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Claude d Annebault Baron von Retz und La Hunaudaye um 1495 2 November 1552 in La Fere war ein franzosischer Feldherr und Staatsmann Er gehorte zu den bedeutendsten Gunstlingen des Konigs Franz I und wurde 1538 zum Marschall von Frankreich sowie 1544 zum Admiral von Frankreich ernannt Unter Heinrich II fiel er eine Weile in Ungnade erlangte dann aber die Gunst des Hofs wieder und wurde Berater der Konigin Katharina von Medici Portrat von Claude d Annebault um 1535 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung und fruhe militarische Karriere 1 2 Ehe und Nachkommen 1 3 Aufstieg zu einem Hauptgunstling des Konigs Franz I 1 4 Laufbahn unter Heinrich II und Tod 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenAbstammung und fruhe militarische Karriere Bearbeiten Claude d Annebault entstammte einem bis ins 11 Jahrhundert zuruckverfolgbaren Adelsgeschlecht der Normandie das insbesondere Besitzungen im Pays d Auge hatte Aus ihm gingen die dortigen Herren von Appeville Annebault einem im Tal der Risle gelegenen Dorf hervor Wahrend des Hundertjahrigen Kriegs blieb die Familie den franzosischen Konigen treu Der Vater von Claude d Annebault Jean V d Annebault 1534 besass bereits grosse Landereien und war ein Kammerherr des franzosischen Konigs Franz I Er war mit Catherine de Jeucourt verheiratet und hatte mit ihr mindestens sechs Kinder namlich vier Tochter Anne Jeanne Jacqueline und Marie sowie zwei Sohne Claude und Jacques welch letzterer Kardinal wurde und 1558 in Rouen starb Als Erbe seines Vaters konnte Claude d Annebault als junger Mann einer aussichtsreichen Zukunft entgegenblicken Er wurde aufgrund der Stellung seines Vaters in machtige Familien der Normandie eingefuhrt und mit bedeutenden Personlichkeiten dieser Region bekannt 1519 wurde er Mundschenk des Konigs doch insbesondere ergriff er eine militarische Karriere Er zeichnete sich zuerst bei seiner Teilnahme an der Verteidigung der Stadt Mezieres aus als diese 1521 durch den Grafen von Nassau belagert wurde Hierauf zog er als Leutnant in der Kompanie des Grafen Francois I de Saint Pol am 24 Februar 1525 in die fur die Franzosen unglucklich endende Schlacht bei Pavia und gehorte mit Rene de Montjean und La Roche du Maine zu der kleinen Gruppe von Hofherren die es ablehnten den Herzog von Alencon auf dessen Ruckzug zu begleiten Stattdessen bahnte er sich den Weg zu Franz I und folgte diesem in die Gefangenschaft Er kam bald wieder frei gewann aber durch diese grosse Loyalitat beweisende Aktion die besondere Gunst des Konigs der sie ihm in der Folge stets gewahrte Ehe und Nachkommen Bearbeiten 1525 oder 1526 ging Claude d Annebault eine Ehe mit Francoise de Tournemine 1553 ein und avancierte so zum Baron von Retz und La Hunaudaye sowie zu einem der reichsten Herren der Bretagne Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Jean d Annebault 1527 19 Dezember 1562 in der Schlacht bei Dreux Baron von Retz Herr von Machecoul d Annebault und La Hunaudaye Claude Catherine de Clermont 1543 1603 Madeleine 1528 3 Juni 1568 Vicomtesse von Pont Audemer 1 1544 Marquis Gabriel de Saluces 1501 1548 2 1550 Jacques de Silly 1570 Graf von La Rochepot und Rochefort Herr von La Roche Guyon und MontmirailAufstieg zu einem Hauptgunstling des Konigs Franz I Bearbeiten Nach der Schlacht von Landriano 21 Juni 1529 in der der Graf von Saint Pol in Gefangenschaft geriet fuhrte Claude d Annebault die geschlagenen franzosischen Truppen nach Asti zuruck Dann erhielt er seine eigene Kompanie wurde u a Bailli von Evreux und bekleidete anschliessend eine machtvolle Stellung in der Normandie Als sein Vater 1534 starb wurde er als dessen Erbe eine sehr bedeutende Personlichkeit am Hof Im Zug des Kriegs gegen den Herzog von Savoyen gehorte Claude d Annebault als General der leichten Kavallerie zu den Hauptfeldherren die im Marz 1536 