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Ludwig Karl Christian Geyer 1 Oktober 1862 in Manau 23 Dezember 1929 in Nurnberg war ein deutscher evangelischer Theologe Er gilt als wichtiger Vertreter des liberalen Protestantismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenChristian Geyer kam als drittes Kind des evangelischen Pfarrers Karl Ludwig Geyer und seiner Frau Johanna Ida geb Nacke zur Welt und verbrachte die ersten Lebensjahre in Manau Im Alter von sieben Jahren zog seine Familie ins mittelfrankische Dachsbach Das Gymnasium besuchte Geyer 1874 bis 1876 in Windsbach anschliessend in Ansbach wo er 1880 das Abitur ablegte Im Anschluss studierte er evangelische Theologie in Erlangen und Leipzig In Erlangen trat er zum Wintersemester 1880 81 der Christlichen Studentenverbindung Uttenruthia im Schwarzburgbund bei Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Franz Hermann Reinhold Frank Theodor Kolde Albert Hauck und Karl Hegel Nach dem Studium absolvierte Geyer den Militardienst als Einjahrig Freiwilliger beim Infanterie Leibregiment in Munchen und trat 1885 ins Munchner Predigerseminar ein Im Herbst 1886 wurde Geyer Vikar bei seinem Vater in Rockingen 1887 wechselte er als Vikar nach Nordlingen Nach bestandener Anstellungsprufung heiratete Geyer noch 1887 Anna Eleonore Johanna Fritz 1864 1928 und trat seine erste Pfarrstelle in Altdorf an Im Herbst 1889 kehrte er nach Nordlingen zuruck wo er sich im Laufe der Jahre von der dritten auf die erste Pfarrstelle hocharbeiten konnte Im Jahr 1895 ging Geyer als Prafekt an die neu eingerichtete Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth Dort vollendete er seine Dissertation uber die Nordlinger Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts mit der er an der Universitat Erlangen in den Fachern Geschichte Padagogik und Geschichte der Philosophie promoviert wurde Im Jahr 1902 wurde Geyer als Abgeordneter des Dekanatsbezirks Bayreuth zur Generalsynode nach Ansbach entsandt wo er in einer Predigt derart beeindruckte dass er noch im selben Jahr als Hauptprediger nach Nurnberg berufen wurde Die Stelle als Hauptprediger von St Sebald bekleidete Geyer bis zu seinem Tod Geyer wirkte in erster Linie als Prediger dem es durch seinen modernen die geistigen Stromungen der Zeit aufnehmenden Stil gelang das liberale Nurnberger Burgertum anzusprechen Gemeinsam mit Friedrich Rittelmeyer seit 1902 Prediger an der Heilig Geist Kirche pragte er einen liberalen Protestantismus der auch als Nurnberger Richtung eines freien Protestantismus bezeichnet wird Beide Prediger wirkten durch Vortrage und Publikationen weit uber die Nurnberger Stadtgrenzen hinaus Seit ihrem gemeinsamen Buch Gott und die Seelen Ein Jahrgang Predigten das im Jahr 1906 veroffentlicht wurde gerieten beide in Konflikt mit der konservativen durch das Neuluthertum gepragten Kirchenleitung Die Auseinandersetzungen zogen sich bis zum Ersten Weltkrieg hin und fuhrten unter anderem dazu dass Geyer den 1904 ubernommenen Vorsitz im Landesverein fur Innere Mission in Bayern niederlegte Auch die Grundung der liberalen Zeitschrift Christentum und Gegenwart durch Geyer und Rittelmeyer im Jahr 1910 muss vor dem Hintergrund der innerkirchlichen Konflikte gesehen werden Vermittelt durch Rittelmeyer befasste sich Geyer seit 1916 intensiv mit anthroposophischer Literatur und naherte sich in den folgenden Jahren der Lehre Rudolf Steiners an Er hielt zahlreiche Vortrage uber Anthroposophie in Deutschland und der Schweiz Anders als Rittelmeyer schloss sich Geyer aber nicht der 1922 gegrundeten Christengemeinschaft an sondern kehrte zu seinen protestantischen Wurzeln zuruck In seinen letzten Lebensjahren naherte er sich der dialektischen Theologie Karl Barths an Geyer wurde 1914 die theologische Ehrendoktorwurde der Universitat Jena verliehen 1927 erhielt er den Titel eines Kirchenrats In den 1960er Jahren wurde ein Altenheim der Stadtmission Nurnberg nach Geyer benannt 1 Christian Geyer wurde auf dem Friedhof St Johannis in Nurnberg bestattet Schriften Auswahl BearbeitenDie Nordlinger evangelischen Kirchenordnungen des XVI Jahrhunderts Ein Beitrag zur Geschichte des protestantischen Kirchenwesens Beck Munchen 1896 mit Friedrich Rittelmeyer Gott und die Seele Ein Jahrgang Predigten Kerler Ulm 1906 Rudolf Steiner und die Religion Kaiser Munchen 1921 Heiteres und Ernstes aus meinem Leben Kaiser Munchen 1929 Autobiographie Literatur BearbeitenWalther von Loewenich Christian Geyer Zur Geschichte des freien Protestantismus in Bayern In Jahrbuch fur frankische Landesforschung 24 1964 S 283 318 Andrea Schwarz Christian Geyer 1862 1929 war ein faszinierender liberaler Prediger in konservativer Zeit In Thomas Greif Hrsg Kaiser Kanzler Rummelsberger 21 Fussnoten deutscher Geschichte Begleitband zur Ausstellung im Diakoniemuseum Rummelsberg Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2017 S 165 177 ISBN 978 3 95976 088 1 Matthias Simon Geyer Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 355 Digitalisat Auguste Zeiss Horbach Fursprache fur die Juden Der Nurnberger Hauptprediger Christian Geyer und der Verein zur Abwehr des Antisemitismus In Zeitschrift fur bayerische Kirchengeschichte 76 2007 S 215 232 Weblinks BearbeitenGerhard Wehr Christian Geyer kulturimpuls org Anmerkungen Bearbeiten Christian Geyer Heim der Stadtmission NurnbergNormdaten Person GND 118694472 lobid OGND AKS LCCN no2016013537 VIAF 69391730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geyer ChristianALTERNATIVNAMEN Geyer Ludwig Karl Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 1 Oktober 1862GEBURTSORT ManauSTERBEDATUM 23 Dezember 1929STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Geyer Theologe amp oldid 192758079