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Christian Luerssen 6 Mai 1843 in Bremen 28 Juni 1916 in Charlottenburg war ein deutscher Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Luerss Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Kustos und Autor 1 3 Professor in Eberswalde 1 4 Botaniker in Konigsberg 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBiografie BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Luerssen wurde als Sohn eines Zigarrenfabrikanten in Bremen geboren Mit dem Wunsch Lehrer zu werden trat er 1858 nach dem Abschluss der besseren Volksschule in das neu gegrundete Bremer Lehrerseminar geleitet vom Reformpadagogen und Lehrbuchautor August Luben ein Nach dem Abschluss war er in Bremen als Lehrer tatig bevor er mit Unterstutzung des Bremer Senats ein Studium der Naturwissenschaften in Jena aufnehmen konnte wo er neben Zoologie und Botanik auch Physik bei Ernst Abbe horte 1868 wurde er hier mit einer botanischen Arbeit promoviert und kehrte nach Bremen zuruck Kustos und Autor Bearbeiten 1869 erhielt er eine Assistentenstelle in Leipzig bei August Schenk der ihm spater auch die Stelle als Kustos des Universitatsherbariums vermittelte 1872 habilitierte sich Luerssen hier mit einer Arbeit uber die Entwicklungsgeschichte der Farn Sporangien Gemeinsam mit Schenk gab Luerssen gab er die Mitteilungen aus dem Gesamtgebiet der Botanik Leipz 1871 75 heraus wahrend sich seine eigenen Forschungen in dieser Zeit vor allem mit den Farnpflanzen Australiens und Ozeaniens befassten Um seine Familie zu ernahren war der seit Beginn seiner Leipziger Tatigkeit verheiratete Luerssen gezwungen eine Nebentatigkeit als Autor aufzunehmen Neben Rezensionen fur wissenschaftliche Zeitschriften verfasste er Lehr und Handbucher Seine Grundzuge der Botanik und seine Medizinisch pharmaceutische Botanik zeichneten sich durch die anschauliche methodische Aufarbeitung aus und erreichten den Status von Standardwerken Zeitgenossische Botaniker schatzten Luerssen als einen der ersten jetzt lebenden botanischen Schriftsteller seine Lehr und Handbucher sind die besten die es zur Zeit gibt 1 Professor in Eberswalde Bearbeiten 1884 wurde er als Forstbotaniker an die Konigliche Forstakademie in Eberswalde berufen Hier blieben die Kryptogamen sein Forschungsschwerpunkt Als Autor trat er mit dem forstwissenschaftlichen Teil in Tuisko Loreys Handbuch der Forstwissenschaft und mit der Neubearbeitung des Farnpflanzenbandes von Ludwig Rabenhorsts Kryptogamen Flora in Erscheinung Botaniker in Konigsberg Bearbeiten 1888 wurde Luerssen an die Universitat Konigsberg berufen wo er bis 1910 Direktor des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens war Wahrend dieser Zeit und weiter bis zu seinem Tod war er Herausgeber der Bibliotheca Botanica einer Reihe botanischer Forschungsbeitrage die bis heute existiert Seine eigenen wissenschaftlichen Arbeiten beschrankten sich fast ausschliesslich auf das Gebiet der Systematischen Botanik wahrend seine eigentliche Starke in der Lehre und in der Erarbeitung methodisch durchdachter Lehrmaterialien lag 1910 ging Luerssen aus gesundheitlichen Grunden in den Ruhestand den er in Danzig und Berlin Charlottenburg verbrachte Luerssen wurde auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt wo sein Grab bis heute erhalten ist Ehrungen BearbeitenNach Luerssen wurden die Pflanzengattungen Luerssenia Kuhn ex Luerss aus der Familie der Wurmfarngewachse Dryopteridaceae und Luerssenidendron Domin aus der Familie der Rautengewachse Rutaceae benannt 2 Schriften Auswahl BearbeitenUber den Einfluss des rothen und blauen Lichtes auf die Stromung