Piemont eroberten Dann verteidigte er mit Burie Turin erfolgreich gegen die Truppen Kaiser Karls V 1537 eroberte er an der Front in der Picardie die Stadt Saint Pol und rettete Therouanne indem er diese Stadt zweimal verproviantierte Bei der zweiten Versorgungsmission von Therouanne geriet er jedoch erneut in Gefangenschaft und blieb obwohl der franzosische Konig sofort zur Zahlung des hohen fur ihn geforderten Losegelds bereit war bis zum Abschluss des Friedens zwischen Franz I und Karl V 1538 an dem er mitwirkte Gefangener der ungarischen Konigin Im Februar 1538 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt Im September 1539 ruckte Claude d Annebault zum Gouverneur des Piemont auf welchen Posten er bis Ende 1543 behielt Er konnte in kurzer Zeit die Fehler der ungeschickten Regierung seines Vorgangers Rene de Montjean ausmerzen und schuf die Grundlagen fur die Integration von Piemont ins franzosische Reich Er legte die Verwaltung der Region in die Hande kompetenter Berater als er im November 1539 als ausserordentlicher Gesandter zusammen mit Alfonso d Avalos Marchese del Vasto der als Vertreter Karls V fungierte nach Venedig reiste Offiziell wollten die drei Machte ein Bundnis gegen das Osmanische Reich schmieden doch jede Seite verfolgte in Wirklichkeit ihre eigenen Interessen Entgegen den Planen des Kaisers verhandelten die Venezianer und Guillaume Pellicier der offizielle franzosische Botschafter in Venedig insgeheim uber den Frieden der im Mai 1540 zwischen der Republik und den Osmanen geschlossen wurde Inzwischen war d Annebault uber Turin wo er Guillaume du Bellay Seigneur de Langey als seinen Vertreter zur Ausubung der Regierung im Piemont zuruckgelassen hatte wieder an den franzosischen Hof zuruckgekehrt Nachdem Anne de Montmorency in Ungnade gefallen war gewann Claude d Annebault noch mehr Einfluss und hatte bereits im November 1540 Aufnahme in den engeren koniglichen Rat gefunden Allerdings setzte Franz I nicht so schnell einen Nachfolger Montmorencys ein Von August bis Oktober 1541 weilte d Annebault zur Vorbereitung eines neuen Kriegs wieder in Italien Er gehorte nun zusammen mit dem nach kurzzeitiger Ungnade wieder in die Gunst Franz I zuruckgekehrten Philippe Chabot dem Grafen von Saint Pol und dem Kardinal von Tournon zu den machtigsten Mannern Frankreichs und Hauptgunstlingen des Konigs Mit dieser Konstellation befanden sich die Vertrauten der Herzogin von Etampes einer Matresse des Konigs an der Macht dagegen war die Partei des Dauphins Heinrich II unterlegen Im Juni 1542 marschierte d Annebault als Oberbefehlshaber der franzosischen Armee nach Italien ohne viel auszurichten Er musste dann bei militarischen Operationen vor Perpignan und nach Piemont zuruckgekehrt vor Coni Misserfolge einstecken Beim Alpenubergang uber den Mont Cenis im Januar 1543 verlor er durch einen Schneesturm einen Teil seiner Soldaten Dennoch gewahrte ihm Franz I unverandert seine Gunst Konig Heinrich VIII von England und Kaiser Karl V gingen unterdessen ein Bundnis gegen Frankreich ein das zu einem neuen Krieg fuhrte Claude d Annebault befehligte 1543 zunachst die Truppen im Hennegau und eroberte dann Landrecies und Luxemburg Als Chabot im Juni 1543 starb wurde er erster Minister des Konigs im Februar 1544 Admiral von Frankreich dann auch Gouverneur der Normandie Der Krieg von 1544 entwickelte sich fur Franz I sehr ungunstig der Kaiser drang in Frankreich ein und bedrohte Paris D Annebault gehorte zu den Verhandlern des Friedens von Crepy September 1544 der die franzosisch habsburgischen Auseinandersetzungen kurzzeitig beendete Da der Krieg Frankreichs gegen Konig Heinrich VIII weiterhin andauerte die Englander hatten im September 1544 Boulogne erobert rustete Claude d Annebault im Winter 1544 45 eine Flotte von 150 grossen und 60 kleineren Kriegsschiffen sowie 25 Galeeren aus um eine Landung auf den Britischen Inseln