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Christian Heuck 18 Marz 1892 in Heuwisch Dithmarschen 23 Februar 1934 in Neumunster war Reichstagsabgeordneter der KPD von 1930 bis 1933 Heuck wurde 1934 von SS Mitgliedern im Gefangnis von Neumunster ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mandate 3 Ermordung 4 Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeuck wurde 1892 in Heuwisch geboren und besuchte die Volksschule in Wesselburen Er war Soldat im Ersten Weltkrieg Heuck betrieb zwischen 1918 und 1920 einen Pferdehandel in Wesselburen und anschliessend bis 1922 einen Gemuseversandhandel Seine politische Karriere begann gleich nach der Novemberrevolution als er zweiter Vorsitzender des Arbeiterrates in Wesselburen wurde Er grundete nach der Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg die SPD Ortsgruppe in Wesselburen wechselte aber schon 1919 zur KPD Im August 1923 floh Heuck wegen einer Strafsache aus Wesselburen und wurde von der KPD Leitung nach Mecklenburg geschickt wo er unter falschem Namen die Landarbeiterbewegung leiten sollte Zu Beginn des Jahres 1924 hielt er sich in Cottbus und Breslau auf kam jedoch wiederholt unerkannt nach Wesselburen zuruck wo seine Frau weiterhin lebte 1926 wurde er zu funf Jahren Zuchthaus und einer Geldstrafe von 500 RM verurteilt Nach seiner Amnestierung 1928 begab er sich wieder nach Wesselburen und verstarkte sofort die Werbetatigkeit der KPD in Dithmarschen Nach kurzer Zeit wurde er Unterbezirksleiter der KPD und arbeitete von Heide Holstein und Itzehoe aus Ulrich Pfeil schreibt den Aufschwung der KPD in Dithmarschen Ende der 20er Jahre Christian Heuck zu Bei der Reichstagswahl 1930 erzielte die KPD in Norderdithmarschen 10 2 Prozent und lag damit an der Spitze der landlichen Kreise in Schleswig Holstein 1 1929 kam Heuck wegen der Beteiligung an der von den Nazis so genannten Blutnacht von Wohrden sechs Monate in Untersuchungshaft und wurde als Hauptangeklagter zu einem Jahr und neun Monaten Gefangnis verurteilt 2 Aufgrund seiner Verwicklung in die so genannte Blutnacht von Wohrden war Heuck den Nazis besonders verhasst 3 Mandate BearbeitenVon 1919 bis 1924 war Christian Heuck Stadtverordneter in Wesselburen Von 1922 bis 1933 war er Mitglied des Provinziallandtages Schleswig Holstein von September 1930 bis zum 31 Marz 1933 auch Mitglied des Reichstages Dort trat er vor allem mit polemischen Zwischenrufen auf die mehrfach gerugt wurden Als am 6 Marz 1931 der Reichsinnenminister Joseph Wirth von einer geistigen Krise in unserem Volke sprach rief Heuck Herr Minister Sie befinden sich dauernd in einer geistigen Krise 4 Sein Parteigenosse Ottomar Geschke trat am 26 Marz 1931 im Reichstag fur Heuck ein Unter Punkt 7 liegt der Antrag des Oberstaatsanwalts gegen meinen Parteifreund Heuck vor Das ungeheure Verbrechen das Herr Heuck begangen hat besteht darin um an einer Versammlung in Sonderburg dem an Danemark abgetretenen deutschen Teil teilnehmen zu konnen hat er sich einen Grenzschein der 10 Pfennig kostet nicht auf seinen Namen der ihm nicht ausgestellt wurde sondern durch jemand anderes auf dessen Namen besorgen lasten Wegen dieses Deliktes wird jetzt der Oberstaatsanwalt in Bewegung gesetzt Dann wird der Reichstag in Bewegung gesetzt Wegen der 10 Pfennig wird geschrieben und wird die Aushebung der Immunitat beantragt damit mein Parteifreund Heuck dem Richter ubergeben werden kann Meine Herren Sie beweisen mit dieser Aufhebung der Immunitat in Bausch und Bogen nur dass durch die Verscharfung der Geschaftsordnung die hier vor einigen Monaten beschlossen wurde zugleich an die Polizeiorgane und die Justiz der Anreiz gegeben werden sollte und gegeben wurde verscharft wegen jeder