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Als Blutnacht von Wohrden wurde von Nationalsozialisten ein blutiger Konflikt zwischen Kommunisten und SA Mannern am 7 Marz 1929 nach einer verbotenen SA Versammlung im Dithmarscher Dorf Wohrden bezeichnet Der Zusammenstoss forderte drei Tote Durch seine propagandistische Aufbereitung vor allem durch die NSDAP erlangte er uberregionale Bekanntheit Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Verurteilungen 3 Propaganda 4 Museale Beachtung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenDer hannoversche SA Oberfuhrer Karl Dincklage wollte zum Auftakt einer Propagandawoche an der Westkuste die Dithmarscher SA inspizieren Nachdem es bereits in den Wochen vor der Veranstaltung mehrfach Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten gegeben hatte wurde die Versammlung der SA verboten Die NSDAP ignorierte das Verbot und erklarte die Versammlung zur geschlossenen Mitgliederversammlung Trotz des in den Zeitungen veroffentlichten Verbotes versammelten sich SA Formationen aus ganz Dithmarschen in und vor zwei Gaststatten im Ort Die Auseinandersetzungen begannen im Anschluss an die verbotene Veranstaltung der SA im damals sozialistisch gepragten Dorf Wohrden Ungefahr 300 SA Leute trafen auf die spater eintreffenden ca 100 kommunistischen Gegendemonstranten Nach verbalen Auseinandersetzungen kam es schliesslich zur Schlagerei mit Gummiknuppeln Stahlstucken Messern und Dolchen Zwei Nationalsozialisten und ein Kommunist starben sieben Beteiligte wurden schwer und 23 weitere leichtverletzt im Krankenhaus behandelt Der KPD Funktionar Christian Heuck der schwer verletzt wurde und andere Kommunisten wurden von der Polizei verhaftet und zunachst ins Heider Gerichtsgefangnis gebracht Als Folge wurden in der ganzen Provinz Schleswig Holstein alle offentlichen Umzuge verboten Kurz darauf wurde das Verbot auch auf Hamburg ausgedehnt Verurteilungen Bearbeiten1930 wurden dreizehn Kommunisten und nur ein SA Mann vom Schwurgericht Altona in Meldorf angeklagt und verurteilt Hauptangeklagter war Christian Heuck der sechs Monate in Untersuchungshaft sass und zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt wurde 1 Die sozialdemokratische Presse kritisierte die Einseitigkeit des Gerichts Propaganda BearbeitenNeben der Berichterstattung in den uberregionalen Medien versuchten KPD und vor allem die NS Propaganda den Vorfall propagandistisch auszuschlachten Die Nationalsozialisten inszenierten die Begrabnisse zu Bekenntnisdemonstrationen politischen Martyrertums mit mehreren tausend Teilnehmern Adolf Hitler reiste nach Dithmarschen zur Beerdigung der Nationalsozialisten in St Annen und Albersdorf Im Vergleich zu den nationalsozialistischen Anstrengungen blieb die kommunistische Demonstration anlasslich der Beerdigung des Kommunisten Johannes Sturzebecher in Wohrden bescheiden Die Bezeichnung der Ereignisse als Blutnacht von Wohrden stammt von einer Broschure der NSDAP Reichstagsfraktion die noch im Marz 1929 in einer Auflage von 30 000 Exemplaren erschien und zu der Hitler das Vorwort schrieb Nach den Ereignissen verzeichnete die NSDAP in Dithmarschen eine Eintrittswelle Bereits vier Jahre vor der Machtergreifung in Deutschland wurde sie die dominierende politische Kraft in der Region Strassenschlachten nahmen nach diesem Vorfall den Status der Normalitat an Museale Beachtung Bearbeiten nbsp Die sogenannten Bluthemden Im Dithmarscher Landesmuseum werden das Unterhemd und das Uniformhemd eines der getoteten Nazis gezeigt die bis 1978 vom damaligen NSDAP Kreisleiter des Kreises Suderdithmarschen Martin Matthiessen bewahrt wurden 2 Blutnacht von Wohrden Das Uniform und das Unterhemd trug einer der getoteten SA Manner Von den Nationalsozialisten wurden sie fast wie Reliquien behandelt Bei Kriegsende versteckte der damalige NSDAP Kreisleiter von Suderdithmarschen die Hemden in einem Koffer auf seinem Dachboden Koffer wie Hemden wurden dem Museum in den 1970er Jahren ubergeben Autor nicht genannt Beschreibung Dithmarscher LandesmuseumSiehe auch BearbeitenAltonaer BlutsonntagLiteratur BearbeitenUlrich Pfeil Vom Kaiserreich ins Dritte Reich Heide 1890 1933 Heide 1997 Zugleich Dissertation Universitat Hamburg Marie Elisabeth Rehn Heider Gottsleider Kleinstadtleben unter dem Hakenkreuz Erstauflage Basel 1992 neu aufgelegt 2005 Verlag Pro Business Berlin ISBN 3 939000 31 0 Willy Schulz Die Machtubertragung an die Nationalsozialisten in Meldorf Heide 1986 ISBN 3 8042 0343 4 Einzelnachweise Bearbeiten Heuck Christian In Reichstags Handbuch 7 Wahlperiode 1933 S 290 abgerufen am 7 Marz 2019 Heinz Jurgen Templin Odyssee der Bluthemden In Wohrden Online 23 Dezember 2016 abgerufen am 7 Marz 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blutnacht von Wohrden amp oldid 236179965