zu versuchen Die englische Flotte war der franzosischen an Grosse deutlich unterlegen D Annebault errang im Juli 1545 bei der Isle of Wight einige kleinere Erfolge gegen die Briten wie die Versenkung eines ihrer Kriegsschiffe der Mary Rose doch konnte er Portsmouth nicht einnehmen und die beabsichtigte Landung nicht ausfuhren Im nachsten Jahr handelte er mit dem Admiral von England den Frieden von Ardres Juni 1546 aus und reiste dann zur Ratifizierung des Vertrags nach England In den letzten Regierungsjahren Franz I war Claude d Annebault dessen erster Ratgeber organisierte dessen Audienzen arbeitete eng mit dem Kardinal von Tournon zusammen und hatte massgeblichen Einfluss auf die franzosische Finanzverwaltung Diplomatie und Militarangelegenheiten Ab 1546 fuhrte er immer mehr die Regierungsgeschafte fur den kranken Konig der aber stets das letzte Wort behielt D Annebault stellte die Staatsfinanzen wieder auf solide Beine und arbeitete in Geheimdiplomatie an einem gegen den Kaiser gerichteten Bundnis mit England und protestantischen Fursten das aufgrund des Todes Franz I 31 Marz 1547 nicht zustande kam Er fuhrte den Leichenzug des verstorbenen Konigs bis zur Kathedrale von Saint Denis Laufbahn unter Heinrich II und Tod Bearbeiten Franz I hatte Claude d Annebault auf seinem Totenbett ein Legat von 100 000 Livres vermacht und dem Dauphin dringend geraten die Dienste und Ratschlage seines Gunstlings zu nutzen Doch als neuer Konig ignorierte Heinrich II die Empfehlung seines Vaters und setzte den zuruckberufenen Montmorency an die Stelle d Annebaults der in Ungnade fiel seine Marschallswurde verlor und sich nun um die Regierung der Normandie kummerte Montmorency grollte d Annebault der sich aber ansonsten nicht viele Feinde gemacht hatte als er an der Macht gewesen war und ausserdem u a die Unterstutzung der mit ihm befreundeten machtigen Familie Guise genoss So wurde er nach einiger Zeit wieder an fuhrender Stelle im Staatsdienst eingesetzt Als Admiral spielte Claude d Annebault zunachst wahrend eines neuen franzosischen Kriegs gegen England eine bedeutende Rolle Im September 1550 bereitete er die Ankunft der schottischen Koniginwitwe Marie de Guise in Frankreich vor Nach der Kriegserklarung Heinrichs II an Karl V im Fruhjahr 1551 verstarkte d Annebault die Hafen und erbat ein neues Flottenkommando Gleichzeitig leitete er die Ruckkehr Maria Stuarts nach Schottland in die Wege Bevor der franzosische Konig Anfang 1552 gegen Lothringen zog berief er d Annebault zum Generalleutnant der als Regentin zuruckgelassenen Konigin Katharina von Medici D Annebault nahm wieder im engeren koniglichen Rat Platz kommandierte auch die Armee der Konigin und eroberte Anfang Juni 1552 das von Truppen der ungarischen Konigin besetzte Stenay zuruck Dann fuhrte er dem aus Lothringen zuruckgekehrten und Damvillers belagernden Heinrich II seine Truppen zu Damvillers wurde erobert Im Auftrag des Konigs zog er daraufhin zur Verteidigung der Picardie und half dem Herzog von Vendome bei der Ruckeroberung von Hesdin Von einem Fieber befallen zog er sich nach Le Fere zuruck und starb dort am 2 November 1552 Literatur BearbeitenEmile Dermenghem Annebaut Claude d In Dictionnaire de Biographie francaise Band 2 Alienor Antlup Letouzey et Ane Paris 1936 Sp 1356 1358 Francois Nawrocki L Amiral Claude d Annebault conseiller favori de Francois Ier Bibliotheque d histoire de la Renaissance 7 Classiques Garnier Paris 2015 ISBN 978 2 8124 3167 8 Weblinks BearbeitenFrancois Nawrocki L amiral Claude d AnnebaultNormdaten Person GND 1081737697 lobid OGND AKS LCCN no2015093236 VIAF 316448681 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Annebault Claude d KURZBESCHREIBUNG franzosischer Feldherr und StaatsmannGEBURTSDATUM um 1495STERBEDATUM 2 November 1552STERBEORT La Fere Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claude d Annebault amp oldid 219637395