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Camphorosmeae ist die einzige Tribus der Unterfamilie Camphorosmoideae innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Fruher wurden sie zur Familie der Gansefussgewachse Chenopodiaceae gestellt CamphorosmeaeCamphorosma monspeliaca IllustrationSystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Unterfamilie CamphorosmoideaeTribus CamphorosmeaeWissenschaftlicher Name der UnterfamilieCamphorosmoideaeLuerss Wissenschaftlicher Name der TribusCamphorosmeaeMoq Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Physiologie 2 1 Photosyntheseweg 3 Verbreitung und Evolution 4 Systematik 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Quellen 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Arten der Camphorosmoideae sind meist Zwergstraucher oder einjahrige krautige Pflanzen selten ausdauernde krautige Pflanzen mit abstehenden oder aufsteigenden Zweigen Die Pflanzen sind meist mehr oder weniger dicht mit anliegenden oder abstehenden Haaren bedeckt Die wechselstandigen Laubblatter sind oft fleischig sukkulent nur bei einigen einjahrigen Arten kommen dunne flache Blatter vor Generative Merkmale Bearbeiten Die unauffalligen Bluten sitzen einzeln oder zu zweit bis dritt in den Achseln der Tragblatter Kennzeichnend fur diese Unterfamilie ist das Fehlen von Vorblattern Brakteolen Die Bluten sind meist zwittrig Die Blutenhulle besteht aus drei bis funf hautigen oder trockenhautigen Tepalen die im unteren Teil oft auf ein Funftel bis vier Funftel ihrer Lange miteinander verbunden sind Die vier bis funf Staubblatter sind am Grunde in einem Diskus vereinigt Die Staubbeutel tragen keine Anhangsel sie ragen meist aus der Blute heraus Die Pollenkorner unterscheiden sich von den sonst ahnlichen Salsoloideae durch grosseren Durchmesser und zahlreichere kleinere Poren mit weniger Dornchen Der horizontale seltener vertikale Fruchtknoten enthalt nur eine Samenanlage einen deutlichen Griffel und zwei fadenformige Narben die auf der ganzen Oberflache mit Papillen bedeckt sind Die Frucht wird haufig von der uberdauernden Blutenhulle umschlossen Oft erfahren die Blutenhullblatter zur Fruchtzeit mannigfaltige Umgestaltungen sie konnen sich vergrossern Anhangsel in Form von Flugeln Dornen oder Knoten entwickeln oder auch fleischig oder holzig werden Der Same mit dunner Samenschale enthalt einen ringformigen oder gefalteten Embryo der das rudimentare zentrale Nahrgewebe Perisperm umgibt Physiologie BearbeitenPhotosyntheseweg Bearbeiten Die Arten der Chenolea Gruppe und der grossen Sclerolaena Gruppe sind C3 Pflanzen wahrend die Arten der Bassia Camphorosma Gruppe C4 Pflanzen sind bis auf eine C3 C4 intermediare Art Verbreitung und Evolution BearbeitenDas Hauptverbreitungsgebiet der Camphorosmoideae umfasst Australien mit etwa 147 Arten sowie die gemassigten und subtropischen Zonen der Nordhalbkugel In Eurasien und Nordafrika kommen etwa 27 Arten vor in Sudafrika drei Arten und in Nordamerika zwei Arten Wenige Arten sind weltweit verbreitet Die Arten besiedeln unterschiedliche Lebensraume von Kusten Salzmarschen und Halbwusten im Mittelmeerklima bis zu Steppen und Halbwusten in Klimazonen mit Sommerregen von der Sahara bis zu den Hochgebirgen Zentralasiens Haufig wachsen sie an trockenen salzigen oder gestorten ruderalen StellenDie Camphorosmeae entfalteten sich seit dem Fruhen Miozan vermutlich aus halophytischen Pflanzen welche an Kusten in warm temperierten Klima wuchsen Als Uberbleibsel einer fruhen Entwicklungslinie werden die Arten der Chenolea Clade angesehen Die Camphorosmeae breiteten sich von Eurasien nach Australien Nordamerika und