raushauen konnte 7 1962 als der Bossa Nova die USA erreicht traf Ogerman auf Antonio Carlos Jobim Mit ihm und anderen Vertretern des Bossa Nova entwickelte sich ein langjahriges gemeinsames Schaffen Die Produktionen unter Tommy LiPuma in den siebziger Jahren zeitigten den grossten Erfolg hinsichtlich seines Bekanntheitsgrades als auch hinsichtlich seiner kommerziellen Karriere als Arrangeur und Komponist Im Besonderen die Zusammenarbeit mit dem Jazzgitarristen George Benson war ausserst erfolgreich Mit Alben wie Breezin 1976 Inflight 1978 und Living Inside Your Love 1979 fur das Arrangement des Titels Soulful Strut erhielt er einen Grammy belegte Ogerman uber Jahre Spitzenplatze in den Verkaufs und Radiolisten Als eigenstandiges Werk aus diesem Genre ist auch seine eigene Ballett Adaption Gate of Dreams zu erwahnen die am 14 Juli 1974 im Lincoln Center in New York unter der Bezeichnung Some Times mit dem American Ballet Theatre zur Urauffuhrung gelangte Das Werk wurde 1976 nun unter dem Titel Gate of Dreams unter eigenem Orchesternamen von Tommy LiPuma fur das Warner Brother Label produziert Ogerman konnte dafur Kunstler wie George Benson Joe Sample Dave Sanborn Michael Brecker Peter Maunu John Guerin Chuck Domanico Larry Bunker Chino Valdes und Ralph Grierson gewinnen 1974 schrieb er mit Symbiosis ein viel beachtetes Klavierkonzert fur den Jazzpianisten Bill Evans das u a bei dem Klassikpianisten und Bach Interpreten Glenn Gould Begeisterung hervorrief 1979 zog sich Ogerman aus dem kommerziellen Musikgeschaft zuruck und widmete sich danach ausschliesslich der Komposition eigener Werke 1 u a fur Michael Brecker Gidon Kremer sowie fur die Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender In dieser Schaffensperiode lehnte er die Angebote bekannter Musiker wie Prince Ella Fitzgerald Dee Dee Bridgewater Wynton Marsalis Tony Bennett Till Bronner und andere ab fur sie Alben zu produzieren und zu arrangieren Erst im Jahre 2001 gelang es dem Produzenten Tommy LiPuma mit der kanadischen Jazz Pianistin Diana Krall Ogerman zur Ruckkehr in das kommerzielle Musikgeschaft zu bewegen 8 Ogerman orchestrierte und arrangierte zunachst fur Diana Krall das Album The Look of Love spater auch ihr ganz im Stil der Bossa Nova Aufnahmen der 60er Jahre gehaltenes Album Quiet Nights das 2010 mit einem Grammy in der Kategorie Bestes Instrumentalarrangement mit Gesangsbegleitung ausgezeichnet wurde Werk BearbeitenIn den Jahrzehnten seines Schaffens entwickelte Ogerman einen sehr erfolgreichen stark von klassischen Elementen beeinflussten Stil der Orchestrierung und des Arrangements Neu Arrangements bekannter Melodien die heute zur Musikberieselung in Fahrstuhlen Hotels und Einkaufszentren verwendet werden Muzak basieren haufig auf den Konzepten Ogermans Ogerman arbeitete von 1958 bis 1979 mit vielen bekannten Musikern und arrangierte und produzierte deren Alben Genannt seien Stan Getz Astrud Gilberto Joao Gilberto und Sammy Davis Jr Hervorzuheben sind die Alben Billie Holiday Lady in Satin 1958 LeRoy Holmes Bossa Nova 1962 mit den Eigenkompositionen Morena Tabatinga The Jazz Samba und Nocturne Cal Tjader Warm Wave 1964 mit der Eigenkomposition Sunset Boulevard 1964 Bill Evans amp Jim Hall Intermodulation 1966 mit der Eigenkomposition The Jazz Samba Bill Evans Trio with Symphony Orchestra 1966 mit der Eigenkomposition Elegia Elegy Wes Montgomery Tequila 1966 Francis Albert Sinatra amp Antonio Carlos Jobim 1967 Connie Francis Sings Bacharach amp David 1968 Oscar Peterson Motions and Emotions MPS 1969 Barbra Streisand Stoney End 1971 Hank Jones Hanky Panky 1975 mit der Eigenkomposition Favors Bill Evans Intuition 1975 mit der Eigenkomposition A Face Without a Name Barbra Streisand Classical Barbra 1976 mit der Eigenkomposition I Loved You Michael Franks Sleeping Gypsy 1977 Stanley Turrentine Nightwings 1977 mit den Eigenkompositionen Nightwings und Don t Give Up On Us Stephane Grappelli Uptown Dance 1978 mit den Eigenkompositionen Uptown