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Carrosserie Jacques Coune kurz Coune ist ein ehemaliges belgisches Karosseriebauunternehmen aus Brussel Carrosserie Jacques CouneRechtsform Einzelunternehmen Belgien Grundung 1962Auflosung 1968Auflosungsgrund BetriebsaufgabeSitz Brussel BelgienLeitung Jacques CouneMitarbeiterzahl 17Branche Karosseriebauunternehmen Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Die von Coune umgebauten Personenwagen 2 1 Prasentation 1962 2 1 1 Der Coune Peugeot 404 Break 2 2 Prasentationen 1963 2 2 1 Die offenen Volvo Amazon Modelle 2 2 2 Der Mercedes Heckflossen Kombi 2 3 Prasentation 1964 2 3 1 Die MGB Berlinettas 2 4 Prasentationen 1965 2 4 1 Der BMW 700 Kombi 2 4 2 Der Coune MGB Hardtop 2 5 Prasentationen 1966 2 5 1 Der Coune MGB Gemini Spyder 2 5 2 Der BMW 1800 Kombi 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte Bearbeiten nbsp Ein Coune MGB Berlinette von 1964 charakter istisch sind das feste Dach und die modifi zierte Front mit zuruck versetzten verschalten Schein werfern nbsp Das eigenstandige italienisch anmutende Fliess heck des Coune MGB Berlinette von 1964 mit markanter Abriss kanteGrunder und Inhaber war der belgische Unternehmer und Motorsport Liebhaber Jacques Coune 1924 2012 In den 1960er Jahren entwickelte und baute sein Unternehmen in Kleinserie oder als Einzelstucke verschiedene Sonderausfuhrungen von Grossserien Personenkraftwagen In den Jahren 1963 1964 und 1965 war Coune jeweils mit einem eigenen Stand auf dem Automobilsalon von Brussel vertreten damals eine der weltweit bedeutendsten Fachmessen fur Personenkraftwagen Coune war zum einen spezialisiert auf Umbauten des Roadsters MGB zu Coupes mit Schragheck mit Targadach oder als Hardtop mit Stufenheck Weitere Spezialitaten waren der Umbau von zweiturigen Limousinen der Marke Volvo zu Cabriolets und von zwei oder vierturigen Limousinen der Marken BMW Mercedes Benz und Peugeot zu Kombis Bekanntestes Modell war das Schragheckcoupe MGB Berlinette von 1964 das noch vor dem werksseitigen MGB GT Coupe erschien und von dem bei Coune mehr als funfzig Exemplare entstanden 1 2 Das Karosseriebauunternehmen ging aus einer Automobil Werkstatt hervor die Jacques Coune Mitte der 1950er Jahre in der Avenue de la Couronne in Brussel gegrundet hatte Dort ubernahm er Wartungsarbeiten speziell an exklusiven Sportwagen von Jaguar Aston Martin und anderen hochpreisigen Marken Sein Kundenstamm war zumeist vermogend und legte Wert auf Individualitat Ferner war Coune der erste Abarth Handler ausserhalb Italiens sowohl fur die Sportauspuffanlagen als auch die Abarth Sportwagen sowie Vertreter fur die italienische Sportwagenmarke Iso Rivolta Der eigenstandige Karosseriebaubetrieb bestand von 1962 bis 1968 und beschaftigte 17 Handwerker Die spezialisierten Karosseriebauer kamen uberwiegend als Gastarbeiter aus Norditalien in der zweiten Halfte der 1960er Jahre verlor Coune viele von ihnen als die italienische Wirtschaft wieder florierte und diese nach und nach in ihre Heimat zuruckkehrten 2 Die Umbauten der Carrosserie Jacques Coune waren durchweg aufwendig und galten als handwerklich herausragend waren jedoch auch vergleichsweise teuer Dies engte den Kundenkreis stark ein Als sich die wirtschaftliche Lage in Belgien gegen Ende der 1960er Jahre verschlechterte und viele seiner qualifizierten Handwerker in ihre Heimat zuruckkehrten gab Jacques Coune seinen