mindestens zweimal nach Sudafrika aus Wahrend die Australischen Linien sich in sehr viele Arten auffacherten blieben die anderen Linien artenarm nbsp Illustration der Sand Radmelde Bassia laniflora nbsp Eokochia saxicola nbsp Maireana sedifolia nbsp Threlkeldia diffusaSystematik BearbeitenDas Taxon Camphorosmeae wurde 1837 von Stephan Ladislaus Endlicher aufgestellt als ein Untertribus innerhalb der Chenopodieae Alfred Moquin Tandon betrachtete die Sippe 1840 als Tribus Christian Luerssen erhob sie 1880 in den Rang einer Unterfamilie als Camphorosmeae die korrekte Schreibweise Camphorosmoidae wurde 1978 von Andrew John Scott verwendet Phylogenetische Untersuchungen der Camphorosmeae durch Kadereit amp Freitag 2011 ergaben dass die bisherige Einteilung der Sippe nicht den verwandtschaftlichen Beziehungen entsprach Insbesondere die Gattungen Kochia und Bassia erwiesen sich als stark polyphyletisch Einige ehemalige Kochia beziehungsweise Bassia Arten werden daher jetzt als eigene Gattungen Eokochia Spirobassia Grubovia und Sedobassia aufgefasst Die australischen Arten der Camphorosmeae bilden eine relativ junge Gruppe die sich noch im Prozess der Artbildung befindet Erschwert wird die Einteilung zusatzlich weil mehrere Arten miteinander Hybride bilden In phylogenetischen Untersuchungen durch Cabrera et al 2009 zeigten die bisherigen Gattungen keine klare Abgrenzung Neobassia Threlkeldia und Osteocarpum verdienen wohl nicht den Rang einer eigenen Gattung und sollten zu Sclerolaena gruppiert werden Ebenso sollte Enchylaena zu Maireana gestellt werden Die artenreichen Gattungen Sclerolaena und Maireana sind polyphyletisch hier sind weitere Untersuchungen erforderlich Die Unterfamilie Camphorosmoideae enthalt nur die Tribus Camphorosmeae mit etwa 20 Gattungen und etwa 179 Arten Tribus Camphorosmeae Syn Maireaneae A J Scott Sclerolaeneae A J Scott Bassia Camphorosma Clade Sie ist weit verbreitet in Eurasien und im sudlichen Afrika Radmelden Bassia All Syn Kochia Roth Londesia Fisch amp C A Mey Panderia Fisch amp C A Mey Kirilowia Bunge Chenoleioides Ulbr Botsch Mit etwa 20 einjahrigen und halbstrauchigen Arten vom westlichen Mittelmeergebiet bis Ost Asien heimisch als eingefuhrte Arten auch in Amerika und Nordeuropa verbreitet In Deutschland kommen zwei Arten vor Sand Radmelde Bassia laniflora S G Gmel A J Scott Besen Radmelde Bassia scoparia L A J Scott Camphorosma L Mit vier Arten vom westlichen Mittelmeergebiet bis Zentralasien Camphorosma annua Pall Sie ist einjahrig und kommt von Ungarn bis zur ostlichen Ukraine vor Camphorosma lessingii Litv Sie ist ein Halbstrauch und kommt von Transkaukasien bis nach Sud Sibirien vor Camphorosma monspeliaca L Sie ist ein Halbstrauch und kommt von West Europa bis nach Sud Sibirien vor Camphorosma songorica Bunge Sie ist einjahrig und kommt von der unteren Wolga bis nach Zentralasien vor Sedobassia Freitag amp G Kadereit Mit der einzigen Art Sedobassia sedoides Pall Freitag amp G Kadereit Syn Bassia sedoides Pall Asch Sie ist einjahrig und kommt von Ungarn bis Sibirien vor Chenolea Clade Mit einem disjunkten Verbreitungsgebiet mit vier Gattungen und etwa funf Arten Chenolea Thunb Mit der einzigen Art Chenolea diffusa Thunb Sie ist ein Halbstrauch und ist im sudlichen Afrika beheimatet Eokochia Freitag amp G Kadereit Mit der einzigen Art Eokochia saxicola Guss Freitag amp G Kadereit Syn Kochia saxicola Guss Sie ist ein Halbstrauch und kommt nur an den Kusten der Mittelmeerinseln Ischia Capri und Stromboli vor Neokochia Ulbr G L Chu amp S C Sand Mit zwei Arten in Nordamerika Neokochia americana S Watson G L Chu amp S C Sand Syn Kochia americana S Watson Sie