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Die christliche Frauenbewegung war eine Bestrebung der Kirchen fur die Selbstbestimmung und Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts innerhalb der Kirchen und der Gesellschaft einzutreten Die Bewegung begann mit den Freiheitsgedanken nach der franzosischen Revolution und den wirtschaftlichen Veranderungen im 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Die Anfange bis 1945 2 Nach 1945 3 Ziele 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Anfange bis 1945 BearbeitenIn der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts wurde in Frankreich die katholische Frauenbewegung Le feminisme chretien 1 gegrundet ihre Leiterin war die Franzosin Marie Maugeret 1844 1928 2 auf der protestantischen Seite wurde von Sarah Monod 3 eine vergleichbare Bewegung ins Leben gerufen In Deutschland wurde im Zuge des Deutschkatholizismus im Jahre 1848 in Hamburg eine Frauenhochschule errichtet sie war die erste Hochschule fur das weibliche Geschlecht auf der burgerliche Frauen zu Kindergartnerinnen ausgebildet werden sollten Hieraus entwickelte sich in Deutschland die eigentliche christliche Frauenbewegung deren fuhrende Personlichkeiten waren nbsp Louise Otto Peters 1819 1895 nbsp Auguste Schmidt 1833 1902 nbsp Paula Muller Otfried 1865 1946 nbsp Hedwig Dransfeld 1871 1925 nbsp Helene Weber 1881 1962 1865 entstand unter der Leitung von Louise Otto Peters und Auguste Schmidt in Leipzig der Allgemeine Deutsche Frauenverein AGF nach 1918 nannte er sich Deutscher Staatsburgerinnen Verband Hauptziele waren die Verbesserung der Bildungschancen die Forderung auf das Wahlrecht fur Frauen und der Mutterschutz Erst im Jahre 1899 wurde in Kassel der Deutsche Evangelische Frauenbund D E F B errichtet Als Mitbegrunderin wurde Paula Muller Otfried eine bekannte Frau in der christlichen Frauenbewegung Die Mitglieder verstanden sich als eine burgerliche Frauenbewegung und wollten auf die gesellschaftlich politische Entwicklung Einfluss nehmen und die Position der Frauen in der evangelischen Kirche starken Im Jahre 1903 entstand in Koln ein Katholischer Frauenbund KFB die Erste Vorsitzende war Emilie Hopmann 1845 1926 Ehefrau eines Kolner Arztes 4 ihre Stellvertreterin und spatere Nachfolgerin war die Reichstagsabgeordnete Hedwig Dransfeld Ihre Zielsetzung lag in der Vermittlung politischen Grundwissens der Bildung fur Frauen und der Vorbereitung auf ein christlich gefuhrtes Leben Die Weltunion katholischer Frauenverbande wurde 1910 von der Franzosin Vicomtesse de Velard gegrundet 5 Sie hat ihren Sitz in Paris und kann heute auf 100 Mitgliedsorganisationen zuruckblicken in denen sich fast 50 Millionen Mitglieder versammeln Bis 1918 schlossen sich in Deutschland einundzwanzig Verbande und 23 landeskirchliche Frauenwerke zum Dachverband der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland EFD zusammen der seit 2008 unter dem Namen Evangelische Frauen in Deutschland e V EFiD firmiert Sie hatten ihren Sitz in Frankfurt am Main und wurden als Fachverband Bestandteil der Inneren Mission Der Berufsverband katholischer Fursorgerinnen 6 erblickte 1918 in Essen das Licht der Welt und wurde 1946 reorganisiert Die Grunderin war die Abgeordnete Helene Weber Dieser Verband war auch ein Interessenverband innerhalb der Kirche und hatte sich zur Aufgabe gemacht einen Beitrag zur Bildung der christlichen Berufspersonlichkeit zu leisten 1919 kam es in Leipzig zum Zusammenschluss der evangelischen Jugendbewegung Bibelkreise fur Schulerinnen zum Deutschen Bund der Madchen Bibelkreise MBK 7 Heute wirkt diese Frauen und Jugendorganisation unter der Bezeichnung Evangelisches Jugend und Missionswerk mit Sitz in Bad Salzuflen Im Jahre 1929 wurde in Freiburg im Breisgau die Berufsgemeinschaft katholischer Jugendleiterinnen und Kindergartnerinnen