Karosseriebaubetrieb auf Im Jahr 1970 zog er sich insgesamt aus dem Automobilgeschaft zuruck Die von Coune umgebauten Personenwagen BearbeitenPrasentation 1962 Bearbeiten Der Coune Peugeot 404 Break Bearbeiten Das erste von Jacques Coune eigenstandig entworfene und gebaute Modell war ein Kombi auf Basis des Peugeot 404 Im Jahr 1960 hatte Peugeot zunachst nur die Version als vierturige Limousine vorgestellt Coune wandelte sie 1962 zu einem Kombi um neben den Modifikationen an der Karosserie passte er auch das Fahrwerk und die Federung an die veranderten Nutzungsmoglichkeiten an Zu einer Klein Serienfertigung kam es nicht das Fahrzeug blieb vielmehr ein Einzelstuck weil Peugeot seinerseits kurz darauf im Juni 1962 eine Kombiversion ankundigte und im Oktober 1962 prasentierte 3 Prasentationen 1963 Bearbeiten Die offenen Volvo Amazon Modelle Bearbeiten Im Januar 1963 prasentierte Coune auf dem Automobilsalon von Brussel ein ab 1962 entwickeltes Cabriolet auf der Grundlage eines zweiturigen Volvo 122S 4 1 Den Umbau hatte Coune mit Volvo abgestimmt erhielt von dort jedoch weder technische oder gestalterische Vorgaben noch technische oder finanzielle Unterstutzung Coune betrieb fur den Umbau einen besonders hohen Aufwand So setzte er verstarkte Bodenbleche mit stabilisierenden Blechsicken ein Die ab Werk nur aufgenieteten Kotflugel wurden fest verschweisst ferner die Turen aus optischen Grunden modifiziert Im geoffneten Zustand ruhte das gefutterte Verdeck fast vollstandig versenkt in einem Verdeckkasten hinter den Rucksitzen Auch die hinteren Seitenfenster waren vollstandig versenkbar Der Innenraum wurde je nach Kundenwunsch in Leder oder mit hochwertigem damals beliebtem Kunstleder ausgeschlagen Fur den Umbau benotigte das Unternehmen rund einhundert Stunden wodurch das fertige Fahrzeug rund funfzig Prozent mehr kostete als das geschlossene Ausgangsmodell Coune verband hohe Erwartungen mit dem Projekt insbesondere die Moglichkeit zur internationalen Vermarktung Er stellte sich auf eine Fertigung von monatlich funf Fahrzeugen ein Zwar erhielt er auf den Fahrzeugmessen grosse Anerkennung wegen des hohen Preises ergaben sich jedoch nur wenige Bestellungen So entstanden 1963 und 1964 lediglich vier Cabriolets in viersitziger Ausfuhrung Zumindest zwei davon haben bis heute uberdauert 5 6 Ferner entstand 1963 auf derselben ungekurzten Basis ein zweisitziger Coune Volvo 122S Amazon Roadster Coune baute den Wagen auf besonderen Wunsch eines amerikanischen Freundes Der Innenraum wurde zugunsten eines angeglichenen langeren Hecks verkurzt wobei die hinteren Seitenscheiben entfielen Der Wagen wurde spater bei einem Strassenverkehrsunfall zerstort 7 6 Der Mercedes Heckflossen Kombi Bearbeiten Auf Basis des Mercedes Benz 190 und 220 bis 220 SE entwickelte Coune eine Kombi Version Auch sie debutierte auf dem Automobilsalon von Brussel 1963 Ein ahnliches Konzept setzte das Karosseriewerk Fritz Jauernig in Wien um Von dem Modell das teils als Estate teils als Shooting Estate bezeichnet wurde entstand zunachst nur ein Exemplar je nach Quelle auf Basis eines 220 S oder 220 SE Charakteristisch waren die relativ stark gerundete dreiteilige Heckscheibe sowie die farblich abgesetzten und dadurch betonten Heckflossen Das Fahrzeug wurde derart gut aufgenommen und war so gut durchdacht dass Mercedes Benz kurz darauf begann ein eigenes Kombimodell zu entwickeln es war ab 1965 ab Werk erhaltlich