wachst als Halbstrauch im sudwestlichen Nordamerika Neokochia californica S Watson G L Chu amp S C Sand Sie wachst als Halbstrauch im sudwestlichen Nordamerika Spirobassia Freitag amp G Kadereit Mit der einzigen Art Rauhaarige Dornmelde Spirobassia hirsuta L Freitag amp G Kadereit Syn Bassia hirsuta L Asch Sie ist eine einjahrige Pflanze und kommt vom nordlichen Mittelmeergebiet bis Sud Sibirien vor auch in Deutschland Sclerolaena Clade Grubovia Subclade Mit drei Arten in Zentralasien Grubovia Freitag amp G Kadereit Grubovia dasyphylla Fisch amp C A Mey Freitag amp G Kadereit Syn Bassia dasyphylla Fisch amp C A Mey Kuntze Sie ist eine einjahrige Pflanze und kommt von Ost Kasachstan bis zur Mongolei vor Grubovia krylovii Litv Freitag amp G Kadereit Syn Kochia krylovii Litv Sie ist eine einjahrige Pflanze und kommt im Altai Gebirge und der Mongolei vor Grubovia melanoptera Bunge Freitag amp G Kadereit Syn Kochia melanoptera Bunge Sie ist eine einjahrige Pflanze und kommt vom Tienschan Gebirge bis zur Mongolei vor Sclerolaena Subclade Mit etwa 147 Arten in Australien Didymanthus Endl Mit der einzigen Art Didymanthus roei Endl Sie kommt in Australien vor Dissocarpus F Muell Mit etwa vier Arten in Australien Enchylaena R Br Mit etwa zwei Arten in Australien Diese Gattung sollte nach phylogenetischen Untersuchungen von Cabrera 2009 zu Maireana gestellt werden Hierher gehort Enchylaena tomentosa R Br Eremophea Paul G Wilson Mit etwa zwei Arten in Australien Eriochiton R H Anderson A J Scott Mit der einzigen Art Eriochiton sclerolaenoides F Muell F Muell ex A J Scott Sie kommt in Australien vor Maireana Moq Mit etwa 57 Arten in Australien Diese Gattung ist polyphyletisch Malacocera R H Anderson Mit etwa vier Arten in Australien Neobassia A J Scott Mit zwei Arten in Australien Diese Gattung sollte nach phylogenetischen Untersuchungen von Cabrera 2009 zu Sclerolaena gestellt werden Osteocarpum F Muell Mit etwa funf Arten in Australien Diese Gattung sollte nach phylogenetischen Untersuchungen von Cabrera 2009 zu Sclerolaena gestellt werden Roycea C A Gardner Mit etwa drei Arten in Australien Sclerolaena R Br inklusive Sclerochlamys F Muell Stelligera A J Scott Mit etwa 64 Arten in Australien Diese Gattung ist polyphyletisch Threlkeldia R Br Mit etwa zwei Arten in Australien Diese Gattung sollte nach phylogenetischen Untersuchungen von Cabrera 2009 zu Sclerolaena gestellt werden Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenEinige Arten sind von begrenzter wirtschaftlicher Bedeutung Bassia scoparia var trichophylla wird als Zierpflanze Sommerzypresse kultiviert Bassia prostrata wird zunehmend zur Verbesserung von Weideland und Phytosanierung eingesetzt Bassia indica und Bassia scoparia werden als Futterpflanzen genutzt Camphorosma monspeliaca ist eine traditionelle Heilpflanze Quellen BearbeitenGudrun Kadereit amp Helmut Freitag Molecular phylogeny of Camphorosmeae Camphorosmoideae Chenopodiaceae Implications for biogeography evolution of C4 photosynthesis and taxonomy In Taxon Volume 60 1 2011 S 51 78 Abschnitte Merkmale Photosyntheseweg Verbreitung Systematik wirtschaftliche Bedeutung Jonathan Cabrera Surrey W L Jacobs amp Gudrun Kadereit Phylogeny of the Australian Camphorosmeae Chenopodiaceae and the taxonomic significance of the fruiting perianth In International Journal of Plant Sciences Volume 170 4 2009 S 505 521 Abschnitt Beschreibung Systematik Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Camphorosmoideae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Camphorosmeae Artenverzeichnis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camphorosmeae amp oldid 180001863