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Chnodomar lat Chnodomarius war bis 357 alamannischer Kleinkonig in der Ortenau Bruder des Mederich Onkel des Agenarich Serapio Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenDer romische Historiker Ammianus Marcellinus berichtet voller Bewunderung und Abscheu von Chnodomar Er schildert ihn als der ruchlose Anstifter des Kriegssturmes ohne Mass der Hauptantreiber zu gefahrlichen Wagnissen mit seiner stolzen Miene hochgemut durch seine haufigen Erfolge 1 In der Schlacht schildert er ihn mit einem flammenden roten Wulst von Haaren auf dem Haupt furchtlos im Bewusstsein seiner ungeheuren Korperkraft unmenschlich gross auf seinem schaumenden Ross hoch aufgerichtet mit der Lanze von furchterlicher Lange im Glanz sichtbar von den anderen ein tapferer Kampfer und als fahiger Heerfuhrer den ubrigen uberlegen Chnodomar zog 350 ermuntert von Kaiser Constantius II gegen den Usurpator Magnentius nach Gallien und besiegte dessen Caesar Unterkaiser Decentius Nach diesem Sieg setzten die Alamannen unter Chnodomar ihre Expansion gegen die Provinz Germania prima fort und beanspruchten grossere Teile des linksrheinischen Gebiets die sich auch besetzt hielten Constantius II der Magnentius 353 entscheidend schlagen konnte zog 354 nach dem Selbstmord des Magnentius und des Decentius von Arles rhoneaufwarts gegen die Alamannen Er bekampfte bei Augusta Raurica Kaiseraugst aber nicht Chnodomar sondern die alamannischen Konige Gundomad und Vadomar Kaiser Constantius II ernannte aufgrund der nach wie vor kritischen Lage in den germanischen Provinzen am 6 November 355 seinen Vetter Julian zum Caesaren Er schickte Julian sowie den romischen Heermeister Barbatio 357 nach Augusta Raurica um die Alamannen zu bezwingen Aufgrund des Laeten Aufstands und laut dem Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus auch durch das Verschulden Barbatios der Julian angeblich keine Erfolge gonnte gelang es den Alamannen das zahlenmassig uberlegene romische Heer in die Flucht zu schlagen 2 Daraufhin versammelten die Alamannenkonige Hortar Suomar Ur Ursicinus Vestralp zehn Unterkonige sowie viele Adlige unter der Fuhrung von Chnodomar und seinem Neffen Agenarich Serapio ihre Heere und zogen in die Schlacht von Argentoratum um ihren Anspruch auf die linksrheinischen Gebiete zu bekraftigen In der Schlacht befehligte Chnodomar den linken Flugel und die Mitte des alamannischen Heeres Als sich der Sieg des romischen Heeres abzeichnete versuchten Chnodomar und seine uberlebenden Alamannen uber den Rhein zu entkommen Eine romische Kohorte soll ihn aber auf einer bewaldeten Anhohe gestellt und dort unversehrt mitsamt seiner Gefolgschaft gefangen genommen haben Chnodomar wurde Caesar Julian vorgefuhrt und bat ihn um Gnade Julian sendete ihn zu Kaiser Constantius II der ihn wiederum nach Rom schicken liess Dort wurden er und ein anderer gefangener Alamannenkonig bei einem Triumphzug mitgefuhrt Chnodomar wurde danach in einem Fremdenlager auf dem Mons Caelius interniert wo er an Altersschwache gestorben sein soll Eine andere Schreibweise seines Namens namlich Knodomar wird z B im Drama Kaiser und Galilaer von Henrik Ibsen benutzt Quellen BearbeitenJulian Epistulae ad Athenienses 7 57 8 20 Libanios Orationes XVIII 33 35 43 47 50 62 66 70 Ammianus Marcellinus Res gestae 16 12Sammlung Quellen zur Geschichte der Alamannen Ubers von Camilla Dirlmeier Band 1 Von Cassius Dio bis Ammianus Marcellinus Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 6301 6 S 29 31 45 55 Band 2 Von Libanios bis Gregor von Tours Sigmaringen 1978 ISBN 3 7995 6303 2 S 12 18 Literatur BearbeitenFrank M Ausbuttel Germanische Herrscher Von Arminius bis Theoderich Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 18250 3 S 52 61 Karlheinz Fuchs Martin Kempa Rainer Redies Red Die Alamannen 4 Auflage Lizenzausgabe Theiss Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1302 X Dieter Geuenich Geschichte der Alemannen Kohlhammer Urban Taschenbucher 575 2 uberarbeitete Auflage Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018227 7 Hans Janichen Wolfgang Jungandreas Chnodomar In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 4 Walter de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 488 f Anmerkungen Bearbeiten Ammian 16 12 4 Ammian 16 11 14 15 16 12 6 Alamannische Herrscher Konige und Kleinkonige Chrocus Mederich Chnodomar Vestralp Ur Agenarich Suomar Hortar Gundomad Ursicinus Makrian Rando Hariobaud Vadomar Vithicab Priarius GibuldHerzoge unter frankischer Oberhoheit Butilin Leuthari I Haming Lantachar Magnachar Vaefar Theodefrid Leutfred I Uncilin Gunzo Chrodobert Leuthari II Gotfrid Willehari Lantfrid Theudebald PersonendatenNAME ChnodomarALTERNATIVNAMEN Chnodomarius lateinisch KURZBESCHREIBUNG alamannischer Gaukonig in der OrtenauGEBURTSDATUM 4 JahrhundertSTERBEDATUM 4 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chnodomar amp oldid 231430786