Counes Version blieb daher ein Einzelstuck das in die Vereinigten Staaten verkauft wurde 8 1 9 Prasentation 1964 Bearbeiten Die MGB Berlinettas Bearbeiten Auf der Grundlage des MGB Roadsters entwarf Coune noch vor Erscheinen des werksseitigen MGB GT Coupes ein MG Berlinetta Coupe 10 An dem Prototyp noch mit Ganzstahlkarosserie arbeitete das Brusseler Unternehmen ab 1963 die offentliche Prasentation war auf dem Autosalon von Brussel 1964 Coune baute dieses Modell ab 1964 in Kleinserie wobei aus Gewichts und Rationalisierungsgrunden fur das Heck samt Dach und hinteren Kotflugeln Teile aus glasfaserverstarktem Kunststoff verwendet wurden Bis 1965 entstanden rund funfzig Exemplare Charakteristisch waren die Panorama Heckscheibe sowie ein Abrissheck das entfernt an den Ferrari 250 GTO erinnerte 1 Das erste Exemplar des Coune MGB Berlinette entstand 1963 mithin ein Jahr vor dem Werks Prototyp und zwei Jahre vor der offentlichen Prasentation der Serienversion des MGB GT Je nach Quelle lief die Fertigung bis 1966 oder sogar 1968 mit 56 Exemplaren 2 11 12 Es gab sogar ein Treffen von Jacques Coune mit Sir Alec Issigonis um die Moglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der British Motor Corporation BMC zu erortern Letztlich entschied sich BMC jedoch fur ein eigenstandiges Coupe Konzept Durch die aufwendige Handarbeit kostete der Coune MGB Berlinette 1300 Pfund Sterling statt 690 Pfund fur den Serienroadster MGB Alle regular verkauften Kleinserienfahrzeuge waren Linkslenker fur den kontinentaleuropaischen Markt 11 lediglich ein fur BMC gefertigtes Exemplar war ein Rechtslenker Ungefahr zwolf Coune MGB Berlinette haben bis heute uberdauert 11 12 Prasentationen 1965 Bearbeiten nbsp Ein Coune MGB Hardtop gleichfalls mit zuruck versetzten verschalten Schein werfernDer BMW 700 Kombi Bearbeiten Auf Basis des BMW 700 Luxus entwarf Coune eine Kombi Version Von dem Modell das teils als Combi teils als Estate bezeichnet wurde baute Coune 1965 je nach Quelle zwei Exemplare oder nur eins Charakteristisch war die relativ stark gerundete vom Limousinen Modell ubernommene Heckscheibe Nicht bekannt ist ob eines bis heute uberdauert hat 13 1 14 Der Coune MGB Hardtop Bearbeiten Ebenfalls 1965 prasentierte das Brusseler Unternehmen den Coune MGB Hardtop Er kombinierte die ansonsten unveranderte Roadsterkarosserie des Serienmodells mit den zuruckversetzten plexiglasverschalten Frontscheinwerfern des Coune MGB Berlinetta und einem eigenen Hardtop Es war deutlich runder als das kantige durch dunne Saulen filigran wirkende Werkshardtop es verzichtete auf hintere Seitenscheiben wodurch sich eine breitere hintere Dachsaule ergab Auch Motorhauben mit einer sportlich anmutenden Lufthutze waren erhaltlich Ab 1965 entstanden bei Coune 120 Exemplare dieses Modells 15 Prasentationen 1966 Bearbeiten Der Coune MGB Gemini Spyder Bearbeiten Anfang 1966 prasentierte Coune auf dem Brusseler Automobilsalon das Modell Gemini mit Targadach auf Basis des MGB 10 Es blieb ein Einzelstuck mit einem abnehmbaren durchsichtigen Dachteil das zwischen dem Rahmen der Windschutzscheibe und einem ungewohnlich breiten Targabugel eingesetzt werden konnte Die Front war ebenso eigenstandig wie das Heck Durch geanderte Vergaser war zudem die Motorleistung gesteigert Aufgebaut wurde das Fahrzeug fur Baron Lippens in den 1960er Jahren ein bedeutender belgischer Investor Auf der Automobilmesse in Brussel wurde