Dance und Favors Jan Akkerman Aranjuez 1978 mit der Eigenkomposition Nightwings Freddie Hubbard The Love Connection 1979 mit der Eigenkomposition This Dream George Benson Livin Inside Your Love 1979 Diana Krall The Look of Love 2001 Diana Krall Quiet Nights 2009 Ogermans bekannteste klassisch orientierte Alben mit Eigenkompositionen sind 1974 Symbiosis fur Jazzpiano und Orchester mit Bill Evans 1977 Gate of Dreams 1982 Cityscape fur Saxophon und Orchester mit Michael Brecker 1982 Preludio amp Chant Elegia Symphonic Dances mit Gidon Kremer und dem London Symphonic Orchestra Leitung Claus Ogerman 1985 Chorlieder nach Texten von Georg Heym Album des Kolner Rundfunkchors 1988 Brigitte Fassbaender Lieder von Gustav Mahler Alban Berg und Claus Ogerman mit John Wustman Klavier 9 1992 Symphonic Dances Some Times Ballet mit The New York Studio Symphony Orchestra 2007 Violin and Piano Works mit Yue Deng Violine und Jean Yves Thibaudet Klavier Decca 2008 Across the Crystal Sea mit Danilo PerezFilmmusiken Auswahl Bearbeiten1956 Das alte Forsterhaus 1958 Ich war ihm horig 1958 Alle Sunden dieser Erde 1958 Liebe Madchen und Soldaten 1958 Mit Eva fing die Sunde an 1959 Madchen fur die Mambo Bar 1959 Ein Sommer den man nie vergisstAuszeichnungen BearbeitenOgerman wurde insgesamt sechzehnmal fur den Grammy nominiert Er gewann die Trophae 1980 fur sein Arrangement des George Benson Songs Soulful Strut veroffentlicht auf dem Album Living Inside Your Love 1979 Insgesamt 37 weitere Alben an denen Ogerman mitgewirkt hat wurden ebenfalls fur den Grammy vorgeschlagen Weblinks BearbeitenMarc Myers Claus Ogerman 1930 2016 JazzWax 17 Oktober 2016 Ralf Dombrowski Asthet im Hintergrund der Arrangeur und Komponist Claus Ogerman Nicht mehr online verfugbar Goethe Institut e V Internet Redaktion Juli 2012 archiviert vom Original am 9 August 2012 abgerufen am 19 Oktober 2016 Claus Ogerman The Man Behind the Music Rezension mit kurzem Abriss Ogermans Schaffens auf JazzEcho de 22 Marz 2002 Barbara J Major The Work of Claus Ogerman 8 Oktober 2014 Sehr ausfuhrliche Diskografie inkl deutscher Raritaten aus den funfziger Jahren englisch Claus Ogerman in der Internet Movie Database englisch Christoph Dallach Nachruf auf Claus Ogerman Der Weltstar hinter der Musik Spiegel Online 18 Oktober 2016 Claus Lochbihler Schleier aus Geigen Nachruf in Suddeutsche Zeitung Christian Kellersmann Das ratselhafte Genie des Claus Ogerman online Claus Ogerman muzyczny geniusz wysiedlony z RaciborzaEinzelnachweise Bearbeiten a b c Christoph Dallach Musikerlegende Claus Ogerman Der Preusse des Bossa Nova Spiegel Online 29 Juli 2011 abgerufen am 19 Oktober 2016 Marc Myers Claus Ogerman 1930 2016 Nachruf auf JazzWax 17 Oktober 2016 abgerufen am 19 Oktober 2016 englisch Claus Lochbihler Schleier aus Geigen in Suddeutsche Zeitung 19 Oktober 2016 online Ein oberschlesischer Jazzmusiker dessen Lebensweg in Ratibor begann und in die Staaten fuhrte The Work of Claus Ogerman Fernsehsendungen der Jazzredaktion JPG 136 kB Nicht mehr online verfugbar Stadt Darmstadt archiviert vom Original am 24 Oktober 2014 abgerufen am 19 Oktober 2016 Jazzsendungen des Sudwestfunks Gene Lees Singers and the Song Oxford University Press 1999 p 315 in der Google Buchsuche LiPuma konnte Ogerman dadurch uberreden dass seine Fime im Gegenzug symphonische Werke des Komponisten veroffentlichen wurde Vgl Ogerman Portrait In Suddeutsche Zeitung 3 Februar 2010 Neben den Two Concertos als Claus Ogermann veroffentlichte Decca 2007 noch Works for Violin amp Piano mit Yue Deng und Jean Yves Thibaudet DiscogsNormdaten Person GND 103851798 lobid OGND AKS LCCN n87805043 NDL 01097275 VIAF 59270478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ogerman ClausALTERNATIVNAMEN Ogermann Klaus Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer Komponist und ArrangeurGEBURTSDATUM 29 April 1930GEBURTSORT RatiborSTERBEDATUM 8 Marz 2016STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claus Ogerman amp oldid 233104588