des Protoplasma in den Brennhaaren von Urtica und den Staubfadenhaaren der Tradescantia virginica Dissertation Jena 1868 Beitrage zur Entwicklungsgeschichte der Farn Sporangien Habilitation In August Schenk Christian Luerssen Mittheilungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik Bd 1 S 313 344 Bd 2 S 1 42 Leipzig 1872 1874 ZDB ID 842581 4 Die Pflanzengruppe der Farne Sammlung gemeinverstandlicher wissenschaftlicher Vortrage Serie IX Heft 197 Luderitz Berlin 1874 Grundzuge der Botanik Repetitorium fur Studirende der Naturwissenschaften und Medicin und Lehrbuch fur polytechnische land und forstwirthschaftliche Lehranstalten Hermann Haessel Leipzig 1877 5 durchgesehene und theilweise umgearbeitete Auflage ebenda 1893 Handbuch der systematischen Botanik mit besonderer Berucksichtigung der Arzneipflanzen Medicinisch pharmaceutische Botanik zugleich als Handbuch der systematischen Botanik fur Botaniker Arzte und Apotheker 2 Bande Haessel Leipzig 1879 1882 Band I Digitalisat Band II Digitalisat Die Pflanzen der Pharmacopoea Germanica Haessel Leipzig 1883 Die Einfuhrung japanischer Waldbaume in deutschen Forsten In Zeitschrift fur das Forst und Jagdwesen 18 Jg ZDB ID 395073 6 1886 S 121 143 251 273 313 336 442 448 545 580 Forstbotanik Grundriss der speziellen Morphologie der deutschen Baume und Straucher der wichtigsten Arten der Waldbodenflora sowie der baumverderbenden Pilze In Tuisko Lorey Hrsg Handbuch der Forstwissenschaft Bd 1 1 Forstliche Produktionslehre I Laupp Tubingen 1888 S 321 514 Die Farnpflanzen oder Gefassbundelkryptogamen Pteridophyta Dr Ludwig Rabenhorst s Kryptogamen Flora von Deutschland Oesterreich und der Schweiz Bd 3 2 Auflage Kummer Leipzig 1889 Beitrage zur Kenntniss der Flora West und Ostpreussens Mittheilungen aus dem Koniglichen botanischen Institute der Universitat zu Konigsberg i Pr I III Bibliotheca Botanica Bd 6 Heft 28 ISSN 0067 7892 Nagele Stuttgart 1894 online Literatur BearbeitenThomas Marin Hrsg Ruheplatz im Grunen Pflanzenwelt Gartengestaltung und Naturforscher auf dem Sudwestkirchhof in Stahnsdorf Books on Demand Norderstedt 2009 ISBN 978 3 8370 6716 3 S 88 114 Bibliographie S 125 132 Frans A Stafleu Richard S Cowan Taxonomic literature A selective Guide to botanical Publications and Collections with Dates Commentaries and Types Regnum Vegetabile 105 2nd edition Band 3 Lh O Bohn Scheltema amp Holkema u a Utrecht 1981 ISBN 90 313 0444 1 S 186 189 Altpreussische Biographie Band 1 Abegg Malten Grafe amp Unzer Konigsberg Pr 1941 S 411f Toepffer Christian Luerssen Nachruf In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft Band 16 ISSN 0373 7640 1917 S 12f Einzelnachweise Bearbeiten Oscar Brefeld 1884 vgl Thomas Marin Christian Luerssen 1843 1916 Farnforscher und Botanikprofessor in Eberswalde und Konigsberg i Pr In Thomas Marin Hrsg Ruheplatz im Grunen Pflanzenwelt Gartengestaltung und Naturforscher auf dem Sudwestkirchhof in Stahnsdorf Books on Demand Norderstedt 2009 ISBN 978 3 8370 6716 3 S 92 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Christian Luerssen beim IPNI Christian Luerssens Herbarium im Schwedischen Naturhistorischen Museum Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Christian Luerssen an der Universitat Leipzig Wintersemester 1872 bis Wintersemester 1884 Normdaten Person GND 117298093 lobid OGND AKS VIAF 54542124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luerssen ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 6 Mai 1843GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 28 Juni 1916STERBEORT Berlin Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Luerssen amp oldid 223080833