eine exorbitant hohe Preisvorstellung von 5 000 Pfund 5 000 US Dollar beziehungsweise 25 000 Belgische Franken genannt Das Fahrzeug war ursprunglich rot lackiert und innen mit beigefarbenem Leder ausgeschlagen Der zweite Eigner liess es in Gelb Orange lackieren Unter dem dritten Eigentumer Geruchten zufolge einem beruhmten Callgirl aus Brussel wurde der Spyder schliesslich bei einem Strassenverkehrsunfall vollstandig zerstort 16 12 Der BMW 1800 Kombi Bearbeiten Auf Basis des BMW 1800 entwickelte Coune ebenfalls eine Kombi Version Auch sie debutierte auf dem Automobilsalon von Brussel 1966 Von dem Modell das teils als Combi teils als Estate bezeichnet wurde baute Coune 1966 je nach Quelle vier oder nur zwei Exemplare Zumindest eines wurde zeitweilig von einem belgischen BMW Handler als Werkstattwagen genutzt 13 1 17 Literatur BearbeitenRoger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 82 238 249 371 und 391 Richard Dredge Volvo Amazon The Complete Story The Crowood Press Ramsbury Marlborough Wiltshire Vereinigtes Konigreich 2016 ISBN 978 1 78500 105 5 E Book Chapter 6 S 115 119 englisch David Knowles MGB MGC amp MGB GT V8 Heel Verlag Konigswinter 2004 ISBN 978 3 89880 344 1 S 40 42 und 50 James Elliott Celebrating the works of the late Jacques Coune In Classic amp Sports Car Zeitschrift 12 April 2012 Onlineversion abgerufen am 6 Marz 2019 englisch Weblinks BearbeitenJacques Coune auf dem Webportal coachbuild com englisch Jacques Coune auf dem Webportal amazoncoune be englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Roger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 391 a b c Jacques Coune auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Der Coune Peugeot 404 Break auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2019 englisch Roger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 371 Die viersitzigen Coune Volvo 122S Amazon Convertibles auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch a b Richard Dredge Volvo Amazon The Complete Story The Crowood Press Ramsbury Marlborough Wiltshire Vereinigtes Konigreich 2016 ISBN 978 1 78500 105 5 E Book Chapter 6 S 115 119 englisch Der zweisitzige Coune Volvo 122S Amazon Roadster auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Roger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 238 Der Coune Mercedes Benz 220 SE Shooting Estate auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch a b Roger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 249 a b c Der Coune MGB Berlinette auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch a b c David Knowles MGB MGC amp MG B GT V8 Heel Verlag Konigswinter 2004 ISBN 978 3 89880 344 1 S 40 42 und 50 a b Roger Gloor Alle Autos der 60er Jahre 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02649 0 S 82 Der Coune BMW 700 Luxus Estate auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Der Coune MGB Hardtop auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Der Coune MGB Gemini Spyder auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Der Coune BMW 1800 Estate auf dem Webportal coachbuild com abgerufen am 29 Juli 2023 englisch Belgische Karosseriehersteller Carat Duchatelet Carrosserie Jacques Coune D Ieteren Jonckheere Pritchard amp Demollin Snutsel amp Fils Van den Plas Van Hool Vesters amp Neirinck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carrosserie Jacques Coune amp oldid 235936667