Kleinigkeit gegen kommunistische Abgeordnete vorzugehen Gerade der Fall Heuck beweist am besten die Unrichtigkeit dessen was sie im Ausschuss immer betont haben dass Bagatellsachen einfach nicht stattgegeben wurde sondern hier wird einem Antrage des Oberstaatsanwalts oder der Justizbehorden ohne weiteres Folge geleistet Wir haben schon bei der Beratung der Geschaftsordnung aber auch bei der Beratung des Republikschutzgesetzes darauf hingewiesen dass diese Bestimmungen in erster Linie gegen die Kommunistische Partei und ihre Presse angewendet werden Christian Heuck leitete den Rotfrontkampferbund in Schleswig Holstein 1930 arbeitete er als Angestellter fur die KPD in Itzehoe 5 1932 in Kiel 6 Ermordung BearbeitenAm 4 Februar 1933 wurde Christian Heuck von den Nationalsozialisten inhaftiert nachdem er in einem Flugblatt zum Sturz Hitlers aufgerufen hatte Am 27 Juni 1933 wurde er vom Reichsgericht Leipzig wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 21 Monaten Gefangnis verurteilt Die Strafe musste er im Strafgefangnis von Neumunster absitzen Am 23 Februar 1934 drangen SS Leute unter Fuhrung des Neumunsteraner Polizeichefs und SS Mannes Hinrich Moller in Heucks Zelle im Strafgefangnis Neumunster ein misshandelten ihn schwer und ermordeten ihn Dabei gaben sie den Mord als Selbstmord durch Erhangen aus Die fingierte Erhangung bescheinigte der Anstaltsarzt als Selbsttotung 7 Am 25 Januar 1934 war unter ahnlichen Umstanden im selben Gefangnis der Kommunist Rudolf Timm ermordet worden Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am ReichstagEine Gedenktafel im Reichstag erinnert im Rahmen des Denkmals fur 96 vom NS Regime ermordete Reichstagsabgeordnete an Heuck Am 24 April 2009 wurde ein Stolperstein zur Erinnerung an Christian Heuck in Kiel Wall 72a verlegt 8 Auf dem Alten Urnenfriedhof in Kiel befindet sich ein Ehrengrab fur Christian Heuck 9 Literatur BearbeitenUwe Danker Astrid Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus Wachholtz Neumunster 2005 ISBN 3 529 02810 X S 37 Zeit Geschichte 5 Reimer Moller Die Morde der SS an den KPD Funktionaren Rudolf Timm und Christian Heuck 1934 in Neumunster In Informationen zur schleswig holsteinischen Zeitgeschichte Nr 41 42 2003 S 155 165 online Ulrich Pfeil Vom Kaiserreich ins Dritte Reich Heide 1890 1933 Selbstverlag Heide 1997 Zugleich Hamburg Univ Diss 1997 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Karl Dietz Verlag Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 S 308f Biografie onlineWeblinks BearbeitenChristian Heuck in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Pfeil Vom Kaiserreich ins Dritte Reich Heide 1997 http daten digitale sammlungen de db bsb00000007 images index html nativeno 290 Uwe Danker Astrid Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus Neumunster 2005 Worauf Wirth schlagfertig erwiderte Ihnen habe ich von geistiger Krise noch nichts angemerkt http daten digitale sammlungen de db bsb00000005 images index html nativeno 366 http daten digitale sammlungen de db bsb00000006 images index html nativeno 101 Uwe Danker Astrid Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus Neumunster 2005 S 37 Liste der verlegten Stolpersteine in Schleswig Holstein bei www akens de Abgerufen am 13 August 2010 https www kiel de de umwelt verkehr friedhoefe historische graeber ehrengraeber heuck chr phpNormdaten Person GND 130338850 lobid OGND AKS VIAF 70034606 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heuck ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD MdRGEBURTSDATUM 18 Marz 1892GEBURTSORT Heuwisch DithmarschenSTERBEDATUM 23 Februar 1934STERBEORT Neumunster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Heuck amp oldid 228205379