gegrundet Hier hatte man sich zum Ziel gesetzt die fachliche Fortbildung auf dem Boden des katholischen Glaubens zu fordern Man verstand sich auch als kirchliche Interessenvertretung Nach 1945 BearbeitenDie eingangs erwahnten Frauenorganisationen richteten ihr Wirken zunachst auf eine notwendige Ausbildung der Madchen und Frauen und erweiterten dann ihre Tatigkeiten in die sozialen Bereiche Nach 1945 begann ein Wiederaufbau und die Reaktivierung der christlichen Frauenbewegung in Deutschland die unterschiedlichsten Frauenvereinigungen reorganisierten sich veranstalteten internationale Treffen und Zusammenschlusse um ihre Forderungen zu bundeln und sich ein Forum aufzubauen 1946 wurde die Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbande in Deutschland gegrundet sie ist ein Zusammenschluss katholischer Frauenverbande und Frauengruppen in gemischten Verbanden und setzt sich aus 19 Verbanden zusammen Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Unterstutzung der Einzelverbande der Koordinierung von Veranstaltungen und Tagungen und der Zusammenarbeit mit internationalen Frauenbewegungen Die christliche Komponente wird durch die Initiativen fur die Gerechtigkeit fur Frauen und die Teilhabe an Macht und Verantwortung in Kirche und Gesellschaft unterstrichen Die deutschen katholischen Bischofe errichteten die Kirchliche Hauptstelle fur Frauenseelsorge in den Diozesen mit dem Hauptsitz in Dusseldorf diese Einrichtung heisst heute Arbeitsstelle fur Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz 8 und ist in Bonn beheimatet In Bethel wurde 1950 der Bund evangelischer Fursorgerinnen gegrundet er war eine christliche Gesinnungsgemeinschaft evangelischer Frauen die im Sozialdienst der Kirchen standen und die evangelische Glaubenshaltung vertiefen wollten Ziele BearbeitenFur die christliche Frauenbewegung steht die Bemuhung fur die Erhaltung und Forderung der christlichen Ehe und Familie im Vordergrund Sie treten fur soziale Gerechtigkeit und den Frieden unter den Volkern ein Die Verbande Organisationen und Vereine haben sich als Hauptziel vorgenommen die Bildungschancen fur Frauen zu verbessern hierzu gehort die Forderung nach entsprechenden Bildungseinrichtungen fur Frauen und deren rechtliche Gleichstellung Letztlich steht die christliche Frauenbewegung dafur ein dass sich Frauen ihrer sozialen und politischen Verantwortung als Christinnen bewusst werden Um diese Ziele zu erreichen nehmen sie regelmassig Stellung zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen und fordern Antworten auf frauenpolitisch relevante Fragestellungen Weblinks BearbeitenBirgit Sack Zwischen religioser Bindung und moderner Gesellschaft Katholische Frauenbewegung und politische Kultur in der Weimarer Republik 1918 19 1933 Waxmann Verlag 1998 ISBN 3 89325 593 1 S 32 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Deutsche Frauenorganisationen PDF 11 1 MB Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Hrsg Niedersachsische Landeszentrale fur politische Bildung Hannover 1997 Online PDF 825 kB Einzelnachweise Bearbeiten Le chretiennes feministes Feminisme chretien Marie Maugeret Marie Maugeret Sarah Monod Sarah Monod Birgit Sack Zwischen religioser Bindung und moderner Gesellschaft Waxmann Verlag Munster New York Munchen Berlin 1998 ISBN 978 3 8309 5593 1 S 32 World Union of Catholic Women s Organisations Our History Memento vom 16 Marz 2014 im Internet Archive Der lange Weg zum Einheitsverband Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dbsh de PDF 29 kB Evangelisches Jugend und Missionswerk e V MBK Memento vom 16 Marz 2014 im Internet Archive Arbeitsstelle fur Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz Archivlink Memento vom 11 November 2013 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christliche Frauenbewegung amp oldid 232399612